THEMA: Von Jo`burg bis in Sambias Norden 2022
17 Nov 2022 17:42 #655715
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  • tiggi am 17 Nov 2022 17:42
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Lumangwe Falls

Wir werden früh durch Stimmen geweckt. Zwei Frauen sind bereits am Laubkehren, Kinder befinden sich auf dem Weg zu Schule. Ihr Weg führt direkt über Wasserrohre an dem Platz vorbei.
Um 7.50 Uhr sind wir bereits auf dem Weg nach Mporokoso. Jetzt müssen wir uns entscheiden, ob wir nach Westen oder nach Norden zum Lake Tanganyika abbiegen. Ich glaube, die Vernunft hat dann doch gesiegt und nach dem Abwägen vieler Für und Wieder, werden wir nach Westen zu den nächsten Wasserfällen fahren.
Um 10.00 Uhr erreichen wir Mporokosso auf der neuen Straße. Wir sind angenehm überrascht von dem Ort. Es gibt eine neue Tankstelle, einen Straßenmarkt und ein kleines Hotel. Uns fallen die nicht wenigen großen Villen auf, viele Häuser sind neu gebaut und sehen sehr hübsch aus.


Handyaufnahme aus dem Auto




Das Hotel befindet sich hinter diesem Gebäude


Viele Menschen sind unterwegs zum Markt oder treffen sich auf der Straße zum Plausch.
In der Ortsmitte ändern sich schlagartig die Straßenverhältnisse. Es scheint, als wenn hier keine Autos mehr entlangfahren. Es gibt nur noch Motorradspuren. Tiefe Spurrillen und Löcher sind wieder da.




Man schaut etwas erstaunt, so viele Autos kommen hier nicht vorbei.


Leider sieht man die tiefen Schlaglöcher nicht so deutlich.

Eine beschwerliche, staubige Piste für die nächsten 80 Km liegt vor uns. Mal entscheiden wir uns für die linke Spur, dann wechseln wir auf die rechte. Ach, besser wird es nirgends.



Ganz langsam tuckern wir auf der D19 auf und ab und bewegen uns vorwärts. Nach erstaunlichen 2,5 Stunden erreichen wir Chiwalla.



Unterwegs haben wir sogar eine Cappu-Pause eingelegt, um einfach mal wieder die Organe an Ort und Stelle rutschen zu lassen. Die Arme zittern noch länger.
Nach einer weiteren Stunde stehen wir am Tor zu den Lumangwe Falls.





Gleich hinter dem Gate befindet sich ein großes Gebäude, welches nur von außen gut aussieht, von innen befindet es sich im Rohbau und dient der Lagerung von Holz, Kisten und Müll. Hier sollen wir wieder 35 US$ zahlen. Ich gebe fast meine letzten Dollarnoten hin. Jeder einzelne Schein wird gründlich untersucht. Er darf nicht zu alt sein. Da findet der Herr doch tatsächlich zwei Scheine mit aus dem Jahre… (ich weiß es nicht mehr genau, aber sie sind zu alt). Dollarnoten, die vor 2009 erstellt wurden, werden nicht gerne genommen. Hier besteht angeblich die Gefahr von Fälschungen. Eine heiße Diskussion beginnt, letztendlich dürfen wir hier doch übernachten und die alten Banknoten werden akzeptiert.





Die Lumangwe Falls liegen einsam, vollkommen unverbaut, vom letzten Dorf viele Kilometer entfernt in einem dichten Regenwald. Sie gelten als das Highlight jeder Nordsambiareise. Nur wenige Besucher verirren sich hierher. Der Wasserfall stürzt abrupt in 30 m Tiefe ab. Als 120 m breiter Fluss kommt er hier an, sein Sprühnebel versorgt die tropische Pflanzenwelt in dieser Umgebung.


Abbruchkante









Der Campingplatz hat allerdings seine besten Zeiten hinter sich. Man zeigt uns die Toiletten, Duschen und einen Shelter zum Unterstellen. Parken und campen können wir direkt am Wasser, zwei junge Männer bieten sich als Guides an und wollen uns versorgen. Wir bestellen Feuerholz beim Caretaker, einen Guide braucht man nicht, weil man sowieso nicht weit laufen kann. Der Caretaker möchte kein Geld fürs Holz, wir geben ihm aber 40 Kw für seine Arbeit.
Die Toiletten verfügen nicht mehr über die Wasserspülung und verstopfen schnell, an den Duschen wurden die Köpfe und Wasserhähne abgebaut, aus den Steckdosen floss vermutlich noch nie Strom.



