THEMA: Botsuana September '22
26 Jan 2023 21:00 #660384
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  • miganz81 am 26 Jan 2023 21:00
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Hallo zusammen,

Ich konnte in den letzten beiden Jahren viele hilfreiche Informationen für unsere Reisen '21 in Namibia und nun '22 in Botsuana aus diesem Forum ziehen und habe immer sehr hilfreiche Tips erhalten, die unsere Reiseplanung definitiv vereinfacht haben. Als kleines Dankeschön habe ich mir vorgenommen einen Reisebericht zu verfassen und euch an unseren tollen Erlebnissen versuchen teilhaben zu lassen. -
In den letzten Jahren konnte ich aufgrund meinem Hobby zum Bouldern schon mehrmals nach Südafrika reisen und habe auch immer mehr Interesse am südlichen Afrika und insbesondere dessen Tierwelt gefunden. Nach den ersten kurzen Safari Erfahrungen 2019 im Addo Elephant Park, Hluwluwe und Krüger (SabiSands) haben wir immer mehr Interesse an einer Reise nach Namibia entdeckt. Bereits vor der ersten Reise habe ich mir im Hinterkopf eine Reiseroute für die Nachfolge skizziert und deren Planung nach einer eindrücklichen Namibia-Reise '21 rasch vorangetrieben.

Die Reise ging im September mit meiner Freundin Christine für 4 Wochen durch die grossen nördlichen Highlights von Botsuana - CKGR, Makgadikgadi, Nxai Pans, Chobe Riverfront, Savuti und zum Abschluss Moremi:

03.09.2022 Tamboti Guesthouse
04.09.2022 East Gate Restcamp
05.09.2022 Palm Afrique
06.09.2022 Xade
07.09.2022 Piper Pan
08.09.2022 Passarge Valley Nr.2
09.09.2022 Deception
10.09.2022 Deception
11.09.2022 Khumaga Wildlife Camp
12.09.2022 Khumaga Wildlife Camp
13.09.2022 Baines Baobab Campsite
14.09.2022 Nxai Pan South Camp
15.09.2022 Planet Baobab Rest Camp
16.09.2022 Lekhubu Island Community Camp
17.09.2022 Elephant Sands Bush Lodge Campsite
18.09.2022 Chobe Safari Lodge (Campsite)
19.09.2022 Chobe Safari Lodge (Campsite)
20.09.2022 Ihaha
21.09.2022 Muchenje
22.09.2022 Savuti
23.09.2022 Savuti
24.09.2022 Magotho
25.09.2022 Khwai Safari Grounds
26.09.2022 Khwai North Gate
27.09.2022 Xakanaxa
28.09.2022 Xakanaxa
29.09.2022 Third Bridge
30.09.2022 Third Bridge
01.10.2022 Sedia Hotel
02.10.2022 Campsite
03.10.2022 Weiterflug nach Tansania - Strand- und Tauchurlaub auf Mafia Islan

Dateianhang:

Dateiname: _1_plan_ue...icht.pdf
Dateigröße:8,926 KB


Erste Erfahrungen im Offroaden haben wir in Namibia sammeln können, trotzdem waren wir etwas unsicher aufgrund der grossen Abgeschiedenheit und der Herausforderungen mit tiefem Sand und besonders die Wasserquerungen und sumpfigen Pfade im Moremi. Die Saison müsste mit September schon mal gute Fahrbedingungen (Sumpf) bieten, dennoch haben wir uns überlegt einen Reisepartner zu suchen. Damit hätten wir zumindest ein zweites Auto in der Nähe, um einander bei allfälligen Problemen aushelfen zu können.
Gefunden haben wir den Reisepartner in den Schwiegereltern, die selber schon mehrfach auf Safari, mehrheitlich aber geführt unterwegs waren. Daher war es auch für sie ein unbekanntes Abenteuer, dass sie aber sehr gern mit uns in Angriff genommen haben.



So ging es am 2. September endlich los: Wie sich einige erinnern war das der grosse Streiktag bei Eurowings. Glücklicherweise waren wir Monate zuvor zu spät mit buchen der Flüge und haben gar keinen Platz mehr erhalten - unser Ausweg war ein Umweg über Doha. Die Schwiegereltern hatten da weniger Glück und durften mit dem Zug aus der Schweiz nach Frankfurt anreisen. Trotz den Überraschungen sind sie dann ohne weitere Schwierigkeiten vor uns in Windhoek gelandet.

Nach einem grandiosen Planungsfehler meinerseits (den ich sicher nicht mehr machen werde ;-) ), sind wir mit dem Wissen unseres Taxifahrers doch noch zu einer Notration an Alkohol für den ersten Abend gekommen: Beginne eine Reise in Namibia nie an einem Wochenende, denn da sind die Bottleshops mehrheitlich geschlossen!

