THEMA: The Year of the Dog - Greater Kruger NP Aug. 2015
21 Okt 2015 11:40 #404292
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  • franzicke am 21 Okt 2015 11:40
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Mensch Doc,
das ist ja echt erfolgreiche Überzeugungsarbeit, die du hier leistest B)
Und traumhaft schöne Bilder!!!
Kann man das alles so buchen? So ne Nord-Süd-Route geistert mir ja schon ne Weile im Kopf rum - da muss ich wohl so langsam mal konkreter werden. Und auf deine nächsten Tage bin ich ja schon mal mege-gespannt. Ob's da dann wohl mal ein bisschen mehr als ein "bisschen Glück" bei den Sichtungen gibt :silly:
Danke-Grüße Ingrid
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21 Okt 2015 23:16 #404410
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speed66 schrieb:
Ach ja, ich bin gespannt auf den Tag an dem du mal richtig viel siehst ;)

Ich auch! :D

franzicke schrieb:
Mensch Doc,
das ist ja echt erfolgreiche Überzeugungsarbeit, die du hier leistest B)

Ich tue, was ich kann! ;)
Gruß

Dirk
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22 Okt 2015 00:18 #404419
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2.9.15

Nach dem sehr guten Abendessen war ich morgens immer noch satt und so reichte mir ein Kaffee und ein Rust vor dem Morning Drive. Wir haben da weiter gemacht, wo wir am Abend zuvor aufgehört hatten - bei dem Löwenrudel.
Da inzwischen, die angekündigte Kaltfront tatsächlich eingetroffen war, zeigte sich der Himmel in einheitlichem grau und die Temperaturen lagen unter 20°C. Das hatte aber auch Vorteile, denn die Löwen waren deutlich aktiver als bei Hitze.

Als erstes lief uns diese Pärchen über den Weg.



Das dominante Männchen und ein Weibchen des Rudels. Nach Aussage des Guides waren sie schon seit 2 oder 3 Tagen mit der Erhaltung ihrer Art beschäftigt. Es war schön zu sehen, wie das Männchen darauf bedacht war, sie nicht zum Rest des Rudels und zu den anderen Männchen zu lassen. Jedes mal wenn sie aufstand, stand er auch auf und lief immer zwischen ihr und dem Rudel. Ansonsten "lief" allerdings an diesem Morgen nix ;)



Na ja, fast nix. Ein bisschen zeit für Zärtlichkeit war schon.



Die Jungen des Rudels sabotierten dann die traute Zweisamkeit und forderten alle Aufmerksamkeit für sich.





Hat richtig Spaß gemacht, das ganze Rudel so aktiv und munter zu sehen. Ganz was anderes als wenn sie nur faul rum liegen und in der Hitze vor sich hin hecheln. Natürlich hatten es mir die kleinsten wieder besonders angetan.







Es war schön zu sehen, dass die Jungen vom letzten Jahr regelrecht eifersüchtig wurden und sich wo es ging ebenfalls ihre Streicheleinheiten abholten.



Aber natürlich sind auch die Herren der Schöpfung immer wieder ein Foto wert.





Die Rasselbande der etwas älteren Jungtiere hatte inzwischen ein paar Baumstämme zum spielen für sich entdeckt.





Eine gute dreiviertel Stunde haben wir mit dem Rudel verbracht. Ich hätte noch stundenlang bleiben können, ohne mich zu langweilen. Aber Scott, unser Guide, hatte noch andere Pläne. Nachdem wir die Löwen verlassen hatten, gingen wir auf Leopardensuche. Es hat eine Weile gedauert aber nach ca. 40 Minuten ins dichte Gebüsch starren, entdeckte unser Tracker in einiger Entfernung einen weißen Reflex, der sich schnell als Schwanzspitze eines Leoparden bzw. in diesem Fall einer Leopardin entpuppte. Immer wieder faszinierend, wie gut die Tracker dabei sind, Tiere zu entdecken!


Die Dame war offensichtlich auf der Suche nach ihrem Frühstück.





Aber nachdem kaum potentielle Beutetiere in der Nähe waren, gab sie bald auf und sichte statt dessen einen Platz für ein Nickerchen. Und wo machen Leoparden ihr Nickerchen? Natürlich auf einem Baum.









