THEMA: Der Bayern Schorsch - im grünen Norden Namibias
22 Mai 2017 22:02 #475898
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  • bayern schorsch am 22 Mai 2017 22:02
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Einen guten Abend an Alle,

habt vielen Dank für Eure Rückmeldungen.

BMW schrieb:
....was wäre die Alternative, wenn Dein Auto Treibstoff braucht............auch mit 500 ZAR oder 600 ZAR ....würde ich ohne mit der Wimper zu zucken bezahlen......Opuwo (Weg und Zeit) sind ungünstiger.......
Ja klar, wir waren für den ersten Moment mehr als froh und dankbar, dass wir überhaupt Sprit bekamen. Und dass es dort teuerer sein muss, versteht sich von selbst. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man in so einem Fall ruhig vorher fragen sollte.

Ria schrieb:
bisher stand der äußerste Norden für uns noch nicht so auf dem Plan. Aber Deine Berichte inspirieren uns ja immer sehr (sind wir Euch doch in den KTP, PomPom etc. schon gefolgt...), so dass ich mir die Region jetzt auch mal genauer ansehen werde!!!
Hallo Ria - das freut mich sehr. Vielen Dank für die Blumen! :kiss:
Und dann wolltest Du wissen, weshalb wir "Camp Aussicht" nicht mit ins Programm aufgenommen haben. Nun, das ist eine gute Frage, denn wir haben uns das schon überlegt. Der Grund, aber "nur unter uns": wir können uns mit Plums-WC´s einfach nicht anfreunden. Ich nicht, und Schorschine noch viel weniger. Das ist einfach nicht unser Ding, wobei uns Marius Steiner, der Camp-Besitzer, als Mensch absolut interessieren würde. Seine Himba-Touren müssen sehr gut gemacht sein, und das Camp muss wirklich was ganz Besonderes sein. Von daher war die Entscheidung nicht leicht.

Bianca schrieb:
wirklich tolle Bilder! :woohoo: Aber wirklich beeindruckend finde ich deine Schilderung von euren Begegnungen mit den Menschen! Danke dafür!
Hallo Bianca, habe vielen Dank für Deine netten Worte! Und was die Begegnung mit Menschen anbelangt: wir versuchen immer, diese Begegnungen so zu schildern, wie sie waren. :)
Warte mal bis morgen, da kommt eine ganz besondere, wenn auch höchst negative, Begegnung! :evil:

Dagmar schrieb:
ich finde euren Mut mit dem Auto solche Strecken in Angriff zu nehmen schon sehr erstaunlich. Am Ende ist ja alles gut gegangen und ihr habt tolle Impressionen von der Landschaft und den Menschen mit nach Hause gebracht.
Hallo Dagmar, ich denke, dass wir mit dem Duster einfach nur Glück hatten. Wenn ich an unseren letzten Urlaub in SA denke, dann war das wirklich eine sch.... Kiste. :( Diesmal war das Auto o.k., er hatte sogar 4x4 und wir hatten tatsächlich nie ein Problem damit. Aber wie gesagt - Glück gehört dazu, und das hatten wir.

Was die andere Geschichte mit Sprit usw. anbelangt - da hast Du natürlich völlig Recht. Und weißt Du was das Beste daran ist: wie waren ja absolut selbst schuld daran. Wir hätten ja bloß in Ruacana tanken brauchen, ebenso Geld ziehen, das wär genauso wichtig gewesen. Und was tun wir? Vor lauter "mein Gott, hoffentlich geht das alles gut" waren wir so angespannt, dass wir in Ruacana anscheinend alles vergessen haben, was wir in den vielen Jahren Afrika gelernt haben. Ich hab´s ja schon geschrieben: einem Anfänger, der das erste mal solch eine Reise tut, dem kann das schon passieren. Aber uns ....???? :ohmy: :huh: :dry:
Na ja, es ist ja alles gutgegangen. Und wir können uns immer am allermeisten über uns amüsieren. Grad in diesem Fall mit der Spritgeschichte. Am liebsten lachen wir über uns selbst und besonders dann, wenn wir uns gar so g´schickt anstellen! :) :) :) ;) ;) ;)