Am Sonntag morgen haben wir dann bei Savanna unsere beiden Landi Bushcamper übernommen. Ganz begeistert von der Übergabe waren wir nicht, denn die ganzen vorgängig bestellten Zusatz-Sachen waren nicht bereit gestellt und beide Fahrzeuge hatten noch ein paar Mängel die beseitigt werden mussten. Da nur eine Person die Einführung für unsere beiden Fahrzeuge gemacht hat, in der viele Details an diesen Fahrzeugen zu erklären gewesen sind und noch ein paar Mängel zu beseitigen waren, hat das Ganze geschlagene 3 Stunden gedauert. Nach diesen kleinen Startschwierigkeiten konnten wir dann aber ohne weitere Herausforderungen Richtung Botsuana losfahren.

Dateianhang:

Dateiname: _2_plan_Wi...ique.pdf
Dateigröße:8,502 KB


Die ersten beiden Tage haben wir das Auto kennenlernen , nach der Grenze in Ghanzi die restlichen Frischwaren einkaufen und den Tank Randvoll füllen können, bevor wir für 5 Nächte ins Central Kalahari Game Reserve aufgebrochen sind.



Folgen werden die ersten Tage in der Wildniss des CKGR...
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28 Jan 2023 11:17 #660490
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5. - 8. Sept. - Palm Afrique Lodge – Xade Nr. 2 – Piper Pan Nr. 1

Nachdem wir mehrere Läden in Ghanzi abgeklappert haben, um Fleisch zu kaufen, haben wir einen grossen Teil unserer Grilladen in der Puma Tankstelle gekauft: Oryx – die Würste und das Hackfleisch hervorragend, die Steaks aber leider zäh. Nach zwei Essen haben wir die verbliebenen Steaks als Reserve tief unten im Gefrierfach verstaut. Diese konnten wir am Ende Camp-Mitarbeitern in Third Bridge zum Nationalfeiertag übergeben, die diese dankend angenommen haben.

Die letzte Nacht in der Zivilisation durften wir in der Palm Afrique Lodge verbringen. Mit unseren luxuriös ausgestatteten Wagen haben wir uns durchgängig für Camping entschieden und kein Hotelzimmer gebucht. Diese Entscheidung haben wir auch bis zum Ende der Reise nicht bereut – kein Vergleich zum letztjährigen klassischen Dachzelt mit dünner Matratze.
Als erste Herausforderung durften wir unseren Einkauf für knapp 2 Wochen im Auto verstauen und einen möglichst optimalen Lagerort bestimmen – sozusagen Tetris. Die zahlreichen Fächer haben die Möglichkeiten stark erhöht und wir haben alle möglichen versteckten Fächer im Auto gefunden. Wie sich dann am Folgetag herausgestellt hat, waren nicht alle Fächer für alles geeignet. ?


Kofferraum unseres Landis - soweit noch alles an Ort und Stelle

Nach einem kurzen Bad im kalten Pool und einem Bier an der Bar haben wir uns ans Kochen gemacht. Letztes Jahr haben wir uns des Öfteren von Steaks und Gemüse vom Grill ernährt, mit den Schwiegereltern als passionierte Köche sollten sich die Menus in dieser Reise einiges abwechslungsreicher gestalten. Heute hat es Pouletbrüstchen mit einem Kartoffel-Auberginen -Curry und Tomaten-Gurken-Feta-Salat gegeben.
Bereits an diesem Abend haben wir bemerkt, dass mit der zweiten Batterie von René und Jolandas Wagen etwas nicht stimmen konnte, da sich diese trotz der langen Fahrt nach Ghanzi bereits im Verlauf des Abends mit einen sehr tiefen Ladestand meldet. Nach einem Aufladen per Steckdose und ein paar Whatsapp Rückfragen bei den Mechanikern von Savanna haben wir uns entschieden, am nächsten Tag direkt ins CKGR loszufahren. Wir hatten insgesamt 2 Doppelkühlschränke, das müsste schon irgendwie für die folgenden sechs Tage ausreichen. Sollte es dann doch nicht weiter gehen, hätten wir immer noch einen Abstecher nach Maun machen können, bevor wir die Reise am Boteti fortgesetzt hätten. Die einzige Massnahme war den Gefrierschrank in unserem Kühlschrank zu führen und ihre Batterie damit zu entlasten.

Link zum Track der Reise

So sind wir am Folgetag beizeiten aufgebrochen und haben die ersten Kilometer bis nach New Xade zügig hinter uns gebracht. Vor dem nächsten Abschnitt waren wir etwas nervös und nachdem sich René bereits auf den ersten 100m kurz festgefahren hat, haben wir uns für ein Frühstück am Wegrand entschieden – Müsli mit Früchten und Joghurt.
Die folgenden 70km haben sich dann ganz schön in die Länge gezogen und beinahe durchwegs tiefen Sand geboten –die wohl anspruchsvollsten 70km der gesamten Reise. Mit den kräftigen 4.5L-Motoren unserer Landis sind wir aber gut durchgekommen.
Ungefähr in der Hälfte der Strecke hat sich ein Baugefühl bemerkbar gemacht und ich habe vorsichtshalber unseren Laderaum geprüft: Nach dem ganzen Geholper war hinten nichts mehr dort, wo wir es am Vorabend säuberlich eingeräumt hatten. Alle Büchsen lagen kreuz und quer verteilt, leider zuunterst auch mein E-Reader. Damit war diese Reise ein Abendprogramm ohne Lesen angesagt, das Display war komplett zersplittert. Weiter haben wir auch einige Wasserkanister verloren, da wir einige Schrauben im Innenraum nicht erkannt haben – Das waren bis zum letzten Tag die einzigen Wasserlecks, mit denen wir zu kämpfen hatten.




