Klappe - die Dritte
Unser heutiger Weg führt uns immer entlang dem Khowarib. Erstaunlicherweise haben wir alle von der Fahrt so gut wie keine Fotos gemacht
. Das bedeutet für meinen Teil: ich bin gefahren
.
Ich kann mich erinnern, dass die Fahrt ziemlich rumpelig und staubig war.
Entlang des Flussbetts ein Abschnitt mit großen Bäumen, dann wieder viel Mopane. Teilweise sehr zerfahrene Streckenabschnitte mit tiefen Furchen von festgebackenem Sand, wo große Vorsicht geboten war.
An manchen Stellen hatte es auch ein wenig Wasser und extrem viele und ätzende Mopane Fliegen
. Dunkel erinnere ich mich an die langwierige Suche nach einem schattigen Plätzchen für eine Lunchpause ohne die lästigen Insekten
.
Auch auf diesem Streckenabschnitt begegnet uns tatsächlich ein Auto
. Wir folgen dem Trockenfluss bis zum Vetfence kurz vor der C35.
Kurz vor dem Vetvence finden wir dann doch ein einigermaßen geeignetes schattiges Plätzchen – aber leider nicht ohne Mopane-Fliegen
. Hier legen wir eine Lunchpause ein und verstecken unser restliches gefrorenes Fleisch in den Ammo-Boxen. Mit diesem Trick schmuggeln Adi & Rentia auf allen Touren regelmäßig Fleisch an den Inspekteuren vorbei – denn die schauen in der Regel nur in die Kühlschränke.
Am Vetvence angekommen, lässt man uns auch tatsächlich nach einem kurzen Blick in die Kühlschränke - natürlich ohne Fleisch - ohne Probleme passieren. Die Kisten in den Autos sind nicht von Interesse und bleiben entsprechend ungeöffnet.
Der Zaun selbst ist im folgenden Verlauf im Übrigen komplett zerstört – da fragt man sich wieder nach der Sinnhaftigkeit der Vetvences nebst personalintensiven Kontrollen
.
Kurz oberhalb von Hobatere erreichen wir dann die Teerstraße. Ein merkwürdiges Gefühl – in jeglicher Hinsicht. Uns wird ganz wehmütig ums Herz.
Auf der Fahrt regnet es kurz und kräftig. Die Dusche reicht aus, von unseren Autos den Staub der letzten Tage zu waschen. Und bald erreichen wir zum zweiten Mal auf dieser Reise das Örtchen Kamanjab.
Das Kamanjab Restcamp steuern wir zielsicher an und genauso zielsicher den Weg wieder heraus. Hier gefällt es uns nicht wirklich.
Leider müssen wir ohnehin noch zur bereits bekannten Tankstelle mit nervigen Straßenverkäufern. Die Reifen brauchen Luft und das geht an der Tanke einfach schneller als mit dem Kompressor.
Während wir – natürlich wieder belagert von einer Horde extrem nerviger SouvenirverkäuferInnen - Luft auffüllen, checkt Adi beim Oppi-Koppi Restcamp die Lage. Da hat es wohl eine Gruppe Overlander – also auch nix für uns.
Das dritte Ass im Ärmel ist das „Filmhouse“. Das war sogar mein Wunsch bei der ersten Planung. Adi hat die Unterkunft allerdings für ursprünglich vier Paare für nicht geeignet befunden, da nur drei unterschiedliche Zimmer vorhanden sind. Aber es hat dort wohl auch Campsites und die wollen wir uns nun anschauen.
Zunächst fahren wir zum Onjowewe „House In The Rocks“ selbst, da sich dort die Angestellten aufhalten, die auch die Campsites betreuen. Überall auf dem Gelände sind schöne Granitformationen zu sehen, es hat einen Kindergarten und eine kleinere Ansiedlung auf dem weitläufigen Farmgelände. Da heute keine Gäste erwartet werden, gibt es sogar eine kurze Führung durch die Location und wir könnten - wenn gewünscht - sogar im Filmhouse übernachten.
Das Holzhaus in die Felsen eingeschmiegt und die Einrichtung sind schon sehr originell.
Es gibt in jeder Ecke und in jedem Winkel Interessantes zu entdecken.
Einen kleinen Pool hat's auch.
Die drei Doppelzimmer mit jeweils eigenem Badezimmer sind über das ganze Haus verteilt und von unterschiedler Größe und Einrichtung. Ebenfalls alles im „Vintage-Look“ oder teilweise vielleicht sogar „Echt-Vintage“.
Aber ganz ehrlich – die Betten nebst Bettwäsche und Handtüchern wirken auf uns irgendwie „angeschmuddelt“
und wir entscheiden uns dann doch wie geplant für eine Campsite unter freiem Himmel direkt unterhalb einer schönen Granitformation. Wir haben die freie Auswahl und werden schnell fündig – die Nummer 2 wird es werden.
Auch hier sind keine weiteren Camper zu sehen und das wird auch so bleiben.
Teilweise sind die Ablutions noch nicht fertiggestellt. Wir wählen daher einfach unter den intakten Möglichkeiten aus.
In der Nähe scheint es zu regnen und wir dürfen einen schönen Regenbogen bewundern
Zum Sundowner klettern wir auf unseren Hausfelsen und genießen das Panorama.
Unsere Campsite aus der Vogelperspektive.
Die Regenwolken zaubern interessante Stimmungen beim Blick in die Ferne.
Die Sonne geht langsam unter – es wird uns wehmütig ums Herz – die Tage und Nächte sind nun spürbar gezählt
.
Rentia & Adrian sind heute wieder die Küchenchefs und verwöhnen uns mit unserem Lieblingsgericht. Cheese Maccaroni mit den weltbesten Käsegrillern von Food Lovers.
Und hier unsere Etappe des heutigen Tages.
Die nun folgenden letzten Stationen hatten wir speziell für unsere lieben Freunde ausgesucht, die krankheitsbedingt kurzfristig die Reise stornieren mussten. Und ausgerechnet diese beiden Unterkünfte waren dann auch nicht mehr kostenfrei stornierbar. Sonst hätten wir uns vermutlich eher nochmal in die „Wildnis“ geschlagen.
Daher geht es ab morgen an recht prominenten Orten und etwas „tierlastiger“ weiter.