Beate schrieb:
mein Mann hat mir soeben verboten, deinen Bericht zu lesen :evil: . Besonders gelungene Reiseberichte führen bei mir immer dazu, dass ich diese Reisen nachmachen möchte, so wie z. B. Applegreen Reise ans Kap oder Daxiangs letzte Reise vom September in den KTP. Casimodos aktuellen Reisebericht darf ich sowieso nur lesen, da diese Reise bereits entschieden und in Teilen schon geplant ist. Mann, was machst du mit mir? Diese Landschaft ist einfach grandios.
Hallo Beate, da hilft nur eins: Ihr müsst einfach öfter nach Afrika. Einfach auf die Agenda setzen und abarbeiten, das wird schon. ;) ;) ;)

Heute kommt nichts mehr, der schorsch ist müde und will ins Bett. Aber morgen geht´s weiter, ein ganzer Tag Epupa-Falls steht auf dem Programm.

Bis dann
der bayern schorsch
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Letzte Änderung: 22 Mai 2017 22:05 von bayern schorsch.
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23 Mai 2017 06:46 #475907
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Old Women schrieb:
Hallo Claus,
mein Mann hat mir soeben verboten, deinen Bericht zu lesen :evil: . Besonders gelungene Reiseberichte führen bei mir immer dazu, dass ich diese Reisen nachmachen möchte, so wie z. B. Applegreen Reise ans Kap oder Daxiangs letzte Reise vom September in den KTP. Casimodos aktuellen Reisebericht darf ich sowieso nur lesen, da diese Reise bereits entschieden und in Teilen schon geplant ist.
Mann, was machst du mit mir? Diese Landschaft ist einfach grandios.
Herzliche Grüße
Beate ( die dann wohl heimlich lesen muss B) )

Lieber Claus,

oh je, mir geht es gerade wie der lieben Beate. Ich wollte mich irgendwie ausklingen, da ich dachte ..................... neeee bevor du dort hinkommst .................. ist der Rollator dein Begleiter :( :(
Wahnsinnig schöne Eindrücke von den Falls, ich gebe zu, bin den Teil nur überflogen, aber jetzt muss ich unbedingt lesen was ihr erlebt habt. Boooaaahhh so schön :woohoo: :woohoo:

Meine "Was ich unbedingt noch sehen muss" Schublade wird immer voller. Vielen Dank lieber Bayern Schorsch, erst Südafrika und nun DAS :woohoo: :woohoo: :sick:
Wenn jeder Start so holprig ist und die Reise danach so schöööön wird, soll´s mir Recht sein.

Bin völlig begeistert und sende dir sonnige Grüße
Netti
Letzte Änderung: 23 Mai 2017 07:00 von Netti59.
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23 Mai 2017 07:56 #475908
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Hallo Schorsch,
jetzt ist aber höchste Zeit, dass ich auch mal wieder DANKE sag! Wir werden in den ersten Oktober-Tagen zu den Epupa-Falls und weiter zur Kunene River Lodge fahren. Und manchmal hab ich mich schon gefragt, ob das schlau ist, die lange Strecke für 2 Tage zu machen. Mit deinen Bildern ist die Frage beantwortet - und die Vorfreude steigt. Da bin ich ja mal echt gespannt, wie grün wir's dort noch antreffen, die 3700 müsste ja auf jeden Fall machbar sein.
Ich freu mich auf den nächsten Teil! Viele Grüße
Ingrid
(deine Frage nach einem eigenen Reisebericht - mal sehen. So ein bisschen hab ich's schon vor, aber wir hatten nach der Reise einen so heftigen Kaltstart, dass ich einfach mit ein paar Sachen immer noch so hinterher bin)
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23 Mai 2017 08:49 #475910
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bayern schorsch schrieb:
Einen guten Abend an Alle,

Und dann wolltest Du wissen, weshalb wir "Camp Aussicht" nicht mit ins Programm aufgenommen haben. Nun, das ist eine gute Frage, denn wir haben uns das schon überlegt. Der Grund, aber "nur unter uns": wir können uns mit Plums-WC´s einfach nicht anfreunden. Ich nicht, und Schorschine noch viel weniger.