Eine erste Gabelracke - oder schöner Lilac breasted roller

Nicht zum ersten Mal habe ich (im nach hinein) bemerkt, dass wir zwar unzählige schöne Bilder von der Natur haben, aber in den «lustigen» Momenten vergessen haben eine Erinnerung zu schiessen. So gibt es das Chaos nur in unseren Erinnerungen und es ergibt sich eine erste Erkenntnis der Reise: Wenn etwas schiefläuft, mach zuerst ein Foto. Um die Lösung kannst du dich danach noch lange genug kümmern.




Xade - Gate mit Distanzen

Die erste Nacht im CKGR haben wir im Xade Camp Nr. 2 verbracht, eine gute Einstimmung auf die Abgeschiedenheit der Kalahari. Das Camp liegt gut 9km entfernt vom Gate und den anderen Campsites. Bei der Ankunft lernen wir zum ersten Mal Wildbienen kennen, hier verhalten sich aber noch ruhig und belagern einzig offene Flüssigkeiten. Abends konnten wir mit dem aufkommenden Vollmond unsere Psychen etwas beruhigen.
Nachtessen: Zähe Oryx Steaks, Reis mit Trockenfrüchten und Nüssen und ein Gurken-Apfel-Salat










Kardinalspecht im Morgenlicht



Am nächsten Morgen brechen wir mit dem Tagesanbruch auf, der geplante Weg über Piper Pan nach Pokohje ist lang.


Dorniger Weg nach Piper Pan


Kap-Borstenhörnchen(?)


Frühstück en-route


Oryx-Familie in einer Pan auf dem Weg nach Piper


Kudus und Springböcke in Piper


Ohrengeier am Wasserloch










Streifengnus suchen Schatten in der Mittagshitze


Schabrakenschakal


Weissflügeltrappe - Northern Black Korhaan

Auf der Campsite in Piper Pan treffen wir erneut auf das südafrikanische Paar aus der Palm Afrique Lodge. Sie raten uns dringendst von einer Übernachtung in Pokhoje ab und laden uns ein, bei Ihnen auf Piper 1 zu übernachten. Diese Einladung nehmen wir dankend an und haben bis spät abends angeregte Diskussionen bei einer Flasche Wein und Gin-Tonic. Zu allem dazu haben Sie uns auch den alten Löwen beim Wasserloch gezeigt.




Alter und stark abgemagerter Löwe


der genüsslich eine braune Hyäne verzehrt. Wohlgemerkt die einzige Hyäne die wir in der gesamten Reise gesehen haben!


Tawny Eagle – Raubadler, der geduldig auf seinen Teil der Beute wartet.

Neben dem grossen gibt es auch viel kleines zu sehen, hier fehlt mir aber das Wissen in welchem Vogel-Kapitel ich überhaupt beginnen muss mit der Suche:


?


?


Grosser Singhabicht


Kap-Borstenhörnchen(?)


Juveniler Singhabicht (?)


Singhabicht (?)


Riesentrappe


Piperpan in Abendstimmung




Elefanten am Piper Wasserloch - das Tier das uns eigentlich am meisten überrascht hat, im CKGR zu sehen




Wir fahren nochmals beim Löwen vorbei, der mittlerweile im Tiefschlaf scheint und seine Beute verdaut.


Seine letzte Mahlzeit war wohl schon lange her...


Alle in emsigen Treiben zum Vorbereiten des Abendessens - Eland Wurst, Bratkartoffeln, Zuchetti vom Grill und einen Gurken-Salat mit Croutons








Uhu/Eule(?), die uns von oben kritisch betrachtet.

Wir geniessen die zusätzliche Zeit in der wundervollen Piper Pan, in der wir leider nie einen freien Platz buchen konnten. Immer wieder sind wir an der Menge der Tiere überrascht, irgendwie haben wir aufgrund der Trockenzeit mit viel weniger gerechnet. Einzig die Katzen haben sich mit Ausnahme des einen Löwen für die restlichen Tage rar gemacht - zumindest optisch.


Sonnenaufgang in Piper Pan






Schön wars an der Piper Pan, definitiv ein Muss zum wieder hinfahren!




Die sanitären Einrichtungen des CKGR


Duschen, die wir aber aufgrund der eigenen Duschen in den Landis nie verwendet haben


Toilette - besser als im harten Boden ein eigenes Loch schaufeln zu müssen.

