9. Station: 2 Nächte im Askiesbos ... Samochima Bush Camp bei Shakawe
Nachdem wir ein letztes Mal das hervorragende Frühstück auf der Terrasse genossen hatten, machten wir uns an den Check-out. Unser Sohn verabschiedete sich speziell von den beiden deutschen Praktikantinnen sehr herzlich inklusive Bussi und Umarmung. Als eine von beiden vorschlug, dass er gerne bei ihnen bleiben könne, dauerte die Überlegungszeit ziemlich lange. Glücklicherweise entschied er sich dann aber doch für die Weiterfahrt: "ich will ja auch noch die anderen Unterkünfte kennen lernen"

Die ca. 20km lange Fahrt zum Grenzübergang Mohembo nach Botswana erfolgte via Transitstrecke durch die Mahango Core Area, hierfür muss man keinen Parkeintritt bezahlen. Der Grenzübertritt ging verhältnismaßig schnell, da wir - mal wieder - die einzigen Touristen waren. Unser Sohn war dennoch etwas irritiert darüber, wozu die ganzen Formulare und Stempel dienen sollten. Er freute sich aber über den neuen Stempel in seinem Kinder-Reisepass

Die Grenzübertrittsgebühren betrugen 60 BWP fürs Auto, 50 BWP für die Road Safety Levy Fee sowie 150 BWP für die Haftpflichtversicherung, also insgesamt 260 BWP, welche man mit Kreditkarte bezahlen konnte.
Die A35 in Botswana war recht gut geteert, so dass die ca. 50km bis Shakawe zügig zu fahren waren. An der Kreuzung mitten im Ort entdeckten wir eine Bank mit Geldautomat, somit konnten wir uns gleich mit Bargeld eindecken.
Die Unterkunft "Askiesbos ... Samochima Bush Camp" liegt außerhalb des kleinen Örtchens Shakawe und man fährt am Schluss ca. 2km Sandpiste. Es gibt einen zentralen Parkplatz, wo wir von einem Angestellten begrüßt wurden. Aufgrund unserer frühen Anreise war das Zimmer noch nicht fertig, wir hatten aber im Vorfeld mit den Besitzern geklärt, dass wir unser Gepäck deponieren können. Denn wir wollten zu den Tsodilo Hills fahren um die dortigen Felszeichnungen anzuschauen. Man fährt hierbei erst 20km Teerstraße bis Ncamasere und wechselt dann für ca. 30km auf eine halbwegs gute Sandpiste. Am Ende befindet sich der Eingang zum Tsodilo Camp, wo man aus verschiedenen Touren auswählen kann. Wir entschieden uns für den Rhino-Trail, welcher 120 BWP für den Guide kostet, dazu kommen 50 BWP pro Person und 10 BWP pro Kind für den generellen Parkeintritt. Die Mitarbeiterin erklärte uns, dass wir noch ein paar Kilometer weiter in den Park fahren müssten, am kleinen Museum würde dann ein Guide warten. Als wir am Parkplatz ankamen, kam auch direkt ein Mann auf uns zu. Dieser erklärte uns aber, dass er heute der einzige Guide sei, da alle Kollegen auf einer Beerdigung seien. Da er noch eine andere Tour hätte, müssten wir leider 1 Stunde warten. Das war für uns in Ordnung, da wir so die Mittagspause vorzogen. Afrika-typisch war es am Ende aber (natürlich) keine Stunde, sondern eher 1,5-2 Stunden, er entschuldigte sich damit, dass ihn die andere Gruppe noch zum Mittagessen eingeladen hatte. Was solls, somit konnte unsere Wanderung ja endlich starten ... dachten wir zumindest. Denn er erklärte, dass wir mit unserem Auto zu verschiedenen Stationen fahren würden. Dort stiegen wir aus und liefen zumindest kurze Strecken zu verschiedenen Felszeichnungen. Keine Ahnung, ob dies der normale Ablauf ist (im Internet hatte ich in Berichten von wirklichen Wanderungen gelesen) oder ob der Guide an dem Tag eher lauf-faul war oder ob er es aufgrund unseres Sohnes machte. Da wir aufgrund des verspäteten Starts Mitten in in die pralle Mittagshitze geraten waren, konnten wir uns mit dieser Variante aber anfreunden. Zumal der Guide sehr sympathisch wirkte und in hervorragendem Englisch (und etwas deutsch für unseren Sohn) viele Infos zu den Felszeichnungen und der Geschichte und Kultur der Gegend erzählte. Trotz holprigem Start und anders als geplantem Ablauf war die Tour durchaus empfehlenswert, wenngleich eine ähnliche Tour in Patagonien zur Cueva de las Manos deutlich besser und professioneller war. Nach ca. 1-1,25h war die Tour zu Ende und der Guide fragte, ob wir ihn zum Ausgang mitnehmen könnten, da er nun Feierabend machen würde. Wie sich herausstellte, war die Dame am Eingang sein Frau und hoch-schwanger in Erwartung des zweiten Kindes.
Der Rückweg nach Shakawe war auch wieder problemlos machbar, anstatt zur Unterkunft fuhren wir weiter in das Örtchen, da wir zum Abendessen das Dijo Deli einer österreichischen Besitzerin eingeplant hatten. Als wir hinkamen, hing am Tor leider ein Zettel "closed". Da wir die als Alternative ausgesuchte Pizzeria nicht am in Google und Tracks4Africa ausgewiesenen Platz fanden, gab es die Notfall-Option: nach dem Einkaufen im Choppies in der Acacia Mall holten wir in einem Imbiss Hähnchen-Teile und Pommes. Das war jetzt kein kulinarisches Feuerwerk, schmeckte aber einwandfrei und war mehr als sättigend.
Zurück in der Unterkunft war unser Gepäck bereits in die gebuchte Familiensuite gebracht worden, welche den hervorragenden Online-Eindruck zu 100% bestätigte: von der großen Terrasse mit Tisch und Stühlen kommt man in das Zimmer aus dickem Zeltstoff, welches trotz zusätzlicher Matratze für unseren Sohn noch genügend Platz bot. Das Doppelbett war extrem bequem und man konnte die zahlreichen Fenster nach Wunsch verdunkeln. Im hinteren Bereich gibt es ein Badezimmer mit Toilette und Badewanne. Letztere nutzten wir auch hier nicht, da die große Außendusche wirklich toll und außergewöhnlich ist mit Blick auf das Okavango-Delta. Im Inneren gab es einen kleinen Kühlschrank und einen Ventilator. Das WLAN funktioniert laut Homepage eigentlich nur im Gemeinschaftsbereich, durch die Nähe zu dieser hatten wir aber auch in der Hütte Empfang, wobei die Bandbreite aufgrund der abgelegenen Lage der Unterkunft aus nachvollziehbaren Gründen eher eingeschränkt war. Inklusive Genius-Rabatt bezahlten wir über booking.com lediglich 75€ pro Nacht. Frühstück konnte für 155 BWP pro Person und ein Abendmenü für 195 BWP dazugebucht werden (unser Sohn kostete jeweils die Hälfte).
Nachts hörte man immer mal wieder Geräusche von Hippos und Vögeln, wir schliefen aber auch hier hervorragend.