Tag 38. Sonntag, 2. August 2015 – Durch die Berge nach Osten
Marble Camp – Opuwo Country Lodge
Wir schliefen aus und standen bei knapp 13 Grad auf. Es war so warm, dass Ruth bereits mit kurzer Hose aus dem Zelt krabbelte. Es ist schon erstaunlich, wie schnell man sich an die kühlen Temperaturen gewöhnen kann, so dass alles über 10 Grad bereits als „warm“ eingestuft wird. Uwe sammelte Stöckchen und befeuerte den Kelly-Wasserkocher. Bei Müsli, Kaffee und Tee begannen wir den Morgen sehr gemütlich. Die Frauen schnappten sich ihre Fotoapparate und gingen auf Vogelpirsch, während die Männer die Autos abfahrbereit machten. An Abfahrt war allerdings noch lange nicht zu denken, denn auf der Marble Campsite tummelten sich scharenweise Vögel, und Ruth war begeistert.
Eine Schar Drosslinge tauchte auf und suchte nach Krümeln vom Frühstück. Ein kampfeslustiger Vogel attackierte sein Spiegelbild, wo immer er es entdeckte: im Autospiegel, in der Windschutzscheibe, im Chrom des Kühlers. Unermüdlich hackte er mit dem Schnabel auf den imaginären Gegner ein.
Nacktwangendrossling
Ein Buschhörnchen lugte von einem Baum hinab und keckerte.
Mindestens 50 Rosenpapageien setzten sich in die Bäume über uns und zwitscherten lautstark. Nach und nach kamen sie ans Waschbecken oder eine tropfende Wasserleitung um zu trinken.
Es war spannend und lustig, den munteren Vögeln zuzusehen. Bald gesellten sich auch die etwas größeren Rüppels Papageien zu den Rosenköpfchen. Einer versuchte sogar, den Wasserhahn aufzudrehen.
Auch Graulärmvögel, Glanzstare, Bülbüls, Spatzen und Tauben kamen vorbei, und so wurde es wieder einmal fast zehn Uhr, bis wir uns losreißen konnten und aufbrachen.