Ich lese auch schon die ganze Zeit heimlich mit, :P, da wir vor ca. 2 Wochen dort rumgefahren sind, wie waren im Camp Aussicht, allerdings auf der Camp Site, wunderschön gelegen, lange, aber spannende Anfahrt und auf dem Plumpsklo hat man die beste Aussicht!

Wir sind die D 3700 gefahren, eine wunderschöne Strecke und das Durchfahren der Flußbetten kein Problem, allerdings waren wir ja einige Tage später unterwegs.



LG
Alex
1 x Kenia, 2 x Tansania, 2 x Südafrika, 5 x Botswana, 6 x Namibia
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23 Mai 2017 15:13 #475957
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  • bayern schorsch am 22 Mai 2017 22:02
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Hallo zusammen,

bevor es mit dem RB wieder weitergeht, möchte ich noch ein paar Antworten zu Euren Rückmeldungen schreiben:

Netti schrieb:
Meine "Was ich unbedingt noch sehen muss" Schublade wird immer voller. Vielen Dank lieber Bayern Schorsch, erst Südafrika und nun DAS :woohoo: :woohoo: :sick:
Wenn jeder Start so holprig ist und die Reise danach so schöööön wird, soll´s mir Recht sein.
Hallo Netti, Du schreibst immer sehr nett - vielen Dank dafür. Und sei beruhigt, unsere Liste wird auch von Jahr zu Jahr länger. Aber wir sind ja noch in bestem Alter. ;) :laugh:

Ingrid/Franzicke schrieb:
Wir werden in den ersten Oktober-Tagen zu den Epupa-Falls und weiter zur Kunene River Lodge fahren. Und manchmal hab ich mich schon gefragt, ob das schlau ist, die lange Strecke für 2 Tage zu machen. Mit deinen Bildern ist die Frage beantwortet - und die Vorfreude steigt.
Ingrid - es ist ein Traum dort oben. Wirklich alles wunderschön. Ihr werdet es mit Sicherheit nicht bereuen, und die Strecke ist nicht soooooo lang, wie man denkt. Kannst ja mal unterwegs in Okongwati in die Bar gehen. Sehr authentisch, sehr interessant ....
In welcher Lodge steigt Ihr ab? Jetzt dann im nächsten Teil habe ich ein bisschen was von Omarunga, Kapika und Epupa Camp geschrieben.

Alex schrieb:
Wir sind die D 3700 gefahren, eine wunderschöne Strecke und das Durchfahren der Flußbetten kein Problem, allerdings waren wir ja einige Tage später unterwegs.
Du machst uns neidisch! :evil:
Glaub mir, wir wären nur zu gerne diese Strecke gefahren, aber Du hast es ja selbst gelesen. Einfach ein bisschen dumm gelaufen.

Bis dann
der bayern schorsch
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23 Mai 2017 15:22 #475959
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Tag 11, der 23. April, ein ganzer Tag an den Epupa-Falls

(… und mit einem Erlebnis am Nachmittag, das uns sehr nachdenklich stimmt ….)

Die Tour ins Himbadorf beginnt um 8.00 Uhr morgens. Außer uns kommt noch ein Paar aus der Schweiz mit, die auf der Campsite der Lodge einen Platz belegen. Angenehme Leute, und wir sind froh, dass wir nur zu Viert sind. Der Fahrer ist Philip, den wir auch gestern bei der sundowner-Tour als Fahrer hatten, und als Guide haben wir einen „modern“ Himba, der uns begleiten wird.

Frühstück gibt´s für uns um 7.00 Uhr, das Omelette ist ausgezeichnet, aber viel zu groß. Hier schmeckt sogar der Kaffee, und der Blick von der Aussichtsterrasse auf die Fälle ist Klasse!





Pünktlich um 8.00 Uhr geht´s dann los, die Fahrt dauert nicht lange und mit unserem herrlich hellblauen Game-Drive-Auto sind wir schon eine knappe halbe Stunde später in einem Himba-Village.



