THEMA: allen Ernstens! in acht Wochen durch ZA, BW, NA
23 Feb 2016 07:00 #420687
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  • felix__w am 23 Feb 2016 07:00
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Die RSV1 gefällt mir gut :)
Gromi schrieb:
Die Bootstour und die Tour zu den Fällen haben wir in Senyati gebucht. Die Bootstour startete um 15 Uhr in Kasane (kein Transfer vom Camp) und ist nach Sonnenuntergang fertig. Ich würde euch empfehlen die Bootstour im Voraus zu buchen,damit ihr nicht vor ausverkauften Boot steht :pinch:
Der Transfer zu den Fällen wird mit einem VW Bus mit beschränkter Sitzanzahl gemacht. Wir hatten kurzfristisch Glück mit zwei leeren Plätzen, kann aber auch anders sein :unsure:
Ich versuchte zusammen mit der Reservation der Campsite in Senyati die Ausflüge jetzt schon Buchen. Sie haben aber immer die Anfrage zu den Ausflügen ignoriert und mir Antworten, Reservation für die Campsite gegeben. Ich frage wohl im Septmber vor unserer Abreise nochmals nach.

Da es auf dem Chobe viel Boote gibt, würde wohl auch reichen am Mittag wenn wir von Ihaha her nach Kasane kommen etwas zu buchen.

Felix
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23 Feb 2016 15:32 #420778
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  • Gromi am 23 Feb 2016 15:32
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Um diesem grausigen Nichtwinterwetter zu entrinnen bleibt nur eins, in die Sonne und Wärme flüchten, wenn auch nur fiktiv, das hilft ungemein.
Also, wer sich auch noch ein wenig aufwärmen will, bitte einsteigen es geht weiter.

02. - 03. Oktober Kanaan
Entschuldigung! Das Wärmeversprechen kann ich erst später einlösen, denn es sind am Morgen kalte +8°!
Dementsprechend geht das Zusammenpacken sehr zügig und das Frühstück wird auf einen wärmeren Zeitpunkt verschoben.
Kurz nach acht fahren wir los auf die M36.



Eine Bilderbuchgravelroad.



und Gemsbok freut sich schon wieder diebisch auf die kommende Stauborgie.



das Pistenfahrzeug ist auch schon flächendeckend am kratzen.
Wir fuhren anschliessend zur Entlastung unserer strapazierten Weichteile, verkehrswidrig auf der rechten Seite, denn das linke Waschbrett war noch nicht aufgefüllt.
Zwischendurch wurden wir von einem PW überholt. Dieser fuhr, sagen wir mal ziemlich rassig an uns vorbei und wir mussten erst mal den Staubnebel abziehen lassen. Wir meinten noch, dass dieser es wohl sehr eilig hätte.
Kurze Zeit später erblickten wir am Strassenrand ein Pannenfahrzeug und hielten an. Es war der Eilige. Dem Auto des deutschen Ehepaares war ein Reifen geplatzt und der Mann war gerade dabei einen Ersatzreifen zu montieren. Unser Hilfsangebot wurde aber nicht in Anspruch genommen und so fuhren wir weiter.
Nach eineinhalb Stunde erreichen wir Sussus Oasis (jaaa, könnte schneller gehen, aber Gemsbok und Ernst mochten das nicht!)



Im Lädeli holten wir unser Frühstück nach. Die Auswahl war eher limitiert. Doch der Kaffee gut.



Habt ihr's bemerkt? Jetzt wird's schön warm.
Das Pannenauto war inzwischen auch angekommen und wir erfuhren, dass das Reserverad offensichtlich in einem sehr schlechten Zustand war und sie mit diesem nicht mehr weiterfahren konnten. Sie mussten zwei neue Reifen kaufen und montieren lassen. Das war zu ihrem Glück hier möglich. Als wir weg fuhren war er gerade dabei mit dem Vermieter über die Finanzierung zu diskutieren und seine Frau sass etwas entnervt im Schatten.
Wir füllten Gemsbok an der Tankstelle gegen Bares auf und begutachteten noch den Zustand seiner Hufe. Aber da war alles bestens!
Weiter ging es über die C19 auf die C27 und der Pistenzustand potenzierte eine weitere Stufe nach unten!



Aber die Landschaft!!!



unwirklich, wie nicht von dieser Welt .
Dazwischen kleine Gruppen von, nach kärglicher Nahrung suchenden Zebras und Oryxe.



Dann kamen wir auf die D707



legendär, gerühmt, geliebt und verflucht.
Jeder der sie befahren hat, wird etwas von diesem in Erinnerung haben.



