THEMA: Staub & Schlamm (Reisebericht Kenia 2021/2022)
21 Mai 2022 13:56 #643866
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  • tina76 am 21 Mai 2022 13:56
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Hallo Thomas,

auch von mir lieben Dank für die Fortsetzung Eures tollen Berichts! Der macht wirklich Lust, selbst zu fahren in Kenia.
Und da Chamäleons eins meiner Lieblingstiere sind, bin ich begeistert, von dem sattgrünen Exemplar auf Eurem Bild. :)

Liebe Grüße
Tina
Uganda 2022 - Ohne Gorillas aber mit Chamäleons
www.namibia-forum.ch...mit-chamaeleons.html

Costa Rica 23: Von Regenwaldfieber bis Tapir-Suche
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25 Mai 2022 14:19 #644046
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  • Topobär am 25 Mai 2022 14:19
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14. Tag (Fr. 31.12.2021)
Tsawo East National Park
142km




Früher Aufbruch ohne Frühstück. Zunächst geht es zum Voi Gate und von dort zur Pipeline Road. Gleich am Beginn der Pipeline Road entdecken wir eine Gruppe Löwinnen. So schmal wie die sind, haben sie schon länger keine Beute gehabt. Trotzdem sind Sie nicht im Jagdmodus, obwohl es an diesem bewölkten Morgen noch nicht zu heiß dazu wäre. Stattdessen liegen Sie träge im Gras.









Auch im weiteren Verlauf der Pipelie Road sehen wir immer wieder Tiere. Diese Strecke hat zu recht einen guten Ruf in Sachen Tiersichtungen.







Hier im Westen des Parks hat es anscheinend kräftiger geregnet, denn es gibt immer wieder Schlammlöcher zu um- oder durchfahren.

Die Pipeline Road führt uns bis zum Mbololo River, dem wir in Richtung Nordost bis zum Galana River folgen. Tiere sehen wir kaum, aber die Landschaft gefällt uns und die Piste ist abwechslungsreich.



Am Galana River angekommen fahren wir zum ganz in der Nähe liegenden Picknickplatz bei den Lugard Falls. Hier wollen wir eine ausgiebige Mittagspause verbringen.

Als ich die Heckklappe des Aufbaus öffne riecht es nach verschmortem Kabel, ich kann jedoch nicht den Ursprung lokalisieren. Als ich kurz darauf die rechte Seitenklappe des Aufbaus öffne schlägt mir Rauch entgegen. Gleichzeitig höre ich Kathrin von der anderen Seites des Wagens rufen: „Hier brennt es.“ Ich sprinte um den Wagen herum und sehe das obere linke Regal des Kücheneinbaus in Flammen stehen. Hier liegen Schwämme, Spülmittel und Plastikhandschuhe für den Abwasch. Außerdem befindet sich hier der Sicherungskasten des Aufbaus, welcher für den Brand verantwortlich ist. Ohne groß nachzudenken reiße ich den ganzen brennenden Kunststoff aus dem Regal und ersticke die Flammen am Sicherungskasten mit einem Küchenhandtuch. An den Feuerlöscher im Fahrgastraum hatte ich in der Schrecksekunde gar nicht gedacht. Nachdem die Flammen gelöscht sind, ziehe ich zur Sicherheit erst einmal alle Sicherungen. Das betrifft natürlich auch den Kühlschrank und zumindest dessen Sicherung baue ich wieder ein. Wir können den Sicherungskasten ja jetzt erst einmal gut beobachten.



Die Aktion bringt mir einige Brandblasen an den Händen, aber das ist ein akzeptabler Preis, wenn man bedenkt, dass dies auch das Ende des Urlaubs hätte sein können.

Wir telefonieren mit Sunworld und die organisieren umgehend einen Mechaniker, mit dem wir uns um 16:00Uhr auf der Campsite treffen sollen.

Mit einer Stunde Verspätung können wir uns endlich unserer Mittagspause widmen, die wir uns nach dem Schrecken redlich verdient haben.



