THEMA: Kaoko BA Light - "The Journey is the Destination"
05 Feb 2019 13:42 #547477
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Kaoko Bush Adventure Light – The Journey is the Destination

Der Bericht ist wie immer gesonnt, um Kommentare auszublenden

Liebe Fomis,

im Januar war es endlich wieder soweit! Eine zweite Auflage „Bush Adventure Light“ in altbewährter Besetzung – nach unserem ersten gemeinsamen Botswana Trip mit lieben Freunden soll es nun in den Nordwesten Namibias gehen.

Ganz nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ ging es primär um ganz viel Landschaft, Stille, Weite und Abenteuerfeeling „light“.

Die letzte Woche vor der Abreise hatte für uns noch ein paar mehr als unerfreuliche Nachrichten parat – es rumpelte gewaltig vor unserer Rumpeltour durch das Kaokoveld – dazu aber im nächsten Kapitel mehr.

Auch auf dieser Reise haben wir für Tier- und Vogelliebhaber wenig bis gar nix zu bieten – was uns aber weder überrascht noch enttäuscht hat. Die wenigen Begegnungen mit der Tierwelt im Norden Namibias die uns letztlich doch vergönnt waren, haben uns umso mehr berührt – vor allem aber meist ganz exklusiv ohne weitere Zaungäste.

Überhaupt waren wir überwiegend sehr einsam unterwegs, nur an wenigen Orten waren außer uns noch weitere Touristen anzutreffen. Sowohl für die Campsites als auch die Unterkünfte hatten wir meistens ein Abo auf Einsamkeit.

Die Begegnungen mit den Himba an allen möglichen und unmöglichen Orten haben wir sehr zwiespältig erlebt. Von freundlich-interessiert bis hin zu doch auch sehr befremdlichen Begegnungen haben wir so ziemlich alle Facetten erlebt. Vermutlich fahren doch nicht wenige Touristen nach dem Motto „Kamelle! Strüßjer!“ durch diese Gegenden.

Gefahren sind wir ziemlich genau 3.028 Kilometer mit Durchschnittsgeschwindigkeiten zwischen 21,5 km/h – 89,7 km/h. Einige Etappen hielten sehr lange Fahrtage für uns bereit – anstrengend oder gar langweilig wurde es aber nie.

Auf unserer Route durchqueren wir Riviere mal feucht mal trocken, sandige bis tiefsandige Passagen, Gravel mal besser mal schlechter, erklimmen Bergketten und Hochebenen vereinzelt gespickt mit steilen und ausgewaschenen Felsstufen, manövrieren entlang enger Fahrspuren mit scharfkantigen Steinen und wenn es gar nicht anders geht, nehmen wir hin und wieder auch mal Teer unter die Räder.

Die Temperaturen können durchaus als schwankend bezeichnet werden. Von kühlen, leicht frösteligen Abenden und Nächten, über sintflutartige Regenfälle, fein-staubigste Trockenheit bis zu schwül-subtropischer Wärme hielt der Wettergott so ziemlich alle Facetten für uns bereit.

Unsere Stationen im Überblick

14.01. Flug mit SAA über JBO nach Windhuk
15.01. Windhuk Olive Grove Guesthouse
16.01. Spitzkoppe Campsite
17.01. Messum Krater Wild Camp
18.01. Brandberg White Lady Lodge Campsite
19.01. Etosha Roadside Halt Campsite
20.01. Kunene River Lodge Campsite
21.01. Epupa Falls Omarunga Campsite
22.01. Epupa Falls Omarunga Campsite
23.01. Oromukandi Campsite (noch nicht ganz fertiggestellt)
24.01. Etambura
25.01. Camp Synchro Campsite
26.01 Hoarusib Wild Camp
27.01. Irgendwo zwischen Tsuxab River und Gainas Plains Wild Camp
28.01. Hoanib Valley Camp
29.01. Khowarib Lodge Campsite
30.01. Onjowewe Campsite
31.01. Okonjima African Villa
01.02. Erindi Camp Elephant
02.02. Rückflug SAA über JBO nach Frankfurt

Sodele - der Anfang ist gemacht und der Druck ist aufgebaut – ich habe mir ernsthaft vorgenommen, mich dieses Mal möglichst kurz und bündig zu halten :whistle:

Wenn Ihr also Lust habt, Euch unserem gut gelaunten Haufen anzuschließen, dann seid Ihr herzlich eingeladen uns auf unserem betreuten Abenteuer durch den Nordwesten zu begleiten.




