THEMA: Von Jo`burg bis in Sambias Norden 2022
31 Okt 2022 11:04 #654265
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Auf ins Neuland
Um 7.07 Uhr verlassen wir das Pioneer Camp, leider müssen wir heute Morgen durch Lusaka, um auf die T2, Great North, in Richtung Nordosten nach Tanzania zu gelangen. Die morgendliche Rush Hour übertrifft selbst den Verkehr in Hamburg und der ist schon eine wahre Freude für alle Pendler. Wir benötigen tatsächlich 1,5 Stunden um quer durch die Stadt zu fahren.


Autos links und rechts

Schulkinder unterwegs



Wir verlassen Lusaka langsam
Seit gestern leuchtet eine rote Warnlampe, der wir aber keinen Mangel zu ordnen können. Das Auto läuft problemlos, dennoch beunruhigt uns dieses Leuchten. Eine Toyota Werkstatt ist nicht mehr zu erreichen und so fahren wir vorerst weiter.
Einige Stunden später entdecken wir bei der Einfahrt des Ortes Kabwe eine Werbetafel für eine Toyota Werkstatt. Wir sind auch heute ziellos unterwegs und haben keine Eile, so dass wir der Werkstatt einen Besuch abstatten.
Genauso wie in Deutschland, wird das Auto erst einmal registriert und dann alle Unterlagen an die Werkstatt weitergereicht. Aber einen Unterschied gibt es doch: Man teilt uns mit, was die Untersuchung nebst Reparatur kosten wird und dass, obwohl das Problem noch nicht erkannt ist.





Unser Autochen wird duchgecheckt, vermessen und untersucht. Man findet nichts, die rote Lampe leuchtet, aber auch irgendwann nicht mehr. Wir unternehmen eine Probefahrt und da ist es plötzlich wieder, das rote leuchtende Ding. Also, es geht noch einmal auf die Hebebühne und Siwa, der nette Mechaniker, untersucht die weiteren Innereien. Er vermutet, dass einige Kabel aneinanderreiben und dadurch die Schutzhülle durchscheuert. Das verursacht die Probleme. Wir sollen wieder im Warteraum Platznehmen, er versucht erneut den Fehler ausfindig zu machen. Ich schaue mich ein wenig um und entdecke interessante Informationen an den Tafeln.
Es handelt sich um eine moderne Werkstatt, in der die Mechaniker regelmäßige Schulungen in Lusaka erfahren. Ebenso gibt es hier eine 3-jährige Ausbildung. Auf unterschiedlichen Fortbildungen werden die Mechaniker weiter gefördert. Das haben wir in Sambia nicht erwartet.
Die Kabel tauscht Siwa aus und zieht neue herein. Es dauert ein bisschen, aber der Betrag der Reparatur verändert sich nicht. Wir zahlen am Ende, die bei der Autoabgabe vereinbarten 850 KW, entsprechend 47 €.
Und tatsächlich lag das Problem wohl in den Kabeln. Für den Rest des Urlaubes leuchtete keine rote Lampe mehr.
Wir verlassen Kabwe in Richtung Norden. Der Straßenbelag ist der großen Hitze in den Sommermonaten zum Opfer gefallen und tiefe Spurrillen erschweren das Fahren. Besonders viele LKWs sind unterwegs, ein Überholen ist durch die Spurrillen nur mäßig möglich. Man muss schon geduldig sein.
Ab Kapiri Mposhi teilt sich die Straße und ein Großteil der LKWs biegt in Richtung Kongo ab. Die Straße wird besser, aber Verkehr herrscht immer noch, wenn auch längst nicht mehr so viel. Viele Tanklaster versorgen Sambia und andere Staaten mit Treibstoff aus DarEsSalam. Es ist unglaublich, was hier unterwegs ist. Einige die Fahrzeuge wären in Europa schon längst aus dem Verkehr gezogen worden. Aber genau das scheint hier die Tatsache zu sein, diese alten LKWs fahren jetzt durch Afrika.
Wenig später sollen wir aber erleben, wir gefährlich diese Straße ist.
Leider werden wir bald Zeuge eines schrecklichen Unfalls mit Todesfolge. Ein junges Mädchen lief vor einen LKW, wurde durch die Luft geschleudert und kam neben unserem Auto zum Liegen. Erinnerungen, die man gerne verdrängt.
An diesem Abend übernachteten wir im Forest Inn (Übernachtung 480 Kw zwei Pers), eine Lodge mit einem ganz wunderbaren Campingplatz.