Weiter geht es mit einer langen Fahrt in das einsame Passarge Valley...
Letzte Änderung: 28 Jan 2023 12:27 von miganz81.
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29 Jan 2023 17:23 #660580
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8. - 9. Sept. - Piper Pan Nr. 1 – Passarge Valley Nr. 2

Die Fahrt in Richtung Phokoje geht zügig voran, die Landschaft ist weiterhin eindrücklich und wechselt sich mit engen kratzigen Passagen und offenen Pans ab. Auf den ersten Kilometern haben wir noch die Tracks des alten Löwen vom Vortag gefunden – er hat Piper wohl in der Nacht verlassen, und muss dabei nahe an unserem Nachtlager vorbeigekommen sein. Nach einigen Kilometern verschwindet die Spur aber im Busch, gesehen haben wir ihn nicht mehr.


Grosser Singhabicht (?)


Männlicher Strauss


Oryx-Familie in offener Pan


Sekretär



Springbock


Schabrakenschakal

In Phokoje fahren wir kurz in unser eigentlich gebuchtes Camp und können die Aussagen unserer Bekannten nur bestätigen – das Camp ist sehr uneben und dicht von Dornenbüschen umgeben, kein Vergleich zum Camp auf Piper. Gerade noch angenehm für unser Frühstück, dann aber ab auf die noch lange Fahrt.
Ein oder zwei Mal haben wir Gegenverkehr auf den engen Tracks, an Kreuzen ist nicht zu denken und die nächste Ausfahrt ist teils Kilometer entfernt. Da gilt es einfach die nächste Lücke zu suchen und das Fahrzeug im Gebüsch zu versenken. Sozusagen mit mehr oder weniger Erfolg…





Nach einer langen Fahrt erreichen wir das Passarge Valley und sind von den weiten offenen Flächen erstaunt. Wie wunderschön es hier ist und wie es wohl in der Regenzeit mit grünen Wiesen und grossen Antilopen-Herden aussehen mag.






Kap-Borstenhörnchen



Einige Bäume und Büsche blühen – bereits die ersten Anzeichen der kommenden Regenzeit?







Unterwegs denke ich einen dunklen Ast mittig auf dem Weg zu erkennen, mache eine Vollbremsung denn es ist eine dunkle Schlange. Wir denken sie sei tot, bemerken dann aber gleich dass sie plötzlich weg ist:


Möglicherweise eine Molesnake / Maulwurfsnatter (?)


(?)

Wir erreichen das Kgoogong Camp beizeiten und sind alle Müde von der langen Fahrt und der Hitze des Tages. Neben den üblichen Wildbienen ist es ruhig und wir beginnen früh mit dem Kochen, schlussendlich wollen wir unser Chili con Carne doch etwas auf dem Feuer brutzeln lassen (zusammen mit Couscous und einem Gurkensalat).











Nach dem guten Nachtessen und einem ersten Gin-Tonic gönnen wir uns nach drei Tagen eine erste Dusche. Offiziell hält die Begleitung Wache, dass sich nichts unbemerkt anschleichen kann - Bei der Aussicht muss aber auch ein Bild gemacht werden ;)



In der Nacht höre ich weit entfernt Löwen und schlafe gut durch den Rest der Nacht durch. Das Brüllen ist die Nächte allgegenwärtig, leider verbleiben dies die einzigen weiteren Beweise der Löwen der Kalahari.



Am Folgetag geht es weiter Richtung Leopard und Sunday Pan und ins Deception Valley…
Letzte Änderung: 29 Jan 2023 20:32 von miganz81.
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02 Feb 2023 20:17 #660840
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9. - 11. Sept. : Passarge Valley Nr. 2 – Deception Camp Nr. 6 - Rakops

Nachdem wir heute neue Ideen für kommende Ferien an der FESPO gesammelt haben, ist es Zeit für ein nächstes Kapitel des Reiseberichtes...

Link zum Track der Reise


Morgenstimmung aus dem Dachzelt heraus

Wie fast jeden Tag wachen wir ohne Wecker vor Sonnenaufgang auf, wohl dem frühen Einschlafen zu verdanken.
Nach einigen Kilometern kreuzen wir ein junges Paar, dass etwas zurück einen Riss beobachtet hat – die Ortsbeschreibung ist wage, aber nach ihrer Erklärung soll die Stelle direkt am Wegrand liegen und nicht übersehbar sein. Wir freuen uns bereits auf eine Katze – müssen dann aber enttäuscht feststellen, dass wir die Stelle wohl doch verpasst haben.


Löffelhund - Päärchen




Strasse durch das Passarge-Valley


Kudu-Schädel

Um die Sunday und Leopard Pan hat es dann etwas mehr (menschlichen) Verkehr, wirklich belebt ist es aber auch hier nicht. Wir fahren die Pans in den Folgetagen ein paar Mal ab und finden lediglich die üblichen Verdächtigen: Oryx, Springbock und immer mal wieder Steinböckchen.


Mehrere Oryx auf der Leopard-Pan


Blühender Busch


Springböcke am Wasserloch an der Sunday-Pan


Oryx im Wasserloch

Am Nachmittag fahren wir ein erstes Mal ins Deception Valley und ich versuche mir das Leben der beiden Forscher aus «The Cry of the Calahari» in den 80er Jahren vorzustellen – ein schwieriger Vergleich mit unserer Ausrüstung, das heutige Wegenetz und die wenigen Tage, die wir hier verbringen.

