Samstag/Sonntag 9./10. April: Endlich wieder Namibia
Endlich.
Gut 15 Monate sind seit der Buchung vergangen.
Noch nie gab es in der Zwischenzeit vor einer Reise gefühlt so viele Unwägbarkeiten und Aufwand wie diesmal.
Corona – Delta – Omikon – Impfung – Booster – PCR – Ja/nein – Versicherungsschutz – Infektion kurz vorher – Unterlagen – TTS … all das und noch vieles andere schwirrt durch unsere Vorbereitungen, Fakten, Gerüchte, neue Gerüchte, neue Fakten, schon wieder neue Vorgaben, ein nicht enden wollender Strom an Dingen, die berücksichtigt werden wollen/sollen.
Als wir uns am Flughafen in die Arme fallen, fällt ein riesiger Ballast von uns ab. Wir sind tatsächlich hier, haben unsere Bordkarten in Händen, alles wird gut.
Verschönt wird das ganze noch durch die Treffen mit Kordula & Wolfgang (Dandelion) und Gabi mit Familie (Gabi Muc). Auch sie sind heute mit „unserer“ Maschine auf dem Weg nach Namibia.
Der Flug selbst ist unspektakulär, unsere Premium Economy Plätze speziell für meine langen Gräten eine Wohltat.
Pünktlich erreichen wir Windhoek, verlassen wie immer als letzte das Flugzeug und sind dank Rolli-Begleitservice zusammen mit Sabine & Thomas ruckzuck durch die ganzen Kontrollen.
Für unseren Impfstatus interessiert sich niemand. Es reicht der oberflächliche Blick auf das gelbe Impfbuch, reinschauen will niemand.
Wir werden schon vom Fahrer von Africa on Wheels erwartet. Während wir noch auf ein weiteres Paar warten, ziehen wir Geld und besorgen eine MTC-Simkarte.
Bei Africa on Wheels angekommen, erfolgt die Fahrzeugübergabe und Einweisung ganz entspannt.
Unser Toyota Hilux Double Cab 2,8L ist mit 103.008 km auf dem Tacho nicht mehr neu, aber top in Schuß und wirkt mit der Offroad-Ausstattung reichlich martialisch auf uns. Ein richtiges Biest.
Entwarnung: Gepäck und Rolli passen mühelos rein, da hatten wir ja vor der Buchung mangels Vorstellungskraft zunächst Bedenken. Aber es ist noch jede Menge Platz.
Wir rollen schon fast vom Hof, da fällt dem Mitarbeiter noch ein: Wir haben einen Doppeltank, die Tanknadel reagiert erst wenn der erste Tank leer ist und wir auf dem zweiten fahren.
Gut dass wir da noch drüber gesprochen haben …
Ein kurzer Einkaufsstop, dann rauf auf die B1 Richtung Okahandja und danach dann auf Pad in Richtung Haasenhof Guestfarm, unserer Unterkunft für die erste Nacht.
Die Fahrt ist bis auf erste Baboons und einen Schakal ereignislos, aber sie zieht sich.
Wir lassen uns aber Zeit, haben ja heute nichts mehr vor.
Dann sind wir endlich da:
Dass unsere späte Ankunft auf der Farm für Irritationen und Unruhe sorgt, können wir nicht ahnen. Sie hatten zwischenzeitlich sogar mit unserer Reiseagentur telefoniert, denn angeblich ist heute keine Maschine aus Deutschland gelandet.
Aber alles gut, wir sind da und das mit der Maschine entpuppt sich als eine Verwechslung.
Der Empfang ist sehr herzlich, Hans-Peter, Hildegard, Claudia und Michael sind supernett und sofort fühlen wir uns wie bei Besuch bei guten Bekannten.
Beate nimmt sich erst mal eine Auszeit, immerhin sind wir jetzt fast schon anstrengende 24 Stunden unterwegs.
Wir anderen lassen uns erst mal mit Kaffee und frisch gebackenem Kuchen verwöhnen. Für Beate stellen wir Kuchen ins Zimmer, sie wird dann später vom Kuchenduft geweckt.
Später begleiten wir (ohne Beate) noch Michael, Hans-Peter und drei Hunde auf einer Inspektionstour über das Farmgelände. Sie müssen noch ein paar Zäune und Wasserstellen kontrollieren, Salzlecken auslegen.
Auch ein paar hochtragende Kühe werden noch in Richtung Haupthaus getrieben., Sie werden in Kürze kalben und sollen so vor Leopardenübergriffen geschützt werden.
Abends gibt es dann ein gemeinsames Abendessen mit unseren Gastgebern. Üppig, lecker und in entspannter Atmosphäre, Gästefarmatmosphäre wie wir sie lieben.
Aber der Tag war lang und anstrengend, und bald ziehen wir uns zurück.
Namibia hat uns wieder …