THEMA: Botsuana September '22
25 Feb 2023 10:33 #662293
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  • miganz81 am 25 Feb 2023 10:33
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Besten Dank euch allen für das Lob... und Platz hat es noch genügend zum Mitfahren... Mal schauen wie weit ich vor unserem Abflug noch komme, sonst geht es dann nach CR weiter... bis gleich...
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25 Feb 2023 10:40 #662294
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Kapitel 12 : 22. – 24. Sept. : Legendäres Savuti

Heute gibt es eine lange Etappe durch zwei Tage Savuti, ein dichtes Programm mit vielen wunderbaren Erlebnissen...

Wir sind zwar wieder früh auf, doch wollen noch ein letztes Mal das Internet bei der Reception nutzen und können so die letzten Details für die Flüge in Maun organisieren. Gegen 8Uhr sind wird dann doch abfahrbereit und füllen die letzt möglichen Tropfen Diesel in unsere Tanks – der Sprit muss für die nächsten 10 Tage ausreichen. So ganz genau können wir noch nicht abschätzen, wie viele Kilometer wir tagtäglich noch an Safari dazu verfahren werden. Aufgrund dessen führe ich die kommenden Tage Buch über den aktuellen Kilometerstand und so bemerken wir Tag für Tag mehr, dass wir ausreichend Sprit dabei haben werden.

Link zum Track der Reise – Abschnitt Savuti

Die ersten Kilometer verlaufen ruhig, die Strasse ist noch geteert. Direkt nach Kachikau endet diese aber und es wird schnell sehr sandig. Wider Erwarten gestaltet sich die Fahrt aber als sehr kurzweilig, wir erreichen ohne grosse Herausforderung das Goha-Gate. Beim nächsten Besuch möchten wir auch noch den Bereich um Linyanti erkunden, dafür hatten wir in dieser Riese leider keine Zeit mehr.


Sandpiste kurz nach Kachikau




Elefant am Harvey-Wasserloch




Pferdeantilope


Kampfadler


... im Abflug


Rotschnabeltoko / Red-billed-hornbill

Im weiteren Verlauf nehmen wir die Route in Richtung des Airstips, wir wollten nicht den beiden weiteren Fahrzeugen vor uns hinterherfahren. So erreichen wir kurz vor Mittag die Harvey’s Pan und können die ersten Savuti Elefanten im Wasserloch beobachten.
Wir checken im Camp ein und beziehen für die Mittagspause unser Camp für die erste Nacht. Das Camp Nr. 3 ist am nördlichen Rand mit Sicht auf das trockene Flussbett und liegt wie auch andere Camps im tiefen Sand. Nach der Mittagsrast in der Hitze entschliessen wir uns nach Süden in Richtung der Marabou-Pans zu fahren. Am Gate haben wir von anderen Reisenden erfahren, dass ein Rudel Löwen vor einem Tag einen Elefanten gerissen haben soll. Diesen und die zugehörigen Löwen finden wir tatsächlich, wobei es wenig wahrscheinlich sein kann, dass eine solche Beute in so kurzer Zeit verschwinden kann. Kaum angekommen öffnen wir die Fenster zum Fotografieren, müssen aber beinahe unser Mittagsessen beinahe wieder hergeben. Der Gestank ist grauenhaft und ich habe genau im Wind parkiert! Nach einer kleinen Korrektur des Anfängerfehlers können wir das Spektakel geniessen und abwechselnd unsere Aufmerksamkeit den umherfliegenden Gabelracken oder den Löwen widmen. Im weiteren Verlauf des frühen abends fahren wir durch die Savuti Marsches und über den trockenen Savuti Channel zurück zum Camp.


Einsame Giraffe an den Pitsi-Pans


Doch nicht so einsam, wir entdecken weitere Giraffen...




