THEMA: "4.375km durch den Nord-Westen" von Moritz 14 J.
19 Okt 2018 00:00 #536137
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Markus:


Die Fahrt nach Warmquelle war wegen der tollen Landschaft sehr kurzweilig. Die in der Karte von T4A eingezeichneten Einkaufsmöglichkeiten (Orte mit einem Einkaufswagen markiert) sollte man nicht überschätzen. Dort gibt es Mehl in Säcken, Süßigkeiten, div. Dosen, Paletten voll mit Nivea Deo (warum auch immer ???) und natürlich Bier. Brot oder frische Produkte haben wir vergeblich gesucht. Ein Besuch der kleinen Läden hat mir immer Spaß gemacht, da man sofort mit den Leuten vor Ort ins Gespräch kommt, auch wenn es nur um das schlechte Abschneiden unserer "tollen" Fußballer geht. Ich habe bei jeder Gelegenheit zumindest meine Biervorräte aufgefüllt.
Zu Warmquelle kann ich nur sagen, die Quelle ist toll zum baden und liegt herrlich in einer kleinen Schlucht. Der Campingplatz wird gerade ausgebaut und die Stellplätze sind modernisiert. Ob einem das gefällt, muss jeder für sich entscheiden. Mir haben die Stellplätze, auf einer Betonplatte unter einem Wellblechdach, in einer in den Felsen gestemmten Nische nicht so gut gefallen. Die Sanitäranlagen, die neu gebaut worden sind, sind sehr hübsch mit Holz gebaut und verkleidet. Leider funktionierten sie nur sehr eingeschränkt und waren auch nicht sehr gepflegt.
Die Zufahrt ist nicht so einfach zu finden und man sollte einen geländegängigen Wagen haben, da sie extrem steinig ist und leicht zu einem Platten führen kann.
Moritz und meine Frau fühlten sich von den "kleinen Rittern" sehr bedroht. Sie waren dort sehr zahlreich vertreten und haben unser Camp während des Abendessens gestürmt.



Moritz hat nicht nur einfach ein Reisetagebuch geschrieben, sondern hat es gelegentlich auch mit kleinen Bildchen ausgeschmückt.



Liebe Grüße
Markus
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23 Okt 2018 22:28 #536622
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Moritz:

Tag 12, der 05.07.18

Am nächsten Morgen standen wir im Ongongo Camp so früh wie noch nie zu vor auf, da wir eine wirklich weite Fahrt vor uns hatten. Mir war die morgendliche Abfahrt, trotz aller Frühe sehr recht, da die dort überall lauernden, riesigen und wirklich ekelhaften Panzerschrecken, ein wenig zu schaffen machten. Wir verzichteten sogar auf unser Frühstück, da die Campsite dieses Mal ja nicht so bombe war.
Als Ersatz frühstückten wir etwa eine Stunde später, an einem wunderbaren Platz mitten im Hoanib.





Unsere Fahrt führte über gigantische Ebenen und riesige Schluchten.



Unsere Mittagspause verbrachten wir am sagenhaften Signal-Hill, wo wir leider feststellen mußten, daß das dort bekannte Telefon leider den Geist aufgegeben hatte.







Am Nachmittag sahen wir auf unserer Weiterfahrt noch verschiedenste Tiere und waren besonders begeistert über die große Anzahl an Giraffen, die wir dort zu Gesicht bekamen.







Als wir dann nach einem langen Fahrtag, abends in Purros am Feuer saßen, waren wir alle der Meinung, dass dies heute einer der schönsten Tage unserer bisherigen Reise war.

Letzte Änderung: 23 Okt 2018 22:49 von Dillinger.
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23 Okt 2018 23:21 #536626
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Markus:

Heute war wirklich einer der schönsten Fahrtage. Auch wenn ich mich wiederhole, DIE LANDSCHAFT IST DER HAMMER.
Sollten wir nochmals in diese Ecke Namibias kommen, was sicher nicht allzu lange dauern wird, werde ich mindestens einen oder sogar zwei Tage mehr einplanen. Es gibt dort so viele wunderbare Plätze zum Übernachten und Genießen.
Einer der absolut schönsten Streckenabschnitte war die Fahrt durch den Purros-Canyon. Palmen, Sand, steile Talwände und ein Fluß mit herrlichem Wasser und dort fährt man 2 Stunden entlang. Ich hatte zwar, nach unserem matschigen Erlebnis in Walvis Bay, anfängliche Skrupel, entlang des Flusses durch Sand und Matsch und zu großen Teilen sogar durch das Wasser zu fahren. Die Strecke war zu unserer Zeit jedoch ohne Probleme mit einem vernünftigen Wagen locker zu befahren.





In Purros hatten wir etwas Orientierungsprobleme und landeten erst auf einer falschen Campsite. Diese lag direkt am Ausgang des Canyons und war eigentlich recht hübsch. Leider war kein Ansprechpartner vor Ort und die dort scheinbar lebende Himba-Familie fühlte sich nicht zuständig. Es kam uns dort etwas komisch vor und so suchten wir die Purros Comunity Campsite.
Kurz vor dem Camp befreiten wir noch einen festgefahrenen Franzosen aus seiner sandigen Notlage.
Die Campsite war echt hübsch und wir haben uns wohl gefühlt. Feuerholz konnte erworben werden und die sanitären Einrichtungen war sehr sauber und toll in die Bäume und Büsche der Umgebung eingebettet. Wir hatten die Campsite für uns. Gerne übernachten wir dort wieder. Die Zufahrt ist tiefsandig und nur mit gutem Geländewagen zu erreichen, zumindest auf dem Weg, denn wir benutzt haben.