Stellt Euch auf staubige und rumpelige Tage ein - Plagegeister in Form von lästigen Mopane-Fliegen oder Moskitos gilt es vereinzelt zu ertragen.

Für üppige, leckere Mahlzeiten sowie reichlich flüssige Nahrung in Form von Softs, Bier, GT, einem kleinen Weinsortiment, Amarula und Jägermeister sorgen die wechselnden Chefs und Barkeeper.

KAREPO NAUA!

Sabine















































Letzte Änderung: 05 Feb 2019 14:20 von Applegreen.
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06 Feb 2019 09:07 #547600
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Prolog – Ein rumpeliger Start ins Abenteuer

Im August 2017 – direkt nach der Rückkehr von unserem Botswana Bush Adventure stand die Entscheidung fest! Wir wollen gemeinsam mit Adi & Rentia ins Kaokoveld :woohoo:!

Adi überlassen wir überwiegend die Planung der Tour – ein klein wenig Input meinerseits gab bei unserem Treffen im KTP im Februar letzten Jahres. Von dort aus sind die beiden kurz nach unserem Treffen zur Erkundungstour in den Nordwesten gestartet und haben die ein oder andere Strecke sowie Campsites und Unterkünfte genaustens inspiziert und ausgewählt.

Die daraus entstandene Routenplanung wurde für gut befunden und wir hatten eigentlich nichts mehr weiter zu tun, als uns der Vorfreude zu widmen und unseren Menuplan für je 3 Abendessen pro Paar auszuarbeiten :whistle:.

Leider gab es kurz vor der Abreise für uns unerfreuliche Nachrichten zu verkraften :(.

Eine Woche vor unserem Abflug mussten unsere Freunde Katja & Alex die Reise aus gesundheitlichen Gründen absagen. In Gedanken sind die beiden mit uns gereist und wir hoffen sehr, dass sie beim nächsten Mal wieder dabei sein können. Alle Daumen sind feste gedrückt :kiss: !

Dann vier Tage vor unserem geplanten Abflug erreicht uns die Nachricht des geplanten Streiks des Sicherheitspersonals am Flughafen Frankfurt :evil:. Leicht beunruhigt schmieden wir schon mal Plan A, B und C. Dank Verdi und Fraukes besonders gutem Draht zu SAA durften wir tatsächlich einen Tag früher als geplant in den Flieger steigen :blink:.

Glück im Unglück, dennoch hat dieser Umstand aufgrund der sehr kurzfristigen Vorverlegung zu einem recht turbulenten Wochenende und ziemlich stressigen montäglichen Arbeitstag beigetragen. Sonntags wurde vorsorglich schon alles gepackt und am Montagmorgen gegen 10.00 Uhr haben wir dann das OK für den Abflug am gleichen Abend erhalten.

Ziemlich atemlos und erschöpft hetzen wir nach pflichtbewusst verrichtetem Dienst Richtung Flughafen, nachdem ich noch eben schnell zwei Zimmer im Olive Grove Guesthouse für die ungeplante Nacht ohne Dachzelt in Windhuk klar gemacht habe.

All's Well That Ends Well!



Etwas desolat, jedoch überglücklich landen wir also einen Tag früher als geplant in Windhuk und installieren uns im Olive Grove.



Um die Lebensmitteleinkäufe müssen wir uns glücklicherweise nicht kümmern. Das haben Adi & Rentia für uns bereits alles erledigt :kiss:. Da auch wir dieses Mal den Potjielöffel schwingen, wurde eine entsprechende Zutatenliste im Vorfeld an den Versorgungstrupp geschickt. Sämtliche Fleischwaren wurden auf meine Empfehlung hin bei der Klein Windhoek Schlachterei bestellt. Unsere südafrikanischen Freunde waren für diesen Tipp sehr dankbar, denn aufgrund der Maul- und Klauenseuche hätten sie nicht ein Fitzelchen Fleisch über die Grenze aus SA kommend einführen können. Soviel schon vorab: Die Qualität, der Service und die Preise sind 5 Sterne wert!

Gegen 18.00 Uhr ist es dann endlich soweit – große Wiedersehensfreude :woohoo:! Gemeinsam machen uns auf den kurzen Weg ins Joe’s. Dort ist es herrlich ruhig und das Abendessen schmeckt hervorragend. Wir haben natürlich viel zu erzählen und so vergeht dieser erste Tag wie im Flug.



Cheers!





Morgen übernehmen wir nach dem Frühstück die Autos und dann geht es endlich auf Pad :woohoo: !

