THEMA: Die Eulenmuckels sind endlich wieder in Namibia
02 Aug 2021 20:25 #622290
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  • Eulenmuckel am 02 Aug 2021 20:25
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Liebe Fomis,

seit Freitag sind wir zurück von einer wunderschönen Namibia-Tour. Wie ihr euch denken könnt, war es eine besondere Reise – aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation und auch, weil wir letztes Jahr nicht fliegen konnten. Während dieser Zeit merkten wir schon, dass uns etwas fehlte, aber vor Ort wurde uns noch deutlicher bewusst, wie sehr wir Namibia und alles, was mit so einer Reise zusammenhängt, vermisst hatten. Ein kleines Fazit vorab: Wir haben keine Sekunde bereut, diese Reise gemacht zu haben. Für uns war es traumhaft schön und für den Seelenhaushalt dringend nötig.
Nun möchten wir ausnahmsweise mal ganz zeitnah von unseren Erlebnissen berichten und wie immer auch ein paar Fotos einstreuen. Denn neben der ganzen Sentimentalität und Wiedersehensfreude gab es auch wieder den geliebten Safari-Alltag, den wir mit mal weniger, mal mehr Erfolg der Suche nach Säugetieren und Vögeln gewidmet haben.
Wir freuen uns auf eure Begleitung.

Ruth & Uwe



Hier ist unsere Route, aus der sich die Reihenfolge der Destinationen nicht erschließt. Die müsst ihr dem folgenden Bericht entnehmen.



Wer den Reisebericht ohne Kommentare lesen möchte, klickt auf die Sonne oben rechts.


Prolog

Dieses Mal ist alles irgendwie anders. Die Planung der Reise zielt nicht darauf ab, wie wir für die Route am besten unsere Wunschziele miteinander verbinden oder wie wir unsere Ausrüstung weiter optimieren können. Wir tauschen kein Teil unserer Fotoausrüstung, im Gegenteil – wir lassen Dinge zu Hause. Wir überlegen nicht, wo wir was in welcher Reihenfolge einkaufen, damit der Start in die Tour perfekt ist. Und wir beginnen diesen Reisebericht nicht am ersten Abend in Namibia, sondern bereits ein paar Tage vor Abflug zu Hause. Wir sind nicht heiß auf die optimale Route, geschweige denn auf bestimmte Destinationen. Es ist ganz simpel: Wir wollen einfach nur wieder in Namibia sein, wenn es sein muss, auch nur ein paar Wochen irgendwo im Staub sitzen. Bis zuletzt waren unsere Gefühle im Vorfeld dieser Reise sehr gemischt: Nach und nach hatten viele Mitglieder unserer Afrika-Familie ihre Reisen storniert. Mehrfach hatten uns Freunde mit steigenden Inzidenzzahlen, mit schlechten Nachrichten aus dem Forum, die wir schließlich gar nicht mehr lasen und schlussendlich mit der Hochstufung als Virusvariantengebiet gefragt, ob wir diese Reise tatsächlich ausgerechnet jetzt durchziehen wollen. Ja, wir wollten. Es war der einfache, egoistische Grund, dass wir Namibia ganz schrecklich vermissten.
Seit knapp zwei Jahren waren wir nicht dort. Das hört sich vielleicht nach einer nicht allzu langen Wartezeit an, aber für uns, die wir seit 2004 jedes Jahr in Namibia waren, konnten wir dieser Zwangspause wirklich nichts abgewinnen. Für 2020 hatten wir sogar zwei Reisen ins südliche Afrika geplant, eine größere Runde im Sommer durch Sambia und eine kleinere im Herbst nach Botswana. Uwe hatte jeweils bis zuletzt geglaubt – naja, zumindest gehofft –, dass es noch irgendwie klappen könnte. Aber aller Optimismus half nichts, und mit jeder Absage wurde die Laune schlechter.
Natürlich beklagen wir uns nicht. Uns geht es verglichen mit vielen unglaublich gut. Uwe kann seit dem Frühjahr 2020 von zu Hause arbeiten. Ruth hatte mit Distanz- und Wechselunterricht für ihre erste Klasse schon einige Hürden bei der Digitalisierung zu nehmen, was am Ende besser funktioniert hat als erwartet. Trotzdem taten wir uns selbst ein wenig Leid, als wir unsere Reisepläne wiederholt in die Tonne werfen mussten. Aber andere hatten selbstverständlich ganz andere Sorgen, und daher blieben wir brav zu Hause, trafen keine Freunde, konnten nicht mehr zum Fußball und kauften nur noch einmal pro Woche ein – unser wöchentliches Highlight. Ansonsten gab es alle paar Wochen einen Video-Chat mit Freunden.
Nun wollen wir euch aber nicht weiter mit Wie-haben-wir-den-Lockdown-und-die-Pandemie-überhaupt-verbracht langweilen, denn das kennt ihr sicherlich schon zur Genüge von Freunden, Kollegen oder von euch selbst. Auf geht’s!
Letzte Änderung: 02 Aug 2021 20:26 von Eulenmuckel.
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Das ist ja was für die Seele.....freue mich.... :)

LG...............BMW
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02 Aug 2021 20:39 #622293
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Zweite! Ich freue mich auf Euren Bericht - und die Fotos!!!