Nach dem Essen gehen wir runter ins Flussbett zu den eigentlichen Fällen. Die sieht man kaum, da der Fluss hier durch eine enge Schlucht fließt. Dafür gibt es aber jede Menge Treibholz. Die Gelegenheit nutze ich und sammle reichlich Brennholz, damit wir heute Abend endlich wieder ein Campfire haben.





Da wir schon um 16:00 zurück auf der Campsite sein müssen, fällt die Mittagspause deutlich kürzer aus als geplant. Wir fahren von den Lugard Falls entlang des Galana Rivers bis zum Zusammenfluss von Athi River und Tsavo River, welche ab diesem Punkt den Galana River bilden. Dort biegen wir nach Süden ab und fahren entlang der Westgrenze des Parks zurück zur Campsite. Tiere sehen wir nur sporadisch, aber landschaftlich ist dies für uns der schönste Teil des Tsawo East National Parks.



Auf halber Strecke machen wir einen Zwischenstopp am Mudanda Rock, um uns ein wenig die Füße zu vertreten. Vom Felsen aus hat man einen weiten Blick über das flache Land ringsum.





Südlich des Mudanda Rocks treffen wir vermehrt auf Elefanten.







Pünktlich um 16:00Uhr trifft der Mechaniker auf der Campsite ein. Immer wieder stelle ich in Afrika fest, dass hier ganz entgegen der gängigen Vorurteile sehr viel wert auf Pünktlichkeit gelegt wird. Das sich für viele Dinge viel Zeit genommen wird, steht dem nicht entgegen.

Über 2h lang verkabelt der Mechaniker den Aufbau komplett neu und misst die gesamte Elektrik durch. Wir haben den Eindruck, dass er sein Handwerk sehr gut beherrscht. Er findet bei der Reparatur einige Kabel mit beschädigter Isolierung. Sieht aus wie angeknabbert. Wir vermuten, dass unser Untermieter nicht ganz unschuldig an dem Brand war.

In der Dämmerung schlagen plötzlich die Paviane Alarm. Als dann auch noch eine Gruppe Impalas aufgeregt über die Campsite läuft ist klar, dass etwas im wahrsten Sinne des Wortes im Busche ist. Tatsächlich taucht schon kurz darauf eine Löwin aus dem hohen Gras am Rande unserer Campsite auf. In aller Seelenruhe spaziert Sie über das Gelände, interessiert sich aber zum Glück nicht für uns.

An dieser Stelle ein kurzes Feedback zur Ndololo Campsite. Es handelt sich dabei um die einzige Public Campsite im Tsawo East National Park. Das Gelände ist sehr weitläufig und schön unter großen Bäumen gelegen. Wir hatten einen Stellplatz am Rande. Dort war das Gelände etwas offener; es gab aber einen einzelnen großen Schattenbaum. Das Waschhaus war schon in die Jahre gekommen, aber es hat noch alles funktioniert. Neben dem Waschhaus gab es noch einen Küchenkäfig mit Licht und Wasser, den wie aber wie immer nicht genutzt haben. Es war wenig los. Die erste Nacht gab es noch drei weitere Parteien; die weiteren Nächte hatten wir die Campsite ganz für uns allein. Uns hat die Ndololo Campsite sehr gut gefallen.

Zum Abendessen gab es Gemüse mit Erdnusssauce. Eigentlich ein veganes Gericht, aber wenn man in Afrika im Dunkeln kocht sind die Gerichte nie wirklich vegan. An diesem Abend hatte es wieder sehr viele Insekten, von denen sich garantiert auch ein paar in den Topf verirrt haben.
Letzte Änderung: 25 Mai 2022 14:43 von Topobär.
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26 Mai 2022 01:03 #644073
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  • Sadie am 26 Mai 2022 01:03
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Sehr guten Service habt ihr da von Sunworld erhalten. Natürlich Klasse dass ihr nahe bei Voi wart und dass ihr ohne Probleme vom Fluss bis nach Ndololo fahren konntet trotz des Kabelschadens.
Ja eurer Blinder Passagier war da sicher verantwortlich für eure Misere. Was ist eigentlich aus dem geworden? Ist er selber wieder abgestiegen?
Uns hat die Ndololo campsite nur gefallen weil wir beim Picknicken dort immer Elefanten aus nächster Nähe sahen und es war einfach toll dort zu sitzen und sie zu beobachten. Die Paviane und Vervet Monkeys waren allerdings eine richtige Plage. Der Wärter dort musste immer wieder eingreifen und sie mir der Schleuder verscheuchen wenn sie du frech wurden. So waren wir froh nicht dort schlafen zu müssen da auch der Waschraum sehr vernachlässigt war. Gut, dass es euch dort gefallen hat, doch nur einige Monate nachher!
Dickes Danke für den Bericht!
Katrin
If life is a journey be sure to take the scenic road!

