THEMA: Die Eulenmuckels sind endlich wieder in Namibia
12 Dez 2021 21:22 #632186
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@Friederike: Ja, Schwarzkielralle scheint die neueste Bezeichnung für die oder den Black Crake zu sein. Wir haben sie selbst recherchiert, in unserem Buch steht noch "Mohrenralle".

@Matthias: Bei euch hat es wenigstens schon geschneit. Davon sind wir noch weit entfernt.
Die deutschen Namen nehmen wir entweder aus unserem kleinen Vogelbestimmungsbuch, oder ich schaue im Netz nach der Übersetzung.
Danke für deine Einschätzung zum Mutationsgrad der Riesengurken-Spikes. ;)

@Bele:
Eigentlich fahr' ich ja nur wegen der Apfelpfannkuchen so gern mit euch nach Afrika
Schon verstanden. Sind eingeplant. ;) Wir sind inzwischen übrigens stolze Besitzer einer eigenen kleinen Pfanne. Die Pfannkuchen haben die perfekte Größe und lassen sich viel leichter wenden.
Fleecejacken mitten am Vormittag
Sieh es mal so: keine Mützen, keine Schals, keine Kohlen unter dem Sitz :)

Viele Grüße
Uwe
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12 Dez 2021 21:30 #632187
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Tag 22 – Samstag, 24. Juli – Abschied

Nambwa Campsite, Kwando Area – Mukolo Camp, Kongola

Heute standen wir noch ein bisschen früher auf und beobachteten den Sonnenaufgang von unserer Campsite aus mit abwechselnd einem heißen Getränk oder Fotoapparat in der Hand.





Dann drehten wir noch eine letzte kleine Runde über den Horseshoe. Auf dem Weg sahen wir ein paar Löwenspuren auf der Pad, die uns entgegen kamen. Also kehrten wir um und fuhren einen recht zugewachsenen Parallelweg hinauf zur Hauptverbindung. Aber von Raubkatzen war auch hier nichts zu sehen.
Durch den Wald ging es im Bogen wieder hinunter zum Horseshoe und von dort ein Stück nach Süden. Ein Graufischer hatte einen Fisch erbeutet und schlug diesen immer wieder gegen den Ast, auf dem er saß, um ihn so weich zu klopfen, dass er ihn schlucken konnte.







Ansonsten fuhren wir allen Tieren erfolgreich aus dem Weg. Es ließen sich weder Elefanten, noch Paviane oder Impalas blicken. Vor lauter Tier-Nicht-Vorhandensein stoppten wir sogar bei einem Riesenglanzstar. In Ermangelung eines anderen Motivs musste nun schon dieser häufig gesehene Kerl herhalten. Ruth schob das große, schwere Objektiv aus dem Fenster, um es auf der aufgeschnittenen Schwimmnudel abzulegen, die wir während Gamedrives immer auf die offene Fensterscheibe stecken und staunte nicht schlecht, als es vom Kameragehäuse ab und aus dem Auto fiel. Das war ein ganz schöner Schrecken. Während der Fahrt hatte sich wohl die Verriegelung am Kamerabody gelöst, und nun lag das große Objektiv neben dem Wagen. Zum Glück war es in den weichen Sand gefallen. Wir holten das wertvolle Stück wieder herein und pusteten mit dem Blasebalg so gut es ging Staub und Sand von ihm ab.
Gegen neun waren wir zurück an der Campsite und frühstückten mit Cora und Gert. Cora hatte am Vorabend leckeres Brot gebacken und gab uns ein paar Scheiben ab. Außerdem aßen wir Müsli mit Maracuja. Es gab Kaffee und ein letztes Zusammensitzen mit unseren Freunden. Auf einer anderen Campsite erkannten wir ein Auto mit einem südafrikanischen Pärchen, das wir bereits in Okaukuejo gesehen hatten und wechselten noch ein paar Wörter. Dann verabschiedeten wir uns von Cora und Gert, die heute nach Westen weiterfahren und nahmen die Schleife am Fluss entlang.
Bei einem Hammerkopf blieben wir länger stehen und beobachteten, wie er kleine Fische oder Frösche aus dem seichten Wasser fischte und verspeiste.





Weißrückengeier



Auch an dem Hide hielten wir nochmal kurz, aber der Wind war zu kalt, um dort länger zu bleiben.



Durch den Wald ging es dann zum Parkausgang.