… wo unser Guide zunächst mal Geschenke für das Dorf übergibt. Es ist Mais, Brot und sonstige Grundnahrungsmittel, und es wird uns erklärt, dass diese Geschenke mehr oder weniger die „Eintrittskarte“ zum Dorf sind. Ob das so stimmt, wissen wir nicht, wir wissen auch nicht, wieviel und ob überhaupt für den Dorfbesuch etwas bezahlt wird.



Und dann schauen wir uns ein bisschen um: in der Dorfmitte steht ein Kraal, in dem über Nacht die Ziegen eingepfercht werden. Drumherum stehen sechs bis acht Lehmhütten, die von den einzelnen Familien bewohnt werden.














Wir haben nicht den Eindruck, dass es sich hier bei diesem Dorf um ein „Show-Dorf“ handelt. Die Himba gehen Ihrer Arbeit nach, es sind nur Frauen, ein paar junge Burschen und eine Menge an kleinen Kindern im Dorf, da die Männer mit den Ziegen und Rindern auf den Weiden unterwegs sind.

Hier eine Frau, die den Kuhdung, der hier überall herumliegt (man muss regelrecht aufpassen, wo man hintritt :) ), sammelt, und dann wird die ganze Brühe mit etwas Wasser zusammengerührt. Wie zu einem Brei, der dann an den Hütten aufgetragen und verschmiert wird. Eigentlich ähnlich wie bei uns zulande, nur anstelle Zement und Mörtel wird hier der Kuhdung verwendet:















Die Frauen machen auf uns einen sehr ausgeglichenen Eindruck. Es geht alles recht relaxt zu, und nach einer halben Stunde ersten „Abtastens“ haben wir als Touris unsere anfängliche „Schüchternheit“ abgelegt – wir machen zwar viele Fotos, haben aber in keiner Situation den Eindruck von Peinlichkeit:













Die Kid´s tollen wie wild herum und sind auf die Fotos, vor allem aber auf die Filmaufnahmen ganz scharf:





Besonders schön und kunstvoll finden wir die Haartracht der Frauen. Wir haben den Eindruck, dass die Himbafrauen auf diese Haartradition sehr stolz sind:




















Das junge Fräulein präsentiert dann noch ihren kleinen Bruder:








Und auch die Himbafrauen haben Spaß, sich selbst in der Filmkamera zu sehen:





Am Schluss werden dann noch Bastelarbeiten angeboten und von den Nachbardörfern kommen noch etliche Frauen hinzu. Was für ein Aufwand:



Das war am gestrigen Tag, als wir die Himbafamilie nahe der Kunene-River-Lodge besuchten, nicht der Fall und passt uns eigentlich nicht. Aber irgendwie gehört dieses Anbieten von Kleinigkeiten mit dazu, und aus Anstand kaufen wir zwei kleine Armreife und schenken die dann den Schweizern. Die haben nämlich eine Handvoll Enkelkinder und konnten solche Mitbringsel gut brauchen. ;)

Ja – so war das mit dieser Himbatour. Wie gesagt, tags zuvor hat´s uns besser gefallen, aber auch diese Tour war passend und mit der nötigen Sensibiltät durchgeführt.

Zurück in der Epupa-Falls-Lodge steht unser Auto frisch gewaschen und blitzeblank vor unserem Baumhaus, der gute Autowäscher strahlt über´s ganze Gesicht :) :) :) , zwei T-Shirts wechseln den Besitzer, und bei der Gelegenheit erklärt er mir, was das mit den Zähnen der Himbas auf sich hat.
Das läuft nämlich so: im Alter von ca. 10 oder 12 Jahren werden den Jugendlichen (Mädchen und Jungs) die unteren 4 Schneidezähne mit einem Stock herausgeschlagen, was natürlich eine äußerst schmerzhafte Angelegenheit ist. Die vorderen, oberen Schneidezähne werden zugefeilt, so dass eine kleine Lücke entsteht. Das, so sagt der Mann, ist der Brauch, zeigt mir stolz seine Zähne und ich kann mich selbst davon überzeugen, dass er ein waschechter Himba ist. :ohmy:

Den Nachmittag genießen wir vorerst mit blankem „Nichtstun“, eine der schönsten Beschäftigungen im Urlaub. Wir lesen, sortieren ein bisschen die Bilder, aber lang hält´s mich hier nicht, denn ein Sitzfleisch hab ich noch nie gehabt. Also schau ich mir die Nachbarlodgen an, denn neugierig macht mich das schon. Schließlich haben wir damals bei Buchung auf den verschiedenen Plattformen alle möglichen Bewertungen durchgelesen, und da ist es schon interessant, wie das hier an den Epupa-Fällen in Wirklichkeit alles so aussieht.

