16./17.05.2017
In Swakopmund habe ich zur Umsetzung des Beschlusses „nie wieder Dachzelt“ die Hohenstein Lodge als brauchbares Quartier für die nächsten beiden Nächte rausgesucht und die gebuchte und bezahlte Campsite an der Spitzkoppe sausen lassen. Sie hatten in der Lodge noch was frei, sehr schön!
Nach einem wieder mal sehr guten Frühstück und einem kleinen Spaziergang mit einem letzten Blick auf die Pier
sind wir durch schöne Landschaft
über Usakos zur Lodge gefahren und haben uns erst mal häuslich eingerichtet. An der Rezeption haben sie ein bißchen sparsam geguckt, weil wir keine Aktivitäten buchen wollten, ein etwas unübliches Verhalten, wie mir scheint (das nicht buchen wollen, nicht das sparsam gucken). Die Bungalows sind nett eingerichtet, auf der zugehörigen Terrasse kann man es auch aushalten.
Wir hatten auch den ersten Kontakt mit einer ganz offensichtlich fremden Spezies: Eine Art überdimensionaler Heuschrecken. Dick Pens oder wie die Tiere genannt werden.
Auf der Terrasse können sie sich gerne aufhalten, aber drinnen, womöglich sogar im Bett,
wollten wir sie bestimmt nicht haben.
Wir sind zu Fuß zum sundownern gegangen, zu diesem heiligen Ritual wurde eine Ausichtsplattform gebaut mit Blick auf die umgebenden Berge.
Alle Büsche hingen voll mit Dick Pens, sie waren auch überall auf den Wegen; man mußte echt aufpassen, daß man nicht aus Versehen drauftritt.
Das Abendessen, serviert auf der Terrasse war leider nicht so toll was aber daran liegen mag, daß wir unser Fleisch durchgebraten schätzen (auch wenn wir damit vermutlich allein auf weiter Flur sind, ist uns aber wurscht).
Der Vollmond hat deutlich abgenommen, so daß man den grandiosen Sternenhimmel nicht nur bewundern sondern auf fotografieren konnte.
Am nächsten Tag sind wir ausgeschlafen und nach üppigem Frühstück vom gut bestückten Buffet zu einer Rundfahrt mit Ziel Spitzkoppe aufgebrochen.
Wir sind einfach ein bißchen durch die Gegend gegondelt und haben reichlich Fotostopps eingelegt; besonders viele natürlich an der Spitzkoppe.
Eine sehr schöne Gegend, wobei wir nicht auf dem eigentlichen Gelände waren. Obwohl wir die Campsite gebucht und bezahlt hatten und damit jedes Recht der Welt, uns auch auf dem Gelände aufzuhalten. Der Blick von außerhalb hat uns ausreichend beeindruckt.
Auf der Zufahrt waren unheimlich viele Kinder mit Bastelarbeiten wie Mobiles, die an den Touri gebracht werden sollten. Wir haben aber schon einen Dekogegenstand zu Hause und brauchen keinen zweiten, so daß wir nicht angehalten und auch nichts gekauft haben.
Zurück auf der Lodge haben wir, schließlich haben wir dafür bezahlt, auf der Terrasse relaxt, sind sundownern gegangen und dann zum Dinner. Das Dinner war ausgezeichnet, eine Art Geschnetzeltes mit Reis und leckerem Nachtisch.
Der Sternenhimmel war auch wieder kooperativ, sehr schön.
Am nächsten Morgen kamen drei Strauße vorbei, zwei davon vertieft in eine ernsthafte Diskussion über Straußenthemen.
Der Aufenthalt auf der Hohenstein Lodge hat uns gut gefallen, die können wir empfehlen. Überhaupt können wir gut damit leben, ein fix und fertiges Bett vorzufinden, in das man nicht rauf- und im Fall der Fälle auch mitten in der Nacht oder total verpennt morgens wieder runterklettern muß... Zumal ich es auch im August 2013 geschafft habe, mir mein Motorrad (für Leute die sich ein wenig mit Motorrädern auskennen - eine Yamha SR 500) beim Ankicken aufs Knie zu schmeißen und bin trotz einer über halbjährigen Heilungsphase (wiederum für Leute die sich ein wenig, diesmal mit medizinischen Sachen auskennen - Tibiakopf-Fraktur) morgens immer noch recht steif auf dem linken Bein.
Und das beste bei einer festen Unterkunft ist, man muß das Bett nicht zusammenklappen sondern läßt es einfach, wie es ist und geht bzw. fährt fährt unbekümmert seiner Wege.
Aber eine dringende Bitte an alle potentiellen Camper:
Es gibt haufenweise Reisende, die mit einem Dachzelt hervorragend zurechtkommen. Zumal auch verschiedene Modelle im Angebot sind, die auf unterschiedliche Weise zusammengeklappt werden.
Also laßt euch um Himmels willen nicht durch unsere Abneigung gegen die Dinger von eurer Planung abbringen, wenn ihr noch unentschlossen seit.
Yanjep