Expedition Antarktis:
www.namibia-forum.ch...s-und-s-georgia.html

Island In Herbstfarben
www.namibia-forum.ch...-september-2018.html


Nordamerikanische Safari und Landschaften May Till October 2019

www.namibia-forum.ch...landschaft-2019.html

Zweite Selbst Fahrer Tour in Tansania. Same same but different.
Juni 2018
www.namibia-forum.ch...e-but-different.html

Trip reports in English:

Namibia and KTP 2016
safaritalk.net/topic...-tr-nam-sa-bots-nam/

Botswana 2016:
safaritalk.net/topic...fari-tr-bots-nam-sa/

Tanzania 2015:
safaritalk.net/topic...s-and-lions-in-camp/

Nam-SA-Bots 2014:
safaritalk.net/topic...ca-and-namibiab/page
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29 Mai 2022 23:30 #644272
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Hallo Kathrin,

der Mechaniker kam von der Lions Bluff Lodge in Lumo, die ebenfalls von Sunworld betrieben wird.

Unser blinder Passagier wird noch in mehreren Kapiteln vorkommen.

Mit den Pavianen hatten wir auf der Ndololo Campsite überhaupt keine Probleme; mit den Meerkatzen nur ein einziges Mal. Elefanten waren kein einziges Mal auf der Campsite.
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30 Mai 2022 12:38 #644296
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  • KarstenB am 30 Mai 2022 12:38
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Hallo Thomas,
merkwürdiger Zufall. Unseren einzigen (Klopf auf Holz) Brand hatten wir ebenfalls in Kenia, 2003 auf der Fahrt von Nairobi zum Tsavo Ost. Da der Brand im Motorraum war, konnten wir nicht weiterfahren und mussten unser Auto am Rand der Schnellstraße Nairobi - Mombasa abstellen. Dann musste ich erst mal ein paar km laufen, um eine Telefonzelle zu finden. Unser Vermieter brachte uns dann ein Ersatzauto, das dauerte natürlich auch noch einige Stunden. Während des Wartens hatten wir noch eine Nahtoderfahrung :woohoo: : ein Minibus hat den zähen Verkehr in einem irren Tempo auf dem Standstreifen überholt und fuhr haarscharf an uns vorbei. Wäre ich in dem Moment ausgestiegen ... Wir haben einen Riesenschreck bekommen.
Danke, dass Du mich wieder nach Kenia und in die Vergangenheit entführst!
LG aus HH,
Karsten
Infos NordTZ 22 www.namibia-forum.ch...juli-22.html?start=0
RB Kenia 2020 www.namibia-forum.ch...pt-2020.html?start=0
Reisebericht Südtanzania 2013 www.namibia-forum.ch...lft-nicht-immer.html
Kurzbericht 7 Wochen Nam-Bots 2012 www.namibia-forum.ch...wochen-nam-bots.html
Bericht Zimbabwe 1995: ... 30 Tage Gefängnis www.namibia-forum.ch...tage-gefaengnis.html
Reisebericht 2008: 18 Nights in the Bush - ha-ha-ha www.namibia-forum.ch...e-bush-ha-ha-ha.html

Nordtansania Feb. 2015 - Kein RB www.namibia-forum.ch...imitstart=0&start=12]
Walking Safari Zimbabwe 97 www.namibia-forum.ch...ri.html?limitstart=0
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01 Jun 2022 11:40 #644451
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15.Tag (Sa. 01.01.2022)
Tsawo East National Park – Hunters Lodge
254km