Den Mittag versuchen wir auf einem der Kori-Camps zu verbringen und wollen bereits die Kartoffeln fürs Nachtessen vorkochen. Just in dem Moment taucht eine geführte Reisegruppe mit 5-6 Wagen auf, die sich, anstatt mit einem netten «Hallo» vorzustellen, gleich mit einem «wir sollen uns aus dem Weg machen» zu Wort meldet. Also brechen wir alles ab, leeren das Kochwasser aus und suchen uns ein nächstes freies Camp für den Rest der Mittagspause – etwas mehr Freundlichkeit oder Spontanität wäre nicht hier nicht ganz falsch gewesen.


Borstenhörnchen bei der Mittagsrast


Rotbauchwürger - Chrimson breasted shrike

Auf dem zweiten Camp können wir uns im Schatten ohne weitere Störung ausruhen und versuchen ein paar lustige Aufnahmen mit den Hörnchen zu kriegen. Die Nacht verbringen wir im Deception Camp, da auch hier alles «fully booked» zu sein schien. Für dass wir grundsätzlich praktisch keine anderen Personen sehen, stellen sich uns schon einige Fragezeichen. Unser Camp ist gross, aber von dichtem Buschwerk umgeben. In der zweiten Nacht erhalten wir Nachbarn, aber die verhalten sich ruhig und machen keinen Lärm. Zum Abendessen gibt es das zweite (und letzte Mal) Oryx-Steaks und einen lauwarmen Kartoffelstock mit getrockneten Tomaten.


Deceptionvalley Camp Nr. 6


Vollmond kurz nach Sonnenuntergang


Rotschnabel-Frankolin am Wasser

Wie die Nächte davor hören wir wieder entfernt Löwen brüllen, am nächsten Morgen finden wir dann auch gleich frische Abdrücke auf der Cutline – keine 20m von unserem Camp entfernt. Für eine nächste Reise müssen wir dann doch eine Nachtkamera mit nehme ?


Buschhase

Wie machen uns auf ins Deception Valley und fahren die Pans ab… der Boden ist Pickelhart und macht das Fahren sehr einfach. Ein erstes und einziges Mal versucht sich Jolanda am Steuer des grossen Fahrzeugs – überlässt es dann aber doch lieber wieder René für den Rest der Reise. Ein Landi ist halt doch kein Civic mit Automatik auf einer Teerstrasse…


Singhabicht (?)


Singhabicht (?)


Steinböckchen


Steinböckchen-Paar

Unterwegs finden wir einen auffälligen Singhabicht - Kurz darauf entdecken wir unter ihm im dichten Gebüsch zwei schwarze Gestalten – Honeybadger auf Futtersuche. Wir versuchen ihren Weg zu antizipieren und kommen ihnen näher, aber für ein gutes Bild reicht es leider nicht. Spannend ist es aber allemal den Tieren bei der triebigen Futtersuche zuzusehen.


Singhabicht und zwei Schatten rechts daneben


Gut getarnter Honeybadger

In der Deception Pan gönnen wir uns eine Kaffeepause und geniessen die Pan… Anhand der teils tiefen Spuren kann man vermuten, wie anspruchsvoll das Fahren hier in der Regenzeit sein kann. Christine versucht sich mit Bildern vom Dach des Wagens. Sie verfängt sich aber im Dornenbusch dahinter, so dass auch ich schlussendlich auf das Dach des Wagens klettern muss, um sie zu befreien.
Auf dem Rückweg durchs Deception Valley treffen wir ein Deutsches Paar, welches wir tags zuvor auf dem Passarge Valley Camp 1 kurz getroffen haben. Sie haben bemerkt, dass ihr Brauchwassertank leckt und komplett ausgelaufen ist. Da wir mit zwei 100l Tanks genügend Reserven für die 6 Tage vorrätig haben, füllen wir Ihnen zwei ihrer Kanister auf.




Aussicht über die Deception-Pan


Fotografieren auf dem Dach unseres Landis


Hilfe aus der verzwickten Lage


Helmperlhuhn






Schlankmanguste


Grosser Singhabicht


Steinböckchen

In der Nachmittagsfahrt suchen wir nochmals unser Glück in Richtung der Sunday und Leopard Pan – trotz langsamer Fahrt und angestrengter Suche haben wir keine weiteren aussergewöhnlichen Sichtungen. Am heutigen Abend können wir uns etwas zurücklehnen und die Schwiegereltern walten lassen - heute ist ihr Kochabend: Es gibt Paella mit Wurst und einem Salat. Ich kümmere mich ums Feuer und geniesse den ruhigen Abend. Auch unsere Tee-Lichter in leeren Wasserkanistern stellen sich wieder als gute Entdeckung der letzten Reise heraus – etwas Kerzenschein, der nicht gleich beim ersten Windstoss erlischt.


Improvisiertes Teelicht

Wir entscheiden uns am nächsten Morgen direkt in Richtung Gate zu fahren und keine weiteren Abstecher ins Deception Valley oder zum Sunday Wasserloch zu machen. Wir haben gehört, dass auf diesem Abschnitt in den letzten Tagen Geparde gesichtet wurden, die wir aber trotz angestrengter Suche nicht gefunden haben – ein weiterer Grund wieder einmal in das CKGR zurückzukommen.