Es war toll zu sehen, mit welcher Leichtigkeit sie den Baum hoch kletterte. Leider suchte sie sich zum schlafen ein eher nicht so gut einsehbares Plätzchen.


Entspannung pur!

Da von ihr sicherlich für die nächsten ein oder zwei Stunden keine Action zu erwarten war, verließen wir sie und fuhren zurück ins Camp, wo ein hervorragendes Frühstück auf uns wartete. Auf dem Weg zurück zu meinem Zelt musste ich ein noch paar Buschböcke und Warzenschweine von meinem Weg vertrieben, die ihrem Job als Rasenmäher nachgingen. Eigentlich ganz praktisch s ein Tier im eigenen Garten und dekorativ obendrein!

Ich habe dann ein bisschen Bilder gesichtet und wollte dann eine Weile lesen. Da es draußen weiter grau und kühl war, habe ich mich dazu ins Bett verkrochen, was dazu führte, dass ich nicht mal eine halbe Seite geschafft habe und mich dann beeilen musste, um nach meinem ausgedehnten Schläfchen noch rechtzeitig zum Lunch zu kommen ;)

Scott kündigte an, dass wir die Nachmittagsausfahrt mit der Suche nach Wildhunden verbringen würden. Damit rannte er bei mir offene Türen ein! Er warnte uns zwar, keine zu großen Erwartungen zu haben, weil sie das Rudel schon seit 3 oder 4 Tagen nicht mehr gesehen hätten und es dauerte auch eine ganze Weile bis wir am anderen Ende des Reserves angekommen waren, wo man sie zuletzt gesehen hatte, aber einmal dort angekommen hatten wir sie schon schon nach max. einer halben Stunde Suche gefunden.

Wow! 15 Erwachsene und 17 Welpen - Wahnsinn! Aktuell das größte Wildhundrudel im südlichen Afrika (lt. Scott).
Sie sprangen überall auf einer Waldlichtung umher und man wusste gar nicht, wo man zuerst hinschauen sollte. Und schon gar nicht, was man zuerst knipsen sollte. Der dominierende Eindruck war Gewusel überall und das kann man schlecht auf Fotos bannen.





Ich habe daher erst mal eine Weile die Kamera weg gelegt und einfach die Szenerie genossen. Die Welpen tobten überall um uns herum und wurden ab und an von den Alttieren zur Ordnung gerufen, wenn sei es zu wild trieben. Da wir mitten im Gewühl standen, konnten wir in aller Ruhe das komplexe Sozialgefüge dieser Tiere studieren. Auch wenn sie Wildhunde genannt werden, haben sie mit unseren Hunden nicht das geringste zu tun. Sie sind sogar weiter davon entfernt als europäische oder amerikanische Wölfe. Es ist zum Beispiel nie gelungen einen Wildhund zu domestizieren und auch eine Kreuzung zwischen Wildhund und Haushund ist nicht möglich.

Nachher habe ich mich darauf konzentriert ein paar Tiere zu porträtieren. Leider war das Licht nicht optimal.







Makaberes Spielzeug:




Da der Rückweg lang war und das Licht immer mehr nachließ, brachen wir irgendwann schweren Herzens auf. Auf der Rückfahrt hielten wir noch mal für den obligatorischen Gin Tonic als Sundowner und zurück im Camp gab es wieder ein exzellentes Abendessen.
Gruß

Dirk
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22 Okt 2015 09:03 #404434
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Moin Dirk,

das haut mich jetzt echt um! Ich habe gedacht es wäre keine Luft mehr nach oben, aber offensichtlich doch :laugh:
Was du in den KNP gesehen hast ist der reine Wahnsinn und dann noch so schöne Fotos davon gemacht. :silly: daher versuche ich gar nicht mein Lieblingsfoto zu benennen.
H.A.M.M.E.R. :) :silly: :P

Liebe Grüße
Guggu
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29 Okt 2015 01:07 #405398
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3.9.15

Heute wartete gleich außerhalb des Camps eine große Giraffe auf uns.



Ansonsten stand beim Morning Drive ein Trip zum Hyänenbau in einem alten Termitenhügel auf dem Programm. Auf dem Weg dort hin wurden wir allerdings von dem Löwenpärchen bei der Arterhaltung vom Vortag "aufgehalten".