Als Allererstes steuere ich die Omarunga-Lodge an, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserer Unterkunft befindet. Netter Empfang, nette Besitzerin. Sie zeigt mir ein Zimmer, ich schau mir die Anlage an und das, was ich auf die Schnelle sehen kann, gefällt mir gut. Der Pool liegt leider nicht direkt am Fluss, das ist nicht so schön gemacht, aber der gesamte Eindruck ist sehr gut.





Dann geht´s weiter nach oben, zur Kapika Waterfall Lodge.

Auf dem Weg nach oben fährt man sozusagen durch Epupa-City, das sind ein paar wenige Häuser der Bevölkerung, ein paar Autowerkstätten, ein paar Reifenflicker, ein paar Spritverkäufer und eine öffentliche Toilette:





Na ja, auch nicht grad so idyllisch, dafür aber direkt daneben dieser herrliche Baum, voll in seiner Blüte:



Oben in der Kapika-Lodge angekommen macht mir die Lodgebetreiberin einen leicht „fertigen“ Eindruck, sie war aber sehr nett. Auch dort darf ich einen Bungalow anschauen, alles schaut ordentlich aus. Der Loungebereich ist nett gestaltet, der Blick vom Pool runter zum Kunene ist Klasse, das Wasser im Pool leider so trüb, dass ich dort nicht mal meine Füße reinstecken möchte. Auf die Schnelle hat mir diese Lodge am wenigsten gefallen.







Dann wieder runter an den Kunene, das Epupa-Camp braucht noch anschauen. Und hier hat es mir am besten gefallen. Auch im Epupa-Camp darf ich ein Zelt anschauen, natürlich eins in erster Reihe direkt am Wasser. Toll – der Sitzbereich unter Palmen, dazu ein zwar kleiner, aber supernetter Pool mit schönen Liegen drumherum, das gefällt mir ausgezeichnet. Es wurde auch noch ein neuer Pool dazu gebaut, der liegt aber nicht so schön. Ich glaube, hier könnte man es sehr gut aushalten, und über den Kunene geht eine kleine Brücke auf eine Insel, zu der ich aber nicht rübergegangen bin.







Für mich ist das immer der schönste Zeitvertreib. Lodgen anschauen, sich ein Bild (wenn auch nur oberflächlich) machen, und dann g´scheit daherreden. Also als Fazit würde ich sagen:

Epupa Camp wäre für mich die Nummer 1, dann Omarunga, dann unsere Epupa-Falls-Lodge, und zum Schluß die Kapika.

ABER ich bin mir sicher: hätten wir das Epupa Camp gebucht, dann wären wir sicher nicht „zufriedener“ gewesen. Denn der Blick auf die Fälle ist NUR von unserer Unterkunft aus gegeben, und das war schon damals bei Buchung unser Hauptargument. Wenn Epupa-Falls, dann wollen wir sie auch sehen. Also – alles richtig gemacht! :) ;)

Nach dieser kleinen Lodge-Excursion fahr ich wieder zurück zu unserer Epupa-Falls-Lodge. Auf dem Weg zurück winken mir 4 oder 5 splitternackte, schwarze Männer zu, die sich im Fluss waschen. Sie gestikulieren, ich soll doch zu Ihnen kommen und mitbaden und schwimmen. Nun, das lass ich mal lieber bleiben, schließlich wartet Schorschine auf mich, denn wir wollen die Fälle nochmals zu Fuß erwandern.