Zeit die Schlafsäcke auszulüften...


Abfall-Anhänger am Matswere-Gate - dafür ist der Park sehr sauber und wird haben nirgends Abfall gesehen.

Die Fahrt nach Rakops verläuft trotz dem vielen super feinen Staub ohne weitere Herausforderungen. Rakops ist ein äusserst staubiges Kaff - Google Maps kennt hier ausser einer Tankstelle eigentlich gar nichts. Von vorherigen Abklärungen wissen wir von einem kleinen Lebensmittelladen, in welchem wir etwas frisches Gemüse und ein paar weitere Goodies in unseren Vorräten aufstocken. Neben dem Auftanken haben wir aber noch einen weiteren wichtigen Stopp eingeplant: Von Gina aus dem Forum habe ich von Ennies Metzgerei erfahren. Dort haben wir vor 10 Tagen eine Fleischbestellung aufgegeben und waren etwas nervös, ob das mit der Bestellung so funktionieren. Am Ende war die einzige Herausforderung den Laden in einem Hinterhof zu finden, das Fleisch war wie bestellt einzeln vakuumiert und tiefgefroren: Erhalten haben wir Filet, Prime Rib, Sirloin, Rump und T-Bone Steaks für die nächsten acht Tage bis Kasane. Das Fleisch war hervorragend und die Preise nicht zu unterbieten!


Lebensmittelladen in Rakops - Aufstocken einiger Frischwaren wie Früchte und Gemüse


So findet man die Metzgerei von der Hauptstrasse aus


Fleischangebote und Preise der Metzgerei Engleton

Seit Ghanzi sind wir insgesamt 790km durch die Kalahari gefahren und haben knapp 130Liter Diesel verbraucht, das ergibt einen Durchschnittsverbrauch von 16.2l/100km.

Im nächsten Kapitel geht es weiter Richtung Boteti und einer ersten (unterwarteten) Wasserquerung…
Anhang:
Letzte Änderung: 04 Feb 2023 13:06 von miganz81.
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04 Feb 2023 10:33 #660922
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11. - 13. Sept. : Boteti / Khumaga Camp Nr. 1

Link zum Track der Reise

Ausserhalb von Rakops drücken wir unsere Reifen auf Autobahn-Druck hoch und bringen die Stunde Fahrt nach Khumaga rasch hinter uns – in Gedanken schwelgen wir noch etwas in der Wildnis der vergangenen Tage.

Das Hochpumpen klappt einigermassen reibungslos, ausser dass unser Kompressor wohl mehrfach wegen Überhitzung abschaltet. Doch nach jeweils knapp einer Minute Pause ging es jeweils wieder weiter, beim zweiten Wagen ist etwas mehr Fingerspitzengefühl notwendig, da der Füllschlauch sehr porös ist und die Luft eher nass aussen entweicht, als im Pneu zu enden.


Zufahrt zur Khumaga-Ferry

Wir freuen uns auf die Khumaga-Fähre, müssen dann aber erstaunt feststellen, dass diese gar nicht in Betrieb ist und wir eine erste Wasserquerung vor uns haben. Von den Mitarbeitern des Boteti River Camps erfahren wir, dass wir einfach links haltend bei den Sandsäcken durchfahren können. Aufgrund dieser Information, und dass wir eher damit beschäftigt waren, wie der Low-Range in Betrieb genommen wird, sind wir die Querung gar nicht vorgängig abgelaufen. Wie überrascht wir waren, als im letzten Drittel der Wagen plötzlich rechts und kurz darauf auch links in die Tiefe sinkt! Der Puls schiesst hoch, der Spuck ging aber keine 5m und schon sind wir wieder im Trockenen. Entspannt konnten wir nun den Schwiegereltern bei Ihrer Durchfahrt zuschauen.


Erster flacher Teil...


Und plötzlich wird es tiefer...


Eine erste nasse Motorhaube.

Bereits auf den ersten Metern im Park fahren wir eine riesige Zebra-Herde und geniessen die vielen Tiere, die abwechselnd zum Trinken zum Fluss runter laufen. Nach der langen Fahrt aus dem CKGR und einer gemütlichen Mittagsrast brechen wir zu einer ersten Nachmittags-Safari am Boteti auf. Er hat nur wenig Wasser, nichts desto trotz haben wir wundervolle zwei Tage mit vielen spannenden Sichtungen. Wiederholt lernen wir aber auch das harte Leben in der Natur kennen, man sieht zahlreiche Kadaver von verendeten Tieren und auch ein sterbendes Zebra, dass sich in den Drähten des Wildzaunes verfangen hat. Wir haben dies später den Parkmitarbeitern gemeldet, die das Zebra aus dem Zaun befreit haben - aber zu spät, dass es überlebt hätte.


Unzählige Zebras auf der Strasse


Faszinierende Muster


Stramme Hintern - wo sind nur die hungrigen Löwen?






