THEMA: The Year of the Dog - Greater Kruger NP Aug. 2015
18 Okt 2015 22:58 #403930
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31.8.15

Sunrise mal wieder an der S100, diesmal mit Wasserböcken im Morgenlicht.





Und sogar Löwen habe ich gesehen. Na ja, zumindest ein paar Löwenohren ;)



Ich sah nicht viel Sinn darin, lange zu warten, ob sich außer den Öhrchen noch was rühren würde und bin bald weiter gefahren. Wieder ging es über die S41 nach Norden. zuerst mal zum Gudzani Dam, wo erneut diverse Wasservögel auf mich warteten.


Reiher


Nimmersatt


Sattelstorch und Löffler

Und zwei mal Marabu und Sattelstorch





Das ganze wurde untermalt von den Rufen dieses Schreivogels

Mir gefällt ja der englische Name viel besser: Go-Away-Bird Der Ruf klingt wirklich so ;)

Rund um ein kleines Wasserloch ein bisschen weiter sah ich Gnus




Elefant


Wasserbock

und einen Adler


Dann sah ich schon von weitem ein Stück weiter diverse Autos parken. Zu Erkennen war zunächst nichts, weil ein paar Büsche die Sicht versperrten. Als ich näher kam, sah ich einen toten Elefanten.



Für mich sah es aus wie das Werk von Wilderern, denn man sah Blut an der Brust, was eine Schusswunde vermuten ließ und außerdem fehlten die Stoßzähne. Später habe ich aber gehört, dass diese Elefantenkuh bei einem Sturz ein Bein gebrochen hatte und deshalb dem Tod geweiht war. Daraufhin wurde sie von Rangern erschossen damit sie nicht Wilderern in die Hände fallen konnte. Aus dem gleichen Grund wurden auch die Stoßzähne entfernt. Traurigerweise hatte sie wenige Wochen alten Nachwuchs, der ohne sie keine Überlebenschance hatte und deshalb ebenfalls getötet wurde. Da ich letztere Story von mehreren gehört habe, wird sie wohl stimmen. Vom Fahrer des Autos neben mir war das in der letzten Nacht passiert. Seit dem frühen Morgen hatte sich ein Löwenrudel der Kadaver bemächtigt aber als ich ankam war von Löwen nichts zu sehen.

Dafür näherten sich andere Aasfresser vorsichtig dem Kadaver.





Der Schakal war mutig und traute sich als erster ran.



Jetzt kamen immer mehr Geier.



Zu viele für die Löwen, die offensichtlich knapp außer Sicht unter ein paar Büschen lagen.


Die Löwin bleib eine Weile am Kadaver aber dann wurde es ihr wohl zu heiß in der prallen Sonne und sie verschwand wieder unter den Büschen.


Kaum war sie außer Sicht, kamen die Geier wieder.




Aber weit kamen sie nicht!




Löwin weg, Geier kommen wieder!


Diesmal kam die Wachablösung.


Sie versuchte erst mal Eindruck zu schinden ;)


Im Hintergrund sah man in der Zwischenzeit auch mal die Herren der Schöpfung. Insgesamt waren es 4 Männchen, 2 helle und 2 dunkle.



Der größte Teil des Löwenrudels beschäftigte sich wohl mit dem Kadaver des Elefantennachwuchses und hatte nur die beiden Löwinnen als Wachposten zurück gelassen.





Interessant war, dass immer wieder Elefanten vorbei zogen, die alle intensiv in Richtung des Kadaver schauten als wollten sie Abschied nehmen. Aber da interpretiere ich wahrscheinlich zu viel hinein.


Immer wenn sonst gar nichts los war, hatte ich Zeit und Muße, ein wenig Geier-Flugstudien zu machen.




Lange ließ die Löwin nicht auf sich warten.