Eine halbe Stunde nach uns trifft ein Landrover mit deutschem Kennzeichen ein und fragt, ob sie sich zu uns stellen können. Na klar, wir teilen gerne den Platz. Wir lernen Tanja und Cello (Spitzname, org. Marcel) kennen und genießen gemeinsam die Zeit, der Abend am Lagerfeuer ist von netten Gesprächen geprägt. Die beiden wollen am nächsten Tag bis zum Lake Tanganyika. Cello stammt aus der Schweiz, hat aber den Wagen in D gekauft und aus steuerlichen Gründen auch dort angemeldet. Sie sind bereits seit 20 Monaten in verschiedenen Ländern des südlichen Afrikas unterwegs.



Später baden wir im erfrischenden Wasser eines Zuflusses zum Wasserfalls, es ist kalt, aber die Außentemperaturen sind sehr warm. Ein kurzer Spaziergang zu einem Ende der Aussichtsplattform und ein Abstieg zum Grund es Wasserfall und damit erschöpft sich der Wanderweg.




Merkwürdige Gebilde wachsen hier???










Es war sehr schön hier!

Biggi
Letzte Änderung: 17 Nov 2022 20:31 von tiggi.
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18 Nov 2022 10:07 #655744
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  • tiggi am 17 Nov 2022 17:42
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Ich weiß nicht, ob ich diese Strecke noch einmal fahre, denn am Ende unserer Reise schauten die St0ßdämpfer aus den Federbeinen heraus. Die Landschaft war jedoch einmalig schön und von daher reizt es natürlich noch einmal nach ein paar Jahren diese Tour zu machen.
Ihr wisst ja, Tiggi (Biggi) ist mein Boss, ich bin nur der Fahrer.
Viel Spaß beim Lesen
Manfred
Letzte Änderung: 25 Nov 2022 08:11 von tiggi.
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18 Nov 2022 16:37 #655765
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Liebe Biggi,

danke für die wunderschönen Aufnahmen der unberührten Wasserfälle. Es sieht wirklich traumhaft aus dort!!!
Das man sich die Wasserfälle nicht mit anderen bzw. nur sehr wenigen teilen muss, macht es sicher nochmal ganz
besonders. Wie schön, dass Dein Manfred, Dich überall hinbringt. :) Da mein Freund leider nicht in so schwierig zu erreichende, umwegsame Gegenden fahren würde, freue ich mich umso mehr, diese Ecke von Sambia
nun durch Deine Bilder sehen zu können.

Liebe Grüße
Tina
Uganda 2022 - Ohne Gorillas aber mit Chamäleons
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Costa Rica 23: Von Regenwaldfieber bis Tapir-Suche
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25 Nov 2022 08:39 #656201
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Hier mal ein Kartenausschnitt, der unsere "Runde" gut darstellt. Die Mumbuluma Falls gibt es zweimal, wir haben die südlichen Falls bei Mansa besucht und den Abstecher an den Lake Tanganyika sind wir nicht gefahren.

Mumbuluma Falls

Wir verabschieden uns von Tanja und Cello und wünschen ihnen viel Glück auf ihrem weiteren Weg. Dann trennen sich unsere Wege. Wir folgen der R74, einer gut geschobenen Umleitung bis Kawambwa.






Bis zum nächsten Ort gibt es tatsächlich ab und zu ein paar Häuser oder Hütten.


Landwirtschaft kann auf diesen Böden kaum betrieben werden, hier wachsen ein paar Erdnüsse.


Dann sahen wir diese brennende Hütte, Kinder und Erwachsene standen herum. Wir konnten nicht erkennen, ob die Hütte aus Versehen abgebrannt ist oder ob sie angesteckt wurde. Da kaum Wasser vorhanden ist, wurde auch nicht gelöscht.


Die Gravelroad ist wirklich gut, wir sind ganz begeistert. Teilweise wird sie gerade erneuert und wir mussten immer wieder DERTOUR fahren.


Dann war die Hauptroute mit Sandbergen blockiert.




Dieses Mädchen freute sich, dass sie fotografiert werden sollte und erhielt ein paar "sweeties" dafür.

Der kleine Ort hat nicht viel zu bieten, aber es gibt einen ATM und wir können unsere Bargeldvorräte auffüllen, bevor es an die Grenze zum Kongo geht.


Plötzlich durchqueren wir ein Waldstück. Ich bin mir nicht mehr genau sicher, ob es vor oder hinter dem Ort war.

Viele kleine Dörfer mit freundlichen Menschen durchqueren wir. Eigentlich sind es keine abgeschlossenen Dörfer, hier reiht sich Hütte an Hütte. Ab Kawambwa nutzen wir die gute D 74. Es gibt hier ein paar Löcher im Asphalt, aber im Großen und Ganzen können wir entspannt zügig fahren. Später biegen wir auf die D79 ab, hier häufen sich die Potholes und das ändert sich auch nicht bis Mwense.