Den Jahreswechsel haben wir wie immer in Afrika verschlafen. Dafür sind wir früh auf den Beinen und starten den Tag mit einem kurzen Gamedrive zum Aruba Dam und zurück. Leider sind heute in dieser Gegend viel weniger Tiere zu beobachten als in den vergangenen Tagen. Erst auf dem Rückweg, schon kurz vor der Campsite, kommen wir doch noch auf unsere Kosten. Erst finden wir eine Gruppe Zwergmangusten, die durch das hohe Gras wuseln und dann läuft uns eine große Gruppe Elefantenbullen über den Weg.







Zum Frühstück fahren wir zurück auf die Campsite. Dabei werden wir Opfer eines koordinierten Überfalls einer Gruppe Grüner Meerkatzen. Wir sitzen schon beim essen, als ich die Affen zielstrebig auf unser offenes Auto zulaufen sehe. Sofort springe ich auf, um Sie zu verscheuchen und den Wagen zu schließen. Das gelingt auch ohne Verluste, aber der Wagen war nur ein Ablenkungsmanöver. Während ich mich um den Wagen kümmere stürmt ein anderer Teil der Affenbande den Frühstücktisch von der Seite, an der ich gesessen hatte. Kathrin auf der anderen Seite des Tisches wird dabei komplett ignoriert, egal wie sehr Sie die Affen anschreit und rumfuchtelt. Der Sexismus der Affen frustriert Sie immer mehr, als unsere Verluste, welche diesmal eine Packung Weißbrot und mein fertig zubereitetes Sandwich waren. Nach dieser Attacke hole ich die Zwille aus dem Auto und lege sie auf den Tisch. Das reicht aus, um die Affen auf Distanz zu halten. Die wissen genau, was es mit dem Teil auf sich hat. Mit der Zwille neben sich, haben die Affen sogar vor Kathrin Respekt und wir können das Frühstück ungestört fortsetzen.





So richtig überzeugt hat uns der Tsawo East National Park nicht. Es ist nicht so, dass es zu wenig Tiere gibt. Die verteilen sich nur leider auf eine viel zu große Fläche. Das Verhältnis zwischen Tiersichtungen und zu fahrenden Kilometern ist eher schlecht. Man muss lange Distanzen zurücklegen und dass auch noch überwiegend auf Pisten mit heftigem Wellblech. Dazu kommt noch, dass das Wegenetz sehr grobmaschig ist. Häufig sieht man Tiere weit entfernt und hat keine Chance näher heranzukommen.

Die Belastungen für das Fahrzeug sind auf solch einer Safari schon extrem. Vor allem das Wellblech setzt dem Material zu. Immer wieder geht etwas zu Bruch. Nicht am Landcruiser selbst, der scheint unzerstörbar. Vielmehr sind es die Anbauteile, die den Belastungen nicht gewachsen sind. Heute Morgen stellen wir fest, dass die Halterung eines Dämpfers der rechten Seitenklappe des Aufbaus gebrochen ist. Zum Glück sind die Dämpfer so stark, dass die Klappe auch mit nur noch einem Dämpfer offenbleibt. Darüber hinaus stelle ich fest, dass die Arretierung einer Reserveradhalterung angebrochen ist.

Nach dem Frühstück verlassen wir den Park über das Voi Gate. Am Ortsausgang von Voi sehe ich, wie das Reserverad rausschwenkt; jetzt ist die Arretierung also vollständig gebrochen. Ich halte an, um das Rad zumindest provisorisch mit Kabelbindern oder Spanngurten zu fixieren. Sofort kommt ein selbsternannter Mechaniker angerannt. Die scheinen hier alle der Ansicht zu sein, weiße Touristen sind allein nicht überlebensfähig. Als freundlicher Mensch schicke ich natürlich niemanden weg, der einem helfen will. Der Typ hat aber nicht den geringsten Schimmer davon, was er tut. Als er innerhalb kürzester Zeit zwei Kabelbinder unbrauchbar macht und deutlich wird, dass er nicht die geringste Ahnung hat, schicke ich Ihn doch weg. Als er dann auch noch Bezahlung für seinen Dilettantismus verlangt muss ich sehr an mich halten, um nicht auszurasten, werde aber zumindest deutlich lauter. Letztendlich lassen wir Ihn einfach stehen, fahren ein paar hundert Meter weiter und fixieren dann das Reserverad.