Grosser Löwe im Schatten


Davor die Beute von vorletzter Nacht


Daneben einige Gabelracken


Nach einer Erleichterung, kann es mit dem Festmahl weiter gehen






Fuchsmanguste


Eine weitere Gabelracke vor dem endlosen goldigen Gräsermeer

Heute gibt es Poulet an einer Chakalaka und Sweat&Sour-Sauce, dazu einen weiteren grünen Salat. Ein weiteres gelungenes Essen, dessen Resten später in der Nacht auch ein weiterer Gast zu geniessen scheint. Kaum eingeschlafen werden wir von einem Riesenlärm geweckt – ein Honeybadger zerstört unseren «gesicherten» Abfalleimer und macht sich genüsslich unter unserem Auto hinter die Poulet-Resten. Wir können ihn mit den Taschenlampen verscheuchen und er trottet gemütlich in Richtung der nächstliegenden Nachbarn davon.


Abendstimmung im Camp Nr. 3

Im ersten Tageslicht fahren wir los Richtung Norden und sind auf einen weiteren Tag gespannt, was uns Savuti bieten wird. Der Morgen verläuft jedoch zunächst ohne nennenswerte Ereignisse und so entscheiden wir uns in Richtung Quarry Hill zu fahren, um in der noch kühlen Morgenluft ein paar Aufnahmen der Landschaft machen zu können. Ich habe vom Aufstieg zum Quarry Hill gelesen, muss dann aber davor stehend eingestehen, den Wagen in solchem Gelände zu wenig zu kennen und traue mich nicht in die Steigung. Ganz eingestehen will ich es anfangs noch nicht und laufe mal zu Fuss über den ersten Absatz. Doch auch von oben will es nicht besser aussehen und so gebe ich widerwillig Forfait – vielleicht dann beim nächsten Besuch ?


Frühes Morgenlicht am Disasterpan Wasserloch


Alle Bäume werden genauestens Begutachtet, leider ohne Sichtungserfolg eines Leoparden


Schwarzfersen-Impala


Riesentrappe am Balzen


Aussicht auf die erste Steigung am Quarry Hill - zu steil für meine begrenzte Fahrkenntnis




Steinböckchen

Wir fahren also retour in Richtung des Camps und machen einen weiteren Abstecher über die Disaster Pan. Direkt hinter einer Engstelle zwischen zwei Büschen steht plötzlich ein riesiger Löwe direkt vor unserer Motorhaube. Er streicht rum und verstreut überall an den umliegenden Büschen seinen Duft. Kurze Zeit später verschwindet er wieder im Gebüsch und wir entschliessen uns ihn weiter oben abzupassen. An der ersten vermuteten Stelle geschieht nichts und wir befürchten schon, analog zur Nxai Pan kein Glück zu haben. Doch bereits an der nächsten Kreuzung finden wir den Prachtkerl neben der Hauptstrasse liegend, weit und breit kein anderes Fahrzeug in Sicht.


Prachtslöwe ganz für uns alleine...














Eindrücklich grosse Pfotenabdrücke im Sand




Gelbschnabel- oder Schmarotzermilan / Yellow billed kite


... im Abflug

Zurück im Camp erfahren wir, dass der Löwe kurz zuvor mitten durchs Camp gelaufen ist und seine riesigen Pfotenabdrücke direkt auf unserem Stellplatz hinterlassen hat. Wir geniessen einen weiteren Kaffee und gönnen uns ein Honigbrot. Abends zuvor haben wir ein weiteres Brot gebacken, das Ergebnis lässt sich sehen lassen.


Wegweiser im Camp


Selbstgebackenes Brot, perfekt für ein Honigbrot und Kaffee



Im weiteren Verlauf des morgens fahren wir zu den Felszeichnungen der Buschmänner. Ohne gross zu überlegen, laufen wir zu den Felswänden hoch und finden die wenigen Zeichnungen. Ich kann es nicht lassen, und muss auch noch den Gipfel erklimmen und will die Aussicht geniessen. Im Nachhinein hätte ich den Ausflug etwas kritischer betrachten müssen, die Gegend ist doch auch Heimat von Leoparden und weiteren grossen Räubern…


Felszeichnung am Buschman Hill


Zuoberst auf dem Felsen, kritischer Blick ob sich doch nicht irgendwo ein Raubtier versteckt...


