3. Station: 3 Nächte in Ilses AirBnB in Swakopmund
Über C19 und C14 ging es zunächst zurück in Richtung Solitaire, am Tropic of Capricorn-Schild machten wir einen ersten Fotostopp. Auch am Gaub Pass und am Kuiseb Pass machten wir kürzere Pausen. Über die D1998, D1982 und D1985 gelangten wir auf die C28 und fuhren auf dieser bis Swakopmund. Die Fahrstrecke war gut in Schuss und es gab nur wenig Verkehr, so dass wir bereits zwischen 14 und 15 Uhr bei Ilses AirBnB-Wohnung im Haus Rosemund ankamen. Ursprünglich hatten wir ein B&B etwas außerhalb im Auge, buchten dann aber auf die sehr zentral gelegene Wohnung um. Diese war sehr groß, gepflegt und hervorragend ausgestattet. Einzig die dazugehörige Garage wirkte recht eng für den Hilux, daher parkten wir auf der ruhigen Straße vor der Unterkunft. Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten, schauten wir uns das Städtchen an. Auch wenn die Sonne schien, waren die Temperaturen mit ~15 Grad ein starker Kontrast zur Wüste

Im The Village Café machten wir eine Pause und aßen leckere Waffeln bzw. Pancakes. Auf dem Spielplatz neben dem Stadtstrand konnte sich unser Sohn eine Weile austoben, bevor wir die Mole und anschließend die Jetty anschauten. Danach war es Zeit fürs Abendessen im The Tug. Bei der Buchung hatte ich um etwas ruhigere Plätze gebeten und wir erhielten tatsächlich einen Tisch in einer Fenster-Nische mit Blick auf das Meer und die Jetty. Wir entschieden uns für die "Seafood Extravaganza"-Platte für zwei Personen, welche laut Karte mindestens 40 Minuten Zubereitungszeit dauert. Dies war aber nicht der Fall, da das Essen nach 20-25 Minuten kam. Die Platte umfasste Garnelen, Tintenfischringe, Muscheln, Kabeljau-Filet, Kingklip-Filet und John Dory Goujons. Dazu konnte man sich zwei Beilagen und zwei Soßen auswählen. Alles schmeckte hervorragend, wobei das Highlight die großen Tintenfischringe waren, welche ohne Zweifel die besten unseres Lebens waren. Als wir nach dem Bezahlen aufstanden, kam eine ältere englisch-sprechende Dame vom Nachbartisch zu uns und meinte, dass sie uns ein wenig beobachtet hätte und unser Sohn sei gut erzogen. Wir fanden das Ganze etwas strange, als ich es dem Junior übersetzte, meinte dieser grinsend "thank you"
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen fuhren wir gegen 7:45 nach Walvis Bay zu Levo Tours, da wir um 9:00 die Dolphin & Seal Tour gebucht hatten. Wir waren die ersten Teilnehmer vor Ort, bis zum Start kamen aber noch zahlreiche andere Personen hinzu. Wir wurden auf mehrere kleinere Boote aufgeteilt, damit es nicht zu voll wird. Neben uns drei nahm noch eine deutsche Reisegruppe mit etwa 10 Personen teil. Unser Kapitän hieß Walter und wirkte wie ein norddeutscher Seebär, er meinte aber, dass er noch nie in Deutschland gewesen sei. Er zeigte uns zunächst das Hafengebiet, dann ging es aufs offene Meer und am Ende noch zu einer riesigen Robbenkolonie. Die Tour ist sowohl lehrreich als auch sehr unterhaltsam, da Walter absolut klasse war. Nach einer Weile kam eine Robbe an Bord gehüpft, welche man streicheln und fotografieren konnte. Auch ein Pelikan landete auf dem Dach, bei diesem hielten aber alle einen gewissen Abstand. Während der Fahrt schwammen häufiger Delfine neben Boot her und mehrmals sahen wir auch Wale die kurz auftauchten. Am Ende gab es noch ein leckeres Buffet inkl. Austern, Sekt und Sherry. Als ich unserem Sohn erklärte, dass dies große Muscheln seien, wollte er unbedingt eine Auster probieren, da er Meeresfrüchte sehr gerne isst. Er fand sie ganz gut, blieb dann aber lieber bei den anderen Sachen des Buffets. Walter war vom Austern-probieren so beeindruckt, dass der Sohnemann auf der Heimfahrt mit ans Steuerrad durfte. Dies wiederum begeisterte unseren Sohn so sehr, dass er danach strahlend meinte: "Walter, eigentlich wollte ich Polizist oder Feuerwehrmann werden, jetzt aber möchte ich Kapitän werden so wie du"

Alle Gäste waren von der rund 4-stündigen Tour total begeistert.
