THEMA: Der Bayern Schorsch - im grünen Norden Namibias
09 Mai 2017 15:28 #474394
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  • bayern schorsch am 09 Mai 2017 15:28
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Originaltext aus dem Tagebuch:

Jetzt sitz ich hier in Namibia und denke mir – was für eine Pleite. Geboten war so gut wie nichts, die Tiersichtungen waren derart bescheiden, obwohl wir über 100 km in diesem blöden Etosha Park herumgefahren sind. Zwei Löwen irgendwo in der Ferne, nicht einen einzigen Eli, was für ein Mist. Das Abendessen war auch nichts G´scheites, die kleinen Käfer, die´s hier millionenfach gibt, hätten uns beinah aufgefressen, na ja, zumindest sind die Nebenkosten günstig. Eine Flasche Wein, davor ein paar GT, wenigstens gibt´s was zu trinken. Jetzt ist es halb Acht, zum Glück dürfen wir bald ins Bett gehen. Oh Mann, was für ein Urlaubsauftakt – der Flieger zu spät, Katutura ausgefallen, dieses unsägliche Bett im Olive Grove, hoffentlich wird das besser hier. Unsere Stimmung ist schlecht ..... :evil: :evil: :evil:

Hallo zusammen,

einen Reisebericht hier im Namibia-Forum zu schreiben ist derzeit kein leichtes Unternehmen. Es gibt so viele wirklich tolle und positive Berichte, so dass ich mir genau überlegt habe – Reisebericht ja oder nein? Und falls ja – wie? Sollte ich nur eine Kurzbewertung unserer Unterkünfte abgeben, oder doch einen ausführlichen Reisebericht? Und dann die Bilder – wenn ich mir die pics von vielen anderen Forumskameraden anschaue, erblasse ich regelrecht vor Neid.

Jetzt schreib ich einfach mal drauf los, eigentlich immer so, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Es ist ja immerhin auch schon das vierte Mal, dass wir in Namibia waren, und soviel sei verraten: es war nicht langweilig und auch nicht immer so, wie der Auszug aus unserem Tagebuch vermuten lässt. Ganz im Gegenteil, wir haben vielen neue Dinge erleben dürfen, z.B. Namibia in einem sattgrünem Kleid, das gibt´s auch nicht alle Tage. Wir waren weit oben im Norden und diese Reise war wieder so ganz anders als unsere bisherigen Reisen.

Aber der Auftakt war holprig. Sehr holprig, dazu aber später mehr.

Gerne lade ich Euch ein, an unserer Tour teilzuhaben. Wer den Bericht ohne Kommentare lesen möchte, der klickt bitte auf die SONNE oben rechts.

Ein paar Dinge vorweg:

Das sind wir, der bayern schorsch und seine schorschine, damit Ihr wisst, mit wem Ihr´s zu tun habt:





Und so grün war der Etosha Nationalpark, hier am Wasserloch von Okaukuejo:





Und so hat unsere Tour ausgesehen:




Bis bald
der bayern schorsch
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Letzte Änderung: 09 Mai 2017 15:32 von bayern schorsch.
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11 Mai 2017 15:10 #474673
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Tag 1, 12.April, der Flug:

Abflug planmäßig um 21.05 Uhr, Ankunft in Windhoek am nächsten Tag um 10.35 Uhr.
Und wann trudeln wir ein? Am Nachmittag um 15.30 Uhr, welch ein Mist.
So geht das: wenn jemand zu spät an seinem Urlaubsort ankommen möchte, dann kann er gerne mit uns fliegen. Wir sind ein Garant :evil: dafür, dass Verspätungen zum guten Ton gehören. Und so natürlich auch dieses Mal – ein technischer Defekt hat unseren Abflug in München um knapp zwei Stunden nach hinten verschoben, die Folge war, dass wir am nächsten Tag unseren Anschlussflug von Johannesburg nach Windhoek planmäßig nicht antreten konnten und erst die nächste Maschine bekamen. Das heißt, mit einer satten Verspätung von rund 5 Stunden (!!!) schlagen wir in Windhoek auf, zu spät, um unsere gebuchte Katutura-Tour mit Alexandra antreten zu können. Zumindest werden wir eine Entschädigung der Fluggesellschaft bekommen, der nächste Flug ist somit schon wieder teilfinanziert.