Aussicht in Richtung des Camp Savuti


Aussicht auf den trockenen Savuti-Channel


Frühstücks-Pause unter dem grossen Baobab


Elefanten am Rhinovlei - leider aber keine Rhinos




Graulärmvogel / Go-away-bird

Zum Mittag sind wir zurück im Camp, müssen jetzt aber für die zweite Nacht auf den Stellplatz Nummer 10 wechseln. Dieser nach der letzten Nacht noch in viel tieferem Sand und man muss aufpassen, nicht mitten auf dem Camp stecken zu bleiben. Bei drückender Mittagshitze entschliesse ich mich, wieder einmal eine Trainingseinheit zu absolvieren. Von nichts kommt nicht – es gibt definitiv schöneres als diese Einheiten in der Hitze, aber nach 6 Wochen ohne Training wären die Nachwehen danach noch viel mühsamer.
Am Nachmittag erkunden wir die Gegend runter zur Rhinovlei Wasserloch und zum Nachtessen gibt es eine Paella mit einem Gurken-Feta-Salat.


Training fürs Klettern bei 30+Grad, kein allzu grosser Spass


Die Trinkwasserflaschen kann man auch als Zusatzgewicht nutzen ;-)


Sektretär


Pferdeantilopen


Wieder Elefanten an der Harvey-Pan


Wenn man den Rüssel mal nicht halten will...


Anstatt des erhofften Leos taucht wiederum eine Löwin am Disaster-Wasserloch auf




... kritisch beäugt von einer Giraffe




Die Kamera-Einstellungen zum Fotografieren einer fliegenden Gabelracke scheinen langsam zu passen...






Wunderbar leuchtende Flügel


Elefanten-Besuch zum Feierabendbier im Camp 10



Am nächsten Morgen stehen wir noch in der Dunkelheit auf und fahren mit dem ersten Tageslicht los. Wir wollen eine letzte kurze
Ausfahrt machen, bevor es in Richtung Mababe Gate weiter gehen wird. Gleich beim ersten Wasserloch direkt hinter dem Camp treffen wir auf ein kleines Rudel Wildhunde, welch schöner Start in den Tag. Es gesellen sich einige weitere Fahrzeuge dazu, fahren aber kurz darauf weiter – haben diese alle nicht erkannt, welch spezielle Sichtung dies ist?


Wildhunde-Rudel am Wasserloch










Streifengnu auf der Disaster-Pan




Eichhörnchen im Camp


Rotschnabeltoko

Nach einem abschliessenden Kaffee auf dem Savuti SKL Camp fahren wir in Richtung der Marsh Road los. Wir steuern erneut die Marabou Pan an und finden den Kadaver des Elefanten völlig abgefressenen vor. Schon erstaunlich was 36 Stunden ausmachen können.


Elefantenskelett, gut drei Tage nach dem Riss


Gelbschnabelmilan auf Beutesuche


Die Löwinnen liegen erschöpft unter einem Busch...




Wir werden kritisch vom Löwen mit seinen durchdringenden Augen beobachtet



Unterwegs fahren wir auf ein Safari-Fahrzeug eines Hotels auf, können aber nicht entdecken, was sie beobachten. Nachdem wir Minuten später bis auf das Heck aufschliessen und uns die hinteren Gäste wiederholt versuchen zu zeigen, was sie entdeckt haben, werden auch wir fündig: Wir haben stets viel zu weit gesucht, anstatt dessen finden wir keine drei Meter vor uns eine Fuchsmanguste, der sich genüsslich an einer Taube satt frisst.


Fuchsmanguste mit Beute


Stets die Umgebung im Auge behalten!