LG Christina
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02 Aug 2021 21:07 #622295
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Dritte! Ich quetsche mich neben Christina und freue mich auf eure Tour. Ihr hättet ja noch länger bleiben können, denn die Quarantäne entfällt ja jetzt. Vermutlich wart ihr bei Abreise aus Deutschland aber einfach nur froh, überhaupt reisen zu können.

Herzliche Grüße
Beate
Reiseberichte:
Patagonien 2020: Zwischen Anden, Pampa und Eis: namibia-forum.ch/for...n-pampa-und-eis.html
Das schönste Ende der Welt-Südafrika März 2017 namibia-forum.ch/for...rika-maerz-2017.html
Südafrika 2018-Ohne Braai gibt es keine Katzen namibia-forum.ch/for...es-keine-katzen.html
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Liebe Beate,

da sagst du was. Wir wären liebend gerne länger geblieben, aber die Rückstufung Namibias von Virusvarianten- auf Hochinzidenzgebiet fand gleichzeitig mit unserem Rückflug statt, kam also selbst für eine sehr spontane Umplanung etwas zu spät. Aber du hast völlig Recht: Wir waren – auch bei der Rückreise noch – froh, dass wir Namibia überhaupt wieder besuchen konnten.

Viele Grüße
Uwe
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02 Aug 2021 21:29 #622299
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Tag 0 – Freitag, 2. Juli – Abflug

Uwes erster Urlaubstag, Ruth musste nochmal in die Schule. Während sie ihre Erstklässler in deren erste Sommerferien entließ, packte Uwe die Taschen und schaute nach, ob es nicht in letzter Minute noch neue Bestimmungen oder Regelungen zur Einreise nach Namibia gab. Das allerletzte Amtsblatt, das gegen Mittag erschien, erlaubte es Touristen, sich frei im Land zu bewegen, wenn sie denn im Auto eine Maske tragen. Wir werden sehen.
Knapp zwei Wochen vor unserem Abflug war Namibia vom RKI zum Virusvariantengebiet erklärt worden. Da das für uns zwei Wochen Quarantäne nach Rückkehr bedeutete, mussten wir die Reise, die ursprünglich für die gesamten Sommerferien geplant war, auf knapp vier Wochen kürzen, damit Ruth nach Ende der Absonderungszeit pünktlich zum Unterrichtsbeginn erscheinen kann.
Um auf gar keinen Fall zu spät am Flughafen zu sein, machten wir uns besonders früh auf den Weg. Mit negativem PCR-Testergebnis, doppelt geimpft und mit sämtlichen ausgefüllten Gesundheitsformularen für die Einreise nach Namibia im Gepäck starteten wir schon um kurz nach 14 Uhr. Ruths Eltern hatten sich bereit erklärt, uns bis nach Frankfurt zum Flughafen zu bringen. Die Autobahn war gut gefüllt, aber einen richtigen Stau gab es nicht. Durch den Online-Checkin am Vorabend mussten wir am Flughafen nur noch unsere zwei Gepäckstücke abgeben und hatten dann noch etwa viereinhalb Stunden bis zum Abflug. Zunächst setzten wir uns zu McDonalds und stärkten uns nach Angabe unserer Namen und mehrfachem Händedesinfizieren. Dann wollten wir eigentlich auf unsere Freunde Cora und Gert warten, die am selben Abend nach Johannesburg flogen. Wir waren uns sicher, dass ihr Flug an einem der benachbarten Gates abhob, und so marschierten wir bereits durch die Handgepäckkontrolle. Uwe musste sich dabei etwas genauer abtasten lassen. Dann stellten wir jedoch fest, dass sich unsere Gates doch in unterschiedlichen Bereichen befanden, und so konnten wir uns leider doch nicht mehr treffen.



Wir verbrachten die Stunden mit Telefonieren und Dösen. Als sich die Boarding-Zeit näherte, merkten wir bereits, dass nur wenige Plätze im Flieger belegt sein würden, wir schätzten höchstens ein Drittel. Glücklicherweise hatten wir Sitze am Notausgang mit mehr Beinfreiheit reservieren können. Diese hätten wir gar nicht benötigt, denn jeder konnte sich seinen Sitzplatz ohnehin frei wählen. So saßen wir zwar einigermaßen bequem, dennoch war der Nachtflug wie immer lang und alles andere als gemütlich.

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