Die Häuser sind hier sehr hübsch anzusehen und man sieht überall diese freien Vorbauten - Loggias






Leider habe ich nur ein paar nicht ganz scharfe Handyaufnahmen von diesem Abschnitt!


Typisches Straßenleben.




Man versucht die Löcher zu stopfen! :woohoo:
Auf dieser Strecke begegnen uns später noch viele LKW der UN, die als mobiles Krankenhaus unterwegs sind. Ebenso verkehren hier einige Versorgungs - LKWs. Es lohnt also die Fahrbahn in einem guten Zustand zu haben.

Auf diese Straße konzentriert sich das gesamte Leben, Schulkinder, Frauen, die Fische verkaufen wollen, Männer, die die Löcher flicken und immer wieder zahllose Personen auf Fahrrädern. Es ist ein spannendes Bild, welches sich uns bietet.


Ein Dorf reiht sich ans nächste, kaum eine Möglichkeit, einmal abseits eine Pause einzulegen, ohne von vielen neugierigen Gesichtern umringt zu werden. Ich finde es immer schwierig, wenn wir eine Packung Kekse herausholen, einen Cappu kochen und von den Menschen des Dorfes beäugt werden. Natürlich sind die Leute genauso neugierig wie wir, aber eigentlich müsste man alle einladen.
Obwohl wir mitten drin sind, gelingt es uns, ein Plätzchen zu finden.


Mwansabombwe: Im historischen Ortsteil Kazembe wurde vor mehr als 250 Jahren das Königreich der Lunda gegründet.


Waschtag!
Der Luapula (Fluss) bildet die Grenze zum Kongo. Rapids (auch Mambilima Rapids im Hupe Reiseführer bezeichnet) betrachten wir nur aus der Ferne. Eine Zufahrt lässt sich nur schwer ausmachen.





Ab Mwense wird die Landschaft interessanter, bergiger und bald erreichen wir die Mumbuluma Falls. Auch hier werden wir übernachten. Der Caretaker Abraham sorgt wieder für Feuerholz, verabschiedet sich dann aber, weil er noch wichtige Dinge in der nächsten Stadt Mansa zu erledigen hat. Ein Nachtwächter, er stellt sich als Peter vor, wird auch hier zu unserer Sicherheit abgestellt. Wir stehen an der Dorfstraße und können eine Toilette in dem Infohaus der Wasserfälle nutzen. Ansonsten befindet sich der lieblose Platz auf einem offenen Plateau. Es ist windig. Am Abend erscheinen ein paar Kinder, die uns Fettgebäck anbieten. Den ganzen Abend kommen Radfahrer vorbei. Es ist stockdunkel, man hört nur ihr Klappern, nur sehr selten hat einer eine Lampe. In D wäre das undenkbar, so zu fahren.






Campsite :silly:

Der Weg zu den Fällen








Zum Tauchen geeignet!





Der Wasserfall fällt in zwei Kaskaden herab und ist lange nicht so schön, wie die vorherigen Fälle. Die Umgebung lässt auch wenig Möglichkeiten für weitere Wanderungen. Über zwei Treppen gelangt man an die Fälle, die eine gute Möglichkeit zum „Duschen“ bilden. Neugierige Kinder verstecken sich im Gras und hinter den Bäumen und machen sich einen Spaß daraus, uns zu beobachten.


Das angrenzende Dorf nutzt das Wasser zum Waschen, Geschirrabwaschen und Trinken.




Der Fluss fließt direkt hinter der Campsite entlang.


Hinter dem Gitter leuchten die weißen Zähne von Peter! Er hat sich so über unseren Besuch gefreut, denn viele Camper kommen nicht hierher. immer wieder betont er, dass die Einnahmen aus dem Tourismus so wichtig sind.
Inzwischen nehmen unsere Dollarscheine ab und Peter hat auch gleich eine Rechnung in Kwacha ausgestellt ohne zu fragen, ob wir in Dollar zahlen wollen. Wir haben 600 Kw bezahlt. Das entspricht 35 €.
Biggi
Letzte Änderung: 26 Nov 2022 13:44 von tiggi.
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26 Nov 2022 10:48 #656271
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Hoi Biggi
tiggi schrieb:
IN ARBEIT
:ohmy: Du arbeitest aber lange!!! :ohmy:
;) :P :laugh:

Ein kleines 'Danke' zwischendurch bekommst Du dafür aber schon! ;)
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26 Nov 2022 13:27 #656279
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Hallo Picco,
was gut werden soll, braucht seine Zeit!
Ich habe gestern begonnen und musste zwischendurch zur Arbeit. Jetzt suche ich noch Fotos und werde es dann beenden. Noch steht mein Name nicht unter dem Bericht!
Hi, hi :silly:
Biggi
Letzte Änderung: 26 Nov 2022 14:15 von tiggi.
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