Slalom fahrend krochen wir auf dieser Schotter-, Waschbrett- und Wellblechpiste von rechts über Mitte nach links und wieder zurück, um eine einigermassen erschütterungsarmen Position zu finden. Aber es nützte nichts. Gemsbok schüttelte, tschätterte und krachte mit allen seinen Bestandteilen.
Ab und zu mussten wir anhalten, um die einmalig schöne Landschaft ungerüttelt bewundern zu können.
Endlich nach dem Tor empfing uns ein 8km langer Sandweg; und wir wurden angenehm weich zum Camp geschaukelt.



Im Hintergrund formierte sich die fantastische Landschaft der Tirasberge.



Da es noch ein Weilchen bis ins Camp dauert, möchte ich euch, zum besseren Verständnis, wieder einmal eine kleine Vorgeschichte erzählen. Sie handelt von zwei Blauäugigen, welche sich aufgemacht hatten Namibias legendäre Dünenlandschaft zu erleben.

"Es waren einmal zwei ältere Leute die wollten in Namibia unbedingt die Dünen besuchen und weil sie noch nie dort gewesen waren, versuchten sie sich im Internet darüber zu informieren. Sie staunten über die ganz tollen Bilder von Profi- und Amateurfotografen, den Wahnsinnsfotos von einsamen, riesig hohen roten Dünen im Morgenlicht mit ihren dekorativ geschwungenen Kontrastlinien. Da wollten sie hin.
Sie gingen daraufhin auf einen Markt, wo viele Leute waren, die schon viele Male dort gewesen waren und erkundigten sich bei denen, wie und wo man die Dünen am besten sehen kann. Sie hörten dieses und jenes, aber auch, dass es am beliebtesten Dünenort mit Namen "Sussusvlei" sehr viele Leute hätte, welche auch die Dünen sehen wollen. Das passte den beiden nicht, weil sie Getümmel und Hektik nicht mochten.
Aber, es gäbe da einen interessanten alternativen Ort, welcher weniger bekannt und deshalb viel ruhiger sei.
Das Camp "Kanaan" liege mitten in der Wüste und hat auch einen Campingplatz.
Sie schauten sich daraufhin im Internat diese Lokalität an und fanden, das war genau das Richtige für sie. Dort könnten sie am Morgen und am Abend tolle Fotofahrten mit einem Führer machen und im Restaurant sich verpflegen lassen.
Überglücklich buchten sie dort einen Campingplatz für zwei Nächte, bezahlten ihn auch gleich und freuten sich auf ihre Reise dorthin."

Gegen 15 Uhr trafen wir im Camp Kanaan ein.



Es liegt dekorativ eingebettet in einer vom Wüstenklima sehr kreativ modellierten Hügellandschaft.
Wir wurden freundlich empfangen. Unser Campingplatz wäre parat. Wir müssten nur 10 km auf dem ausgeschilderten Weg in diese Richtung fahren. Ja aber, wie machen wir das dann mit dem Essen? Jedes Mal 10km hin und zurück!? Lange Gesichter! Da entschieden wir uns zu einem Upgrade in ein en-suite-Luxuszelt. Und schon traf uns das nächste Ungemach: völlig ausgebucht! Eine grosse Gruppe südafrikanischer Filmemacher waren angereist. Noch längere Gesichter!
- und ja, diese hätten auch bereits alle Dünenfahrtkapazitäten für die nächsten zwei Tage gebucht.
- und nein, selber dürfen wir hier nicht herumfahren!
Aus der Traum! Wir schluckten die Kröte wiederwillig, ich elendete noch fünf Minuten vor mich hin und übte Einsicht in die Unabänderlichkeit. Warum haben sie das nicht vorher reservieren lassen, fragte die nette Rezeptionistin.
Nun, - schau uns in die tiefblauen Augen, Kleines!
Also, sprach Ernst, was machen wir jetzt? Er habe keine Lust morgen den ganzen Tag auf dem Campingplatz zu vertrödeln. Somit beschlossen wir, nur eine Nacht hier zu bleiben.
Wir bestiegen ziemlich enttäuscht Gemsbok und fuhren in Richtung CS



durch verschiedene Gatter



begleitet von einer eindrücklichen Wüsten- und Bergwelt



welche eine unglaubliche Ruhe ausstrahlte und uns wieder ob dem , wir meinten immer lauter gewordenen, unsäglichen Rattern von Gemsbok, in Gewissenskonflikte brachte.
Wir kamen an, dort wo die Welt zu Ende schien.