Webervogel



Dort trafen wir erneut Cora und Gert, die für das Aufpumpen ihrer Reifen nun fast eine Stunde benötigt hatten, weil der Schlauch ihres Kompressors kaputt war und sie mit einer Handpumpe des Park-Officers gearbeitet hatten. Wir füllten mit unserem Kompressor ihre und unsere Reifen auf Normaldruck auf und sagten noch einmal tschüss.
Ruth nutzte die Zeit, um einen Drongo und seine Beute zu fotografieren.





Nur wenige Kilometer fuhren wir nach Osten bis Kongola, kauften dort im Shop ein noch warmes Weißbrot und legten die letzten paar Minuten nach Süden bis zum Mukolo-Camp zurück, welches wir schon mittags erreichten.



Außer einem Paar aus Österreich, das mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, waren wir die einzigen Gäste und konnten uns auf einer riesigen Campsite ausbreiten.





Außerdem durften wir das WLAN benutzen, um uns über die möglichen neuen Einreisebestimmungen für Deutschland zu informieren. Leider gab es noch nichts Konkretes, auf das wir uns verlassen konnten. Daher blieben wir erstmal bei unserem ursprünglichen Plan, und Uwe entspannte sich ein wenig auf den bequemen Liegestühlen.



Da Ruth ja nicht so gut im Stillsitzen ist, entspannte sie sich beim Entdecken der Camp-Vögel.

Schneeball-Würger



Terrestrial Bulbul



Ein Gelbbrustbülbül stibitzte uns eine Scheibe Brot vom Teller.



Braunkopf-Liest

Letzte Änderung: 12 Dez 2021 21:32 von Eulenmuckel.
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12 Dez 2021 21:34 #632188
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Um 15:00 Uhr starteten wir mit dem Besitzer Hennie auf eine Bootstour durch die Kwando-Schwemmebene. Da es dieses Jahr sehr viel Wasser gab, fuhren wir meist auf breiten Wegen und Flächen zwischen Papyrus- und Schilfwäldern. Es war wunderschön.



Wir sahen zahlreiche Vögel, am häufigsten die flinken Zwergspinte, die auf den Halmen schaukelten.





Graufischer



Schwarzkielralle



Auf den Inseln grasten Letschwe-Antilopen. Wenn sie sich gestört fühlten, sprangen sie in großen Sätzen ins Wasser und machten, dass sie davon kamen.







Weißstirnspint





Manchmal erblickten wir auch die winzigen Malachiteisvögel. So sehr Hennie sich auch bemühte, ihnen vorsichtig näher zu kommen und das Boot für uns in die richtige Position zu bringen, waren sie meist entweder davongeflogen oder durch die Schaukelei des Bootes und störende Halme nicht richtig scharf zu erwischen.



Immer wieder kamen wir an kleinen oder auch größeren Hippo-Gruppen vorbei. Meist beobachteten sie uns aus der Distanz, manchmal tauchten sie aber auch ab und versuchten, uns nachzukommen. Ruth beobachtete angestrengt die Blasen im Wasser. Es fällt ihr nie so ganz leicht, entspannt zu bleiben, wenn sie sich mit den grauen Kolossen ein Schwimmbad teilen muss. Da hilft auch die Tatsache nichts, dass sie in einem Boot sitzt, welches in solchen Momenten sowieso immer zu klein, zu leicht und zu langsam erscheint.











So viele Nilpferde haben wir wirklich selten gesehen. Häufig spazierten sie auch an Land herum oder ließen sich mit lautem Platschen ins Wasser fallen, um uns dann wieder genau zu beobachten, was wir andersrum genauso taten.







An einer etwas schmaleren Stelle hielt Hennie das Boot dann auch prompt an und meinte, dass wir an dieser Engstelle ein wenig warten und einen günstigen Moment abpassen müssten. Er zeigte auf mehrere an unterschiedlichen Stellen verteilte Hippogruppen und erklärte, dass das dominante Männchen oft schlechte Laune habe. Na doll! Sowas hatten wir doch schon mal. Erzählen alle Bootsfahrer solche Geschichten, nur um die Fahrt ein wenig spannender zu gestalten, oder gibt es wirklich so viele missgelaunte Hippos? Wegen Ruth braucht‘s das nicht. Dahindümpeln zwischen Halmen mit Vögeln genügt ihr völlig. So warteten wir bestimmt 10 Minuten an dieser Stelle. Hennie lenkte das Boot mal ein wenig vor, mal wieder zurück und suchte das Wasser ab. Ruth orientierte sich mehr in die andere Richtung. Würde sie das Inselchen wohl mit einem großen Sprung erreichen, wenn das wilde Hippo gleich das ganze Boot zum Kentern bringen würde? Uwe beschloss noch ein letztes Abschiedfoto zu machen.



