THEMA: Erste Reise nach Namibia: Tops und Flops
13 Apr 2018 17:51 #518578
  • yanjep
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  • yanjep am 13 Apr 2018 17:51
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18./19.05.2017

Nach einem wieder sehr üppigen Frühstück sind wir am Brandberg







vorbei weiter Richtung unseres nächsten Etappenziels, dem Etosha Nationalpark gefahren.

Nach etwa 280 km haben wir uns so langsam auf die Suche nach einem Übernachtungsmöglichkeit gemacht und uns ist das Aabadi Mountain Camp ins Auge gefallen. Das feste Mehrzweckgebäude umfaßt Restaurant, Bar und ist Treffpunkt der Freunde des (schwarzen) Managerehepaares. Die recht resolute aber freundliche weibliche Hälfte des Managerteams kam auch gleich raus und wollte Mattes nach der Frage, ob etwas frei ist, eines der fest installierten Zelte zeigen. Mattes war nach der anstrengenden Fahrerei nicht in Bestform und hat sich mächtig erschrocken, als er ein Wortschwall auf ihn niederging. :woohoo:
Ich habe eigentlich faul im Auto gelümmelt und wollte die Verhandlungen Mattes überlassen. So mußte ich zur Hilfe eilen und konnte Mattes beruhigend mitteilen, daß er nur vor dem einchecken das Zelt angucken sollte. :P

Auf dem Weg wurde einer der Angestellten ein verbaler Fußtritt verabreicht mit der Weisung, gefälligst vor dem Zelt aufzuräumen (wir waren die einzigen Gäste) und die Besichtigung konnte ihren Lauf nehmen.
Die Zelte sind mit Betten, Nachttischen und einem Außenbad ausgestattet. Und, was mich eigentlich erstaunt hat, sogar mit Duschgel, Bodylotion, Anti-Muck und Shampoo auf liebevoll auf dem Bett dekorierten Handtüchern.
Sonst sind Zelt und Mehrzweckgebäude eher schlicht ausgestattet.

Das Camp liegt wunderschön auf einem weitläufigen Gelände, umgeben von Hügeln. Sonst ist es irgendwie eine Mischung aus Bushcamp und lost place. Es gibt „Ruinen“ vergangener Zelte, aber was in Gebrauch ist, wird sauber und ordentlich gehalten. Uns hat es ausgezeichnet gefallen, aber großartigen Luxus sollte man nicht erwarten.








Zum sundownern kann man auf einen der umgebenen Hügel steigen und hat einen tollen Blick in die Landschaft.






Gleich bei der Ankunft wurden wir befragt, ob wir Dinner möchten. Ja, möchten wir. Als wir Erkundigungen eingezogen haben, was es denn so gibt wurde die offenbar doofe Frage mit „Was soll es schon geben: Fleisch, Reis und Salat“ vom männliche Teil des Managerpaares, der in Personalunion glechzeitig auch der Küchenchef ist, beantwortet.

Was soll ich sagen, das Essen war richtig lecker. Die Freunde des Paares, die uns nicht im geringsten gestört hätten, wurden vor dem Servieren des Dinners gebeten, sich anderswohin zu verfügen.

Wir haben nach dem Essen noch ein bißchen an der Bar gesessen und mit dem Managerpaar geplaudert. Wir dachten erst, sie wären die Betreiber des Camps, aber sie sind angestellte Mitarbeiter, die aber wohl alles in Eigenregie am laufen halten. Sehr nette und herzliche Leute, wenn man erst mal ein wenig miteinander warm geworden ist.

Der Sternenhimmel hatte auch einen guten Tag



Ganz früh am Morgen bin ich wach geworden, weil jemand um das Zelt herumgeschlichen ist und nicht eindeutig zu bestimmende Geräusche gemacht hat. Es stellte sich heraus, daß der Manager den Donkey angeheizt hat.
Nach dem ziemlich rudimentären Frühstück bin ich dann auch duschen gegangen. Wenn mir schon extra im Morgengrauen warmes Wasser bereitet wird, dann sollen Mühen und Feuerholz nicht vergeudet werden.

In den Felsen rund um die Außendusche wohnen Dassies, die auch gleich mitsamt Kind und Kegel herbeigeeilt sind, um der weißen Frau bei Morgentoilette und Dusche zuzusehen :blink: . Wenn eines ein Handy rausgeholt hätte, um ein Foto zu knipsen, hätte mich das auch nicht gewundert.

So sieht es im Camp aus:





Nach einigem rumtrödeln und fotografieren sind wir irgendwann losgefahren Richtung Outjo. Eigentlich wollten wir uns in Twyfelfontain die Rock Engravings anschauen, aber es geht (leider) nur mit Führer. So eine Führung ist bestimmt sachkundig und lehrreich, aber wir schauen uns die Dinge lieber in Eigenregie an.

Das ist ein bißchen wie z.B. im Straßbourger Münster. Ich lasse den Gesamteindruck auf mich wirken, spaziere umher, schaue Details an. Aber wer die Orgel wann gebaut hat, wie viele Pfeifen sie hat und wer wann und warum welches Bild gemalt hat, interessiert mich eigentlich nicht. Auf der anderen Seite ist natürlich zu verstehen, daß man nur mit Guide zu den Gravuren darf. Irgendwelche Deppen würden sonst garantiert „Heidi war hier“ oder ein Herz mit "Rudi und Bärbel" dazuritzen....
Außerdem war es ziemlich überlaufen mit Reisegruppen und so groß war unser Interesse denn auch nicht. Also sind wir ohne Besichtigung weiter gefahren.