Hilfe erhoffen wir uns von der Totaltankstelle am der Mombasa-Nairobi Road. Die ist Anlaufstelle aller Safariveranstalter auf dieser Strecke und dort werden von den Mechanikern immer wieder kleinere Reparaturen durchgeführt. Wir hatten gedacht, dass die gebrochene Halterung geschweißt werden muss, aber der Mechaniker hat eine bessere Idee. Er baut das identische Gegenstück der gebrochenen Halteplatte am anderen Reserverad aus und schickt einen Bodo Boda Fahrer damit zu einer Schmiede im Ort. Die Schmiede erstellt ein Duplikat der Halteplatte, welches dann in die defekte Reserveradhalterung eingebaut wird. Wir werden auf der weiteren Reise keinerlei Probleme mit der Halterung haben.

Noch ein kurzer Einkauf im Supermarkt und wir können uns auf den Weg machen. Unser ursprünglicher Zeitplan ist natürlich längst über den Haufen geworfen. Eigentlich wollten wir im Chyulu Hills National Park auf der Public Campsite übernachten, um uns einen ersten Eindruck von diesem uns noch unbekannten Nationalpark zu verschaffen. Dafür ist es jetzt längst zu spät, weshalb wir nach einer Alternative suchen. In mehreren Reiseberichten wurde positiv von der Hunters Lodge berichtet, weshalb wir uns entschließen dort die Nacht zu verbringen.

Nach rund 2h haben wir unser Ziel erreicht. Erst einmal fahren wir jedoch vorbei, da die Lodge bei Maps.me falsch eingezeichnet ist und wir das Schild übersehen haben.

Die Lodge gefällt uns und ist gut besucht. Die Anlage liegt in einem kleinen Akazienhain. Viele Vögel und Meerkatzen tummeln sich auf dem Gelände. Der Teich sorgt für ein lautstarkes Froschkonzert.









Der Pool ist groß und gut besucht. Weiße Safaritouristen sind hier nicht vertreten. Vielmehr trifft sich hier die kenianische Oberschicht, wie man an den Fahrzeugen auf dem Lodgeparkplatz unschwer erkennen kann.


Hier steht unser Landei neben seinem reichen Cousin aus der Großstadt. Auch in Nairobi gibt es inzwischen ein Porsche-Zentrum.

Katrin schafft es, auf dem Weg zu unserem Zimmer, über eine überstehende Gehwegplatte zu stolpern und fällt lang hin. Dabei schlägt Sie massiv mit dem Kinn auf; da ist jetzt ein ordentliches Loch drin, welches heftig blutet. Sollte eigentlich genäht werden, aber wo soll man das hier machen lassen. Wir beschließen die Wunde mit Bordmitteln zu versorgen. Kathrin ist auch zuversichtlich, dass wir das so hinbekommen. Auf meinen Einwand, dass eine größere Narbe zurück bleiben könnte meint Sie nur: „Ich bin doch schon verheiratet, da kommt es jetzt nicht mehr so sehr auf die Optik an.“

Nachdem wir uns die letzten Tage überwiegend vegetarisch ernährt haben, bestellen wir heute zum Abendessen eine gegrillte Lammkeule. Die Portion ist riesig, aber das Fleisch ist leider sehr trocken. Beim Essen geht hier anscheinend Quantität vor Qualität.

So richtig gestoppt bekommen wir die Blutung an Kathrins Kinn noch nicht. Bis zum ins Bett gehen müssen wir immer wieder den Verband wechseln, da er durchgeblutet ist. Mal schauen, wie das am nächsten Tag aussieht.
Letzte Änderung: 01 Jun 2022 11:59 von Topobär.
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