THEMA: 17 Tage allein durch Namibia
07 Feb 2021 13:15 #606417
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  • Illmi am 07 Feb 2021 13:15
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Liebe Fomis,
ich schreibe das erste mal einen Bericht, da es meine erste Allein-Tour ist. In der Vergangenheit bin ich immer mit meiner Frau, Biggi (hier im Forum unter "tiggi") unterwegs gewesen und alle Reiseberichte hat sie verfasst samt der Fotos. Ich bin nicht der große Fotograf, für mich haben die Bilder nur einen Erinnerungswert. Vor zwei Jahren haben wir uns, nach vielen Anmietungen von Autos, entschieden, einen eigenen Bushcamper zu kaufen. Dann kam Corona dazwischen und wir können den Wagen kaum nutzen....
Nun meine erste Allein-Tour
Reisedauer: 09.01.21 bis 27.01.21

17 Tage alleine durch Namibia
Diese Reise hat eine nicht so tolle Vorgeschichte, die ich vorab doch mitteilen möchte, da ich nicht freiwillig allein zu reisen beabsichtigt habe.
Eigentlich wollten wir, das sind Biggi, mein Chef und ich Manfred, nur der Fahrer schon am 25.12.20 in den Weihnachtsferien zur ersten gemeinsamen Rundreise durch Namibia im eigenen Bushcamper starten. Ich hatte im November 2019 dieses Auto von Bushlore erworben und war mit unserem Sohn Julian zwei Wochen in Johannesburg und hinterher noch 5 Tage im Krüger- Nationalpark. Seit dieser Zeit stand der "Gute" mehr als 1 Jahr in der Crocodile-Lodge. Glaubt mir, so etwas tut richtig weh!
Ich entschloss mich also das gute Stück nach Namibia überführen zu lassen, was auch zum 21.12.20 so geschah.
Wie schon erwähnt, wollten wir in die Weihnachtsferien am 25.12.20 starten, voller Freunde, gemeinsam im eigenen Auto durch NAM zu tingeln. Alles war vorbereitet und gepackt. Da kam einmal wieder der Herr Wieler aus der Versenkung und verkündete am 24.12, dass ab 26.12.20 NAM zum Risikogebiet erklärt wird.
Sch.....
Da Biggi ja noch "schulpflichtig" ist, hatte ihr Minister vorher angekündigt, dass bei Reisen in Risikogebiete sie mit einem Disziplinarverfahren rechnen müsse, bei dem die 10 Tage Quarantäne vom Gehalt dann abgezogen werden. Also kurzentschlossen haben wir die Reise storniert.
Nun stand das gute Stück in NAM und wartete. Was blieb einfach übrig, ich musste nun allein nach NAM.
Am 9.1. brachte mich meine Liebste auch gegen 18.00 Uhr zum Flieger nach Hamburg, der dann auch pünktlich startete. Wehmütig schaute meine Liebste mir hinterher, mir war auch nicht gerade wohl zu Mute, hatte ich vorher noch nie eine Reise nach Afrika allein angetreten.
Ebenfalls pünktlich startete die Maschine von Eurowings nach Windhoek und kam dort pünktlich an. Die Auslastung betrug zwischen 30 und 35%, so dass ich guten Corona-Abstand halten konnte.







Ankunft Trans Kalahari Inn lodge
Der Fahrer von Trans Kalahari Inn, Charles, erwartete mich bereits und nun startete ich das Abendteuer Namibia allein. Im TKInn angekommen, stand das gute Auto und wartete bereits auf mich. Es lachte mich an und sah fast ganz top aus. Aber dann ...
Ich traute meinen Augen nicht: Beide Gasflaschen fehlten. Es stellte sich heraus, dass diese dem Fahrer auf der Fahrt nach NAM geklaut wurden und er im Büro bei Bushlore schon ohne diese angekommen war.
Es war aber kein Problem, die Firma Bushlore ersetzte die Flaschen umgehend, so als wäre das eine Selbstverständlichkeit.



Am nächsten Morgen fuhr ich nach Windhoek zum Einkaufen, weil ich in den nächsten Tagen meine Rundreise starten wollte.
Aber ach, oh Schreck der Kühlschrank hatte Außentemperatur, ca. 28 Grad. Ab ging es zu Bobo-Campers, die auf dem Grundstück der Trans Kalahari Inn Lodge, ihre Werkstatt haben. Wir suchten gemeinsam nach dem Grund des Missgeschickes und stellten fest, dass die 2. Batterie nicht angeschlossen war und sich darunter ein Kabel befand, welches zum Kurzschluss geführt hat. Batterie raus und Schnellladung, was für ein Glück, sie nahm noch Leistung auf, also wurde sie dann erst mal für 24 Stunden angeschlossen, danach neuen Regler eingebaut und das gute Stück war dann endgültig einsatzbereit
Ich fuhr also nicht am 2. Tag wie geplant, sondern erst am 4. Tag ab. Zwischendurch musste ich noch für die neue namibische Versicherung ein technisches Gutachten fertigen lassen. Dieses erstellte der AA bei Natis in Windhoek. Viele Fotos wurden gemacht und jedes Detail notiert.
Die südafrikanische Versicherung gilt nur 60 Tage im Ausland, die namibische Versicherung gilt jedoch länger und auch in den angrenzenden Ländern.
Während der Inspektion habe ich es mir in einem Café in der Stadt gut gehen lassen. Draußen ergossen sich derweil die täglichen Sturzfluten und verwandelten die Straßen in reißende Bäche. So kenne ich Namibia gar nicht.


