10.1., morgens: Abschied vom Amboseli
Eine Stunde länger können wir an diesem Tag schlafen, an dem wir vom Amboseli zu unserer nächsten Station weiterreisen. Ein Luxus, den wir zwar genießen, aber auch nicht richtig zu nutzen wissen. Allzu sehr sind wir schon im Safarimodus. Um kurz nach Fünf werden wir auch ohne nervigen Wecker wach; drehen uns noch einmal kurz um, duschen, packen unsere Siebensachen und werden angesichts der vergleichsweise späten Stunde mit einem ungewohnten Anblick direkt von unserem Zelt aus überrascht: der Kili im Morgenrot. Bislang war uns diese Farbenpracht schon allein deswegen entgangen, weil wir um die Uhrzeit längst unterwegs gewesen waren.
Wir frühstücken das einzige Mal im Camp, mit Blick auf den Kilimanjaro, da schmecken die Eier gleich doppelt so gut. So ein entspannter Morgen ist mal schön, auch wenn wir nicht gerade trödeln. Schließlich wollen wir noch einmal in den Amboseli. Wir packen die Taschen ins Auto, rumpeln ein letztes Mal über die Holperpiste und durchs Gate. Alles wirkt schon so vertraut.
Wir bleiben aus Zeitgründen im Osten des Parks, wo sich morgens die Elefanten tummeln und man ihnen richtig nahe kommt. Mit diesem Schmusekurs ist es dann ab mittags im Tsavo West vorbei, aber das wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht...
Nur wenige Autos sind unterwegs, wahrscheinlich sind sie schon längst viel weiter auf ihrer Tour durch den Amboseli. Das ist schön für uns, so haben wir die Dickhäuter ganz für uns.
Der schneebedeckte Kibo ist omnipräsent wie das gesamte Kilimanjaro-Massiv, wir können uns kaum sattsehen und freuen uns über die vielen verschiedenen Tiere, die vor der malerischen Kulisse posieren. Sie wissen wohl gar nicht, wie schön ihre Wohnzimmertapete ist und nehmen sie für selbstverständlich.
Livingstone blickt auf die Uhr. Na gut, noch ein letzter Abstecher zum Sumpf. Wir treffen eine kleine Wasserschildkröte auf Wanderschaft und jede Menge Vögel. Und wie schon den ganzen Morgen strahlt der Kilimanjaro im Hintergrund.
Gegen zehn Uhr ist es Zeit. Ein letztes Elefanten-Crossing, ein letzter Blick zurück, dann fahren wir aus dem Kimana Gate heraus und auf einer roten, lehmigen Piste ostwärts. Neuen Abenteuern entgegen.