Trotzdem war der Flug angenehm, die Crew war gut drauf, das Essen „na ja“, man bekommt doppelt Gin Tonic, und wenn man möchte noch Wein und Bier. Für die nötige Bettschwere ist das gut, und irgendwie kommt man dann schon durch die Nacht. Natürlich war es in Johannesburg hektisch, denn wir wussten nicht, wann und ob wir den nächsten Anschlussflug nach Windhoek bekommen. Unser Glück war, dass wir bei SAA Windhoek als Endpunkt gebucht haben. Nicht auszudenken was gewesen wäre, hätten wir den Anschlussflug bei einer anderen Fluggesellschaft gebucht.

Als wir dann unsere Ersatztickets in Händen hielten und wussten, wie viel Zeit wir hatten, sind wir natürlich auf Suche gegangen. Und zwar auf Suche nach unserer Forumsfreundin Bele, die sich irgendwo bei den VIP´s in der Bidvest Lounge eingenistet hat. Wir haben den gesamten Loungebereich durchsucht, in jedem Winkel, in jeder Ritze – von Bele keine Spur. Doch dann, als wir kurz vor´m Aufgeben waren – ganz hinten in der Ecke, aber wirklich in der allerhintersten Ecke, da hat sie sich versteckt mit Ihrer Familie, alle miteinander im Tiefschlaf versunken. Was sich bei Bele natürlich schlagartig geändert hat, als sie den Bayern Schorsch erblickte. Nun, die Freude war beiderseits groß, für einen gemeinsamen Gin Tonic war es noch zu früh, und wir mussten bald weiter, wir waren ja eh spät genug dran. Schade, dass wir nicht ein bisschen mehr Zeit hatten.


Nun, am nachmittag um ca. 15.30 Uhr sind wir dann gelandet, die Autoübernahme bei Europcar war sehr professionell, der Bürokram innerhalb 10 Minuten erledigt. Unser dunkelblauer Renault Duster hatte um die 7.500 km auf dem Buckel, nach dem Urlaub waren´s um 3.500 km mehr. Die Kiste war mehr als in Ordnung, das 4x4 Getriebe hatten wir nur wenige Male im Einsatz, die Reifen waren in einem Top-Zustand, sogar der Ersatzreifen war ein „richtiger“ Reifen und kein Leichtrad, einen Platten hatten wir zum Glück auch nicht, der Spritverbrauch lag um die 6,5 Liter, was will man mehr?. Selbst im Nachhinein (und da ist man ja bekanntlich immer schlauer), würden wir dieses Auto nehmen. Sogar Eli-Tracking in Twyfelfontein haben wir auf eigene Faust unternommen und sind absolute Nebenstraßen und Strecken gefahren. Kurz und knapp: ein Auto, das für uns hervorragend gepasst hat, denn auch die Bodenfreiheit ist enorm.

So sieht das Auto aus:
bei Übernahme relativ sauber:



nach etlichen Kilometern dann nicht mehr ganz so sauber:







Also sind wir losgedüst zu unserer ersten Unterkunft, dem
www.http://olivegrove-namibia.com in Windhoek. Wie immer finden wir, dass die Strecke vom Flughafen rein in die Stadt (immerhin um die 40 km) die beste Übungsmöglichkeit ist, sich wieder an den Linksverkehr zu gewöhnen, wobei uns das im Laufe der Jahre eigentlich immer leichter gefallen ist. Wir verwechseln auch nicht den Blinker mit dem Scheibenwischer, nur die Affen, die man auf dieses Strecke eigentlich immer sieht, haben sich dieses mal versteckt.