An der mutmasslichen Hinterlassenschaft eines Herrn Sisyphus, welcher wahrscheinlich das Handtuch geworfen hatte und ausgewandert war, stand alles, was ein Camperherz begehrte.
Ein Badehüsli mit WC, Warmwasserdusche und Aussenküche mit Abwaschrinne, Sitzbank und Windschutz, welcher uns gegen den vom Berg herunter stürmenden bisigen Wind einigermassen schützte.





Die Aussicht war faszinierend



hier sieht man am Montag wer am Samstag zu Besuch kommt.



Bonanza Romantik inklusive

Aber! Wir waren allein. Mutterseelenallein! So einsam waren wir das letzte Mal in der Makgadigadi, allerdings weniger lang.



Ernst war gar nicht amused!
An den Hängen standen typische Wüstenpflanzen.





Wir richteten uns ein und checkten unsere Vorräte. Für ein büchsenlastiges Nachtessen mit diversen verschieden volumenprozentischen Getränken und ein gehaltvolles Frühstück hatten wir genug dabei.
So machte ich mich in die Küche und versuchte aus dem Bohnen-Büchseneintopf durch hinzufügen von Zwiebeln, Speck und Kartoffeln, etwas Geniessbares zu kochen



Ernst meine plötzlich, Gemsbok hätte nicht nur eine Schraube locker sonder zwei und diese auch noch verloren. Der High-Lift Jack hing nur noch an einer und der Schnorchel federte am oberen Ende lose herum. Somit war auch das immer lautere Klappern erklärt und Ernst ging daran ein Befestigungsprovisorium zu installieren.



Nach unserem frugalen Dinner sassen wir mit einer besseren Flasche Rotwein am wärmenden Feuer und bestaunten den inzwischen aufgegangenen, unbeschreiblichen und einmaligen Sternenhimmel.
Mit unserem Missgeschick wieder versöhnt und dankbar gingen wir zu Bett.

Kanaan CS ZAR 600.-/N
Letzte Änderung: 23 Feb 2016 16:35 von Gromi.
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23 Feb 2016 17:38 #420817
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Ach, liebe Gromi, wie hast Du mich aufgewärmt! Danke!
Friederike
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Dein Humor ist köstlich. An diversen Stellen habe ich Tränen gelacht. Freue mich auf mehr!
Definition Fernweh: Egal wo man sich aufhält, möchte man gleichzeitig woanders sein.
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26 Feb 2016 18:28 #421270
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03. - 05. Oktober Klein Aus Vista
Am anderen Morgen empfing uns wieder diese gewaltige Stille. Da hörte man keinen Pieps, kein Laut, kein säuseln, rascheln oder knuspern. Es liess sich auch nichts Tierisches blicken, nicht mal ein krabbelndes.
Wir konnten unser Frühstück (gebratenen Speck, Eier und Banane), im wahrsten Sinne des Wortes, in aller Ruhe geniessen.
Nachdem alles zusammengepackt, Kontrollgang absolviert und Gemsbock gesattelt war, verabschiedeten wir uns nun doch mit einem leichten Bedauern von diesem stillen Ende der Welt und fuhren zurück ins Camp.



Die freundliche Rezeptionistin überraschte uns mit der Mitteilung, dass die Direktion (wer auch immer das ist) uns NA$ 390,- für die nicht beanspruchte Nacht, zurück vergütet. Die nahmen wir natürlich dankbar an, kauften noch einen Dezi ROTEN SAND und fuhren zurück zur D707



ergaben uns erneut der neurogenen Rüttel- und Schütteltherapie das Physiotherapeutenduos Gemsbok-D707!
Von Anfang an bemerkten wir auf der Rüttelbahn seltsame Spuren, die sich so wie wir, ständig hin und her schlängelten.



Wie abartig muss wohl so eine Schlange sein, um bei der Backofenhitze auf dem noch heisseren Kies herum zu schleichen.
Nach längerem Fahren und Werweisen tauchte in der Ferne etwas Gebüschartiges auf und was erblickten wir als erstes: drei fast nicht als solche erkennbare Velos, bepackt mit diversen Gepäckstücken und dahinter unter mageren dürren Büschen drei ziemlich eingestaubte aber muntere junge Leute beim pic-nic. Da mussten wir anhalten. Es waren zwei Männer und eine Frau, Studenten in spe, kamen aus England und Frankreich und waren schon ein Jahr in Afrika unterwegs. Jetzt wollten sie noch bis Cape Town aber dann zurück nach Hause. Für uns unglaublich. Wir hatten endlose Fragen, doch die Sonne knallte erbarmungslos und uns trieb es wieder ins klimatisierte Gehäuse von Gemsbok. Wir fragten sie, ob sie noch etwas brauchten, aber sie waren soweit wunschlos. So füllten wir nur noch ihre Wasserflaschen auf und wünschten ihnen eine gute pannenfreie Weiterfahrt.
Wir sprachen noch lange mit grossem Respekt darüber, dass es doch noch junge Leute gibt, die zu solchen ausserordentlichen und bewunderungswürdigen Leistungen fähig sind.
Am Horizont erschienen riesig lange und abgeflachte Bergrücken