KAREPO NAUA!

Sabine
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07 Feb 2019 10:10 #547739
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The Adventure Begins

Nach einem hervorragenden Frühstück geht es direkt zu Safari Car Rental, wo wir bereits erwartet werden.



Es folgt eine ausführliche Einweisung in unsere beiden Toyota Hilux Expedition 2.8TD beides 2018er Modelle.



Parallel läuft das Verstauen von Lebensmitteln und allem was man sonst so braucht.


(Foto: Adi)

Getränke sind noch nicht an Bord – die besorgen wir später in Okahandja.

Begrüßungsgeschenke von Adi & Rentia :kiss: :



Inklusive persönlicher "Bedienungsanleitung" :P



Pickepacke-vollgepackt verlassen wir den Hof. Auf Empfehlung des Chefs von Safari Car Hire nehmen wir die Gravel „hintenrum“ Richtung Okhandja. Am Wegesrand erblicken wir sattes Grün und die ersten Vierbeiner hinter den Zäunen der Farmen. So richtig in Fotografierlaune sind wir offensichtlich alle noch nicht – daher gibt es von mir 0 Fotos und von Frauke 1 Handyfoto :blink:.


(Foto: Frauke)

Einmal einen Abzweig verpasst kommen noch ein paar Extrakilometer auf die Uhr :S. Wir passieren die Kivo-Lodge - sieht großartig aus – war da schon mal jemand?? Und irgendwo im Nirgendwo stoppen wir irgendwann zum Lunch am Straßenrand im Schatten eines Baumes.

Angekommen in Okahandja erledigen wir den Getränkegroßeinkauf – die Mitarbeiter im Bottleshop machen große Augen :woohoo: – etliche Paletten wandern über die Ladentheke auf unsere Ladeflächen :silly:.

Weiter geht es auf der B2 Richtung Karibib/Usakos – hinter und neben uns braut sich ein gewaltiges Unwetter zusammen und kurze Zeit später öffnet der Himmel seine Schleusen :ohmy:.


(Foto: Frauke)


(Foto: Frauke)

Armin beäugt unsere ganz leicht mitschwingende Motorhaube kritisch :unsure: - nach flüchtiger Inspektion stellen wir den leicht gelockerten Kühlergrill provisorisch mit einem Holzstöckchen ruhig :ohmy:.

Kurz vor dem Abzweig zur Spitzkoppe versucht uns ein gestrandeter Autofahrer zu stoppen, womöglich eine Panne, oder doch nicht? Aufgrund der jüngsten Ereignisse bezüglich vorgetäuschter Pannen entscheiden wir uns zu passieren. Wenn dieser Pechvogel keine bösen Absichten hatte, dann tut es uns aufrichtig leid dafür :dry:.

Anfahrt zur Spitzkoppe – den Wolkenbruch haben wir zwischenzeitlich hinter uns gelassen.



Die Granitformation ist mehr als imposant....



... und lädt zu einem Fotoshooting ein :P





Was die Wahl der Campsites betrifft, haben wir die Qual der Wahl :silly:. Nur drei sind belegt und aufgrund des kühlen Windes von der Küste kommend suchen wir uns ein windgeschütztes Plätzchen mit schöner Aussicht. Die 11B wird es werden – wie wir finden ein schönes Plätzchen.



Die Campsite erreichen wir gerade noch rechtzeitig für ein paar Fotos im schönen Abendlicht.







Bald zeigt sich der Mond am Abendhimmel.



Der Schlenker „hintenrum“ hat doch mehr Zeit gekostet als gedacht und für eine Klettertour ist es leider schon zu spät.

Nach Sonnenuntergang wird es empfindlich ungemütlich. Es ist kalt, ziemlich windig und vereinzelte Regentropfen stören uns beim Kochen :S.

Die Küche verlagern wir kurzerhand in einen geschützten Bereich in einem Felsspalt. Rechtzeitig zum Abendessen hört zwar das Getröpfel auf aber der Wind macht das Ganze doch recht ungemütlich :sick:, so dass wir auch unser Esszimmer zwischen Auto und Felsen verlagern.

In der Küche waren Adi&Rentia „on Duty“ und kredenzen herrlich leckere Spareribs mit Süßkartoffeln und Salat. Als Dessert wird Schokomousse gereicht.