Schnell gefunden (unserem NAVI-Programmierer sei herzlicher Dank ! :kiss: :kiss: :kiss: ), stehen wir im Hof vom Olive Grove und werden eingecheckt. Zu unserer Überraschung bekommen wir ein Zimmer mit zwei getrennten Betten. :evil: :evil: :evil: :evil: :evil:
Die Betten sind auf gemauerten Sockeln, man müsste schon einen Presslufthammer haben, um die Betten zusammenstellen zu können.

Wobei wir bei der Flexibilität von Guesthouse-Angestellten sind. Trotz größtem Bemühens war es uns nicht möglich, dem Rezeptionisten klarzumachen, dass wir auf honeymoon sind (sind wir ja immer). Nein – kein drandenken, er ist fully booked und kann beim besten Willen uns kein anderes Zimmer geben. Wir haben all unseren Charme spielen lassen, keine Chance.

Wir fragen uns auch heute noch – warum? Warum ist es nicht möglich, uns halt dann einfach ein anderes Zimmer zu geben, das mit einem normalen Doppelbett ausgestattet ist. Wir sind doch nicht in einer Jugendherberge angekommen. Der Ärger war groß, denn solche Betten wollen wir nun mal gar nicht, aber es war nicht zu ändern. Es ist lange her, dass Schorschine und ich um Welten voneinander getrennt schlafen müssen. :(







Das Olive Grove hat uns auf den ersten Blick nicht gefallen. Das mit den Betten ist für uns ein K.O. -Kriterium, und das Zimmer im Erdgeschloß macht auf uns einen düsteren Eindruck. Das Bad ist gut ausgestattet, die Badewanne ähnelt eher einem Swimmingpool aus Kaiser Augustus Zeiten. Dicke Mauern, teils Beton, teils Marmor, eine komische Angelegenheit. Wenn man diese „Badewanne“ hätte volllaufen lassen – das hätte lange gedauert.
Wobei wir schon beim Swimmingpool sind: unbenützbar, da das Wasser nicht nur schmutzig sondern auch trübe war. Da würd´ nicht mal ein Hund drin schwimmen wollen.
Will heißen - hätten wir uns auf einen relaxten Nachmittag am Pool eingestellt, wir wären sehr enttäuscht gewesen. So aber war´s uns ziemlich egal, weil wir eh sehr spät dran waren.

Was wir aber vom Olive Grove positiv berichten können: das Frühstück war das BESTE, :) das wir in Namibia bekommen haben. Sogar ein Gläschen Champagner war includiert, und das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Trotzdem: das Preis-Leistungsverhältnis hat schon gepasst, die Unterkunft hat uns 92 Euro das Zimmer incl. Frühstück gekostet, man kann wohl nicht recht viel mehr verlangen. Wenn das mit dem Bett noch gepasst hätte ….

Als Tipp würden wir empfehlen: unbedingt die Zimmer im ersten Stock nehmen, die sind etwas heller und dadurch freundlicher, und dann natürlich ein normales Doppelbett.





Am Nachmittag sind wir noch zum Spar und haben uns mit verschiedenen Getränken ausgestattet. Savannah, Bier, ein paar Flaschen Wein und Wasser, dazu ein paar Cookies und Biltong, damit wir nicht verhungern.

Und abends haben wir uns die www.thestellenboschwinebar.com/ ausgeguckt. Ein sehr schönes Ambiente, das war die richtige Einstimmung auf unseren 3-wöchigen Urlaub hier, wir haben´s richtig krachen lassen mit 2 Gläschen Champagner als Apero, dann 350 und 250 gr bestes Rinderfilet mit den entsprechenden Beilagen, eine Flasche Merlot, danach feines Dessert, das Ganze für stolze 53 Euro. Aber das haben wir gebraucht, denn der Frust mit unserer verpassten Katutura-Tour und überhaupt die Tatsache, dass wir schon wieder mal von Flugverspätungen betroffen waren, hat uns den einen und anderen Nerv gezogen. Und dann noch der Gedanke an das Bett, das mindestens einen Meter voneinander getrennt ist. :evil:

Übrigens ist die Stellenbosch Winebar eine gute Empfehlung. In Joe´s Beerhouse waren wir bereits zwei Mal, sicherlich recht nett und wenn man das erste Mal in Namibia ist, gehört es wohl zum Pflichtprogramm. Die Stellenbosch Winebar ist eine ganze Klasse besser, das ist aber nur unsere Empfindung.

