THEMA: Von Elefanten zu Zistensängern - 3.5 Wochen
03 Mär 2022 17:43 #638697
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  • Bushtruckers am 03 Mär 2022 17:43
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Nach zu langer Zeit kommt mal wieder ein Bericht von mir. Er wird recht lange werden…..

Das Ehepaar R + M (sie) waren nun zum 5. Mal seit 2012 mit meinem Fahrer Joseph und mir unterwegs. Was haben wir schon alles zusammen gesehen und was wir nun erleben durften seht Ihr unten.

Das Interesse lag auf Vögeln, Säugetiere und Landschaften. Vielleicht wird es wie oft bei mir leicht vogellastig. Ich werde auch einige Videoclips einfügen. Nicht so professionall und toll wie der von Silvy, aber kurz und nach Arten aufgegliedert, so dass sie auch gleich auf meiner neuen Webseite verwendet werden können.
Wer also möchte, ist herzlich an Bord willkommen.

3.2. von Nairobi nach Ol Pejeta
Die Gäste schliefen im Safaripark Hotel und lasen mich auf dem Weg nach Ol Pejeta zuhause entlang des Thika Highways auf auf. Das Wiedersehen war nach so vielen gemeinsamen Erlebnissen entsprechend herzlich. Der tolle Knoblauchkäse geht gleich in den Kühlschrank – das bekomme ich in Kenia nicht. Los geht es und wir kommen gut durch, obwohl stellenweise gebaut wird.

Im Sweetwaters Camp geben sie uns Zimmer am äussersten Ende – gut für die Fitness und einige Kalorien verbrennen, obwohl ich immer wie eine Schnecke gehe, um die Kamera immer wieder zu füttern.

Das Essen ist Serena Stil vielfältig und sehr gut. Desinfizieren und eine Hand mit Plastikhandschuh bedecken, um Essen beim Buffet zu schöpfen. Maske ist klar auf dem Gesicht, wenn man nicht am Tisch sitzt.
Auf dem Weg zurück vom Speisesaal tönt es schon aus allen Büschen….

Ohrfleck-Bartvogel (Trachyphonus darnaudii boehmi)



Diadembartvogel (Tricholaema diademata diademata)



Eine kurze Pause und dann geht es auf die erste Pirsch und Nashörnern begegnen wir auch schon, aber leider etwas weit weg. Da bieten die Gelbschnabel-Madenhacker einen besseren Winkel.

Ein Besuch beim leider blinden Spitzmaulnashornbullen Baraka. Trotz versuchten Behandlungen gelang es nicht sein Augenlicht wieder herzustellen. Aus welchen Gründen immer, es gibt gelegentlich blinde Spitzmaulnashörner aber selten blinde Breitmaulnashörner



Breitmaulnashörner spazieren auf dem derzeit sehr trockenen Gras und fressen, was noch da ist. Vor dem Mount Kenia (5.199 m) sehen sie eher klein aus. Die Dürre schlägt vor allem in den nördlicheren Gebieten von Kenia wieder einmal arg zu.



Hier kann man sehen, wie trocken es ist und auch wie der ständige Wind bläst. Auch sieht man, dass Elefanten anders fressen, wenn es staubig und trocken ist, als wenn sie saftiges, feuchtes Gras abreissen können.

Elefantenbullen beim Fressen

Wir sind positiv überrascht wie gross die Artenvielfalt in der ehemaligen Viehranch ist. Um nebst Eintrittsgeld und Schenkungen mehr Einkommen zu erzeugen, züchten sie nach wie vor die Borana Fleischrinder. Das Schutzgebiet ist sehr gut organisiert und die Wege gut unterhalten.

Ein leckeres Abendessen und dann ins Bett. Ich rolle 3 der Canvas, die die Moskitonetzfenster bedecken, hoch, so dass ich Luft habe. Aber es ist kalt und die Wärmflasche ist herzlich willkommen.