Die verbleibende Fahrt durch die Marshes verläuft komplett tierlos und holprig. Die Landschaft ist nach der langen Trockenzeit komplett ausgetrocknet, so dass wir auch beinahe nicht mal Vögel beobachten können. Beim Auschecken aus dem Park wird uns noch eine Ginsterkatze im Dach gezeigt, doch man sieht nur deren Hintern im Dachgebälk, nicht wirklich fotogen posiert…

Im nächsten Kapitel fahren wir in die nördliche Khwai Concession und schliessen den bereits eindrücklichen Tag mit weiteren aussergewöhnlichen Sichtungen ab…
Letzte Änderung: 25 Feb 2023 11:34 von miganz81.
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26 Feb 2023 20:30 #662391
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Kapitel 12 : 24. – 26. Sept. : Khwai Concession und nasse Erfahrungen

Nach dem Auschecken aus dem Park und der obligaten Erklärung, wieso keine Daten auf unserem Voucher stehen, fahren wir die kurze verbleibende Strecke zur Khwai Concession. Gleich nach der ersten Kurve stecken zwei Wagen im tiefen Sand und haben einen aufgebockt – scheint ein Platten zu sein, sie kommen aber unsere Hilfe zurecht. Schon kurz zuvor am Ende der Sandridge-Road stand ein Konvoi von mehreren Fahrzeugen still – wohl ein Elektronikproblem an einem Fahrzeug! Zum Glück sind wir von solchen Problemen verschont geblieben.

Link zum Track der Reise – Abschnitt Khwai /Magotho

Nach einer kurzen Strecke auf der «Transit-Autobahn» zum nördlichen Moremi-Northgate biegen wir links auf die Cutline. Nach wenigen Kilometern öffnet sich die Landschaft und wir sehen zum ersten Mal den Khwai-River und damit der nördlichste Seitenarm des Okavango-Deltas. Es zeigt sich eine komplett andere Landschaft, nach der trockenen Savanne der letzten Tage. Überall hat es Elefanten und Hippos im Fluss und das Wasser fliesst mit einer gut sichtbaren Geschwindigkeit.



Wir fahren zu unserem Camp und richten uns für die Mittagspause ein. Wir haben den schönen und offenen Platz Nr. 1 erhalten, der ganz am Rand der Anlage liegt – komplett für uns alleine. Da es gemäss Beschreibung der Anlage keine Sanitäranlagen haben soll, hebe ich hinter einer Hecke ein tiefes Loch aus, das wir dann bis zur Abreise wieder zuschütten.


Magotho Camp Nr. 1







Unser Bauchgefühl hätte uns in Richtung des Chobe-Bereichs geleitet, der Camp-Wart empfiehlt uns aber nach Norden zu fahren – es wurden Löwen in der Nähe gesichtet. Wir vertrauen auf ihn und fahren dem Khwai entlang und geniessen die Nachmittagssonne. Bereits nach kurzer Zeit finden wir eine Ansammlung von Wagen, die neben einem Baum stehen – das müssen also die Löwen sein. Wir biegen vom Weg ab und sehen aber gleich, dass uns da etwas anderes anblickt: ein gepunkteter Kopf im Schatten des Baumes – unser allererster Leo! Wir gesellen uns zwischen die Autos und geniessen für ein paar Minuten das graziöse Tier, bis er aufsteht und davon trottet. Bereits nach kurzer Strecke sehen wir nur noch den weissen Punkt am Ende des Schwanzes, dann ist er weg…


Unser erster Leo - im Schatten eines Baumes









Wir setzen unsere Fahrt fort und keine 5 Minuten später sehe ich am Rande des Wassers einen weiteren Leoparden. Diesmal ein kleineres Tier, wohl noch jung oder ein Weibchen. Als es vom Trinken aufsteht, läuft es mit einem Eichhörnchen in der Schnauze davon – ein gar kleiner Nachmittags-Snack.


Gleich danach ein zweiter Leo...


