In der Nacht kommen die Mücken und da die Mosquitonetze bzw. die Betten viel zu klein für uns sind, werden wir ziemlich oft gestochen. Irgendein Körperteil berührt immer das Netz. Erst als es abkühlt und wir uns Jacken und Hosen anziehen, sind die Mücken nicht mehr erfolgreich. In den letzten Wochen vorher hat es hier Malariafälle gegeben.
Verspätet starten wir unsere Tour zu den Kalkkaminen.
Unser Guide hat nicht nur verschlafen, sondern erklärt uns bereits nach einer Stunde, es wäre so weit zum Assalsee, dass wir keine Zeit mehr hätten herumzulaufen. Was soll´s, wir mussten es ihm glauben. Natürlich stimmt es nicht und spätestens als wir bereits um halb drei am Salzsee sind, ist dies auch nicht mehr weg zu diskutieren. Ich werde so stinksauer, dass unser Fahrer fragt, was geschehen ist und als er von unserem morgendlichen Desaster erfährt, hat er eine heftige Unterredung mit dem Guide. Allerdings hilft uns das auch nicht mehr. Wir stehen am tiefsten Punkt Afrikas und irgendwie passend dazu an einem emotionalen Tiefpunkt. Danach kann es ja nur noch aufwärts gehen. Da unser Guide keine Ahnung von guten Fotospots hat, versuche ich mein Glück entlang der Straße,
bevor wir zum Ghoubet-el-Kharab
zurückfahren, um dort in einfachen Jurten zu übernachten.
Nicht ohne vorher in eine Polizeikontrolle zu geraten. Erst einmal helle Aufregung, weil die Zwei ja in Äthiopien waren, jetzt irgendwelche Papiere fehlen und zudem angenommen wird, dass wir zu Viert über die Grenze gekommen sind und deshalb Zollgebühren für das Auto zu bezahlen hätten. Christian darf sein Schulfranzösisch auspacken und nach längerer Diskussion können wir weiter. Wir verlieren fast noch Christians laminierte Passseite. Abends klebe ich diese mit dem Klebestreifen von der Verpackung unserer Desinfektionstücher in den Pass. Vielseitig verwendbar so ein Teil. Es ist übrigens unsere allererste Reise, in der wir Desinfektionstücher ausgiebig verwendeten.
Das Camp ist sehr einfach. Aber irgendwann hat man sich daran gewöhnt, sich irgendwo zum Schlafen hinzuringeln und denkt nicht mehr darüber nach. Die Duschen funktionieren hier schon lange nicht mehr oder haben noch nie funktioniert. Und die Toiletten? Vier Wände geben Sicht- und Windschutz. Was braucht es mehr?
Alfred Wegener lässt grüßen
Am Morgen laufen wir zum Ardoukôba Vulkan
und blicken noch einmal auf den Assalsee.
In diesem Gebiet driften drei Kontinentalplatten auseinander.
Vielleicht nicht jedermanns Sache, aber hier herumzulaufen ist für mich großartig.
Je näher wir Djibouti City kommen, desto mehr Militärfahrzeuge, Amerikaner, Italiener, Japaner. Wir fahren vorbei am französischen Basiscamp und der, von Chinesen erbauten Freihandelszone. Die chinesische Marinebasis ist eine eigene Stadt für sich. Mich beschleicht ein komisches Gefühl. Es ist doch etwas ganz anderes so etwas in der Zeitung zu lesen oder diese Militärpräsenz in diesem Miniland mit eigenen Augen zu sehen. Die eigene Bevölkerung muss sich erdrückt fühlen.
Als wir in das Hotel kommen, stürzen wir uns zuerst unter die Dusche. Danach erkunden wir noch die Straßen rund um das Hotel. Es gibt eine Straße mit Khat-Verkäufern, in der nächsten sitzen die Geldwechseldamen mit dicken Bündeln, dann gibt es noch die Straße zum Schminke kaufen.
Am nächsten Tag gehen wir noch einmal mit der Kamera los und wir erleben, dass sich die Einheimischen nicht einmal von der Ferne fotografieren lassen wollen. Ein Polizist, der gerade an einem Khat-Stand steht, erklärt Christian, man bräuchte fürs Fotografieren ein Permit. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Wir fragen im Hotel nach, natürlich stimmt das nicht. Da immer einer aufs Gepäck aufpasst, mache ich mich nochmal alleine mit der Kamera auf. Ich darf nicht einmal einen Marktstand ohne Leute aufnehmen. Ich verstehe ja, wenn Menschen sich nicht ständig fotografieren lassen wollen, aber das selbst Gegenstände wie Kleidung und Schminke ein Problem sind, finde ich seltsam und schade. Eine von einem Einheimischen geführte Touristengruppe kann allerdings von allem und jeden Fotos aufnehmen. Ich muss gestehen, ich mische mich für kurze Zeit unter diese Gruppe.
Kurz vor Abreise entdecke ich noch ein Geschäft mit Andenken und ich bin ganz happy hier etwas für unsere Souvenirwand erstehen zu können. Dann heißt es Abschied nehmen.
Danke für Eure Begleitung, Eure Kommentare und Euer Drücken des Dankebuttons.
Ich würde mich freuen, wenn jemand von Euch Lust auf eine Reise in diese Länder bekommen hat. Ich kann mich nur wiederholen, trotz einiger Widrigkeiten, waren Christian und ich sehr begeistert. Ich hoffe, dies kam im Bericht auch rüber.
Mit dieser Senegalracke, für uns eine Erstsichtung,
wünsche ich Euch freudiges Planen, sorgenloses Reisen und wundervolle Urlaubstage.
Elisabeth