Dienstag, 13. Februar; die Runde schliesst sich.
Etwas wehmütig bin ich schon, heute morgen gibt es das letzte Frühstück auf Tour, und das letzte Mal bepacke ich den Condor.
Dann fahre ich nochmals zurück zum Trailhead vom Rock Sculpture Trail, um die Skizze zu fotografieren.
Dabei passiere ich wiederum den Erdmännchenbau, die kleinen Racker sind schon munter. Diesmal habe ich Zeit und Muße und bleibe eine Weile hier stehen.
Die Ebene ist erfüllt vom Revierruf der Rüppellstrappen, in einem Omuramba hocken die beiden Habichtsadler und warten wohl auf den Beginn der Thermik.
Zum letzten Mal: Köcherbäume vor der fünfgipfeligen Blutkuppe.
Rüppelltrappe
Revierpaar
Irgendwie komme ich kaum vom Fleck, es scheint, alle Vögel haben sich nahe der Pad eingefunden, um mich vom Fahren abzuhalten, wie dieser Trupp Nama-Flughühner.
Natürlich sind die Flughühner eher daran interessiert, ihren Kropf zu füllen.
Nachdem ich mich doch losgerissen habe, fahre ich das kurze Stück zurück bis zur C 28 und folge dieser Richtung Windhoek.
Mit dem Verlassen des Namib-Naukluft-Parks wird es bergiger, und hier muss es schon geregnet haben, es wird grüner.
Im Vorbeifahren registriere ich Raubadler und Zwergfalke, einen grünen Kuckuck, Warzenschweine und zwei Löffelhunde flüchten von der Pad, ein paar Schakale, ein Häherkuckuck sowie einige Gnus, die wohl von einer Jagdfarm ausgebüchst sind, dann erreiche ich den Boshua-Pass.
Hier halte ich, geniesse die Aussicht und mache noch ein paar Fotos.
Mein letztes Wildlife-Foto zeigt eine Pantherschildkröte, die mir auf der Pad entgegen kommt.
Kurz vor Windhoek besuche ich noch diesen ehemaligen Aussenposten der deutschen Schutztruppen.
Dann packe ich die Kamera weg, ich fahre das Reststück bis nach Windhoek, wo ich ins Craft Café gehe und mir eine Lasagne bestelle. Während ich so mein Essen geniesse, fängt es an zu donnern, und kurz darauf pladdert der Regen. Wie schön.
Ich fahre zurück zu Pegasus und gebe wehmütig den treuen Condor ab. Bis auf ein paar Macken beim Schalten hin und wieder, hat er mich treu und brav überall hin geschaukelt. Dieses Gefährt wird mir fehlen, sollte es zu einer weiteren Tour im Südsommer kommen.
Der Rest ist schnell erzählt, obwohl es sich natürlich vor Ort zieht wie ein Kaugummi: Der Transfer zum Airport, das Gepäckaufgeben, ein letztes Bier in der Lounge, das Boarden, endlich der Abflug in stockdunkler Nacht und der Flug im erfreulich schwach belegten Airbus, der mir so einen leeren Doppelsitz beschert.
Zuhause komme ich quasi zeitgleich mit dem verspäteten Winter an, es ist a...kalt, es hat Schnee, aber zum Langlaufen kann ich mich nicht aufraffen. Ich friere nur, ich bin Temperaturen jenseits von dreissig Grad plus gewöhnt.
Sodele, das also war meine elfte Tour in den Südwesten Afrikas. Meine achte Tour im Südsommer in Folge, ob es eine weitere geben wird? Keine Ahnung, im Moment , bei den hiesigen Temperaturen, habe ich keinerlei Not, mich mit Afrika zu beschäftigen.
Ich danke herzlich für alle Kommentare und Klicks, das motiviert schon, wenn man mal wieder mit dem inneren Schweinehund kämpft.
Viele Grüße,
Matthias