... mit Snack für Zwischendurch





Nach einer weiteren kurzen Strecke nehmen wir einen bestialischen Gestank wahr und sehen einen Elefanten-Kadaver im Wasser liegen. Wir fahren daran vorbei und halten 100m weiter in der Flusskehre. Da werden wir vom Camp-Wart eingeholt, der uns winkend den Löwen zeigen will. Direkt bei der Wasserleiche liegt ein stattliches Männchen, aber so versteckt hinter einem Busch, dass wir ihn niemals selbst entdeckt hätten.



An derselben Stelle vom ersten Leo stehen wieder einige Fahrzeuge im Gebüsch, ist der Leo wieder aus dem Gebüsch gekommen? Aber nein, es ist das erwähnte Löwenrudel mit etwa 5 Weibchen. Ich bin mir fast sicher, dass diese schon vorhin hier gelegen sind, als wir 20m nebenan den Leoparden beobachten haben. Der grosse Leo scheint sich wohl nicht wirklich von den Löwen gestört zu haben.


Löwenrudel, keine 20m neben dem ersten Leo von vorhin!





Wir fahren zurück zum Camp und stossen mit einem kühlen Bier auf unseren sensationellen Tag an: Wildhunde, Löwenrudel, zwei Leoparden, ein einzelner Löwe und zum Abschluss ein weiteres Rudel - Was für ein Tag!!!





Zum Nachtessen gibt es Rumpsteak vom Grill und dazu ein Kartoffel-Auberginen-Curry mit einem Gurken-Avocado-Salat. Im dunklen der Nacht bei Gin und Tonic nähern sich ein paar Elefanten, die wir genüsslich beobachten. Wir gehen nach dem langen und wieder anstrengenden Tag früh zu Bett und verbringen eine ruhige Nacht.



Beim ersten Tageslicht fahren wir in Richtung Osten in den Chobe entlang des Khwai, wir sind ganz alleine unterwegs können viel Leben entlang vom Wasser entdecken. Immer wieder hat es kleine Wasserquerungen, der Wasserstand ist für Ende September noch sehr hoch.






Ellipsenwasserböcke von hinten


Sporngänse


Graureiher und Witwenpfeiffgänse








Schreiseeadler im Abflug





Nach einer schönen Morgenfahrt kehren wir zum Camp zurück und geniessen einen weiteren Kaffee. Danach machen wir uns auf die Suche nach einer Durchfahrt durch den Mbudi, so dass wir das weitere Gebiet entlang des Khwai und auch den Weg in unser nächstes Camp erkunden können. Wir haben aber schon von diversen Personen vernommen, dass der Wasserstand extrem hoch sei und man den Mbudi besser nicht durchfahren sollte. Wir schauen uns diverse Durchfahrten an und waten in einzelne hinein, doch alle sind nach unserem Bauchgefühl nicht gut genug. Auch bei der «Transit-Road» gibt es kein Durchkommen, so entscheiden wir uns das nächste Camp aussen rum zu erreichen.


Gelbschnabelmilan


Hammerkopf




Diskussion, welche Spur fahrbar wäre


Besser doch erst nach dem Ausprobieren




Gabelracke - mittlerweile ganz zufrieden mit dem Ergebniss




Kleine Druchfahrt - aber kein Vergleich zum eigentlichen Mbudi


Etwas weiter ist dann aber ganz Schluss, kein Weiterkommen mehr möglich


Auch hier nicht...

Auch das nächste Camp ist wunderbar am Wasser gelegen, wir entscheiden uns aber noch vor dem Mittag nochmals in Richtung des Khwai zu fahren. Gemäss dem Campmitarbeiter sei der Mbudi an keiner Stelle so flach wie hier beim Camp ?