Unsere Fahrstatistik des heutigen Streckenabschnittes:





Durch den zusätzlich gewonnenen Tag hat Adi für uns morgen einen Schlenker über Henties Bay mit Ziel Brandberg Elephant Camp anvisiert – das wird sich noch als eine wichtige und richtige Entscheidung herausstellen :whistle:.
Letzte Änderung: 07 Feb 2019 10:17 von Applegreen.
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08 Feb 2019 09:40 #547838
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Höhen und Tiefen

Nach einem schnellen Kaffee mit Rusks machen wir uns auf, die uns umgebende Felsformation zu erklimmen. Fast schon einen Tick zu spät – die Sonne brennt unbarmherzig und das Licht ist für schöne Aufnahmen schon viel zu harsch.







Der Aufstieg sieht leichter aus, als gedacht – festes Schuhwerk ist dringend empfohlen.





Dafür werden wir mit grandiosen Aussichten belohnt.


Foto: Adi





Wer findet die Campsite?





Ein interessantes Fundstück – Krokodile an der Spitzkoppe :whistle:



Während Adi, Frauke und Gerald noch den Sattel erklimmen, mache ich mit gemeinsam mit Armin und Rentia wieder an den Abstieg.



Für meinen Geschmack sind wir schon ziemlich weit oben angelangt und das Klettern erfordert Aufmerksamkeit.

Bevor wir zur Weiterfahrt aufbrechen, genehmigen wir uns ein 2. Frühstück mit zutraulichen Zaungästen. Dankbare Ground Squirrel versorgen wir mit Nüssen und Wasser. Dann packen wir unsere Siebensachen und rollen weiter in einen noch ziemlich aufregenden Tag.

An einer Kreuzung im Nirgendwo …..





Nach einem kurzen Stopp mit Tanzeinlage an der Grenze zum Dorob Nationalpark erreichen wir dann Heinties Bay.


Foto: Adi

Dort füllen wir die Wasserkanister randvoll, besorgen reichlich Feuerholz und noch ein paar Getränke und fahren die Tankstelle an. Die Doppeltanks werden ebenfalls randvoll aufgefüllt und Armin möchte die immer noch leicht schwebende Motorhaube etwas genauer inspizieren :whistle:.

Diese lässt sich zunächst auch mit Hilfe der Tankwarte nicht öffnen – ein Passant scheint das Problem zu kennen und es gelingt einen Blick unter die Motorhaube zu werfen.

Ganz offensichtlich ist die Halterung ebendieser zwei Stockwerke tiefer gelandet und baumelt nun funktionslos hinter dem Kühlergrill :sick:. Schöne Sch….. :evil: – so können wir in keinem Fall weiterfahren.

Während wir noch ziemlich fassungslos in die Tiefen des Motorraumes blicken, fällt uns aus dem Augenwinkel auf, dass der zweite Wagen nach dem Tanken eine Inkontinenz aufweist :S.

Die beiden Mietwagen benötigen also dringendst eine Werkstatt. Ein kurzes Telefonat mit dem Vermieter – Glück im Unglück: die Werkstatt ist genau auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Wir rollen also auf kurzem Weg auf den Hof und der Chef kommt persönlich angefahren, um sich das Desaster näher anzuschauen.





Nach kurzer Inspektion stellt sich heraus, dass sämtliche Schrauben der Motorhaubenhalterung spurlos verschwunden sind und außerdem eine Plastikhalterung komplett zerstört ist :pinch:. Da wir noch keine wirklich ruppigen Strecken gefahren sind, ist es nahezu unerklärlich, wie das passieren konnte. Die echten Herausforderungen haben die Wagen ja erst noch vor sich.

Wie auch immer weiß man sich hier zu helfen und nach kurzer Zeit ist das Teil wieder fest. Nicht auszumalen, was alles passieren hätte können, wenn uns das Ding während der Fahrt plötzlich entgegengekommen wäre :ohmy:.

Nachdem Wagen 1 wieder straßentauglich ist, folgt die nächste Hiobsbotschaft: am zweiten Wagen ist tatsächlich die Benzinleitung leck :evil:.

Insgesamt ziehen sich die Operationen gewaltig, zwischendurch überdenken wir schon mal Plan B und C – eine Übernachtung in Hentiesbay wollen wir nur im absoluten Notfall überhaupt in Erwägung ziehen :angry:.

Rentia und ich nutzen die Zeit und Schmieren Brötchen in der Hoffnung, dass wir heute hier dann doch noch irgendwie weiterkommen.