Und wir sind von diesen Fällen einfach begeistert, denn die Schönheit ist hier derart zum Greifen nahe, das ist schon was ganz was Einmaliges. Hier nochmal ein paar Bilder von den Wasserfällen:











Auf den nächsten Bildern sieht man zwei „buildings“: links unter Palmen, da wohnt der Besitzer der Epupa-Falls-Lodge, ein schon etwas älterer Herr, der mir an der Bar erzählt hat, dass die Epupa-Falls-Lodge nun auch einen Pool bekommt, und das rechte Gebäude mit den orangefarbenen Sonnenschirmen ist die Aussichtsterrasse der Lodge, wo man untertags in schönster Umgebung chillen kann.





So, und dann kommen wir zu einer höchst unangenehmen Geschichte, bei der es uns heute noch die Nackenhaare aufstellt und uns sehr großer Zorn überkommt. Wir laufen an den Fällen entlang, ein paar Kid´s machen irgendwelche Kaspereien und irgendwo im Fluss wäscht ein Mädchen ihre Kleider . Wir fragen, ob wir ein Bild von ihr machen dürfen, und schon haben wir diese netten Aufnahmen im Kasten:







So weit, so gut, wir setzen unsere kleine Wanderung fort. Über Stock und Stein, am Wasser entlang, und so nach 100 Meter dreh ich mich mal um weil ich mir denk, wo bleibt denn eigentlich meine Schorschine, die bestimmt 20 oder 30 Meter hinter mir wie angewurzelt steht und zu dem Mädchen, das wir vorhin beim Wäschewaschen fotografiert haben, schaut. Ich kann die Situation überhaupt nicht einschätzen, werde aber hinterher aufgeklärt: ein Touri, der anscheinend so lange gewartet hat, bis wir außer „Reichweite“ waren, hat mit dem Mädel verhandelt. Ein Geldschein wechselt den Besitzer, das Mädchen zieht sich das T-Shirt über den Kopf und dieser eigenartige Touri schießt von dem Mädel eine ganze Serie an Bildern.

Nur hilft das alles nichts, denn wir waren ja mittlerweile bereits auf der anderen Seite des Wassers, so dass weder schreien noch gestikulieren etwas geholfen hätte, denn erstens sind die Fälle viel zu laut (man hört ja kaum sein eigenes Wort) und zweitens spielte sich dieses Fotoshooting so weit entfernt ab, dass wir nie und nimmer hätten „eingreifen“ können.

Was sagt man dazu? Das ist doch wirklich unglaublich! Ein Mädchen – vielleicht mal 13 Jahre alt, und wird von einem Touristen bezahlt, damit sie sich das T-Shirt auszieht und oben ohne posiert und dieser Typ ein paar tolle Bilder machen kann. Ich weiß eins ganz gewiss – egal wie, wenn wir diesen Typen in die Finger bekommen hätten, dann hätt´s gestaubt, und zwar gewaltig. :evil: :evil: :evil:

:evil: Wir waren außer uns vor Zorn und haben uns für diese Art Tourist geschämt. Jeder möchte außergewöhnliche Fotos machen, aber doch nicht um den Preis, dass man ein kleines Mädchen mit Geld bezahlt, damit sich diese halbnackt auszieht. :evil:

Aber lassen wir das Thema – wir können es ja nicht mehr ändern, aber wir waren ob dieser Sache schon sehr nachdenklich und auch ein wenig traurig, dass es solche Leute gibt.

Noch ein letzter Blick zu den Fällen, wo es auch riesige Baobabs gibt:





Abends gibt´s Oryxsteak, und kitchen-Christa legt mir ein kleines Stück extra noch auf den Teller – ich glaub, die hat den bayern schorsch ins Herz geschlossen. :kiss: Selma kassiert später die Getränke, wir haben hier in den zwei Tagen grad mal 440 Nam.Dollar Zeche gehabt, und wir haben bestimmt nicht schlecht gelebt.

Den Abend lassen wir schön ausklingen auf der stimmungsvollen Terrasse, es sind auch einige Camper zum Essen da, das Ambiente ist wunderschön, und den Zorn, den wir am Nachmittag ob unseres Erlebnisses hatten, verraucht schön langsam, aber an diesem Abend trotzdem noch nicht ganz.
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Letzte Änderung: 23 Mai 2017 15:51 von bayern schorsch.
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