Aber sie war noch nicht ganz weg, da kamen die Geier schon wieder.
Zu Lande


und in der Luft


Diesmal brachte die Löwin Verstärkung mit




Während der Nachwuchs die Umgebung erkundete, bleib Muttern erst mal beim Kadaver.



Irgendwann verzog sich die Löwenfamilie wieder in den Schatten. Einmal habe ich mir das Spiel zwischen Geiern und Löwin noch angeschaut.


Inzwischen war ich deutlich über 4 Stunden dort und es meldeten sich diverse Bedürfnisse. Als musste ich leider meinen Logenplatz aufgeben und zurück ins Camp fahren. Nach Boxenstop in der Keramikabteilung und einem Happen zu essen, ging es aber so schnell wie möglich wieder zurück. Überraschenderweise war es in der Zwischenzeit nicht unbedingt leerer geworden.



Der Kadaver war noch da, die Geier auch.



Und auch die Löwin tat noch ihren Dienst als Wachposten.



Jetzt zog im Hintergrund auch noch eine große Büffelherde vorbei.



Und sogar Nashörner ließen sich sehen.


Aber so richtig viel Action gab es bei Löwens nicht mehr, so dass ich mich entschlossen habe, eine Stunde vor Sonnenuntergang abzuhauen, damit ich Zeit genug hatte über S41 und S100 zurück zu fahren. Unterwegs sah ich eine Gruppe Zebras und Gnus im Abendlicht.





Die Zebras ließen sich in aller Ruhe knipsen aber die Gnus waren sehr nervös und als ich langsam auf sie zu rollte, brach eine regelrechte Stampede aus und sie kamen alle full speed auf mich zu gerannt. Damit hatte ich nicht gerechnet und bis ich die Kamera vom Beifahrersitz hatte, war alles schon vorbei. Trotzdem ein recht eindrucksvolles Erlebnis.

Nach einem letzten Blick auf die Wasservögel musste ich die S100 schon recht zügig durch fahren, um rechtzeitig im Camp zu sein.


Zeit für einen Eli im Abendlicht war aber schon noch.


Zurück im Camp gab es erst mal ein großes kühles frisch gezapftes Bier auf diesen tollen Tag!
Gruß

Dirk
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20 Okt 2015 13:26 #404159
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  • Guggu am 20 Okt 2015 13:26
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Sag mal Dirk, mit was hast du denn die Sichtungsfee bestochen?? Und die Wolkenfee noch dazu.
Hammer schöne Fotos :P

Begeisterte Grüße
Guggu
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20 Okt 2015 18:37 #404206
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Ich gebe ja zu, ein "bisschen" Glück hatte ich schon ;)
Gruß

Dirk
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20 Okt 2015 19:29 #404216
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1.9.15

An diesem Tag hieß es Abschied nehmen vom Krüger. Kaum zu glauben aber die 10 Tage sind wie im Flug vergangen. So richtig traurig musste ich aber nicht sein, denn für die nächsten Tage hatte ich eine nette Lodge in einem Private Game Reserve an der Grenze des Krüger gebucht: Ngala Tented Camp im Ngala Private Game Reserve zwischen Krüger und Timbavati. Aber zunächst habe ich am frühen Morgen natürlich noch mal bei dem Elefanten-Kadaver vorbei geschaut. Der Elefant war natürlich noch da und die Löwenfamilie netterweise auch. Im laufe der letzten Nach hatte es einer der Löwen (nehme ich zumindest an) geschafft, sich durch die dicke Haut zu arbeiten und den Bauch des Kadavers zu eröffnen.



Sah zugegebenerweise nicht wirklich schön aus. Ich habe deshalb versucht, "drum herum" zu knipsen.
Einer der beiden Löwen hatte sich offensichtlich schon ausführlich an dem Kadaver gütlich getan, die Spuren davon waren nicht zu übersehen.





Unter der Aufsicht der stets wachsamen Mutter nutzten die beiden Kleinen den Kadaver nicht nur als Futterquelle sondern auch als Abenteuerspielplatz und Klettergerüst.