4.2. Ol Pejeta Conservancy
Morgenstund hat Gold im Mund. Eingepackt in meinen dicken Fleezpullover mit Kapuze uebergezogen, spaziere ich zum Platz von wo man den Mount Kenia am besten sehen kann. Die Sonne kommt grade hoch und ich liebe diesen Moment.



Ein Frühstück mit viel Auswahl und los geht es auf Pirsch. Auch dieses Spitzmaulnashorn findet, dass es noch echt früh am Morgen ist und gähnt bevor er sich hinlegt.



Man sieht sie zwar häufig bei Pflanzenfresser und beachtet sie oft nicht. Doch auch Kuhreiher sind schön



Die Taxonomie macht einem gelegentlich echt Kopfzerbrechen. Diese sind nun Grantgazellen (Nanger granti), andere sind als Arten abgesplittet worden.



Mein Magen fängt an mich zu plagen und ich bräuchte eine Toilette. Am nächsten ist das Schimpansenwaisenhaus, aber obwohl auf dem Schild steht, Oeffnungszeit 9 ist die Schranke unten und niemand zu sehen. Also zurück zur Lodge und wieder neu starten. Da das Sumpfgebiet sehr lebendig ist, fahren wir wieder da hin. Und wer liegt immer noch bequem im Sand?

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Elvira Wolfer

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Letzte Änderung: 03 Mär 2022 18:15 von Bushtruckers. Begründung: link eingefuegt
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04 Mär 2022 12:31 #638732
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  • KarstenB am 04 Mär 2022 12:31
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Liebe Elvira,
schön, dass Du uns wieder mal auf Keniasafari mitnimmst. Ich bin mit Freude dabei.
2 Bitten hätte ich:
Könntest Du bei den Vögeln die englischen Namen mit nennen.
Und was waren die jetzigen Grantgazellen denn vorher für welche? Oder habe ich da was falsch verstanden?
LG aus dem regnerischen (ich will Dich neidisch machen) Puerto de la Cruz,
Karsten
Infos NordTZ 22 www.namibia-forum.ch...juli-22.html?start=0
RB Kenia 2020 www.namibia-forum.ch...pt-2020.html?start=0
Reisebericht Südtanzania 2013 www.namibia-forum.ch...lft-nicht-immer.html
Kurzbericht 7 Wochen Nam-Bots 2012 www.namibia-forum.ch...wochen-nam-bots.html
Bericht Zimbabwe 1995: ... 30 Tage Gefängnis www.namibia-forum.ch...tage-gefaengnis.html
Reisebericht 2008: 18 Nights in the Bush - ha-ha-ha www.namibia-forum.ch...e-bush-ha-ha-ha.html

Nordtansania Feb. 2015 - Kein RB www.namibia-forum.ch...imitstart=0&start=12]
Walking Safari Zimbabwe 97 www.namibia-forum.ch...ri.html?limitstart=0
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04 Mär 2022 16:00 #638743
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  • picco am 04 Mär 2022 16:00
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Hoi Elvira

Ohne mich gehts natürlich gar nicht...aber jetzt bin ich ja dabei, also leg los! :woohoo:
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04 Mär 2022 16:38 #638752
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  • Bushtruckers am 03 Mär 2022 17:43
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Hoi Picco
habe mich nicht getraut weiter zu schreiben, bevor Du eingestiegen bist :laugh: :lol:

Hallo Karsten
freut mich, dass Ihr gerne mit auf die Reise kommt.
Bisher - D'Arnaud's Barbet, Red-fronted Barbet. Wo es einige Unterarten hat, gebe ich diese im nicht verwirrenden wissenschaftlichen Namen an. Werde in Zukunft die Englischen Namen auch hinzuschreiben.

Die Grant Gazellen waren in verschiedene Unterarten unterteilt. Diese haben nun eigene Namen bekommen, das heisst sie sind zu Arten erhoben worden. Somit ist Grantgazelle / Nanger granti, was die Nominatform war, ohne Unterarten uebrig geblieben. Es ist recht kompliziert geworden bei etlichen Arten. Saeugern, Voegeln und auch Reptilien.
Hilft Dir das?