Ja – und was ich fast noch vergessen hätte: wir wollten uns ja hier in Windhoek mit einem Forums-VIP treffen. Travel Namibia Christian und wir wollten eigentlich zusammen abends fortgehen, so war der Plan. Christian bekam aber überraschend Besuch von seiner Verwandtschaft. Schade – wir hätten ihn gern einmal kennengelernt.

So war das mit unserem ersten Tag in Namibia, wo alles ganz anders gekommen ist als wir uns das ausgedacht haben.
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Letzte Änderung: 11 Mai 2017 15:12 von bayern schorsch.
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12 Mai 2017 14:24 #474765
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Darf ich auch noch mit ins Grüne? *ganzschüchternfrag*
Ich setzt mich auch hinten aufs braune Audo!!
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12 Mai 2017 14:30 #474767
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Tag 2 14.April ETOSHA, Onguma Bush Camp Waterhole Chalet


Wir brechen auf in Richtung Etosha. Für die gut 500 km lassen wir uns Zeit, wir wollen nicht zu schnell unterwegs sein, der Verkehr ist ziemlich ruhig. Den Holzschnitzermarkt in Okahandja lassen wir rechts liegen. Zwar hätten wir dort lauter Freunde, aber auch nur, solange wir noch nichts gekauft haben. ;) Wir waren schon mal dort und brauchen dieses Gesumse der Anbieter nicht nochmal. Den Waterberg lassen wir ebenfalls rechts liegen, irgendwie passt er uns nicht in den Zeitplan, vielleicht aber ein ander mal. Am frühen Nachmittag sind wir dann am Eingangstor zu Onguma, von dort geht eine ca. 10 km lange gravel-pad ins Bush-Camp.
www.onguma.com/





Gebucht haben wir im Onguma Bush Camp ein sogenanntes Waterhole-Chalet, das seinem Namen keine Ehre macht. Wir sehen zwar an das Wasserloch, doch bevor wir vom Wasserloch überhaupt was sehen, sehen wir den Pool mit einer Art Umkleidekabine und einem Hochstand, von wo aus man recht schön Tiere beobachten kann (wenn es denn welche gibt). Also nicht dass wir was gegen einen Pool hätten, aber wenn dann 4 oder 5 Kinder den Pool und die Liegen mit Beschlag belegen, dann ist halt Schluss mit lustig. Bei Einchecken wird uns erklärt, dass die Kinder zu zwei Familien gehören, die hier als Tagesbesucher zum Essen gekommen sind. Auch irgendwie komisch, aber na ja.

Überhaupt – in diesem Urlaub ist uns öfter aufgefallen, dass viele Familien mit Kindern, teilweise Kleinkindern, unterwegs waren. Wir haben uns nicht nur einmal gefragt, weshalb sich die jungen Mütter und Väter diesen Stress auftun. Die meisten Familien haben auf uns keinen relaxten Eindruck gemacht. Im Gegenteil - man hatte den Eindruck, als wäre Rimini oder Mallorca für manch einen die bessere Wahl gewesen. Aber jedem das seine.

Hier ein paar Bilder von unserem Waterhole-Chalet:







Das Wasserloch ist hier im Camp sehr schön angelegt, und vom Restaurant hat man einen wunderbaren Blick auf die Natur und die Tierwelt. Überhaupt – das Camp macht bestimmt einen sehr schönen und aufgeräumten Eindruck.







Was uns aber gewaltig störte war, dass der Service eigentlich eher als schlecht und behäbig bewertet werden kann. Die staff´s waren zwar alle recht nett, aber irgendwie springt der Funke nicht über. Jetzt kann man natürlich sagen, dass das ein Gejammere auf hohem Niveau ist. Aber es ist ja nun so, dass die Preise hier im Onguma Bush Camp auch auf einem sehr hohen Niveau sind. 250 Euro die Nacht für das Zimmer mit breakfast und dinner, das ist nicht gerade wenig. Und da meine ich, dass man mehr erwarten kann als das, was die Angestellten hier an den Tag gelegt haben. Der weiße Manager beschränkte seinen Radius auf das Büro bei der Rezeption. Er wäre gut beraten, dann und wann nach dem Rechten zu sehen.