teilweise wie von Riesen angebissen.



So kamen wir zur Abzweigung



und fuhren nach rechts auf die unwesentlich bessere C13.



Kaum weiter gefahren kam uns ein grüner Landy ziemlich rassig entgegen und kurz darauf ein zweiter, welcher aber sein Tempo reduzierte und anhielt. Ernst rief "das sind die verrückten Landyladys" und hielt auch an.
Grosses freudiges Wiedersehen. So standen wir noch lange mitten auf der C13 (war ja keine Rush Hour) und berichteten gegenseitig von unseren Erlebnissen. Wir tauschten Adressen aus und versorgten uns mit allen guten Wünschen, aber dann mussten wir weiter in entgegengesetzte Richtungen.
Beim philosophieren darüber, wie man in einem so riesigen extrem dünn besiedelten Land (die Schweiz passt da20x hinein) immer wieder Leute trifft denen man irgendwo im Nirgendwo schon mal begegnet war, kamen wir schnell an diese Abzweigung



und endlich auf Asphalt! Halleluja!



und standen schnell an der Einfahrt von



Das "Desert Hors Inn" liegt von einem Bergrücken geschützt und leicht versenkt in der steinig-sandigen Namiblandschaft.
Um das Haupthaus stehen die Doppelbungalows locker verstreut in einem gepflegten, mit einheimischen Büschen und Gräsern bepflanzten Areal.



Wir hatten uns für zwei Nächte eine CS reservieren lassen. Doch einen Campingplatz konnten wir nirgends ausmachen. Einem kleinen versteckten Hinweisschild nachfahrend und zweimal die falsche Abzweigung nehmend, hatten wir dann die sehr abseits gelegene CS gefunden.
Aber hier gefiel es uns überhaupt nicht. Dort gab es keinen Stromanschluss, es war zum Camp relativ weit zum fahren und zum selber kochen hatten wir weder Lust noch Material!
Ausserdem mussten wir, in der irrigen Annahme die Rezeption wäre hier, sowieso ins Haupthaus zurück uns anmelden. Entschlossen traten wir den Rückzug an.
Dort wurden wir freundlich empfangen und man wertete unsere CS-Anmeldung in eine Bungalowunterkunft inkl. Frühstück auf.
Um es uns wieder einmal so richtig gut gehen zu lassen, mieteten wir gleich noch die Dinner dazu.

Uns erwartete ein hübsches, einseitig angebautes Häuschen (Nr. 14) am Ende der Überbauung, mit einer kleinen Veranda.



Das Interieur gepflegt und neuwertig.
Zur Rehabilitation unserer malträtierten Körperteile standen breite, weiche und warme Betten parat.







Nachdem wir uns häuslich eingerichtet, geduscht und ein paar staubfreie Kleider gefunden hatten, machten wir uns zur Inspektions- und Kommunikationstour auf. Ernst signalisierte bereits leichte Entzugssymptome.
Das Hauptgebäude umfasste ein gemütliches Restaurant und eine ebensolche Lounge mit Bar. Möblierte Terrassenumgänge luden zum Verweilen, ebenso der saubere kleine Pool.



Am Abend genossen wir bei einem Solarlight- Dinner, ein exzellent gekochtes Menü (Fenchelsuppe, Game oder Poulet Ragout, Apfeltorte) mit einem guten Glas Weisswein zur Vorspeise und Rotwein zum Hauptgang.
Wohltuend gesättigt und zufrieden mit uns und der Welt gingen wir aber bald einmal unter die Decke.

Der neue Tag begann um sieben mit einem reichhaltigen Frühstück. Dann mussten wir uns sputen, denn wir wollten in Kolmanskop einen geführten Rundgang machen und der begann um zehn.
Die B4 teilte die Landschaft als Endlosband mit messerscharfem Kontrast.