Direkt am Rand des Camps treffen wir auf einen Südafrikaner, der am Wegrand mit seiner Familie wartet. Anscheinend ist weiter vorne eine grosse Elefantengruppe im Wald direkt neben der Strasse, die er nicht passieren wolle. Wir warten ebenfalls und schliessen uns ihm für die kommende Wasserquerung an. Er erklärt uns, wie wir durchfahren sollen und halten uns leicht rechts, trotzdem reicht das Wasser bis knapp zur Motorhaube. Alleine hätten wir uns hier wohl nicht ohne weiteres durch getraut. Als wir durch sind, möchte ich die Informationen an die Schwiegereltern rüber funken, doch René macht sich bereits auf den Weg. So fährt er direkt durch und erwischt voll die tiefe Mulde, so dass ihnen das Wasser bis auf die Motorhaube reicht. Yolanda macht einen leicht angespannten Eindruck, der Südafrikaner lacht und meint nun sei das Auto wenigstens wieder gewaschen ?


Wasserquerung direkt beim Khwai-Safari-Ground-Camp


Raubadler / Tawny Eagle

Wir fahren alleine weiter und suchen uns einen Weg durch die vielen nassen Passagen. Der Weg entlang des Mbudi endet bald in einer tiefen Wasserlache – wir kehren um und suchen weiter. Auf Höhe der Transit-Road stehen wir vor einer Kreuzung mit Wasser in beiden Richtungen. Wir entscheiden uns für links – die Strasse im engen Kanal scheint passierbar, zumal das trockene Land gleich links und rechts davon ist. Aus irgendeinem Grund fahre ich hinein, ohne zuerst durch zulaufen. Es wird immer tiefer, das Wasser steht gefühlt nicht mehr allzu weit unter den Fenstern. Doch plötzlich stehen wir still, es hat einen Absatz im Weg, an dem ich trotz Untersetzung hängenbleibe. Kurz zurücksetzen und mit mehr Schwung nochmals weiter – zum Glück wird es etwas flacher und wir können auf einer Anhöhe anhalten, immer noch im Wasser stehend. Die Querung geht weiter, nun aber flächig Wasser und mit Büschen gespickt. Zum Glück kommt von der Seite der Südafrikaner daher und dankend lassen wir ihm den Vortritt. Die ruppige Querung hätten wir so nie allein fahren wollen. Wir geben den Schwiegereltern ein ok und sie schaffen den Abschnitt im ersten Anlauf. Unsere Nerven sind nach diesem Erlebnis leicht angespannt und Christine war etwas genervt, dass ich nach dem ersten Scheitern nicht ganz umgekehrt bin.


Die Querung von eben, auf der Rückfahrt...

Wir fahren noch gut einen Kilometer weiter, wollen dann aber aufgrund der fortgeschrittenen Zeit zurück zum Camp. Bis zu unseren Tracks vom morgen auf der anderen Seite des Mbudi hätten vielleicht noch 500m gefehlt. Wir lassen diesen Abschnitt aber für eine weitere Reise offen, in der es vielleicht einen etwas weniger hohen Wasserstand haben wird. Für die Retourfahrt folgen wir dem Navi, das Wirrwarr an Wegen und Kreuzungen ist extrem unübersichtlich und wir hätten wohl den Rückweg nicht ohne weiteres gefunden. An der grossen Wasserquerung angekommen, finden wir gegen 30 Elefanten mitten in der Querung vor. Die Kleinen spielen herum und werden von den Grossen teils unter Wasser gedrückt, ein faszinierendes Spektakel. An ein Durchfahren ist jedoch nicht zu denken, solange die Elefanten im Wasser sind. Während wir das Geschehen für gut 30 Minuten beobachten können, sehe ich noch andere Spuren am anderen Ende der Querung. Als die Elefanten sich etwas zurück ziehen, laufe ich die gut 20m breite Querung an verschiedenen Stellen auf und ab. Unsere Route von früher ist so tief, dass ich zu fuss nicht durchkomme ohne nasse Unterwäsche zu bekommen, weiter rechts reicht das Wasser aber nur bis Mitte Oberschenkel. So wird diese Querung neu zu einer entspannten Furt.










