Montag, 22. Januar; Kleinvieh macht auch Mist
Ich frühstücke gemütlich, dann verlasse ich das Two Rivers Camp letztmalig, denn heute geht es das Auob-Rivier aufwärts zurück nach Mata-Mata.
Im Dünengürtel stoppe ich für ein paar hindrapierte Gemsböcke.
Bei dem hier bin ich mir gar nicht sicher, der braune Kopf passt irgendwie nicht zu dem schiefergrauen Deckgefieder. Ich vermute einen Gabar-Habicht im Übergangskleid.
Die Weissflügeltrappe präsentiert sich heute bei deutlich besserem Licht.
Die sieht man relativ häufig im KTP, die Ground Agama.
Der Kaptriel vertrödelt im Schatten den Tag, und ab und an muss er mal die Schwingen durchstretchen.
Endlich macht sich das Abscannen der ganzen Kameldorne bezahlt, ich finde einen Milchuhu, der mich ziemlich verpennt anblinzelt.
Vom Scimitarbill, oder Sichelhopf, will mir einfach kein ordentliches Foto gelingen, immer ist irgendwelches Astwerk im Weg. Aber weil ich hier längere Zeit zubringe, bekomme ich mit, wie ein braunes Tier herumschleicht, gleich drauf wieder verschwunden ist, um kurz darauf in einer oberen Etage wieder aufzutauchen.
Eine Slender Mongoose, oder Schlankichneumon, hat sich eben diesen Kameldorn für ein Schläfchen ausgesucht.
Eine weitere Ground Agama. Mittlerweile ist es wieder heiss geworden, und das Reptil bevorzugt den lichten Schatten.
Der hier ist eindeutig ein junger Gabar Goshawk.
An einem von Tieren gegrabenen Wasserloch sitzen zwei Ohrengeier und ein Weissrückengeier, die hier gebadet haben und nun ihr Gefieder richten.
Der kleinere Whitebacked Vulture macht ein paar Hopser und kehrt nochmals zum Wasser zurück, um zu trinken.
Zum allerersten Mal finde ich eine Straussenfamilie mit noch kleinen Küken, neun an der Zahl.
Der stolze Papa zeigt seinem Nachwuchs, was alles so als Nahrung in Frage kommt.
Natürlich stoppe ich immer bei den Rest Camps und inspiziere genauestens, ob nicht zufällig eine Schlange da rum liegt. Tut sie natürlich nicht.
Ich überhole einen Traktor, der einen aus drei grossen Reifen zusammen geflickten Strassenhobel zieht. Ich hatte mich schon gewundert, dass die Strasse seit Twee Rivieren so glatt war, viel besser als auf der Hinfahrt.
Am frühen Nachmittag laufe ich wieder in Mata-Mata ein, gebe meinen Laufzettel ab und frage wieder nach einem Night-Drive. Wieder muss ich später nochmals nachfragen.
Ich suche mir einen Platz direkt am Zaun mit Blick aufs Wasserloch, richte mich ein und bereite mir das Dinner zu. Dann gehe ich eine Runde in den Pool, um danach nochmals eine kurze Runde im Park zu drehen.
Die ist nicht sonderlich ergiebig, einzig eine weitere Leopardenschildkröte habe ich fotografiert.
Ich frage nochmals nach, und ja, es haben sich zwei weitere Paare gemeldet, also findet der Drive statt.
Die Zeit bis dahin überbrücke ich mit einem Bierchen im Hide und beobachte ein paar Schakale, die wiederum auf Insektenfang aus sind.
Um Halbzehn geht es wieder los, es ist wieder der selbe Guide wie vor sechs Tagen.
Beim Office knipse ich noch einen der hier zahlreichen, an den Lampen rumhängenden Bibron´s Tubercled Geckos.
Der Drive ergibt wiederum einige Skorpione, zwei Wildkatzen, zahlreiche Löffelhunde und Kapfüchse, vier Gennets, einige Uhus, das ganz normale Programm eben.
Leider gelingt mir kein Bild von einer Kapkobra, welche direkt neben der Pad herumkriecht. Während ich versuche, im Sucher der Kamera den Kopf der Schlange zu finden, bemerke ich zu spät, dass sie schon halb in einem Erdloch verschwunden ist. So lege ich die Kamera weg und beobachte, bis der Rest der dunkelgelben Kobra verschwunden ist.
Einen krönenden Abschluß gibt es dann doch noch, an einem frischen Löwen-Riss eines Gnus frisst eine Tüpfelhyäne laut knackend an den Rippen herum.
Pünktlich um Halbzwölf sind wir wieder zurück. Von der Nacht gibt es noch zwei rufende Perlkäuze zu vermelden, das war also der letzte volle Tag im KTP. Und irgendwie bin ich ganz froh, dass es morgen weiter geht. Es gilt Neuland zu entdecken.
Viele Grüße,
Matthias