Hallo Ernst,
Camping ist wunderbar in Namibia! Gute Entscheidung von deiner Spusi.
Ein paar Tipps hab' ich auch noch für dich:
1.) Wie schon von jemand anderem geschrieben: Bushcamper ist eine perfekte Wahl. Wir werden das nächste Mal einen solchen auch dem reinen Dachzelt vorziehen. Ist organisierter, viele Dinge (Kompressor, Gasflaschen, Wasserhahn, etc.) sind einfacher zugänglich, es verstauben die Dinge nicht so, etc. Dass er auch schneller "aufgebaut" ist, fällt bei mir jetzt nicht sooo ins Gewicht, ich bin ja auf Urlaub und ob ich jetzt zwei oder sechs Minuten brauche, bis das Bett fertig ist, ist mir relativ egal.
2.) Jänner ist ebenfalls perfekt (also für mich)
. Laaange Tageslicht-Zeit, schön warm am Abend beim Feuer, Kleidung kann auf ein Minimum reduziert werden, wenig Leute, Campsites brauchen nicht vorgebucht werden, etc.
3.) Checke bei der Wagenübernahme die Liste der Gegenstände sorgfältig. Schau dir die Sesseln und den Tisch genau an und setz' dich jedenfalls einmal kurz hin. Wir hatten heuer leider einen eher kaputten Tisch und einen definitiv kaputten Sessel. Nix,m was man mit Buschmethoden nicht reparieren hätte können, aber dennoch.
4.) Nimm von Zuhause neben den schon empfohlenen (guten!) Stirnlampen (perfekt ist es, wenn die auch rotes Licht ausstrahlen können, davon werden die Insekten nicht angezogen!) auch noch feste Handschuhe mit. Die sind nämlich im Auto nicht dabei und die braucht man Abends beim Feuer dann jedenfalls.
5.) Checke die Füllmenge der Gasbehälter. In der Regel hast du zwei dabei.
6.) Plane die Tagesetappen so, dass du spätestens 2 Stunden vor Sonnenuntergang auf der Campsite bist. In meinem Navi habe ich während der Fahrt immer die prognostizierte Ankunftszeit ersichtlich und die Zeit des Sonnenuntergangs. So weiß ich immer, ob und wieviel Zeit noch für Tierbeobachtung, Umwege etc. da ist. Wir kochen (und essen) halt ungern im Finstern. Im Jänner geht die Sonne eh erst nach acht unter, da ist untertags ohnehin viel Zeit.
7.) Wir machen immer ein Feuer. Aber halte dich nicht lang mit Papier und Kleinholz auf, nimm dir aus Windhoek beim Einkauf Grillanzünder auf Paraffinbasis mit. Geht schnell und einfach und du hast während das Feuer anbrennt Zeit für andere Dinge.
8.) Campsites in Namibia reichen von flachen Stellen ohne nix (Palmwag-Area) bis hin zu fast schon als luxuriös zu bezeichnende Sites wie die Campsites im Mowani Mountain Camp. Mit super Duschen, WC, Schattendach, etc. Dazwischen gibt's alles. In der Regel sind die einzelnen Sites viiiiiel großzügiger bemessen als hier in Europa. Es ist immer eine Feuerstelle zum braiien dabei, meistens direkt an der Campsite eine Dusche (in der Regel im Norden outdoor) und ein normales Spül-WC. Warmes Wasser wird mit Donkeys gemacht, die vom Personal extra eingeheizt werden (müssen). Machen sie meistens in der Früh, aber wenn man fragt kann man auch abends warmes Wasser haben.
9.) Beim Camping kann man leicht auch von der hier so propagierten "mindestens zwei Nächte bleiben" Regel abgehen, da man ja ohnehin alles einpacken muss, wenn man weg fährt.
10.) Plane nach der Ankunft - je nach persönlichen Vorlieben - mindestens eine Stunde ein, die du brauchst, um das Gepäck so im Bushcamper zu verstauen, dass du möglichst die große Tasche oder den Koffer in der ersten Unterkunft lassen kannst. Sonst ist dir das sperrige Zeugs immer im Weg. Und plane - das ist auch ein Unterschied zum Lodge-Hopping - mindestens zwei Stunden ein, die du für's Einkaufen brauchst. Da muss man halt wirklich alles einkaufen, was man für die Reise zum Essen und Trinken braucht. Vor allem im Norden ist die Auswahl (ausgenommen in Opuwo) dann nicht mehr vorhanden.
Mit fallen sicher noch ein paar Dinge ein, aber im großen und ganzen war's das mal
lg
Wolfgang