Das Abendessen war mehr oder weniger ein Flop, es gab Schnecken in einer Tarte zur Vorspeise, das Kudusteak war gerade noch als „ausreichend“ zu bewerten. Viel zu trocken und ein bisschen zäh, das Grillgemüse zumindest war gut. Der Kuchen zur Nachspeise viel zu sweet, wir haben nur einen Bissen davon gegessen.

Die Nebenkosten sehr gering, die Flasche (guten) Wein gibt´s hier ab 115 ND, also rund 8 Euro, das ist sehr preiswert.

Das größte Manko – dafür kann das Camp aber nichts – waren die Millionen von kleinen schwarzen Käfern, die, sobald das Licht abends eingeschaltet wurde, regelrecht über das Restaurant und alle Stellen, die beleuchtet waren, hergefallen sind. Unsere weißen Tischdecken waren nach dem Käferangriff buchstäblich schwarz, und unser Abendessen mit Sicherheit sehr proteinhaltig. Wohlgemerkt, dafür kann das Camp nichts, und gegen solche regelrechten Naturgewalten ist man machtlos. Es wurde uns erklärt, dass diese Käfer immer nach der Regenzeit auftreten.

Na ja – irgendwie passt das alles noch nicht. Wir sind anscheinend im Urlaub noch überhaupt nicht angekommen, trotzdem freuen wir uns auf morgen, es geht schließlich in den Etosha Park und wir sind sehr gespannt, was uns dort alles erwarten wird. Das Licht löschen wir um 19.30 Uhr, das heißt, das Licht haben wir erst gar nicht angemacht, die Käfer hätten uns sonst aufgefressen.

Und damit hier ja keiner meint, der bayern schorsch klopft irgendwelche Sprüche, hier ein paar Käferbilder:





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Letzte Änderung: 12 Mai 2017 14:31 von bayern schorsch.
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12 Mai 2017 16:20 #474784
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Tag 3 (15. April) unser zweiter Tag auf Onguma

Die Nacht war gut, zum Glück hat unser Chalet Fliegengitter, so dass wir bei Frischluft bestens schlafen konnten. Wir stehen um 5.30 Uhr auf, es ist super, dass man bereits um 6.00 Uhr morgens das Frühstück serviert bekommt. An ein morgendliches swimming im Pool ist nicht zu denken, die Oberfläche ist von toten Käfern mehr schwarz als blau. Leider hab ich davon kein Foto gemacht.

Jetzt ist es schön, hier am Frühstückstisch zu sitzen, der Kaffee schmeckt, und die Spiegeleier und Omeletts sind recht gut. Wir genießen diese Stimmung so früh am Morgen. Ans Wasserloch verirren sich ein paar Impalas, es ist alles so ruhig und friedlich.





Dann brechen wir auf, die 10 km zum Lindquist-Gate vom Etosha Park sind nicht weit, und auf der „Onguma-road“ laufen uns ein paar Perlhühner und Vögel über den Weg.









Der Eintritt kostet 170 ND für uns Zwei, wir können leider nur für 2 Tage das Permit lösen, einen 6-Tage Pass gibt es hier laut den Damen nicht. Das Prozedere ist den meisten hier bekannt, und man muss sich schon fragen, wieso erstens ein 6 Tages Permit nicht zu bekommen ist und zweitens, warum man zunächst hier am Gate alles Mögliche ausfüllen muss, einen Zettel bekommt und mit diesem Zettel dann im Namutoni-Camp wieder anstehen muss, um dort zu bezahlen. Verstehe einer mal die namibische Bürokratie – aber sicherlich hat das bestimmt alles seinen Sinn.