Wir trafen hier auf zwei südafrikanische Paare, Familie Mannheimer (Clark und Launje) und Familie Schulze. Rods Familie kam ursprünglich aus Hannover. Das ist kein Witz, sie hießen tatsächlich so! Wir erlebten nette gemeinsame Stunden am Feuer und mit Wein und Amarula. Das lenkte von den tragischen Ereignissen ab.




Nette Stunden erlebten wir mit Familie Schulze und Mannheimer :woohoo:


Früh morgens startet der Eigentümer des Forest Inn mit seinem eigenen kleinen Flugzeug in den Copperbelt. Ihm gehören ein paar Minen, wie uns Rod erklärt. Den Bruder des Eigentümers sollen wir in ein paar Wochen auch noch kennenlernen. Manchmal ist Sambia doch sehr klein. Aber dazu später!
Am nächsten Tag geht es für uns alle weiter, aber dieses Plätzchen merken wir uns für den Rückweg.

Biggi
Letzte Änderung: 31 Okt 2022 11:13 von tiggi.
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31 Okt 2022 13:29 #654278
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Hallo Biggi, ich bin heute auf Deinen RB gestossen und noch aufgesprungen.....
Die Herren bringe ich mal aus der stabilen Seitenlage in die aufrechte...........

Schöne Grüße
Friederike


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31 Okt 2022 15:18 #654285
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Hoi Biggi
tiggi schrieb:
Wenig später sollen wir aber erleben, wir gefährlich diese Straße ist.
Leider werden wir bald Zeuge eines schrecklichen Unfalls mit Todesfolge. Ein junges Mädchen lief vor einen LKW, wurde durch die Luft geschleudert und kam neben unserem Auto zum Liegen. Erinnerungen, die man gerne verdrängt.
Ja, das kann ich gut verstehen, da hofft doch jeder so was nie erleben zu müssen.
Viel Kraft wünsch ich.
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01 Nov 2022 07:46 #654309
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@ Hallo Frederike, kannst du mir verraten, wie ich Handyaufnahmen - hochkant - drehe? Ich hab es schon mehrfach probiert, aber jedes Mal liegen die Bilder auf der Seite. Vielen Dank!

@ picco, Danke für deine Wünsche. Ja, das war ein Schreck, vor allem muss man erst einmal klären, dass nicht wir der Unfallverursacher waren, denn der LKW hielt nicht gleich. So eine Situation möchte ich auch nicht wieder erleben. Wir konnten nichts mehr tun für das arme Mädchen. Es war furchtbar!

Biggi
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01 Nov 2022 13:17 #654343
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Hallo Biggi,
hab' Dir eine PM geschickt!
Schöne Grüße
Friederike
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Mutinondo

"Mutinondo Wilderness ist ein Paradies für Freigeister, die wandern, schwimmen, Rad fahren und im Allgemeinen unberührte Miombo-Wälder, Bäche, Wasserfälle und Inselberge, über 60 km gut gepflegte und ausgeschilderte Wege und Aussichten von Horizont zu Horizont ohne menschliche Spuren erleben möchten." (Zitat der Homepage)

Mutinondo ist insofern einzigartig, als es eine echte Wildnis ist, in der man frei wandern kann.