Wir wurden gewarnt,



denn es gab sie doch, die "Wilden" der Namib



sie kamen monoton apathisch angelaufen. Mit Körpern, denen man das karge Leben deutlich ansah.



ein Fohlen versuchte Schritt zu halte



Diese jungen Hengste fanden aber immer noch genug Energie, um ihre Kräfte zu messen.



Dann eine erneute Warnung und wir wussten nicht so recht, ob wir oder der Sand damit gemeint waren



Aber jetzt gibt's erst mal viel Sand







Dann tauchte diese versandete Geisterstadt auf



Kolmanskop oder "Endstation Sehnsucht"?



Wir buchten eine geführte Tour und unser Guide informierte uns anschaulich über den Aufstieg und Fall dieser einstmals "steinreichen" Stadt und ihre Menschen.



Sie errichteten in und auf den Sand ihre Häuser und wollten sich damit wohl ein bisschen deutsche Heimat vorgaukeln.
Wir sahen Villen



mit Garten



und Weitsicht.
Ein Schulhaus und eine Turnhalle



Das Bockspringen war aber gottseidank heute vom Rundgang ausgenommen.
Wir bestaunten die gut erhaltene



ihre Trophäen



und ihre Kugel im Ruhestand



Im Spital musste mal wieder gefegt werden



das WC sah auch nicht mehr so richtig steril aus



Doch das unglaublichste Bauwerk war für uns dieses Schwimmbad



oh du schöner Grössenwahn



von Kopfsprüngen wird abgeraten



inklusive unendlicher Sandstrand!



Nach zwei Stunden hatten wir genug gesehen und waren zum dem Schluss gelangt:



Karl-Otto hatte wieder einmal vergessen die Tür zu schliessen!



und - der letzte löscht das Licht!

Lüderitz empfing uns in sonntäglicher Ruhe und Beschaulichkeit. Ja, es war tatsächlich, allen Ernstens, wieder Sonntag!
Und somit Leere Strassen hier



leere Strassen dort



und da auch



Wir hatten Hunger und fanden in einem Imbiss am menschenleeren Hafenviertel etwas Essbares.





Wir liefen dann noch etwas frustriert im Städtchen herum und hielten auf dem Kirchberg Ausschau.



Aber da war auch nichts los.
Also fuhren wir wieder zurück. Auf dem schwarzen Endlosband der B4



mit ihren spartanischen Rastplätzen.



Durch die Sanddünen und einer märchenhaften Landschaft.



In



bogen wir links ab zu der künstlich angelegten Wasserstelle für die wilden Pferde.
Von einem Unterstand aus konnten wir die Pferde beobachten.





Weil es dort immer wieder Leute gibt die die Tiere fütterten, kamen sie sehr nahe heran.



Die meisten standen lethargisch in der brennenden Sonne herum.



hier gab's was (?)für Schleckmäuler



zwei waren sich nicht so sympathisch.



Dieses



zeigte mir seine Blessuren



und das brauchte wieder einmal ein Passfoto.

Am Abend beim wieder hervorragend gekochten Dinner (Lamm-/Fischcurry, Dessert) und diversen Gläsern Wein, wurde uns erstmals so richtig bewusst, dass wir unser Gemsbok- Schlafzimmer von nun an nicht mehr beschlafen würden. Logisch - denn alle nun folgende Unterkünfte würden wieder richtige Betten haben!
Wir sassen da und wussten gar nicht so recht, ob wir jetzt einen Trauer- oder Freudentanz aufführen sollten.
Wir entschieden uns die Erkenntnis mit einem feinen Verdauerli an der Bar, in Form eines Single Malt, hinunterzuspülen. (Pröschtli Friderike).
Morgen beginnt die letzte Etappe unserer Reise. Diese Gewissheit liess dann schon ein bisschen Wehmut aufkommen.
Ich versuchte noch mit meinem Smarty diese himmlische Farbenorgie einzufangen, aber dann war Nachtruhe angesagt.




Klein-Aus Vista B&B NA$ 1820.-/N/Unit, Dinner 250.-/P,
Tour Kolmanskop 80.-/P

Das wäre im Moment der Stand der Dinge.
Wie es fast zu einem Grenzzwischenfall kam, unsere Tante zur bösen Hexe mutierte und was es mit der Keksmühle, einer betrunkenen Auster im Gedränge, einer gärtnerischen Anlage und Anderem so auf sich hat, erzähle ich euch das nächste Mal.
Letzte Änderung: 26 Feb 2016 19:47 von Gromi.
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Pröschtli Friderike

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