Und dann sind wir da – Etoshapark – JUCHU! Vor ein paar Jahren waren wir schon mal hier, damals während der Trockenzeit, und damals mit einer kranken Schorschine :( , die zwei Tage lang das Bett nicht verlassen hat. Das war mit einer der Gründe, den Etoshapark nochmals zu besuchen. Wir haben eine riesen Freude.
Und schon bald sehen wir die ersten Tiere:





















Insgesamt sind wir aber schon sehr enttäuscht von der Ausbeute. Es war uns sehr wohl bewusst, dass man nach der Regenzeit mit den Tierbeobachtungen seine rechte Mühe hat. Dass es aber dann letztendlich doch so wenig war, mit dem haben wir nicht gerechnet. War es vielleicht auch Pech, das kann schon sein, aber den Etosha sind wir anders gewöhnt. An den Wasserlöchern war „tote Hose“, denn die Tiere haben überall genug zu trinken und brauchen die Wasserlöcher nicht.

Auf dem nächsten Bild sieht man verzweifelte Touristen, die nach Elefanten Ausschau gehalten haben. Erstens sollte man es so eh nicht machen und zweitens haben wir die Eli´s schon gesehen, aber viel zu zugebuscht, ein vernünftiges Foto wäre nicht zu Stande gekommen.





Aber auch egal – wir beschließen am Nachmittag, schön langsam wieder zurück in unsere Unterkunft zu fahren. Am Ausgang beim Lindquist Tor wurde unsere Geduld auf eine harte Probe gestellt. Wir haben bestimmt 20 Minuten warten müssen, bis wir passieren konnten. Jedes Auto vor uns wurde gefilzt, und dass man dann, wenn man endlich an der Reihe ist , nicht mehr unbedingt „ very amused“ ist, wenn man gefragt wird, „how are you“ und“ from where do you come“ – dürfte klar sein. Ich hab innerlich gekocht und ich denke, dass das dieser wichtige Mann am Gate auch gemerkt hat, denn er hat sich bei unserem Auto noch mehr Zeit gelassen.

Im Onguma-Camp angekommen gibt´s erst mal Kaffee und Cookies, im Moment ist das hier auf der Plattform des Restaurants noch recht beschaulich, und am Wasserloch finden sich etliche Tiere ein, sehr schön ist das:









Ich befürchte nur, dass die kleinen schwarzen Käfer schon überall lauern. Für uns sind das hier in Onguma nie und nimmer 5 Sterne, auch wenn die letzten Bilder recht schön geworden sind. Der Pool ist schmutzig, was uns aber nicht wundert, die Umwälzanlage wird der vielen Käfer nicht mehr Herr. Im Restaurant liegen den ganzen Tag über die toten Käfer herum, wenig appetitlich. Zwar haben die Angestellten immer wieder mal einen Besen in der Hand, aber die Käfer stecken überall. Handtücher am Pool gibt es erst auf Nachfrage, und die staff´s schauen mir seelenruhig zu, während ich mit einem Casher den Pool abfische.

Und bitte nicht falsch verstehen – wir bewerten grundsätzlich unsere Unterkünfte nach dem Preis-Leistungs-Prinzip. Und hier war der Preis eindeutig zu hoch, die Leistung hingegen eindeutig zu niedrig.

Das heutige Abendessen war besser als gestern, es gab Beef und Fisch und es war gut, aber keine Sensation. Das Dessert die gleiche süße Pampe wie tags zuvor, unser Kalorienspiegel dankt es uns. ;) Witziger weiße haben uns Gäste erzählt, dass es heute das Dinner bereits um 18.00 Uhr und nicht wie gestern um 18.30 Uhr gibt. Das macht im Hinblick auf die Käfer durchaus Sinn, nur sollte man es halt dann auch an alle Gäste kommunizieren.

Auch heute sind wir wieder vor 20.00 Uhr im Bett. Man kann sich leider vorne am Restaurant wegen der vielen Käfer nicht aufhalten, obwohl es dort bestimmt sehr gemütlich und romantisch wäre. Das Abendessen wurde wie auch gestern in Windeseile verschlungen, man musste sich sputen, bevor diese Mistviecher kamen. Das war alles schon ziemlich nervig und machte keinen Spass. Irgendwie ist unsere Stimmung am Tiefpunkt und wir fragen uns ganz ernsthaft, ob es nicht auch an uns liegt.