In Outjo sind wir auf der Suche nach einer Unterkunft auf das Ethosha Garden Hotel



gestoßen, das über einen einladend aussehenden Biergarten verfügt. Biergarten ist immer toll, ein Zimmer war auch noch frei, also eine genehme Bleibe für eine weitere Zwischenübernachtung.
Das Zimmer hätten wir allerdings besser vorher angeschaut. Das Doppelbett war nur ca. 1,40 Meter breit und die Zudecke muß man sich teilen. Während einer unruhigen Nacht haben wir denn auch das beliebte Spiel "eine Ecke der Decke festhalten und sich mit Schwung auf die andere Seite drehen" gespielt :dry: Ich glaube bei einer Wertung nach Punkten hätten wir Gleichstand erreicht.

Das Hotel hat einen sehr schönen tropischen Garten, in dem man auch viele Vögel beobachten kann.
Der Speisesaal ist aber irgendwie mehr wie eine Kantine, der servierte Hamburger war so lala.
Richtig gemütlich war es nicht. Der Biergarten allerdings war ein angenehmer Aufenthaltsort.

Das Frühstück am nächsten Morgen war eher basic. Es gab Eier, Brot, ein wenig Aufschnitt und Kaffee im Speisesaal, sonst eigentlich nichts.

Als Zwischenübernachtung ist das Hotel in Ordnung, schon wegen Garten und Biergarten. Nur das Bett hätte deutlich breiter sein können und zwei Zudecken wären einer friedlichen Nachtruhe förderlich gewesen.

Richtig gut gefallen hat es uns in der rustikalen Aabadi Mountain Lodge. Bestimmt nicht jedermanns Geschmack, aber für uns genau richtig.

Yanjep
Letzte Änderung: 13 Apr 2018 18:42 von yanjep.
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13 Apr 2018 18:27 #518587
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yanjep schrieb:
In den Felsen rund um die Außendusche wohnen Dassies, die auch gleich mitsamt Kind und Kegel herbeigeeilt sind, um der weißen Frau bei Morgentoilette und Dusche zuzusehen :blink: . Wenn eines ein Handy rausgeholt hätte, um ein Selfie zu knipsen, hätte mich das auch nicht gewundert.
:laugh: :laugh: :laugh:

yanjep schrieb:
Das Doppelbett war nur ca. 1,40 Meter breit und die Zudecke muß man sich teilen. Während einer unruhigen Nacht haben wir denn auch das beliebte Spiel "eine Ecke der Decke festhalten und sich mit Schwung auf die andere Seite drehen" gespielt :dry: Ich glaube bei einer Wertung nach Punkten hätten wir Gleichstand erreicht.
Da hätte ich lieber in getrennten Dachzelten geschlafen :whistle:
Schöne Grüße
Sandra
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13 Apr 2018 18:51 #518592
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Lieber sich um die Decke balgen als beim zusammenklappen der Zelte sich zum X-ten mal sich die Finger klemmen oder auch zum Xten mal sich die Haut der Knöchel oder Handrücken von diesen sch... , öh, vermaldeiten Dachzelten abziehen zu lassen.

Gruß,
Mattes
Letzte Änderung: 14 Apr 2018 20:24 von Mattes-do.
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14 Apr 2018 00:51 #518640
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Irgendwelche Deppen würden sonst garantiert „Heidi war hier“ oder ein Herz mit "Rudi und Bärbel" dazuritzen....

:laugh: Herrlich... ich muss grad an unsere "authentischen" Felszeichnungen von Walen und Giraffen mit Kulleraugen denken.

Toll geschrieben und ich habe auf den letzten Seiten teils herzlich gelacht, aber in Kombination mit der Schilderung eurer Reise-Gerichtsverhandlung, frage ich mich ob die beiden hier...yanjep schrieb:
Am nächsten Morgen kamen drei Strauße vorbei, zwei davon vertieft in eine ernsthafte Diskussion über Straußenthemen.

... nicht Mattes-do und Yanyep heißen. :whistle: :P #duckundweg


Gruß,
Robin
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14 Apr 2018 08:43 #518646
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:P :P :P :P :P :P

Yanjep
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14 Apr 2018 09:52 #518648
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Yanjep schrieb:
Auf dem Weg wurde einer der Angestellten ein verbaler Fußtritt verabreicht mit der Weisung, gefälligst vor dem Zelt aufzuräumen (wir waren die einzigen Gäste) und die Besichtigung konnte ihren Lauf nehmen.

und
Wir haben nach dem Essen noch ein bißchen an der Bar gesessen und mit dem Managerpaar geplaudert. Wir dachten erst, sie wären die Betreiber des Camps, aber sie sind angestellte Mitarbeiter, die aber wohl alles in Eigenregie am laufen halten. Sehr nette und herzliche Leute, wenn man erst mal ein wenig miteinander warm geworden ist.

Das irritriert mich! Muss ich das so verstehen, dass die arme Angestellte nicht mit den angestellten Mitarbeitern warm werden konnte? Es mag in Namibia noch Usus sein, dass "Untergebene" wenn auch nur verbal vor den Gästen getreten werden, es macht mir die Treter trotzdem nicht sympathisch.

Nachdenklich
freshy
Letzte Änderung: 14 Apr 2018 09:53 von freshy.
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