Liebe Gruesse
Elvira
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04 Mär 2022 17:15 #638754
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  • Bushtruckers am 03 Mär 2022 17:43
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Herr Spitzmaul lässt die Körperpflege durch die Rotschnabelmadenhacker / Red-billed Oxpecker geduldig zu. Madenhacker picken Parasiten ab und warnen bei Gefahr. Sie paaren sich auf den Säugetieren, nehmen Haare von denen, um die Nester zu bauen und ziehen ihre flügge gewordenen Jungen auf den Säugetieren auf.





Die Stiftung von Jane Goodall, der Schimpansenforscherin, wurde gegründet, um Schimpansen aus illegalem Tierhandeln und durch Wilderei verwaisten Tieren, ein zuhase zu geben. Das riesige Gehege ist eingezäunt. Züchten tun sie nicht und verhindern dies durch empfängnisverhütende Mittel. Diese Schimpansen haben Glück gehabt, andere leider nicht. Hier dürfen sie leben bis das Alter ein natürliches Ende bereitet. Man sieht am Gebiss, dass sie mit uns verwandt sind.



Ein Führer erzählt uns etwas über die einzelnen Tiere. Wegen Covid muss mehr Abstand gehalten werden, als früher. Schimpansen können leicht damit angesteckt werden.



Dann kurz an den Fluss, wo ich diese Wasserjungfer finde – nicht leicht mit Wind ein scharfes Bild hinzubekommen, die Pflanze wackelte. Für diejenigen, die mehr wissenschaftliche Namen möchten. Familie Chlorocyphidae – Juwelen Wasserjungern (übersetzt), Art Platycypha caligata – Tanzendes Juwel / Dancing Jewel Männchen



Die Zeit fliegt und schon ist es Zeit, in die Lodge zurückzukehren. Klar heisst es für mich nach dem Essen, die andere Seite der Lodge erkunden. Schliesslich bin ich auch neugierig was für Arten hier sind und die kommen dann gleich auf die E-Birdliste.
Rüppelwürger / Northern White-crowned Shrike



Die Anlage vom Sweetwaters Camp mit den vielen Bäumen. Auf der anderen Seite überwiegen Gelbrindenakazien, was andere Vogelarten anzieht



Auf der Nachmittagspirsch versuchen wir wuselige Kleinvögel zu fotografieren und geniessen die herrlichen Anblicke von Antilopen, Nashörnern, Elefanten und der tollen Landschaft.
Ein Steinrötelmännchen / Common Rock Thrush im nicht mehr Brutkleit präsentiert sich zu schön, um nicht geknippst zu werden. Ein Zugvogel aus Eurasien



Rotkappenlerchen / Red-capped Lark kommen in verschiedenen Unterarten in Afrika vor (Callandrella cinerea williamsi)



Wegen der Dürre werden hier, wie auch im Samburu die gefährdeten Grevy Zebras gefüttert. Der Grevy Zebra Trust in Samburu hat auch ein Projekt mit Grassamen, das mit Samburu Frauen zusammen, ausgearbeitet wird.



Obwohl das Camp umzäunt ist, findet man vor allem Buschbockweibchen. Diese ruhen im Schatten der Zelte tagsüber und schlafen auch nachts oft neben den Zelten, wo es windgeschützt ist.



Es ist nun kalt geworden, doch ich oeffne die Canvasfenster dennoch, vor allem gegen den Mount Kenia.
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04 Mär 2022 18:39 #638765
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5.2. vor 6 Uhr erwache ich mit stechenden Kopfschmerzen. Wohl erstmal Schmerzmittel nehmen und nochmals etwas ruhen. Hilft nicht, aber ich muss zum Frühstück, wo ich wenigtens etwas zu mir nehme. Wieder im Zelt bleibt der Kaffee nicht, wo ich ihn hintat und es ist nun Migräne, was ich seit über 30 Jahren nicht mehr hatte. Also noch mehr Schmerztabletten, packen und auf zum Parkplatz. Ich glaube die Kälte am Kopf nachts war nicht so der Hit…. Mein Kopf funktioniert noch, denn ich merke, dass ich meinen Universalsteckdosenwürfel vergessen habe. Liebenswürdigerweise holt ihn M aus meinem Zelt und wir können losfahren.