Der Abschied von den netten Südafrikanern fällt uns schwer. Es wird auch am Morgen wieder erzählt und ein paar Fotos gemacht, dann fahren wir aber weiter. Die beiden Paare wollen in den Kasanka NP, unser Ziel ist Mutinondo.

Wir sind wieder zurück auf der T2 Great North, bis Serenje (gute 300 Km nördlich von Lusaka) kann man auch einigermaßen gut fahren, 30 Km weiter dann endet der Teerbelag und tiefe Krater tun sich auf. Ein Polizeicheckpoint besteht nur aus Löchern und Steinen, die Polizisten stehen mitten im Staub.







Selten hatten wir so schlechte Straßen. Nein, der Begriff Straße passt gar nicht mehr. Man hoppelt von Loch zu Loch, am Rande häufen sich die Unfallfahrzeuge. Umgestürzte LKWs werden mit einfachen Holzkonstruktionen wieder aufgerichtet und liegen oft wochenlang dort, manch schwierige Operation wird direkt am Motor ausgeführt.
Und dafür zahlen wir noch alle paar Kilometer unsere 20 Kw Straßenbenutzungsgebühr!



Nach 2,5 Stunden erreichen wir die Kreuzung nach Samfya und in den Kasanka NP, für uns geht es aber noch ein paar Kilometer weiter auf der T2. Dann biegen wir in eine unscheinbare Gravelroad und kämpfen uns durch 24 Km Tiefsand. Doch diese Pad ist für uns ein echter Highway zum Fahren.
In Mutinondo erwartet uns Larry, die sehr freundliche Eigentümerin der Wilderness Lodge. Wir haben alle Campsites zur Auswahl. Eine Hütte ist von einem Pärchen aus Australien, die aber in Malawi arbeiten, bewohnt, später wird noch eine weitere Campsite belegt.





Larry hat vor vielen Jahren mit ihrem geschiedenen Mann dieses Plätzchen entdeckt und als Ökolodge aufgebaut. Es gibt weder Strom noch Toiletten mit Wasserspülung. (Doch, eines gibt es in Nähe der Rezeption). Landschaftlich ist es wirklich sehr schön zwischen diesen Bergen. It`s a hiker`s paradise!


Duschhäuschen






Stilles Örtchen mit Weitblick! :ohmy:

Am Nachmittag steht eine kleine Wanderung an, Manfred kann nur bis zum ersten Wasserfall, dem Choso Waterfall laufen, ich laufe noch 3 Kilometer zu einem weiteren Wasserfall, dem Paradise Waterfall. Glasklares Wasser lädt zum Baden ein, Kanus und Padlets stehen kostenfrei zur Verfügung.








Wildnis?












Es geht noch ein Stückchen weiter...


Manchmal ist der Weg sehr schmal, aber immer gut gekennzeichnet :kiss:


Man läuft immer wieder über diese Felsen, die mit den Aloen bewachsen sind. Die Hinterlassenschaften von Antilopen sind zu finden, aber keine Tiere.



Der zweite Wasserfall, klein, aber fein!




Das Wasser fällt über Kaskaden von einer Ebene in die nächste ab.
Es macht unheimlich Spaß hier entlang zu laufen, hinter jedem Baum ergeben sich neue Ausblicke auf die Umgebung.








Auch die vertrockneten Sträucher haben ihren Reiz.


Der Weg ist gekennzeichnet....
Gegen Abend erkunde ich die Gegend hinter der Lodge und genieße den grandiosen Blick ins Luangwa Tal.




Rezeption:
Die Übernachtung kostet 20 US$ pP incl. Feuerholz in diesem kleinen Paradies.


Hier besteht Selbstbedienung, abgerechnet wird am Ende!

Ein traumhaftes Plätzchen, man blickt ins Luangwa Tal. :woohoo: Mutinondo befindet sich 30 KM westlich des Luangwa Tales.

Biggi
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Letzte Änderung: 04 Nov 2022 09:38 von tiggi.
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