Bei allen Witzen war Ruth aber wirklich nicht ganz wohl, und sie war heilfroh, als der Fluss endlich wieder breiter wurde, die Hippos hinter uns lagen und sie endlich wieder Augen für die Vögel haben konnte.



Kupferschwanzkuckuck



Purpurreiher







Ein alter Büffel schaute von der Uferkante argwöhnisch zu uns hinunter, drehte ab, überlegte es sich dann noch einmal anders und startete einen Scheinangriff, bei welchem er direkt über uns abbremste. Okay, okay, den wollten wir jetzt auch nicht mit im Boot haben.





Ein besonderes Highlight war der Sonnenuntergang. Wir hatten ein paar Wolken am Himmel, und die Sonne fiel zwischen mehreren Schichten hindurch, ging also sozusagen mehrfach unter. Jedesmal wurde das Licht roter und intensiver.









Auf der Rückfahrt wurde es etwas kühler, und viele kleine Mückchen flogen uns um die Ohren und ins Gesicht. Auch wenn diese Fahrt kein Feuerwerk an Sichtungen bereitgehalten hatte, fanden wir sie toll und waren Hennie sehr dankbar, der uns viel Interessantes zur Natur erzählt hatte.
Mit dem letzten Licht erreichten wir unsere Campsite.



Zum Abendessen kochten wir Nudeln und machten eine leckere Soße aus Tomaten, Möhren, Paprika, Knoblauch und roten Bohnen im Potjie. Die Abwechslung zum Grillfleisch war uns sehr willkommen, und es schmeckte hervorragend. Gemütlich saßen wir zusammen und lauschten den abendlichen Geräuschen.

Kilometer: 56
Letzte Änderung: 12 Dez 2021 21:38 von Eulenmuckel.
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Ein Foto schöner wie das andere! Danke!
2016: Südafrika mit Gardenroute
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13 Dez 2021 02:00 #632192
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Sehr schön! Mir gefallen vor allem der Pupur Reiher, der Büffel und die Sonnenuntergänge.
Sehr gut gemacht! Ich habe es wie Ruth und habe einen Höllenrespekt vor den Hippos wenn auf Bootsfahrt. Ist doch wunderbar im Caprivi.
Liebe Grüsse von Katrin

P.S. Habt ihr meinen RB von Kenya gelesen? Ich weiß dass ihr auch mit Ostafrika liebäugelt….
If life is a journey be sure to take the scenic road!

Expedition Antarktis:
www.namibia-forum.ch...s-und-s-georgia.html

Island In Herbstfarben
www.namibia-forum.ch...-september-2018.html


Nordamerikanische Safari und Landschaften May Till October 2019

www.namibia-forum.ch...landschaft-2019.html

Zweite Selbst Fahrer Tour in Tansania. Same same but different.
Juni 2018
www.namibia-forum.ch...e-but-different.html

Trip reports in English:

Namibia and KTP 2016
safaritalk.net/topic...-tr-nam-sa-bots-nam/

Botswana 2016:
safaritalk.net/topic...fari-tr-bots-nam-sa/

Tanzania 2015:
safaritalk.net/topic...s-and-lions-in-camp/

Nam-SA-Bots 2014:
safaritalk.net/topic...ca-and-namibiab/page
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@Katrin: Im Caprivi fühlen wir uns sehr wohl. Während wir ihn bei unseren ersten Reisen immer nur für den Transit genutzt haben, entdeckten wir vor einigen Jahren, dass es sich wirklich lohnt, dort Zeit zu verbringen – unbedingt, wenn man Hippos sehen will.
Deinen Reisebericht über Kenia haben wir noch nicht gelesen. Du hast Recht, wir werden auch mal Ostafrika bereisen, allerdings wird das noch etwas dauern.

@alle: Wir wünschen euch allen frohe Weihnachten und ein paar ruhige Tage mit euren Lieben.

Viele Grüße
Uwe und Ruth
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