Durch die Stadt Nanyuki, vorbei an den Treibhäusern bei Timau und dann kommt ein nettes kleines Häuschen, wo es super Kaffee und leckeren Kuchen gibt (mein Frühstück nun, denn es geht mir wieder gut). Das gönnen wir uns, denn ich liebe auch deren blumigen Garten. Bald geht die Strasse runter und wir passieren den Elefantentunnel, der den Elfanten ermöglicht von den Savannen zum Mount Kenia und zurück zu wandern. Bei der Kreuzung links und über die vielen Bumps in Isiolo Stadt, wo wir auch tanken. Weiter auf der Teerstrasse bis Archer’s Post und über die Holperpisten zwischen na ja, typischen Behausungen zum Eingang zum Samburu Nationalreservat.

Ich hatte die Tickets in Nairobi gekauft, was die Ranger nicht allzu begeistert, aber sie kooperieren. Dann kommt der Ruf – Frosch. Was in der Dürre? Doch, der Keller’s Schaumnestfrog (Chiromantis kelleri) lässt seine Haut bei Hitze fast weiss werden und legt sich in den Schatten. Schaumnestfrösche schlagen eine schaumige Masse um die Eier, die an Aesten über Wasser hängt. Die geschlüpften Kaulquappen weichen die Masse auf und fallen ins Wasser, in der Hoffnung, dass diese lange genug da sein wird, bis sie zu Fröschen herangewachsen sind. Mit dem Klimawandel leider nicht mehr garantiert



Uebrigens es war ein Ranger, der ihn meinen Gästen zeigte und diese mich dann riefen. Es ist schön, dass sie auch an allem interessiert sind.
Nun sind wir auf dem Weg zum Elephant Bedroom und halten natürlich schon einige Male, obwohl das Licht sehr hart ist. Doch meine Gäste waren noch nie im Samburu.

Vergleich der Termitenschlösser zum Grevy Zebra



Einchecken in der Lodge. Da M immer sagte, sie bewege sich zu wenig, bekommen sie auch gleich ein Zelt weit weg vom Restaurant. Ich ziehe gleich um die Ecke für die 4 Nächte ein. Die Zelte sind schön und um meins herum ist es total buschig – herrlich.

Das Mittagessen schmeckt lecker und es bleibt noch wenig Zeit, bevor es auf Pirsch geht. Es ist erstaunlich grün, da vor Kurzem Regen gefallen war. Leider bei Weitem nicht genug, aber besser als gar nichts. Der Ewaso Nyiro Fluss hat etwas Wasser, was die verschiedensten Tier ausnutzen, denn es ist HEISS!



Grüne Meerkatzen beachtet man meist, wenn sie einem Essen klauen. Doch obwohl sie oft in meinem Garten rumtoben und sich Mangos und anderes holen, mag ich sie. Meine Hunde lassen sie oben auf den Bäumen bleiben. Sie sind intelligent und äussert flink.



Der Spornkiebitz / Spur-winged Lapwing ist häufig und meist in Wassernähe zu finden



An einer Stelle sieht man noch gut, dass der Fluss kürzlich über die Ufer kam. Die Extreme schlagen zu – entweder kein Regen oder dann gleich wie aus Badewannen.



Dikdiks sind nicht die kleinsten Antilopen. Auch diese Gattung ist auseinander gerissen worden und was man nun in Kenia von der Masai Mara bis Samburu findet, ist das Naivasha Dikdik (Madoqua cavendishi)

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