Sind wir mittlerweile jetzt im immerhin achten Afrika- Urlaub in Serie vielleicht ein bisschen „Afrika-Müde“ geworden? Oder sind wir einfach noch nicht angekommen?
Anhang:
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13 Mai 2017 10:28 #474859
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16. April – Tag 4 - Wir düsen durch den Etosha und dann beim Andersson´s Gate wieder raus zum Etosha Village:

Heute ist Ostersonntag, und wir freuen uns sehr über die kleine Aufmerksamkeit – einen Osterhasen!



Irgendwie ist unser Stimmungsbarometer deutlich gestiegen. Wir haben gut geschlafen, lassen uns das Frühstücks-Omelette schmecken und nehmen den Tag einfach mal so, wie er kommt. Ganz nach dem Motto: „schau ma moi“, machen wir uns auf den Weg. Wir haben vom Onguma Bush Camp bis zu unserer nächsten Unterkunft, dem Etosha Village, immerhin um die 180 km zu fahren, für Etosha´s Straßen ist das ein langer Fahrtag und wir hoffen natürlich auf schöne Tiersichtungen.

Noch vor Namutoni an der Teerstraße sehen wir dieses stattliche Tier. Für uns ist dieser Kontrast Teerstraße/Tierwelt/Verkehrszeichen immer sehr schön und wir freuen uns über die Giraffe:







Kurz darauf sehen wir an einem Wasserloch etliche Autos stehen. Immer ein gutes Zeichen, und so haben wir einen zwar schlafenden Löwen, den aber dafür mitten in einer Blumenwiese. Was für ein schöner Anblick:







Wir haben einige schöne Tierbegegnungen mit Zebras, Mangusten, Gecko. Wenigstens lassen uns die Zebras nicht im Stich, wir sehen sehr sehr viele davon und zum Glück sind die Zebras eines unserer Lieblingstiere:













Die Landschaft ist ein Traum, immer wieder eröffnen sich uns tolle Blicke, es ist jetzt zu dieser Jahreszeit ein ganz anderer Etosha als in der Trockenzeit.









Irgendwo in großer Entfernung liegt ein Gepard unter einem Busch, leider ist er zu weit weg, um ein ordentliches Foto zu machen. Trotzdem – ein Beweisfoto, mehr ist nicht drin gewesen:



Zwischen Rietfontein und Okaukuejo gibt´s mit einem mal eine größere Autoansammlung. Und siehe da, wir haben ein paar Löwen vor der Kamera:










Leider ist das Licht nicht zum Besten, denn es scheint ein Gewitter zu kommen. Apropos Wetter: die Tage im Etosha waren immer leicht regnerisch und nicht all zu warm. Ein oder zwei Regenschauer waren an der Tagesordnung, aber es hat unterm Strich gepasst. So wie auf dem folgendem Bild hat´s oft ausgesehen:






Wir haben für die 180 km lange gebraucht, und zum Glück hatten wir auch die eine oder andere Sichtung, was uns natürlich sehr gefreut hat. Irgendwann am Nachmittag treffen wir ein. Hier im www.etosha-village.com/ haben wir uns für die nächsten drei Nächte eingebucht.





Wir haben bei DER TOUR ein sehr günstiges Schnäppchenangebot, nämlich 3=2 bekommen, d.h. dass wir hier für den Bungalow incl. Dinner und Breakfast grad mal 82 Euro für eine Nacht bezahlt haben. Ein äußerst günstiger Preis, der einerseits sehr verlockend ist, andererseits wir uns aber fragen, wo ist bei solch einem Angebot der Haken?
Es gibt hier immerhin 45 Bungalows, alle relativ weit voneinander getrennt und wir wussten, dass das Etosha-Village auch gern von Busgruppen angesteuert wird. Außerdem soll es fest in „deutscher Hand“ sein, wir sind sehr gespannt, was uns hier erwartet.

