11. Station: 3 Nächte in Khwai
Auch in dieser Unterkunft bot das Frühstücksbuffet eine gute und leckere Auswahl inklusive Eierspeisen nach Wahl. In der Nähe des Frühstücksbereichs gab es einen Futterplatz für Vögel, so dass man diese gut beobachten konnte. Wie schon am Vortag kamen wir mit der sehr sympathischen Besitzerin Marije ins Gespräch, in dessen Verlauf sie erzählte, dass sie auch schon unsere Unterkunft in Khwai genutzt hätte. Sie klang dabei sehr begeistert, was unsere Vorfreude auf die nächsten Tage noch entsprechend steigerte.
Gegen 8:30 checkten wir aus und fuhren über Mababe nach Khwai. Bis kurz vor dem Desinfektions-Checkpoint ging die Teerstraße weiter, danach wurde es zur Sandpiste mit abschnittsweise herausfordernden Tiefsand-Passagen. Dank der Übung und Erfahrung aus den letzten Wochen kamen war aber ohne Probleme und gut durch. Wie schon auf der Strecke nach Maun wurden wir auch an diesem Desinfektions-Checkpoint durchgewunken. Auf dem Weg sahen wir bereits Elefanten und Giraffen, etwa auf Höhe der Abfahrt zum Magotho Camp zudem einen Elefanten-Kadaver, der von Geiern und Marabus belagert war

Nach etwa 3 Stunden kamen wir an unserer Unterkunft in Khwai an. Da das Angebot an Hotels, Guesthouses oder BnBs in dieser Region recht begrenzt ist und die meisten Unterkünfte entsprechend hochpreisig sind, suchte ich während der Planung recht lange nach etwas Passendem und fand letztendlich "The Termite Mound". Hierbei handelt es sich um eine noch recht neue Privatunterkunft mit insgesamt drei Schlafzimmern mit jeweils eigener Dusche und Toilette. Dazu gibt es eine voll ausgestattete Küche und einen großen Gemeinschaftsbereich. Man bucht die Unterkunft ab mindestens 2 Gästen komplett, der Preis liegt dabei bei 150 USD pro Person. Da die Übernachtung unseres Sohnes kostenlos war, bezahlten wir somit insgesamt 300 USD pro Tag für die gesamte Unterkunft. Selbstverständlich ist dies auch ein mehr als stolzer Preis, im Vergleich zu den anderen Unterkünften der Region aber geradezu ein Schnäppchen. Vor allem wenn man die Einzigartigkeit der Unterkunft bedenkt: denn diese besteht aus zwei großen Frachtcontainern im Erdgeschoss, welche aufwändig umgebaut wurden (auf der einen Seite ist ein Schlafzimmer, auf der anderen Seite die Küche). Jeweils darüber, also quasi im ersten Stock, befinden sich zwei weitere Schlafzimmer mit Wänden aus hochwertigem Zeltstoff und einem Balkon mit Blick auf den Garten. In den Fenstern sind Moskitonetze, zusätzlich sind weitere Netze am und um die bequemen Betten angebracht. Man kann die Zimmer komplett verdunkeln, wir ließen jedoch das Fenster am Balkon frei um morgens durch den grandiosen Sonnenaufgang geweckt zu werden.
Die Küche ist vollständig ausgestattet mit Kühlschrank, Gasherd/-backofen, Geschirr, Pfannen, Töpfen, ... Die Vorderseite der Küche kann mittels einer Kurbel geöffnet werden, so dass man auch von hier einen tollen Blick auf den Garten bekommt. Im Gemeinschaftsbereich gibt es einen langen Tisch mit Stühlen sowie ein gemütliches Sofa. Im Garten steht ein Grill und es gibt eine Feuerstelle, an der man abends sitzen kann. Das Highlight für unseren Sohn war der Hochsitz/die Aussichtsplattform im Garten, auf dem Gartenmöbel stehen und von dem aus man einen wunderbaren Ausblick Richtung Fluss hat, an dem wir häufiger Elefanten, Flusspferde, Büffel, ... sahen. Nachts hörte man immer mal wieder Flusspferde und Elefanten in der Umgebung grunzen bzw. tröten. Die Unterkunft verfügt über eine Solaranlage, welche für Strom und warmes Wasser sorgt. Es gibt sogar Satelliten-Internet und in einem weiteren Gebäude auf dem Grundstück wohnt Llumba, die bei Fragen oder Problemen als Unterstützung dient.
Alles in allem war The Termite Mound zweifellos eine der außergewöhnlichsten und coolsten Unterkünfte aller unserer bisherigen Urlaube
Nachdem wir uns mit der Unterkunft vertraut gemacht hatten, fuhren wir nachmittags noch etwas durch die Khwai Community Concession, welche keinen Eintritt kostet. Einer der Wege führt am Fluss entlang und wir sahen wieder viele Tiere wie Elefanten, Flusspferde, Wasserböcke, Fischadler, Affen, Zebras, Krokodile, ...
Anfangs hatten wir Probleme uns im Labyrinth der gewundenen Sandwege zurecht zu finden, da die Garmin-Karten unseres Navis diese nur teilweise im Bestand hatte. Die Karten der kostenlosen Handy-App MapsMe waren jedoch sehr akkurat, weshalb die Navigation damit hervorragend klappte. Nachdem wir eine Weile am Fluss entlanggefahren waren, kamen wir zu einer Furt. Da wir uns vorgenommen hatten, Wasserdurchfahren zu vermeiden, drehten wir um, da es inzwischen auch später Nachmittag geworden war.
Zurück in der Unterkunft wollte unser Sohn vorm Duschen noch auf den Hochsitz klettern, von oben entdeckten wir dabei ca. 50 Elefanten, Flusspferde und Büffel in der näheren Umgebung

Zum Abendessen gab es leckeres Rinderfilet mit Kartoffeln, danach setzten wir uns an die Feuerstelle im Garten und genossen dieses paradiesische Fleckchen Erde. Irgendwann hörten wir ein Knacken aus den Büschen und stellten etwas erschrocken fest, dass einige Elefanten zum Fressen bis in den Garten gekommen waren. Sicherheitshalber schauten wir uns die Sache erstmal von den Balkonen aus an, dann kam aber auch Llumba vorbei und meinte, dass dies gelegentlich vorkäme, aber noch nie etwas passiert sei, da die Elefanten irgendwann weiterziehen würden. Nach einer Weile waren die Elefanten in der Tat satt gefressen und stampften gemütlich weiter, als Andenken hinterließen sie einige große Kackhaufen

Wiedermal vollkommen von den Afrika-Eindrücken überwältigt schliefen wir in den gemütlichen Betten ein.