Aussicht von unserem Campsite auf die Elefanten gegenüber

Wir geniessen die Mittagszeit im Camp und nutzen die freie Zeit für etwas stetching und mentale Erholung nach dem vielen Wasser. Für die abendfahrt sind wir alle einig, dass wir aussen rum nochmals in Richtung Magotho fahren, um eine möglichst entspannte Fahrt ohne viel Wasser queren zu müssen. Die Fahrt wird entspannt, verläuft aber auch ohne weitere Höhepunkte.


Steinböckchenpaar im Schatten


Stichelracke / Purpleroller


Letsche-Weibchen






Rotschnabel-Frankolin


Krokodil am Flussufer


Streching am Flussufer




Gedeckter Tisch mit Aussicht

Zum Nachtessen gibt es Rindsfilet vom Grill und einen italienischen Kartoffelstock.

Im nächsten Kapitel fahren wir erwartungsvoll in Richtung Moremi…
Letzte Änderung: 26 Feb 2023 21:08 von miganz81.
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27 Feb 2023 13:10 #662427
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Hallo Michael,
ihr hattet ja wohl eine großartige Zeit in Savuti und am Khwai - und wieder traumhafte Bilder davon.
Und ein unerschrockener Südafrikaner als Vorfahrer ist für das Wasser immer gut! Aber ihr seid ja insgesamt auch nicht wirklich zimperlich - auf jeden Fall kommt ganz viel ganz tolle Stimmung rüber. Da wird die Sehnsucht definitiv nicht weniger ...
Wenn ihr schon auf dem Sprung nach Costa Rica seid - gute Reise und eine tolle Zeit in einem anderen Paradies!
Ansonsten würd ich mich sehrsehr über ein bisschen Moremi freuen,
Viele Grüße Ingrid
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27 Feb 2023 17:51 #662451
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franzicke schrieb:
Wenn ihr schon auf dem Sprung nach Costa Rica seid - gute Reise und eine tolle Zeit in einem anderen Paradies!
Ansonsten würd ich mich sehrsehr über ein bisschen Moremi freuen,
Viele Grüße Ingrid

Hallo Ingrid,

Besten Dank, wir hatten definitiv eine gute Zeit auf der gesamten Reise, aber die 4 Tage im Savuti und Khwai Gegend waren schon auch einer der Höhepunkte der Reise!
Auf dem Sprung nach CR sind wir nächsten Sonntag, daher wird es wohl noch für das einte oder andere Kapitel in den Moremi hinein reichen... Geschrieben habe ich die Texte schon ungefähr, aber vor solchen Ferien gibt es bekanntlich noch einiges vorzubereiten - also mal schauen wie weit ich noch komme vor dem Abflug... Lg und bis bald, Michael
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28 Feb 2023 19:45 #662544
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Kapitel 14 : 26. – 27. Sept. : Moremi - Khwai Northgate und es gibt keine Hyänen

Wir haben gut geschlafen, ruhig war die Nacht aber nicht gerade. Überall um unser Camp herum waren Elefanten am Fressen und haben immer wieder grosse Äste und Bäume gefällt. Neben unserem Camp hat es auch ein einzelnes Hippo im Wasser, dass wir in der Nacht mehrfach gehört haben. In der heutigen Morgenfahrt wollen den verbleibenden Abschnitt entlang des Flusses bis zum Dorf Khwai erkunden. Nach dem vielen Wasser des letzten Tages entscheiden wir uns, wiederum aussenrum zu fahren und von hinten hineinzufahren – so können wir eine mögliche Sackgasse möglichst umgehen.

Link zum Track der Reise – Abschnitt Khwai/Moremi


Hippo direkt vor unserem Camp






Hippo-Familie im Pool

Das von mehreren Personen erwähnte Löwenrudel und ihre kleinen Kids konnten wir leider nicht finden, dafür aber ganz viele Elefanten und noch mehr rote Letchwes - Eine Antilopenart die wir vor dem Khwai noch nicht gesehen haben.


