6. August 2019 - Von Pur(r)os nach Irgendwo (Teil 1)
So, nachdem ich euch lang genug mit meiner rührenden Elefantengeschichte gelangweilt habe
, geht es hier endlich weiter!
Ich glaube, die Nacht war nicht mehr so kalt wie die vorherigen - Ruths Bitten wurden also erhört. Aber auch hier wird gelten (wie mit dem Wasser im Hoarusib): bitte nächstes Mal etwas präsziser wünschen, Höchststemperatur angeben und so
!
Aber jetzt erst nochmal unsere Campsite in ihrer ganzen Schönheit - der Baum ist doch der Wahnsinn, oder?
Topobär, wenn man in Verlängerung des Landcruisers weitergeht, ist in Laufrichtung linkerhand Gebüsch, in welches man reingeht, dort hat es links ein WC und rechts zuerst eine kaputte und dann eine intakte „Badezimmerkabine“. Außerdem gibt es, wenn man von der Spitze des Landcruiser aus im rechten Winkel nach hinten (aus meiner Kamerasichtweise) geht, rechterhand im Gebüsch nochmal ein WC. Uns wurde alles gezeigt, vielleicht, weil wir mit zwei Fahrzeugen dort waren.
Nach dem Frühstück wird zunächst unser Hilux auf Vordermann gebracht.
Wir haben ihn mit einigen Kabelbindern versehen von Savanna übernommen. Diese haben sich inzwischen verabschiedet und werden von Matte und Uwe fachmännisch ersetzt (die Kiste war zudem auch noch mit Panzertape zusammengeklebt, das wurde bei der Übernahme entfernt, wir haben es dann aber sicherheitshalber später wieder angebracht, man weiß ja nie….)
Danach wollen wir das Tanken in Puros testen, man hat ja schon viel darüber gelesen. Die Jungs nutzen das zu einem kleinen Autorennen, Paris-Dakar lässt grüßen!
Dabei stellt Matthias freudig fest, dass sämtliche Warnleuchten, die gestern nach unseren Wasserdurchfahren im Auto eine Partybeleuchtung verursacht haben, nun erloschen sind!
Zunächst versuchen wir es bei der Omenje Campsite, die mit Diesel wirbt.
Aber leider ist es heute ausverkauft. Der nette Tarecaker (
) telefoniert aber sofort für uns rum und wir werden von Pontius dann mit einem Umweg über Pilatus
zu Collin geschickt.
Collin ist DIE Topadresse in Puros für Dieseleinkäufe. Er ist supernett und erklärt uns, woher er den Sprit bezieht, zu welchen Preisen und legt somit seine Gewinnspanne ohne großes Blabla offen dar.
Auf seinem Gelände werden auch Steine für den Hausbau hergestellt,
nebenbei macht er noch für den Ausbau der Kirche Werbung (Spenden werden gerne angenommen
)
und seine beiden Kinder darf ich auch noch zusammen mit ihm fotografieren.
Angeblich hat er Whatsapp, aber die Fotos sind bis heute noch nicht bei ihm angekommen, sprich er war nicht online. Er versichert aber, dass man jederzeit von unterwegs oder auch von Deutschland aus bei ihm anrufen und nachfragen kann, ob er momentan Diesel oder Benzin vorrätig hat.
Nebenher betankt er zuerst den Landcruiser und dann unseren Hilux.
Über solche Themen wie Grundwasserverunreinigung oder Bodenkontaminierung durch verschütteten Diesel (der ihm auch über die nackten Füße läuft) unterhalten wir uns heute nicht, man möchte ja beim ersten Kennenlernen nicht gleich irgendwelche Reizthemen ansprechen, sondern mit Respekt und auf Augenhöhe kommunizieren
(
Ich hoffe, die LeserInnen hier sind großräumig im Forum unterwegs, sonst werde ich eventuell missverstanden ) . Das Fahrzeug befreit er aber penibel mittels Putzlappen von Dieselresten nach der Tankaktion – Ordnung muss sein.
Ich mache noch ein paar Fotos von Puros – hier gefällt es mir immer mehr
(Ja, auch DAS ist Puros)
und ich würde gerne mal ein paar Tage auf der Community Campsite bleiben, ein bisschen das Dorf näher kennen lernen (der Supermarkt ist nach meinem Geschmack, da wird man nicht von einem Überangebot erschlagen, durch das man sich mühsam durchkämpfen muss)
und die tolle Umgebung abfahren und abwandern.
Aber wir müssen weiter
– heute wollen wir bis irgendwo mindestens Höhe Orupempe kommen und unser Reiseleiter Uwe, der etwas oberflächliche, kumpelhafte Rheinländer
(
siehe oben) , hat wieder diverse Sehenswürdigkeiten auf dem Programm.
Trotzdem gibt es am Ortausgang Pur(r)os noch einen Blick zurück.
Auch vor Ort ist man sich uneinig über die Schreibweise
.
Das zweite Schild von links ist übrigens von Collin, das ist auch seine Handynummer!
Hier kann man ganz links unten an diesem toll gefärbten Berg die Okahirongo Elephant Lodge erkennen.
Die Muckels verabschieden sich um 10 Uhr mit einer langen Staubfahne von uns
– eine knappe Stunde später gibt es dann den nächsten Stopp an einem tollen Aussichtspunkt mit Blick über die Skelettküste – davon aber dann im nächsten Kapitel.