Zu den Kapishya Hotsprings
Am Morgen erzählt Larry uns noch ihre Geschichte, wie die Lodge aufgebaut wurde und wie es zur Scheidung kam, dennoch betreibt sie die Wilderness Lodge weiter und ihr Mann ist nach wie vor Miteigentümer. Hin und wieder verlässt sie die Einsamkeit und fährt nach Livingstone, in ihre Heimat. Zurzeit lebt ein belgischer junger Mann bei ihr, der das Ökosystem erforscht und die Bevölkerung in die Erhaltung der Natur einbinden möchte. Mit dem australischen Paar tauschen wir auch noch ein paar Geschichten aus, bevor es dann weiter geht. Die beiden sollen uns später erneut treffen.
30 Minuten benötigen wir bis zur Kraterroad, der T2. Bis Mpika fahren wir von Loch zu Loch und umrunden liegengebliebene LKWs.
Holzgestell zur Reparatur
Mpika ist eine Kleinstadt. Es gibt viele Läden, aber keine großen Ketten wie z. B. Shoperite oder Pick`n Pay. In Mpika werden wir von einer neuen und absolut heilen und noch dazu beleuchteten Straße überrascht. Die Freude über die gute Fahrbahn währt aber nur kurz. Hier haben sich die Chinesen ein Denkmal gesetzt.
Gleich hinter der Stadt geht es „normal“ weiter. Es scheint etwas mehr Teerbelag vorhanden zu sein, aber die Löcher sind auch schon wieder vorhanden.
Die Landschaft wird abwechslungsreicher, kleine Berge und Hügel säumen die grüne Umgebung. In Kakalantekwe verlassen wir die T2 und folgen der D53 auf einer guten Gravelroad. Unser Ziel ist das alte Jagdschloss Shiwa Ng` andu Estate (African House) aus der Kolonialzeit und die Kapishya Hot Springs.
Kurz hinter dem Ort Kakalantekwe stehen wir vor einem Gate und müssen uns registrieren lassen. Bis zum African House sind es noch 10 Km.
Die gelbrote Gravelroad lässt sich gut befahren.
Bald erreichen wir die ersten roten Backsteinhäuser der Arbeiter dieses Guts. Ein kleines Dorf ist hier entstanden.
Die Häuser sehen ein bisschen verwahrlost aus, sind aber noch bewohnt.
Wir folgen einer alten Allee und stehen bald vor dem prächtigen Anwesen. Die Landschaft erinnert kaum an typische afrikanische Savannen- oder Steppen-Landschaften.
Heute ist allerdings Sonntag und sonntags hat der Guide frei, der die Führungen durchs Jagdschloss erklärt.
Wir stehen am alten Tor, es ist verriegelt, ein paar Hunde kommen bellend auf uns zu gerannt. Wir machen ein paar Fotos hindurch und wollen schon weiterfahren, als ein älterer Herr auf einem Quadbike auf uns zu kommt.
Er stellt sich als der Eigentümer, Mark Harvey, vor. Sein Großvater. Sir Steward Gore-Browne, hat 1921 dieses Schloss erbaut. Er öffnet für uns den Garten und führt uns bis zum Gebäude. Von ihm erfahren wir, wie teuer die Unterhaltung ist und dass sich nur wenige Touristen hierher verirren. Die Einnahmen reichen nicht aus, um die Unterhaltung des Schlosses zu finanzieren. Mindestens 6 Hunde zähle ich, die das Anwesen bewachen und uns beschnüffeln und begrüßen. Zum Schluss beschenkt uns Mark noch mit frischen Zitronen aus seinem Garten.
In seinem Garten wachsen Kaffeebüsche, er plant aber eine größere Plantage zu errichten und hat besonders gute und teure Büsche gekauft.
Er gibt uns den Tipp, an den 1,5 Km entfernten See zu fahren. Dort hat er einen Sundownerturm errichtet und meint, das sei ein tolles Plätzchen für eine Lunchpause. Er warnt noch vor der untersten Stufe, aber sonst sollten wir unbedingt den Blick über den See genießen.