Die sehr trockene Landschaft am Boteti




Vorbereitung fürs Nachtessen nach einem eindrücklichen ersten Tag am Boteti

Später am Abend haben wir die Deutschen aus dem CKGR wiedergesehen, neben dem leckenden Wasser scheint nun wohl noch etwas mit ihrem Fahrwerk nicht mehr zu passen. Sie müssen wohl umplanen und wollen so nicht weiter Richtung Tree Island Campsite fahren und planen stattdessen einen Werkstattbesuch in Maun ein.



Sie bieten uns eine Flasche Wein als Dank für das Wasser an und so ergibt sich ein weiterer gemütlicher Abend am Lagerfeuer mit allerhand spannenden Geschichten. Darin haben wir auch Unterschiede unserer ersten subjektiv tiefen Wasserquerung bemerkt - Nach etwas Vertiefung und einem Videostudium haben wir jedoch bemerkt, dass sie wohl 5m weiter rechts durchgefahren sind und dabei gerade mal bis zur Radnabe nass geworden sind. Wohl doch kein subjektiver Eindruck, sondern sie haben einfach die besseren Informationen erhalten. Bemerkt hätten wir dies wohl auch, wenn wir den Fluss zuvor selbst abgelaufen wären.




Südlicher Gelbschnabeltoko, der gespannt mit seinem Spiegelbild interagiert

In den zwei Tagen fahren wir mehrmals dem Fluss entlang auf und ab und geniessen die Ruhe – es sind neben uns nur ca. 1-2 andere Fahrzeuge unterwegs, gelegentlich noch ein Safarifahrzeug aus einer nahen Lodge. Wir sehen viele Vögel und im Verlauf des Tages begeben sich unzählige Gnus ans Flussbett zum Trinken. Immer wieder tauchen Elefanten aus den Büschen auf, so auch bei uns im Camp und laufen direkt neben unserem Platz zum Wasser durch. Da die Ausfahrten kurz sind, können wir die längere Mittagspause neben unserem zum Ritual gewordenen kalten Kaffee und Biscuits auch noch zum Wäsche waschen und zu einem ersten Fitnesstraining nutzen. In der Mittagshitze sind auch die schönen sanitären Anlagen mit den guten Duschen eine Wohltat und bringen kurzeitig eine Abkühlung.


Gabelracke über dem Boteti


Wiederholt finden wir Fussabdrücke von Löwen, nicht aber die Tiere


Elefantenschädel am Flussufer


Waffenkiebitz (?)


Webervögel (?)


Nimmersatt


Weissrückengeier


Juveniler Schreiseeadler




Hippos am Hippopool




Mehrere Krokodile am Sonnenbaden




Zebrakadaver am Strassenrand


Eindrückliche Gnu-Herde, die sich jeden Morgen zum Boteti begibt


Glücklich mit all den Gnus




Kudu-Weibchen


Wäsche waschen unter Beobachtung von Elefanten




Strausse im Flussbett


Gabelracke




Weissrückengeier




Alter Elefantenbulle mit einem eindrücklichen Rüssel






Geruch der ankommenden Elefanten werden frühzeitig erschnuppert


Elefanten umrunden die Hippos in gebührendem Abstand


Reges Treiben am Hippo-Pool


Buntes Gemisch aus Vögel im seichten Wasser des Boteti


Sterbendes Zebra, dass sich im Wildzaun verfangen hat. Dahinter sind die Kuhherden zu sehen, der allgegenwärtige Konflikt zwischen Natur und Nutzung



An beiden Nachtessen gibt es erste Fleischmahlzeiten aus Rakops – Sirloin Steak und ein Auberginen/Kartoffel-Curry, den zweiten Abend ein Filet Stroganov mit Pasta und einem Gurken-Feta-Salat.






Zebrakadaver am Strassenrand






Lokale Fischer am Vorbereiten der Netze



Nach einer weiteren Morgenfahrt brechen wir nach zwei schönen Tagen am Boteti in Richtung Nxai Pans auf. Die Fahrt zum nördlichen Gate gestaltet sich nicht weiter aussergewöhnlich, der übliche tiefe Sand – der mit unseren Fahrzeugen aber ohne Probleme machbar ist und zwischendurch ein paar Elefanten mitten auf dem Pad. Das Wasserloch in der Weghälfte ist leider ausgetrocknet und bietet gar keine Tiersichtungen, so dass wir zügig weiterfahren.






Rosapelikane


Marabu




Grosses Krokodil und Nilgänse




Einfarb-Schlangenadler (?)


Schreiseeadler-Paar


Grosse Gnu-Herde an den Ufern des Boteti



Im nächsten Kapitel geht es weiter Richtung Baines Baobab und Nxai Pans…
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Kapitel 6 : 13. - 14. Sept. : Baines Baobab Nr. 2

Link zum Track der Reise

Die Fahrt nach dem Verlassen des Parks über das Phuduhudu Gate ist nur kurz entspannt, bevor es in den Nxai Pan Park geht und rumpelnd weiter geht. Wir haben uns am Gate erkundigt und die rechte Strasse empfohlen bekommen (entgegen allen vorgängigen Forums-Kommentaren). Sie war fahrbar, hatte aber schon etliche tiefe Stellen und nach einem kurzen Schreckmoment, als das Auto eine andere Richtung genommen als ich gewollt habe, und ich es gerade noch zurück auf die Spur bringen konnte, haben wir dann einen Gang runter geschaltet.