Ob und wie es für uns heute noch weitergeht, erfahrt Ihr dann im nächsten Kapitelchen. Stay tuned!
Letzte Änderung: 09 Feb 2019 09:23 von Applegreen.
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Just like the Moon

*Immer noch Tag 2*

Nach zweimaligem Kürzen der Benzinleitung und einigem an Benzinverlust – der arme Mechaniker hat eine ganze Ladung Diesel abbekommen :pinch: - ist aber auch diese wieder dicht.

Nach gut zweistündigem Delay können wir glücklicherweise dann doch endlich die Salzpad grobe Richtung Cape Cross unter die Räder nehmen.



Die Robbenkolonie steuern wir aus diversen Gründen nicht an, primär sitzt uns aber die Zeit im Nacken.

Kurz nach dem Abzweig Richtung Messum Krater läuft die Pad entlang einem Feld voller interessanter und ökologisch hochsensibler Flechten.


Foto: Adi

Daher bitte niemals die Piste verlassen und schauen wohin man tritt !!





Kurz darauf gilt es noch die riesigen und unzähligen Welwitschia Mirabilis am Wegesrand zu bestaunen.







Die Pad ist richtig mies – übelstes Wellblech :blink: – wir kommen nur sehr langsam voran und beschließen daher, die Nacht irgendwo im Krater zu verbringen.



Bis zum Brandberg Elephant Camp ist es noch weit und zäh – Nachtfahrten sind weder erlaubt noch von uns gewünscht.
So in etwa könnte es auf dem Mond aussehen. Warum also ins Weltall schweifen…. :whistle:





In der Kargheit der Landschaft machen wir in sehr, sehr weiter Ferne einen einsamen Schakal aus – keine Ahnung, von was der arme Kerl sich hier ernährt :ohmy:.



Wir passieren den Aussichtspunkt in den Krater und machen uns bald auf die Suche nach einem geeigneten Plätzchen, um unser Camp aufzuschlagen.



Frauke erkundet derweil als Spähtrupp die Gegend schon mal zu Fuß :laugh:.



Ganz so einfach gestaltet sich dieses Unterfangen nicht - wir müssen ziemlich lange suchen.



Tatsächlich gibt es hier rund um eine Erhebung gleich mehrere Stellen, die als wilde Campsite geeignet und in den einschlägigen Navigationssystemen als solche markiert sind.

Und auf der Suche nach einem möglichst windgeschützten Ort stoßen wir hier doch tatsächlich auf einen einsamen einzelnen Camper im Bodenzelt.

Auch wir finden bald eine geeignete Stelle für unser Nachtlager. Gleich hier um die Ecke werden wir uns installieren.



Gar nicht so übel unser Plätzchen in der Mondlandschaft B).



Die Aussicht und die Abgeschiedenheit zumindest sind grandios.





Allerdings alles andere als windgeschützt und nachdem die Sonne untergegangen ist, wird es empfindlich kalt :sick:. Glücklicherweise haben wir unsere Winterjacken dabei :whistle:.

Der Küstenwind bläst unerbittlich und dreht im Minutentakt :S - demzufolge spät wird es mit dem unter widrigen Umständen Aufbau des Camps und zubereiteten Nachtmahls.

Frauke und Gerald zaubern unter schwersten Bedingungen ganz ausgezeichnete Schweinekoteletts mit Zitronen-Kartoffelpüree und Salat. Marshmallows aus dem wärmenden Feuer versüßen den kalt-ungemütlichen Abend.

Dennoch harren wir noch eine ganze Weile am wärmenden Lagerfeuer aus.



Genießen die Stille und die unwirkliche Umgebung.



In dieser völlig offenen und unwirklichen Szenerie wird mir schon ein wenig mulmig, als wir dann ziemlich spät ins Dachzelt krabbeln :unsure:. Zumal der stetige Wind kräftig an unserem Canvas zerrt und merkwürdige Geräusche die Stille durchbrechen :ohmy:. Ich werde das Gefühl nicht los, dass es sich mehrere Rock-Dassies auf unserem Zelt gemütlich machen. Irgendwann bin ich zu müde, um meinen Phantasien weiter freien Lauf zu lassen und schlafe über das Kruschpeln an - oder doch auf - unserem Zelt ein.

Unsere Fahrstatistik des heutigen Streckenabschnittes:





Morgen verlassen wir den Messum Krater mit dem Ziel „Mount Messum“
Letzte Änderung: 09 Feb 2019 09:22 von Applegreen.
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10 Feb 2019 10:07 #548005
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Die Wüste lebt! Vom Messum Krater zum Brandbergmassiv

Morgenstund hat Gold im Mund und Frühsport ist angesagt.