Liebe Grüße
Markus
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29 Okt 2018 21:44 #537285
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Moritz:

Tag 13, der 06.07.18

Heute standen wir wie üblich auf.



Unsere Strecke war nicht besonders lange und wir hatten auch nichts besonderes geplant. Also fuhren wir nach dem morgendlichen Frühstück, dass mir wegen fehlender, ausgegangener Marmelade, persönlich nicht so gut gefiel. "Hihihi, natürlich nur Spaß, es war wie immer super."
Unsere Strecke war heute wieder sehr abwechslungsreich und vor allem sahen wir sehr viele Tiere. Von den vielen Zebras die wir sahen als wir durch die Flussbetten fuhren, von den Bergpässen und den tollen Landschaften die wir zu Gesicht bekamen, waren wir sehr beeindruckt.













Außerdem sahen wir zu unserer großen Freude noch zwei Elefanten, welche vor uns mystisch durch den Busch streiften.
Als wir uns an einem kleinen und sehr einsamen Getränkeshop ein kühles Getränk genehmigen wollten, trafen wir zufällig einige andere Deutsche, mit denen wir uns ein klein wenig über unsere Reise austauschen konnten.



Nach dem Shop verschlechterte sich unsere Straße und es wurde sehr ruckelig.



Dies brachte uns dazu, nicht zu dem geplanten Marble Community Camping zu fahren, sondern uns mal ein wenig Luxus zu gönnen und zu der benachbarten Lodge zu fahren.
Die Lodge lag wunderbar, mit unbeschreiblichen Blick in alle vier Himmelsrichtungen, mitten auf der Spitze eines Berges. Das Beste an der ganzen Sache war, dass wir dort ganz alleine waren und die gesamte Lodge für uns hatten.







Wie wir am Abend dort den Sonnenuntergang genossen hatten, lässt sich hier nicht aufschreiben. Es war zu schön. Genau wie unsere kleinen, süßen und privaten Häuschen mit tollen Terrassen. In den wir uns recht zeitig schlafen legten.







Zu aller Überraschung, trennten sich heute "Tussi-Zelt" und "Horror-Zelt" und es bildete sich, natürlich nur für diesen einen Abend, eine "Kiddi-Bude" und ein Erwachsenen-Häuschen.

Anhang:
Letzte Änderung: 29 Okt 2018 22:12 von Dillinger.
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29 Okt 2018 23:06 #537290
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Markus:

Nach dem Aufstehen habe ich etwas erstaunt, ziemlich große Fährten vor unserem Schlafplatz gefunden.



Sie zogen sich rund um unseren Stellplatz und waren deutlich im Sand zu sehen. Ich habe mich erst gewundert, da es aussah als wäre eine Mutter mit Ihrem Kleinem um unseren Platz geschlichen. Es gab große und direkt dabei sehr kleine Fährten. Eigentlich typisch für eine Hyäne was ich bis dahin noch nicht wußte, da Sie sehr große Vorderpfoten und wesentlich kleiner Hinterballen haben.

Die Fahrt von Purros nach Orupembe war klasse. Die Natur und Landschaft zeigte sich von Ihrer schönsten und abwechslungsreichsten Seite. Es gab sehr sandig, sehr steinige und auch einige steile Streckenabschnitte. Alles konnte ohne Probleme befahren werden und man hatte genug Momente, dass selbst ich als Fahrer die Schönheit dieser Gegend genießen konnte.
Der "Shop Number 1" bei Orupembe ist ein Muß. Im absoluten nix, eine rote Butze mit einigen Leuten und einer kräftigen Herero Dame hinter der Theke. Dort ein kühles Bier, nach der langen und staubigen Strecke, ist der Hammer. Wie auch immer das Bier dahin kommt und wie auch immer es so eiskalt gekühlt wird. Es entwickeln sich sofort Gespräche mit den dort abhängenden Einheimischen. Witzig war, dass bei unserer Ankunft der Laden bereits von zwei Leihwagen mit Ihrer deutschen Besatzung belagert wurde. Bei einigen weiteren kühlen Bierchen wurden die Erlebnisse der letzten Tage ausgetauscht. Eigentlich lustig, man läuft stundenlang durch Frankfurt und möchte was einkaufen, trifft quasi tausende von Menschen, alle rennen an einander vorbei, kaum ist man in Orupembe und trifft dort andere Touristen, benimmt man sich als würde man sich seid Jahren kennen. Super Sache.
Witzig sind die kleinen Steinmännchen, die wir in der Gegend gesehen haben.
Spontan hatten wir uns entschieden, ohne Reservierung zur Etambura Lodge zu fahren. War eine sehr gute Entscheidung. Nette einheimische Betreiber vor Ort, tolles Ambiente und super Lage. Immer wieder würde ich da hin fahren. Auch das es eine Selbstversorger Unterkunft ist stört nicht. Tisch wird zum Essen gedeckt und abgeräumt. Feuer und heißes Wasser mit Töpfen wird bereit gestellt.





Die Unterkünfte sind echt klasse mit tollen in die Felsen gebauten Bädern und einer sehr coolen Aussicht.

Liebe Grüße
Markus
Letzte Änderung: 29 Okt 2018 23:12 von Dillinger.
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30 Okt 2018 10:05 #537306
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Hallo,

mal wieder ein sehr schönes Kapitel. Nach Eurer Beschreibung werden wir im Januar auch mal versuchen, spontan in Etambura unterzukommen.

Mich würde ja schon sehr interessieren, wer im "Tussi-Zelt" und wer im "Horror-Zelt" wohnt. B)

Alles Gute
Thomas
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