Verbrannte Erde auf der Hinfahrt zur Kudiakam-Pan

Unterwegs zu den Baines Baobabs hat es wenig Sehenswertes gegeben, zwischendurch ein Vogel, mal eine kleine Manguste, aber die Mehrheit des Geländes war niedergebrannt und ziemlich trostlos anzusehen. Nach gut 90min Fahrt ändert sich das Bild und man fährt plötzlich auf die offene Fläche zu und sieht in der Ferne die berühmten Baobabs, die der Maler Thomas Baines bereits vor 160 Jahren auf einem Gemälde gezeichnet hat und heute wohl noch identisch aussehen wir damals.



Nach den Baobaobs geht es in die weite Fläche der Salzpfannen hinaus, unser Ziel Camp Nr. 2 ist noch nicht ersichtlich. Das Navi leitet uns entlang des seitlichen Randes der Pfanne und nicht auf dem direkten Weg mitten durch. Wir haben Zeit und keine grossen Pläne mehr, wodurch wir dem Navi folgen.



Am Ende der Trockenzeit ist es wohl sicher, die Pfanne zu befahren – eine feuchte Stelle könnte wohl doch unangenehme Folgen haben. Auf dem letzten Abschnitt vor der kleinen «Insel», die unser Camp enthält, fahren wir dann doch in Luftlinie über die letzten Meter rüber. Nach ein paar weiteren Minuten erreichen wir das Camp und wollen eine längere Mittagspause einlegen.


Baines Baobab Camp Nr. 2

Angekommen öffnen wir unsere Markise und bereiten ein Rührei mit Toast vor, doch schon kurz darauf bemerken wir die immer aufdringlicher werdenden Wildbienen. Wir versuchen sie mit etwas Wasser in einer aufgeschnittenen Petflasche vom Auto an die entfernte Ecke des Platzes zu locken, merken dann aber rasch, dass die nur noch mehr Bienen angelockt hat. Diesen Anfängerfehler begehen wir wohl kein zweites Mal mehr ? So bleibt uns nur der notfallmässige Aufbruch.


Belagert von tausenden Wildbienen


Kurze Visite auf Camp. Nr.1


Aussicht vom Camp Nr. 1 zu den Baobabs



Nach einer Erkundungsfahrt bis zu den jeweiligen Weg-Enden und einem weiteren Fotostopp bei den Baobabs fahren wir langsam retour zu unserem Platz und versuchen den Sundowner vorne auf der Pan zu nehmen. Für ein paar erste Fotos und das Anstossen reicht es, doch dann hat der Bienenschwarm uns wieder im Visier und wir müssen erneut schnellstens verschwinden.


Etwas zu viel Elan beim Selfie





So fahren wir einen guten Kilometer entlang der Pan und beenden unseren Drink mit etwas Lesen und weiteren Fotos der untergehenden Sonne. Wir kehren erst nach Sonnenuntergang zum Camp zurück, so dass die Bienen bis dann auch tatsächlich schon zu Bett gegangen sind. Da wir keine Tiere gesehen haben, stört uns das später Feuer machen auch nicht.


Panorama vor unserem Camp


Lektüre der weiteren Reiseroute




Endlich Bienenfrei, so lässt es sich aushalten











Auf der glühenden Kohle gibt es Rumpsteaks und Gemüse vom Grill. Insbesondere zu erwähnen die grillierten Randen und den eingekochten Karottensalat. Wir legen etwas Holz nach und machen es uns mit einem Gin-Tonic gemütlich. Der Wind frischt an diesem Abend aber immer mehr auf, bis die Böen plötzlich wie wild Staub durchs Camp wirbeln und vor allem unser Feuer und die Glut in die trockene Graslandschaft bläst. Wir versuchen das Feuer so schnell es geht zu löschen, nebenbei alles weg zu räumen und nicht zuletzt auch alle Löcher am Zelt zu schliessen. Sonst hätten wir in einer Staubwolke geschlafen. Die Nacht wird unruhig und der Wind rüttelt an den Zelten.



Am Morgen zeigt sich nichts mehr von der wilden Nacht und die Sonne bereitet sich für einen wunderbaren Aufgang über den Baobabs vor. Wir stehen noch im Dunklen auf und fahren die paar Kilometer auf die Pfanne und suchen uns mitten in der Pampa den wohl geeignetsten Platz. Das noch frühere Aufstehen als sonst hat sich auf alle Fälle gelohnt:








Bodenbeschaffenheit in der Pfanne




Morgenkaffee vor der Weiterfahrt nach Nxai Pan





Nach dem kühlen und leicht windigen Sonnenaufgang fahren wir retour zum Camp und geniessen einen Morgenkaffee und machen uns auf den Weg zu den Nxai Pans…
Anhang:
Letzte Änderung: 05 Feb 2023 20:56 von miganz81.
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