Das Etosha Village macht auf uns einen sehr netten Eindruck. Die Bungalows sind leicht aursreichend groß, in der Rain-Shower Dusche hätten mehr als zwei Leute Platz. Die Bungalows sind alle renoviert, tip top sauber, es gibt einen Kühlschrank und wir vermuten dass dort, wo jetzt die Duschen sind, früher mal die Küche untergebracht war. Denn früher war das hier ein self-catering-Camp. Bilder sagen mehr als Worte, darum hier ein paar Bilder von unserem Bungalow – wir hatten die Nummer 39, ganz weit hinten:










Wir gönnen uns nach der langen Anreise einen Kaffee und dazu ein paar Cookies und freuen uns, dass auch hier Kaffee und Cookies gratis sind. Eine gute Sache, und am Pool, der übrigens blitzeblank sauber ist, genießen wir ein paar Stunden der Ruhe, bevor es am Abend zum Dinner geht.

Im Bungalow erleben wir dann eine kleine Enttäuschung. Die Dusche ist kalt, das passt natürlich gar nicht so recht. Also geh ich über nett angelegte, kurze Wege, zurück zur Rezeption. Die superfreundlichen Ladies an der Rezeption schlagen vor, ich soll den Schlüssel von Bungalow 38, der gleich neben unserem Bungalow ist, mitnehmen. Dort ist die Dusche in Ordnung, und morgen wird dann auch unsere Dusche in 39 gerichtet. So was ist sehr nett, jetzt haben wir zwei Bungalows – auch nicht schlecht. Den einen nehmen wir zum Duschen, den anderen zum Schlafen. Das passt.

Das Dinner ist hervorragend. Und zwar an jedem Abend. Es gibt am üppig befüllten Buffet alles, was das Herz begehrt. 8 bis 10 verschiedene Fleischsorten, alles Mögliche an Wild, Beef, dazu noch Lamm und Schwein. Die Beilagen sind außerordentlich gut, es gibt am Buffet nicht das Geringste zu kritisieren. Dass die Nachspeisen wie immer zu süß sind wissen wir, wir können aber gerne drauf verzichten. Was außerordentlich gut geschmeckt hat waren die Nudeln, die man an der Nudelstation frisch zubereiten lassen konnte. Das war alles eine runde Sache, und unser Fleisch hat der Koch genau auf den Punkt gebraten, perfekt. Am besten hat uns Hartebeest, Zebra und Rind geschmeckt.













Die Nebenkosten waren hier im Etosha Village nicht der Rede wert. Eine Flasche Weißwein kostet grad mal 85 Nam.Dollar, also um die 6 Euro, das ist kein Geld. Es war kein Spitzenwein, aber als Tafelwein zum Dinner grad recht. Ebenso Gin Tonic, Bier usw. usw., alles zu einem mehr als günstigen Preis. Wir haben uns darüber gewundert, da wir deutlich höhere Preise erwartet hätten.

Die Busgruppen wurden in einem eigenem, offenen Rondavel untergebracht, die Individualtouristen in einem anderen offenen Rondavel, wir hatten zudem einem schönen Tisch, wirklich alles sehr angenehm.

Insgesamt war das Etosha-Village eine sehr positive Überraschung. So geht das oft im Urlaub. Für das Onguma-Bush-Camp hatten wir höchste Erwartungen, die in keinster Weise erfüllt wurden, für das Etosha-Village hatten wir, wenn überhaupt, höchstens Befürchtungen, es könnte hinten und vorne nicht so recht passen. Tja, und genau das Gegenteil war der Fall. Wir können das Etosha Village voll und umfänglich empfehlen und haben uns dort die drei Tage außerordentlich wohl gefühlt. Zwar ist dort alles deutlich größer als anderswo, aber die Chemie hat vom ersten Augenblick gezündet. Und dass natürlich auch das Etosha Village keine "Traumunterkunft" war, ist klar. Aber immer in der Preis-Leistungs-Relation gesehen war es eine "Eins mit Stern".
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