Und, er hat nicht zu viel versprochen. Lechwe oder Pukus, Gnus und Impalas grasen in der Nähe. Ein wunderbares Plätzchen zu relaxen und zu träumen.
Im Hintergrund ist der See zu sehen.
Nach unserer Cappuccinopause fahren wir über das Gut zu den 32 Km entfernten Kapishya Hot Springs, dessen Eigentümer der Bruder ist, Mark Harvey.
Zuvor schauen wir uns noch auf dem Gut um und machen ein paar Fotos. Es leben hier noch 120 Angestellte, die sich um die Rinder und den Farmbetrieb kümmern.
Manche Maschinen haben bereits einen antiquarischen Wert

Die 32 Km Gravelroad führt uns durch abgelegene Dörfe, mit freundlichen neugierigen Menschen, dann erreichen wir den bunten Blumengarten Garten an den Kapishya Hot Springs.
Rezeption und Restaurant
Auch hier wird Rinderzucht als zusätzliche Einnahmequelle betrieben und so erleben wir, dass die Rinder immer Vorfahrt haben und wir uns in Geduld üben müssen, weil zwei Kälbchen und ihre Mutter uns einfach nicht durchlassen wollten. Schließlich bin ich aus dem Wagen gestiegen und habe die Tiere aus der Fahrbahn getrieben.
Das Baden in den heißen Quellen, (37°C), ist wirklich witzig, da permanent aus dem Untergrund heiße Luftbläschen aufsteigen und die kitzeln ordentlich. Nach dem Bad legen wir uns erschöpft in die Schaukel am Fluss und genießen ein kühles Bier. Umgeben ist diese Terrasse von einem sehr schönen Tropengarten mit vielen grünen Pflanzen und Bäumen und einer Menge Vögel.
Plötzlich ertönt ein lautes Zwitschern und ich suche den Verursacher, ein Turako. Diese Vögel sind so laut, dass man sie sofort erkennt. Leider habe ich nur mein Handy für eine unscharfe Aufnahme dabei.
Restaurant
Am Abend genießen wir eine Pizza im Restaurant. Nein, es sind doch letztendlich 4 Pizzen, man meint es gut mit uns. Wir sitzen mit dem australischen Pärchen, die wir bereits in Mutinondo trafen, zusammen und einem Farmer und seiner Frau aus Sambia. Die beiden stammen ursprünglich aus Dänemark und leben seit 20 Jahren in Sambia. Wir sprechen über den weiteren Verlauf unserer Strecke. Das sambische Pärchen warnt uns gleich vor der Tour an den Lake Tanganyika. Der Weg sei steinig und halsbrecherisch bis nach Ndole Bay und man sollte nur fahren, wenn man mind. 2, besser noch drei Reservereifen mit sich führt. Das enttäuscht mich jetzt. Bisher habe ich im Netz keine Beschreibung des aktuellen Zustandes finden können. Bei meinem Mann läuten gleich die Alarmglocken: Wir haben im Januar neue Reifen gekauft. Sollen wir es wagen? Er hat schon jetzt die Nase voll, von den extrem schlechten Straßen.
Wie fast überall in Sambia zahlen wir auch hier wieder 20 US$ pP für die Übernachtung. US$ werden lieber als sambische Kwacha genommen. Und die Zahlung mit Karte funktioniert nicht immer überall. Man sollte deshalb ausreichend Bargeld mit sich führen. Heute gibt es kein WLAN und deshalb können wir auch nicht mit unserer Kreditkarte zahlen.
Diesen wunderbaren grünen Ort zu verlassen fällt uns wirklich schwer, aber es warten noch weitere Highlights auf uns....
Biggi
PS Anmerkung: Die Namen der beiden Harvey Brüder wurden vertauscht: Mark leitet das Kapishya Resort und sein Bruder Charlie lebt in Shiwa Ngandu.