Wieder folgte das Männchen jedem ihrer Schritte.



Meist lagen sie allerdings ruhig im frischen Gras, so dass ich sie in aller Ruhe auf den Sensor bannen konnte.







So richtige Action haben wir keine zu sehen bekommen. War wohl eine anstrengende Nacht ;)
So ganz 100%ig konzentriert waren sie nicht. Als eine Gruppe Impalas vorbei kam, siegte ganz offensichtlich der Hunger und man ging auf die Jagd.

Der Erfolg blieb allerdings aus.
Ganz im Süden des Resorts fanden wir den Termitenhügel. den sich ein Hyänenrudel als Domizil ausgesucht hatte, um den Nachwuchs aufzuziehen. Hyänen haben ja eine interessante Sozialstruktur. Das Rudel wird geführt vom dominanten Weibchen. Die Männchen sind kleiner als die Weibchen (die auch mehr Testoteron im Blut haben) und stehen in der Rangliste ganz unten unter dem rangniedrigsten Weibchen. Eigentlich sind sie nur für eins gut ...
Da der Rang im Rudel vererbt wird, steht die Tochter der Königin in der Rangliste schon bei Geburt ganz oben. Das ist wohl auch der Grund, warum bei einem Wurf von zweien, der fittere Nachwuchs das Geschwisterchen schon in den ersten Lebenstagen umbringt. Für alle Tiere des Rudels ist es die erste Aufgabe, den Nachwuchs der Königin durchzubringen.

Wir sahen zuersst eine einzelne Hyäne



und dann weitere Rudelmitglieder.





Die Chefin bewachte den Eingang zum Bau und ihren Nachwuchs mit Argusaugen.









Dabei gab es für andere Rudelmitglieder auch schon mal Prügel. wenn sie zu nahe kamen. Man konnte sehen, dass Mutter und Tochter ganz souverän die Hauptpersonen waren.







Keine Ahnung, ob man Hyänenbabies ernsthaft als süß bezeichnen kann aber dieses hier war zumindest nahe dran ;)







Hat viel Spaß gemacht, dem Familienleben eines Hyänenrudels so aus nächster Nähe zuschauen zu können.
Auf dem Rückweg ins Camp begegneten wir dem Rest des Löwenrudels vom Vorabend.







Auch hier hatten wir die Gelegenheit, Familienleben aus nächster Nähe zu beobachten. Da es auch heute wieder grau., kühl und windig war, sah man viel mehr Aktivität als an heißen Tagen.









Danach hatten wir uns unser Frühstück redlich verdient. Das war wiederum so gut und reichlich, dass anschließend eine kleine Siesta angesagt war bevor es zum Lunch endlich wieder was zu essen gab. So ein Safari-Leben kann einen schon schaffen! ;)
Nachmittags machte Scott uns das Angebot, noch einmal nach dem Wildhund-Rudel zu suchen. Natürlich waren alle dafür. Es dauerte zwar eine Weile aber schließlich fanden wir sie auf einer großen Waldlichtung.





Offensichtlich waren sie an dem Tag schon erfolgreich auf der Jagd gewesen. Einige der Alttiere nagte noch die letzten Knochen ab.







Derweil spielten die Welpen mit den weniger nahrhaften Überresten und rannten, und balgten und bissen sich und rannten und balgten und ...









Man konnte immer wieder schön beobachten, wie die Alttiere ab und an dazwischen gingen und für Ordnung suchten, wobei man die verwendeten Erziehungsmethoden nicht unbedingt als antiautoritär bezeichnen kann ;) Man fragte sich auf jeden Fall ob die diversen Wunden, Narben und angeknabberten Ohren vom raufen kamen oder Erziehungsfolgen waren.





Natürlich waren auch hier wieder die kleinsten die absoluten Stars insbesondere weil sie gar keine Sch0ue hatten und am liebsten ins Auto gehüpft wären.





Es war unglaublich zu sehen, was die Jungtiere für eine Energie hatten. Sie rannten, sprangen und rangelten ohne Pause.
Nach einer Weile kam dann Bewegung in die Alttiere. Man merkte sofort, das es auf die Jagd ging. Es war eine deutliche Anspannung zu spüren. 2oder 3 bleiben als Wachposten bei den Jungtieren, der Rest zog los.




