Tag 10, der 22.April, wir fahren von der Kunene-River-Lodge zu den Epupa-Falls
Früh stehen wir wieder auf, um 6.30 Uhr gibt´s Frühstück, unsere Trollis liegen bereits im Auto und wir machen noch bei bestem Morgenlicht ein paar schöne Bilder:
Das Frühstück ist hervorragend, die Bedienungen sind wirklich sehr nett und auch sehr aufmerksam, man merkt, dass Hillary hier Regie führt, sie hat über alles ein wachsames Auge.
Was uns nicht nur hier auffällt – die Campsites liegen in allerbester Riverview-Lage direkt am Wasser, das ist sehr schön. Schade, dass die Bungalows bzw. Zimmer etwas nach hinten versetzt im Garten liegen. Das ist zwar auch nicht schlecht, aber vorne am Wasser wär´s natürlich besser. Ich glaube, hier könnte man es auf der Campsite gut aushalten
Nun, nachdem uns ja hier in der Kunene-River-Lodge unbedingt aberaten wurde, die
D3700 zu fahren, und wir außerdem auch keinen Sprit bekommen haben, hat uns Peter erklärt, in Okongwati, da gibt´s Sprit, und zwar bei einem gewissen Owen. Er hat auch dort angerufen und unser Kommen avisiert, die Telefonnummer haben wir uns vorsichtshalber aufgebschrieben. Also stand der Plan, wir fahren leider nicht über die D3700, was zweifelsfrei die schönere Strecke wäre, sondern wir fahren den Umweg über Okongwati.
Damit man besser sieht, was ich meine, hier ein screenshot unsere Strecke:
ABER – wer den bayern schorsch kennt der weiß, dass wir nicht so schnell „klein bei geben“. Also sind wir sehr wohl zunächst mal die D3700 gefahren, wir passieren Swartbooisdrift und fahren noch für weitere 10 Kilometer weiter. Auf der „vielberüchtigten“ D 3700 !!!
Von wegen viel Wasser und weggeschwemmte Brücken, wir konnten die Geschichte von
Harnas-Frikkie gar nicht so recht glauben, denn es war alles trocken und ganz normal befahrbar.
Aber zugegebenermaßen - der Mann hat uns letztlich derartig verunsichert, dass wir schließlich umkehrten und tatsächlich die etwas längere Schleife über Okongwati gefahren sind. Ganz schön feig von uns, und wir haben Tage später den Thread von Schlüsselkind hier aus dem Namibia-Forum gelesen, die zwei Tage nach uns, also am 24. April, die D3700 ohne irgendwelche Probleme entlang gefahren sind.
Wie ich das gelesen habe, hätte ich mich am allerliebsten in meinen Hintern gebissen. Wir haben uns auch ein bisschen über Harnas-Frikkie geärgert, denn man sollte keine Meldungen loslassen, die hinten und vorne nicht der Wahrheit entsprechen. Aber er hat´s sicher nicht bös gemeint, also Schwamm drüber, ist halt ein bisschen blöd gelaufen.
Die Fahrt bis
Okongwati war langweilig, beim ersten Schild „DIESEL“ haben wir sofort angehalten und 25 Liter gekauft. Man muss wissen, dass das hier keine normale Tanke ist, sondern das Diesel ist abgefüllt in 5 Liter Plastikkanistern, irgendwo in einem schrägen Hinterhof, und wir haben uns 5 Kanister einfüllen lassen. Was wir nicht gemacht haben – wir haben nicht nach dem Preis gefragt, und der war am Schluss mehr als gesalzen. 400 ND hat der gute Mann verlangt, und Schuld waren wir selbst, wir hätten ja bloß vorher fragen brauchen. Also wieder was dazugelernt, man lernt eben nie aus. Die Kinder an der Tanke haben aber in jedem Fall ihren Spaß mit uns gehabt.
Im Supermarkt haben wir noch ein paar Flaschen Wasser gekauft, dazu noch einen Sixpack Windhouk Lager, ebenso viel zu teuer. Irgendwie haben wir geglaubt, bei den Epupa-Fällen gibt´s nicht mehr zu kaufen, denn dort ist die Welt zu Ende.
Im Nachhinein wissen wir, dass wir wahrscheinlich in jeder Lodge günstiger hätten einkaufen können, aber wir reden hier wirklich über Kleinigkeiten, alles kein wirkliches Problem.
Unterwegs haben wir noch etliche Bilder gemacht, hier eine kleine Auswahl:
Und dann sind wir da, die Epupa-Fälle, ganz weit oben im Norden Namibias, das sind unsere ersten Eindrücke:
Eingenistet haben wir uns für zwei Nächte in der
Epupa-Falls-Lodge, bei Buchung wurde uns empfohlen, das Baumhaus Nummer 1 zu reservieren, das hätte die schönste Lage. Na ja, die Lage war eine Sensation, denn die Fälle hatten wir fast zum Greifen nah vor der Nase. Nur hat man uns nicht gesagt, dass die Nummer 2 noch etwas näher zu den Fällen ist und dass man von Nummer 2 eine gute Sicht ins Innere unserer Nummer 1 hat. Uns macht das nicht so viel aus, schließlich sind unsere Nachbarn zwei italienische Männer, die an uns kein Interesse haben und außerdem richtig nette Burschen sind.