Karminspinte


Grosse Elefanten-Familie, die hinter uns aus dem Busch kommt


Letschwe-Bulle vor Elefanten




Kleiner Elefant, der sich aufdringlich benimmt




Letschwe und grosses Krokodil im Hintergrund

Plötzlich haben wir auf dem Weg vor uns wieder einmal ein paar Hühner, wie so oft rennen sie vor den Rädern, jedoch nicht seitlich weg. Ich trete voll auf die Bremse, denn daneben habe ich noch etwas Kleines entdeckt. Diese frisch geschlüpften Tiefe kommen kaum die Seitenwände des Weges hoch und hätten nie rechtzeitig vor unseren Rädern weg rennen können. Super süss die Kleinen:


Nachtflughuhn / Double-banded sandgrouse (Männchen und Kids)


Weitere Letschwes


Gabelracke

Nach einer weiteren schönen Morgenfahrt drehen wir um und fahren zügig in Richtung des Moremi Northgates, passieren die erste der berüchtigten Brücken und betreten den famösen Moremi.


Eintritts-Brücke in den Moremi am Northgate

Erneut kann ich die Mittagspause für eine Trainingseinheit nutzen. Wie so oft gehen wir auch kurz Duschen, so kann man etwas abkühlen und die erdrückende Mittagshitze lässt sich für einige Minuten besser aushalten.

Die Nachmittagsfahrt fahren wir wiederum dem Khwai entlang nach Norden, diesmal jedoch innerhalb des Moremi. Dabei können wir wiederum viele Antilopen und Elefanten beobachten, als einzigen Höhepunkt finden wir wiederum einen Wasserkadaver eines Elefanten. Wobei nicht der Elefant, sondern die unzähligen und teils riesigen Krokodile um den Kadaver herum interessierten. Einzelne der Tiere sind wohl gegen 6 Meter lang und liegen dicht an dicht um den Kadaver und entreissen diesem Fetzen von Fleisch. Der Gestank ist erneut unbeschreiblich, lässt sich aber mit dem Wind und einem cleveren Abstellen des Wagens einigermassen aushalten.


Ellipsen-Wasserbock


Schwarzfersen-Antilope


Grosse Echse (?)


Warzenschweine


Elefant im Weg


Letschwe-Herde im hohen Gras


Sattelstorch


Grosse Krokodile am Elefantenkadaver


Das Hippo findet keinen Gefallen am Fressgelage, wird aber relativ schnell von den Kroks in die Schranken gewiesen.





Für die Rückfahrt nehmen wir den schnelleren Weg im Inland und erreichen so zügig und knapp vor dem Sonnenuntergang das Camp. Auf der Rückfahrt sehen unsere Schwiegereltern noch eine Wildkatze, die direkt hinter unserem Wagen den Weg überquert - Wir leider nicht…

Für den heutigen Abend sind wir nervös, haben wir doch einige Geschichten über Hyänen im Northgate Campsite gelesen. Da gewisse Touristen sogar versucht haben diese zu füttern (!), kann man auch gut nachvollziehen, wieso die Hyänen hier immer aufdringlicher geworden sind. Wir können unsere Spagetthi Carbonara und den Tomaten-Apfel-Avocado-Salat, wie auch den folgenden Gin-Tonic aber ohne Störungen geniessen.

In wie fern wir in der Nacht doch vielleicht noch Besuch von Hyänen gehabt haben, können wir nicht sagen (da hat uns die Nachtbildkamera gefehlt). Aber bis zum Ende der Reise werden wir nicht eine einzige Hyäne gesehen haben – mit Ausnahme der braunen Hyäne als Mahlzeit für den alten Löwen in Piperpan ganz am Beginn der Reise.

Im nächsten Kapitel fahren wir für eine erste Nacht nach Xakanaxa, der Weg dorthin gestaltet sich aber etwas sumpfig…
Anhang:
Letzte Änderung: 03 Mär 2023 23:04 von miganz81.
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