Es war herrlich, zu beobachten wie die beiden zwischendurch immer mal wieder bei Muttern vorbei kamen und sich ihre Streicheleinheiten abholten.





Und nur weil man Fleisch im Überfluss hat, muss man ja nicht auf andere gute Dinge verzichten ;)



Ich hätte den dreien stundenlang zuschauen können.









Es war interessant zu sehen, dass sich in Anwesenheit der Löwin kein einziger Geier in die Nähe wagte. Die Schakale waren da schon deutlich mutiger. Insbesondere Freund "Schlappohr" war ziemlich frech und nutzte jede Unaufmerksamkeit aus.







Als die Löwen mal einen Augenblick die Szene verlassen hatten, waren die beiden sofort da und holten sich ihren Teil vom Kadaver.



Und kaum hatten die Schakale angefangen, trauten sich plötzlich auch die Geier ran. Das wurde der Löwin dann allerdings schnell zu viel und sie sorgte mal wieder für Ruhe.



Nachdem einer der Herren der Schöpfung im Hintergrund vorbei defiliert war, wurde es für eine Weile ruhiger.



Die Löwen lagen ein Stück entfernt im Schatten der Büsche und sonst traute sich niemand ran, da die Schakale inzwischen weiter gezogen waren. Ich habe es den Schakalen gleich getan und mich auf den Weg Richtung Orpen Gate gemacht. So richtig weit bin ich allerdings nicht gekommen. Beim Nsemani Dam wartete ein ordentlicher Stau auf mich. Als ich näher kam und herauszufinden versuchte, was da los war, sah ich plötzlich genau unter mir eine Bewegung. Was für ein Glück!



Nicht nur, dass ich am letzten Tag bei der Ausfahrt aus dem Park noch einen Geparden zu sehen bekam. Wie es aussah, hatte er bzw. sie am Wasserloch getrunken (was zu dem Stau vor mir geführt hatte) und dann ein leichtfertiges Impala verfolgt und genau da, wo ich stand hatte sie es erwischt. Ich war der letzte, der ankam und kriegte einen Logenplatz frei Haus serviert.





Erst als sie das Impala abgelegt hatte, bemerkte ich, dass noch ein zweiter Gepard war, wahrscheinlich der Nachwuchs.



Als Gepard muss man schnell fressen bevor einem Löwen, Leoparden oder Hyänen die Beute wieder abjagen. Das taten die beiden. Innerhalb kürzester Zeit war nicht mehr allzu viel übrig.



Dank der tätigen Mithilfe eines Rangers kam jetzt etwas Bewegung in den Stau und ich habe die Chance genutzt und bin weiter gefahren. Das war wirklich unglaublich gutes Timing. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort! :D
In Orpen habe ich mir einen Kaffee geholt, schnell die Gepardenfotos aufs Laptop geladen und angeschaut und mir die kleine Karte angeschaut, die ich vom Reisebüro als Anfahrtsbeschreibung bekommen hatte. Dann ging es weite. Aus dem Park heraus und auf einer schnurgraden recht neuen Straße Richtung Westen. Der gesucht Abzweig war schnell gefunden und nach ein paar km Sandpiste stand ich vor einem Zaun und einem unbesetzten Tor mit einem Panel, wo man wohl einen PIN eingben musste, um das Tor zu öffnen. Nur hatte ich leider keinen PIN: Glücklicherweise hatte mein Handy ein Netz - also im Camp angerufen. Da ging aber niemand ran. Also bei And Beyond in Jo'burg angerufen. Da konnte man mir aber nicht helfen und hat mich vom einen zum anderen verbunden. Um es abzukürzen: Ein paar frustrierende Telefonate weiter bekam ich schließlich per Mail ein PDF mit der Wegbeschreibung. Es stellte sich raus, dass die Skizze, die ich hatte völliger Blödsinn war. Die Zufahrt zum Ngala Game Reserve war direkt am Orpen Gate. Also alles wieder zurück. Wenn man in den Krüger rein fährt, steht auch gleich hinter dem Gate ein Wegweiser nach Ngala. In der Gegenrichtung leider nicht. Egal, kurze Zeit später war ich da und es war auch noch nicht zu spät den nachmittäglichen Gamedrive mitzunehmen. Also nur schnell das Gepäck im Zelt gelassen und ab auf den Landcruiser.
War schon seltsam, auf einmal wieder gefahren zu werden ;)