Aber wir fragen uns – denn ganz ohne Zweifel ist Nr 2 die bessere Variante: wenn wir schon so früh buchen, wie wir das getan haben, ja kann man denn dann nicht eine „vernünftige“ Auskunft bekommen. Man hat den Anschein, dass den Leuten alles einfach egal ist.
So sehen die Häuser in der Epupa-Falls-Lodge aus, unten ist die Garage, oben ist das Zimmer mit Bad und WC.
Und wenn man dann den Verschlag aufmacht, der übrigens immer auf ist, dann hat man vom Bett aus diesen Blick auf die Fälle:
Die Epupa-Falls-Lodge ist
very basic. Das ist schon fast ein bisschen grenzwertig, aber es ist einigermaßen sauber. Wobei, wenn man die Dusche etwas genauer inspiziert – die Holzpaneelen sind wahrscheinlich schon seit Jahren nicht mehr richtig geputzt worden, es sieht alles recht abgegriffen und schimmelig aus. Die Betten stehen auseinander, über jedem Bett ist ein Fliegennetz installiert. Wir haben probiert, die Betten zusammenzuschieben. Das geht, aber dann passt das Moskitonetz nicht mehr. Also schieben wir die Betten wieder auseinander, denn ohne Moskitonetz ist das hier nicht so gut. Wobei „mein“ Netz noch recht gut aussieht, das von Schorschine ist viel zu weit oben an der Decke angebracht, und so hängt das Netz irgendwo im fast luftleeren Raum, aber so ist das halt.
Allerdings punktet die Lodge eindeutig mit der
absolut tollen Lage direkt an den Fällen. Nicht nur das, auch die Ladies sind 100% nett, die Küche schmeckt hervorragend, und wir fühlen uns hier wohl, gar keine Frage.
Wir haben uns schnell installiert, gehen vor zu der einmaligen Aussichtsterrasse, wo auch das Dinner und das Frühstück serviert wird, und fragen nach unserem bereits von zu Haus aus gebuchten
Sundowner-Drive. Ebenso erinnern wir an unsere
Himba-Tour, die morgen stattfinden soll.
Natürlich hatten die Ladies keine Ahnung von irgendeiner Reservierung, aber es ist ja alles kein Problem, dann sollen wir uns noch ein Bierchen genehmigen, der Game-Drive-Wagen wird bald da sein. Und tatsächlich, der Wagen kam, und schon ging die Fahrt los.
Nun dachte ich mir eigentlich, dass das alles hier eine Bootstour wird und wir haben uns köstlich über uns selbst amüsiert.
Von wegen Bootstour - der Game-Drive-Wagen fuhr mit uns nämlich grad mal einen Kilometer außerhalb des Ortes über einen steilen Feldweg nach oben zum sogenannten Sundowner-Hügel – ha, das hätten wir auch selbst hinbekommen. Aber was soll´s, unser Fahrer, Philip, ein gebürtiger Seesfonteiner, war ein ganz ein Lustiger, wir haben uns einige GT´s gegönnt, und haben von dort oben hammerstarke Fotos machen können:
Also haben wir´s bis zu den Epupa-Fällen geschafft. Unglaublich, wie weit wir in der Welt umherkommen. Wir würden jedem, der Namibia öfter als einmal bereist auf alle Fälle empfehlen, dieses Gebiet hier zu besuchen. Hier ist alles wunderschön. Wir glauben, wenn man in der Trockenzeit hierher fährt es einen schier umhaut, wenn man aus der staubigen Steinwüste plötzlich dieses Grün entlang des Kunenes erleben darf. Der Kontrast könnte in der Trockenzeit wohl nicht größer sein.
Das Abendessen bestand aus einer Gemüse-Ratatouille, sehr lecker, das Hauptgericht war Chicken mit Reis und Karotten, auch recht gut, aber das Chicken war arg wenig. Also nix mit „a halbes Göckerl“, aber das macht nichts. Geschmeckt hat´s gut, die
Barchefin Selma verwöhnt uns mit Getränken, und Küchenchefin
„kitchen-Christa“ ist die Frau vom Fahrer Philipp von heute Nachmittag.
Hier geht das alles recht persönlich zu, uns gefällt das, und außer uns waren noch um die 10 Italiener da. Das waren alles sehr nette und freundliche Leute, und wenn´s dann mal ein bisschen lauter wurde, war´s keine Problem, das Rauschen der Epupa-Falls war in jedem Fall deutlich lauter.