Foto: Adi

Mangels sanitärer Anlagen gibt es vor der körperlichen Betätigung eine Katzenwäsche inklusive Freilufttoilette. Man beachte hierbei, dass keinerlei Spuren derselbigen Aktivitäten späteren Besuchern des Ortes ins Auge fallen :P

Die kleine Anhöhe im Rücken der Campsite ist schnell erklommen. Leider ist es heute küstenneblig-trüb - dennoch sind die Aussichten wunderbar.





Unsere Campsite von oben – mit etwas körperlicher Betätigung gelingen solche Aufnahmen auch ohne Drohneneinsatz :P.



Und es finden sich Zeichen von Leben in einer augenscheinlich lebensfeindlichen Umgebung.

"Südwester Edelweiß" (Helichrysum roseo niveum) - Danke liebe Friederike :kiss:


Auch hier hat es interessante Felsformationen, die in schönem Licht sicher schöne Motive abgeben würden.







Auch am Fuße der Anhöhe findet sich so allerlei botanisch Interessantes.

Welwitschia





Ein gelb-blühender Blütenteppich (Zygophyllum simplex - Danke Maddy) scheint mehr als unwirklich in der kargen Wüstenlandschaft.



Citrullus ecirrhosus - Namib Tsamma (Danke Simone und Maddy)



Dann verlassen wir diesen unwirklichen, magischen Ort. Aber nicht ohne noch einmal die kleine Erhebung, die uns als Übernachtungsplatz gedient hat, zu umrunden.


Foto: Adi


Foto: Adi

Unterwegs finden wir zwar Spuren von Leben – jedoch zeigt sich nur eine Gruppe Rüppell's Korhaan – und diese aufgrund ihrer exzellenten Tarnung nur äußerst schwer zu erkennen und noch schwerer abzulichten :sick:.



Unser Weg führt uns durch endlose Weiten und unterschiedlichstes Terrain.





Wir umrunden das Brandbergmassiv mit dem höchsten Berg Namibias quasi ½ - mal und finden uns nach einer ziemlich ereignislosen Fahrt recht früh an der White Lady Lodge CS ein.

Auch hier ist absolut nichts los und wer die Wahl hat, hat die Qual B). Es dauert eine Weile, bis wir die „richtige“ Campsite für uns ausgewählt haben und uns installieren.



Hier herrscht reger Nutztierverkehr – überwiegend Kühe streifen durch das Gelände und auf dem Weg von den Ablutions zurück zur Campsite sollte man keine Angst vor Hornträgern haben :whistle:.



Den kleinen Sichtungstrunk von Konni und Silke leeren wir in guter Hoffnung auf Wüstenelefanten, die sich hier in der Gegend ja rumtreiben sollen :lol:



Für heute war dieser Gelbschnabeltoko der einzige Sichtungserfolg.



Gegen lästige Mopane-Fliegen soll dieses Outfit helfen :woohoo: – noch wird es aber nicht benötigt :whistle:.



Armin und ich schwingen heute den Kochlöffel und haben alle Hände voll zu tun. Butternut will ausgehöhlt und mit allerlei frischen Zutaten gefüllt werden. Das Feuer wird entfacht für ein zünftiges Braai.


Foto: Adi

Wir versuchen uns an Rinderfilet mit gefülltem Butternut. Zum Dessert sind Schokobananen geplant.

Der Tisch ist schon mal gedeckt.



Magische Abendstimmung im Camp - die untergehende Sonne färbt den Abendhimmel blutrot.







Rechtzeitig zum Abendessen frischt der Wind wieder auf und es folgt ein weiteres stürmisches Dinner :evil: . Aber pünktlich nach dem Abendessen verabschiedet sich der Wind und wir lassen den Tag am Feuer Revue passieren.



Zu später Stunde gesellen sich die Angestellten der Lodge zu uns und untermalen die Lagerfeuerromantik mit sehr eigenen und witzigen Interpretationen von Damara-Gesängen.

Unsere Fahrstatistik des heutigen Streckenabschnittes:





Wir sind schon sehr gespannt, was der morgige Tag für uns bereithalten wird. Noch vor Sonnenaufgang wollen wir im Ugab River den Spuren der Wüstenelefanten folgen – auch wenn sie zu dieser Zeit eigentlich schon weiter nördlich unterwegs sein sollen.
Letzte Änderung: 11 Feb 2019 13:10 von Applegreen.
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