18.Tag (Di. 04.01.2022)
Meru National Park
98km
Innerhalb des Nationalparks gibt es noch einen separat umzäunten Bereich, der als Rhino Sanctuary dient. Dieser Bereich ist unser Ziel für den morgendlichen Gamedrive. Die Orientierung in diesem Teil des Parks ist sehr schwierig. Die Wegweiser sind alle abgebaut und die Wege passen in weiten Teilen weder zur Nationalpark-Karte noch zu Maps.me. Es ist nicht so, dass man sich verirrt, aber man weiß nie genau, wie man von einem Punkt zum anderen kommt. Die Fahrerei verläuft mehr nach dem Motto Trial and Error. Dazu kommt, dass auch hier viele Wege zugewachsen und nur schwer passierbar sind.
Auf den ersten Blick nicht zu erkennen, aber das ist ein Weg.
Der Busch im Rhino Sanctuary ist sehr dicht. Die namensgebenden Dickhäuter finden wir nicht und auch ansonsten nur wenige Tiere. Einzig die Giraffen sind auch im dichtesten Busch immer gut zu sehen.
Dieser Giraffenbulle hat bei einem seiner Kämpfe ordentlich was auf die Ohren bekommen.
Entlang des Rojewero Rivers fahren wir zum gleichnamigen Hippopool. Selbst auf den besseren Wegen muss man immer wieder mit Hindernissen rechnen, die es zu umfahren gilt.
Der Meru National Park wird von einer Vielzahl kleinerer und größerer Bäche durchflossen, welche alle in den Tana River münden, der die Südgrenze des Parks bildet. Entlang der Bäche ziehen sich dichte Galeriewälder. Landschaftlich sehr schön, aber Tiere sieht man selten. Meist nur auf den wenigen Lichtungen.
Am Rojewero Hippopool angekommen, finden wir dort eine zehnköpfige Hippofamilie, die fröhlich vor sich hin grunzt.
Vom Hippopool geht es zurück zur nahe gelegenen Campsite, wo wir eine lange Mittagspause verbringen. Beim decken des Tischs muss ich feststellen, dass unsere Automaus einen Tetrapack Milch angenagt hat, welcher daraufhin komplett ausgelaufen ist. Entsprechend große ist die Sauerei. Der Industrieteppich, mit welchem der Aufbau ausgekleidet ist, hat sich komplett mit Milch vollgesaugt. Da ist erst einmal Putzstunde angesagt; das Mittagessen muss warten. Mit vielen Litern Wasser verdünne ich die Milch im Teppich und versuche sie dann mit Bürste und Schwamm so gut wie möglich rauszureiben. Bei der Aktion bin ich dankbar für den Wasseranschluss auf unserer Campsite. Trotzdem wird der Aufbau die nächsten Tage immer leicht säuerlich riechen. Wo ich schon am Putzen bin, mache ich auch gleich noch die Fahrerkabine und den Kühlschrank sauber. Das war nach 2 Wochen im Busch auch mal nötig. Dann gibt’s endlich Futter.
Am Nachmittag fahren wir zunächst in Richtung Süden. Auch hier wieder sehr dichte Vegetation und nix zu sehen. Wir fahren dann lieber in Richtung Elsas Kopje und finden dort erstmals größere freie Flächen und sehen reichlich Tiere. Besonders gut gefällt es uns in den Mughwango Swamps. Dafür ist hier mal wieder die Wegfindung ein Problem Es gibt zahlreiche Tracks, aber alle enden als Sackgasse.
In einer Herde Steppenzebras entdecken wir auch 2 Grevy Zebras. Hätte nicht damit gerechnet, dass es die hier auch gibt. Im direkten Vergleich sieht man erst, dass die Grevy Zebras erheblich größer als die Steppenzebras sind.
Wir hatten den ganzen Tag überwiegend wolkenlosen Himmel und auch der Sundowner wird nur von ein paar Schleierwolken verschönert. Wir finden einen schönen Sundownerplatz und sehen der Sonne zu, wie sie hinter dem Mount Kenia untergeht.
Der Park ist nur schwach besucht. Über den ganzen Tag hinweg haben wir nur 2 Safarifahrzeuge gesehen. Die zweite Nacht in Folge sind wir ganz allein auf der Campsite.
Nach Einbruch der Nacht sitzen wir wieder am Lagerfeuer und genießen eine klasse Geräuschkulisse. Westlich von uns brüllen wieder die Löwen, werden aber von den Elefanten in den Schatten gestellt, die östlich von uns gehörig Radau machen. Da scheint der Haussegen in der Herde ordentlich schief zu hängen.
Währenddessen koche ich Nudeln mit Auberginen-Bolognese.