Danach schauten wir uns die Flamingo-Kolonie von der Strandpromenade aus an, bevor wir eine Pause im Dolphins Coffee Shoppe inkl. Pancakes mit Zimt und Zucker bzw. Schokokuchen machten. Als wir zurück nach Swakopmund fahren wollten, sahen wir, dass ein Reifen merklich Luft verloren hatte. Ich pumpte ihn wieder mit unserem Hand-Kompressor auf und hörte keine entweichende Luft. Daher fuhren wir zurück nach Swakopmund, bei der Ankunft war aber bereits wieder etwas Luft aus dem Reifen entwichen. Ich rief daher bei Hertz an und erhielt umgehend die Adresse einer Werkstatt am Ortsrand. Als wir nach kurzer Zeit hinkamen, war man dort bereits von Hertz informiert worden und ein sehr freundlicher Mitarbeiter machte sich direkt an die Arbeit. Er fand ein kleines Loch, welches direkt versiegelt wurde, so dass wir nach nicht mal einer Stunde zurück an der Unterkunft waren. Wir wollten uns noch ein Permit für den nächsten Tag für den Welwitschia-Drive besorgen, das Office an der Ecke Bismarck Street & Sam Nujoma Avenue ist jedoch wegen Renovierung in einen anderen Teil der Stadt umgezogen, so dass wir leider kein Permit vor dem Feierabend besorgen konnten ... schade, aber auch kein Weltuntergang.
Zum Abendessen hatten wir Plätze fürs Buffet im Old Steamer reserviert. Dies war sehr lecker und bot eine tolle Auswahl an Gerichten: Suppe, Vorspeisen, Rinderfilet, Fisch, Creme brullet,...
Am nächsten Tag hatten wir die Living Desert Tour von Chris Nel gebucht und wurden nach dem Frühstück um 8:00 vom Guide Jürgen und seinem Sohn Han-Jo mit 2 Fahrzeugen abgeholt. In beiden Fahrzeugen waren je 8 Personen, alle deutsch-sprachig, so dass die Tour komplett auf deutsch stattfand. Wir fuhren ein Stück in Richtung Walvis Bay bevor es nach rechts in die Dünen ging. Wir hielten an verschiedenen Stellen an, wo Han-Jo nach Tieren Ausschau hielt und Jürgen mit viel Fachwissen und noch mehr Humor alles mögliche erklärte. Wir sahen u.a. Sandkäfer, eine Sandviper, eine Blendschleiche, eine Wüsteneidechse, einen Namibgecko, ein Wüsten-Chamäleon,... Jürgen konnte alle Teilnehmer mit seiner Begeisterung für die Tierwelt der Dünen anstecken und unser Sohn wurde häufiger mit einbezogen. Gegen Ende gab es noch eine Fahrt über die steilen Dünen, nach ca. 5 Stunden wurden wir wieder an der Unterkunft abgesetzt. Kurz vor der Ankunft sahen wir noch das Ende des KüsKa-Umzugs.
Da die Sim-Karte meiner Frau einen Fehler anzeigte, fuhren wir nach einer Mittagspause zum MTC-Laden im Einkaufszentrum "Platz am Meer". Die Mitarbeiter konnten den Fehler beheben, so dass wieder alles einwandfrei funktionierte. Im dortigen Checkers erledigten wir die Einkäufe für die nächsten Tage im Etosha. Nachdem wir das Auto wieder an der Unterkunft abgestellt hatten, gönnten wir uns ein Eis im Ice & Spice Café. Danach besuchten wir noch das Swakopmund-Museum, dies ist zwar nicht allzu groß, aber durchaus sehenswert und kostet nur 40 NAD Eintritt. Anschließend gab es zum Abendessen bei Gabriele’s Pizzeria sehr leckere Pizzas.
Als Fazit lässt sich sagen, dass die Tage in Swakopmund vor allem durch die beiden Touren absolute Spitze waren. Ilses Unterkunft war mit einem Preis von 70 Euro pro Nacht zudem ein tolles Preis-Leistungs-Angebot.