,
Wildhunde sind bei der Jagd sehr erfolgreich. In fast 90 % machen sie Beute. Dabei fächern sie große Waldstücke komplett durch, um alles Wild aufzuscheuchen, was da lebt. Dann jagen sie allerdings nicht wie Wölfe gemeinsam im Rudel sondern ein Tier alleine erlegt die Beute und ruft anschließend die anderen herbei.





Eine Hyäne, die unterwegs den Weg des Rudels kreuzte wurde komplett ignoriert.



An diesem Tag sah es lange so aus, als ob es eine der 10% erfolglosen Jagden werden sollte.



Aber dann sahen wir plötzlich, wie sie los sprinteten und als wir mit dem Land Cruiser hinterher gekommen waren, war schnell das Gewusel der weißen Schwanzspitzen sichtbar.
Sie hatten einen männlichen Buschbock erlegt und begannen sofort, ihn zu zerreißen.





Dabei zeigt sich, was für soziale Tiere das sind. Bei der ersten Runde schlingt jedes Tier so viel Fleisch hinunter wie möglich, läuft schnellstmöglich zurück u dem Platzt. wo die Jungen zurück gelassen wurden und würgt dort alles wieder hoch um den Nachwuchs zu füttern und die zurück gebliebenen Wachposten.



Die zweite Runde läuft genau so ab und erst bei der dritten Fressrunde schienen sie an sich selber zu denken.



Dabei war es unglaublich zu sehen wie schnell von einem ausgewachsenen Buschbock fast nichts übrig bleibt. Es hat nicht mal 20 Minuten gedauert bis nur noch diese traurigen Reste übrig waren.



Es war auf der einen Seite erschreckend diesen Ausbruch an Gewalt so aus der Nähe zu sehen. Auf der anderen Seite muss ich zugeben, dass es faszinierend war und das Erlebnis der Jagd (mit "Verfolgungsjagd im Landcruiser) und dann die Fressorgie, bei der man aus nächster Nähe zusehen, die Knochen knacken hören und das Blut riechen konnte, die eigene Adrenalinausschüttung ganz kräftig in die Höhe trieb. Da werden wirklich archaische Reflexe aktiviert.

Bei einbrechender Dunkelheit fuhren wir zurück und sahen kurze Zeit später brennende Fackeln. Der Barkeeper des Camps hatte für uns ein kleines Fingerfoodbuffet und Drinks im Busch aufgebaut. Der perfekte Abschluss eines unglaublich intensiven Tages.
Inzwischen wurde es mir selbst schon unheimlich, wie viel Glück mit Tiersichtungen ich auf dieser Tour hatte. Aber ich beschwere mich nicht! :D
Gruß

Dirk
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29 Okt 2015 08:31 #405416
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  • Ela675 am 29 Okt 2015 08:31
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Wahnsinn - so viel Glück kann man doch eigentlich nicht haben, oder? Bestechung? Köder ausgelegt? Ich bin echt geplättet.
Mein Neid ist mir Dir - so viele Löwen, Geparden, Wildhunde, Leoparden - das ist ja unheimlich :blink: Wir waren letzten Monat im Krüger und hatten definitiv nicht so viel Sichtungen :dry:

Von Deinen Bildern bin ich echt fasziniert. Darf ich mal fragen, mit was Du fotografierst? Ist das das Sigma 50-500mm?
Und welche Kamera? Ich bin sprachlos :huh:
Grüßle,
Ela

Reiseblog: ela675.wordpress.com/

2017 - Namibia - Reisebericht: namibia-forum.ch/for...04-namibia-2017.html
2015 - Südafrika - Reisebericht: www.namibia-forum.ch...suedafrika-2015.html
2008 - Uganda - Reisebericht: www.namibia-forum.ch...nda-2008.html#396747
2007 - Botswana - Reisebericht: www.namibia-forum.ch...wana-2007.html#38955
2006 - Namibia - Reisebericht: www.namibia-forum.ch...ibia-2006.html#17891
2004 - Südafrika - Reisebericht: www.namibia-forum.ch...rika-2004.html#11662
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