Der Nachmittags drive war dramaturgisch perfekt aufgebaut. Erst sahen wir ein paarr Giraffen und Zebras.


Der kleine Mann hat mir besonders gut gefallen.



und dann Elefanten.


Im trockenen Flussbett des Timbavati stießen wir auf eine Gruppe Büffel. Es handelte sich ausschließlich um alte Bullen, die es nicht mehr geschafft haben. den Kampf mit den jüngeren Bullen um die Weibchen zu gewinnen und aus der Herde vertrieben wurden waren. Daher haben sie sich zusammen getan. Das hat ihre Laune nicht unbedingt verbessert. Laut unseres Guides sind diese "grumpy old men" das letzte, was man sehen will, wenn man zu Fuß im Busch unterwegs ist. Sie sind nervös, aggressiv und wenn auch nicht mehr so schnell wie früher, so doch noch viel schneller als ein Mensch.,







Zum krönenden Abschluss stießen wir im schwindenden Licht noch auf ein Löwenrudel mit 3 Männchen, 4 oder 5 Weibchen und diverser Jungtiere unterschiedlichen Alters.











Es wurde jetzt aber wirklich zu dunkel zum fotografieren. Daher sind wir gefahren und haben ein paar Autominuten weiter unseren Sundowner genossen. Frisch gestärkt wurde danach der Scheinwerfer ausgepackt und es ging per Night Drive zurück zur Lodge. Und weil ich ja an diesem Tag bisher kaum was gesehen hatte, gab es auch noch ein Sahnehäubchen zum krönenden Abschluss! Vom Spotter-Sitz hörte man plötzlich nur: "Stop! Honeybadger!"
Und es war nicht nur einer sondern Mutter Honigdachs mit Nachwuchs!







Wow! Auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole: Was für ein Tag!
Gruß

Dirk
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20 Okt 2015 20:43 #404228
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  • Champagner am 20 Okt 2015 20:43
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DocHoliday schrieb:

Jetzt kamen immer mehr Geier.



Huch Dirk, findest du es nicht ....hmmmm..... :dry: ein bisschen übertrieben mit den vielen Sichtungen???? :woohoo: :evil: B) ! ich wollt mich eben für das geniale Geierfoto bedanken - da schiebst du Löwen en masse im schönsten Fotolicht hinterher, Büffel mit Visagen wie mein alter Physiklehrer - und damit wir so richtig grün vor Neid werden auch noch diesen Honigdachs :sick: !

Nein, im Ernst :) - herzlichen Glückwunsch zu deinem Glück gepaart mit dem Gefühl für das richtige Timing. Und danke für die wunderschönen Fotos davon.....

LG Bele
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21 Okt 2015 08:05 #404259
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  • speed66 am 21 Okt 2015 08:05
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...ein bißchen Glück hatte ich schon...??????????

Also Doc, du neigst zur extremen Untertreibung (wie heißt das auf medizinisch?)

Löwen turnen auf Elefanten, der Logenplatz beim Gepardenriss, Honeybadger und, und, und... Genial!
Absolut toll fotografiert - besten Dank für den Augenschmaus.
(Dein Adlerauge und deine Ausdauer weiß ich wohl zu schätzen)

Ach ja, ich bin gespannt auf den Tag an dem du mal richtig viel siehst ;)
Beste Grüße,
Nette
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