Endlich! Es geht los

Von Windhoek ging es dann nach Norden auf der B1 über Okahandia, Otjiwarongo, Otavi. In Tsumeb wurde der Durst des Campers gestillt und ca. 10 Km hinter Tsumeb habe ich dann die Uis Safari Lodge (Campsite) aufgesucht. Gemeinsam mit einer holländischen Familie verbrachte ich eine ruhige Nacht. Wunderbar! Auf der ca. 4 Km abseits der großen Straße (B1) gelegenen Campsite, mit sauberer Ablution- Einrichtung, fiel ich ins Traumland. Hier würde ich immer wieder hinfahren.




Letzte Änderung: 11 Feb 2021 09:03 von Illmi.
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07 Feb 2021 16:33 #606448
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Weiter auf dem Weg in den Etosha
Nach einem gemütlichen selbst gefertigten Frühstück, ging es weiter auf der B1 vorbei an einem burgähnlichen (Neu-) Gebäude. Ich folgte bzw. bog danach auf die C38 in Richtung des Etosha Nationalpark ein. Kurz vor den Gate wollte ich nach Onguma und auf der uns bekannten Leadwood Campsite im Bushcamp übernachten. Am Eingang wurde mir erklärt "Onguma sei out of order". Es hatte vor einigen Monaten einen großen Brand gegeben, bei dem das Treehouse Camp abgebrannt sei. Inwiefern auch das Bushcamp betroffen ist, konnte ich nicht erfahren. Also ab zur Aoba-Campsite (Tamboti Camp) und hier treffe ich auf das erste Wildtier, was ich beinahe überfahren hätte, eine Schildkröte.





Letzte Änderung: 08 Feb 2021 09:34 von Illmi.
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07 Feb 2021 16:58 #606452
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ing es weiter auf der B1 vorbei an einem burgähnlichen (Neu-) Gebäude.
Das ist das im Bau befindliche Wohnhaus von Rainier Arangies, Eigentümer von Expedite Aviation (www.expediteaviation.com.na/).

Viele Grüße
Christian
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07 Feb 2021 18:11 #606460
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Lieber Manfred oder... (nur der Fahrer... :laugh: :laugh: :laugh: )

Alleinreisend ist immer eine etwas anspruchsvollere Variante....bin deshalb sehr interessiert, wie

Du das erlebt hast....ohne Tiggi..... :( :( :(

LG.................................BMW
Letzte Änderung: 07 Feb 2021 18:41 von BMW.
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07 Feb 2021 23:47 #606513
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Hallo Manfred,

herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Gefährt. Ich kann gut verstehen, dass so was eigenes einen großen Reiz hat. :laugh:

Nächstes Mal, wenn Deine Frau mitfährt, hast Du schon alles top und den Bogen raus, super Luxus für Biggi. :woohoo: So haben wir Frauen das gerne.

Liebe Grüße
Karin
Würde sollte niemals ein Konjunktiv sein.

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08 Feb 2021 09:47 #606525
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Fortsetzung... Meine Tage im Etosha
Ich verlasse die Aoba Campsite ...







Am nächsten Morgen fahre ich in den Etosha: Ich entrichte am Gate für 3 Tage meine „Fees“ und bin auch schon drin.
Der Anblick ist völlig neu – alles ist grün, ja, richtig grün! Keine weißen Staubpisten, sondern Pfützen links und rechts des Weges! Bisher waren wir nur in den Monaten Juni bis Anfang September hier unterwegs und in den letzten Jahren gab es ja auch wenig Regen.





Hier treffe ich auf die üblichen Verdächtigen mit vielen Jungtiere, auf Elefanten-Kack; aber keine Elefanten. Der erste Tag war noch nicht so spannend. Ich fahre alle Wasserlöcher ab, bei denen ich jedoch keinerlei Sichtungen habe, obwohl ich jeweils länger wartete.













Zum Outlook auf die Pan!








Grüße vom Outlook!!

Abends habe ich mein Zeltdach in Halali geöffnet. Nach dem Einrichten des Camp, folgte ein Spaziergang zum Wasserloch. Meine Sundowner Zeit!
Am Wasserloch sah ich dann noch ein Nashorn, die Aufnahme war wegen der Dunkelheit nicht allzu gut. Der Sonnenuntergang aber, wie immer fantastisch, auch zwischen den Wolken.




In der Nacht werde ich, nachdem ich schon in Windhoek jeden Tag aus Eimern beschüttet wurde, so stark begossen, dass am Morgen ca. 10 cm Wasser das Gelände bedecken. Zuerst wollte ich gar nicht aus dem Schlafsack steigen, habe es schließlich doch gewagt und mir ein nettes Frühstück zubereitet.





Danach ging es weiter in Richtung Okaukuejo. Nun wurde es interessanter. Neben einem 8-köpfigen Löwenrudel, welches sich, wie es typisch ist, über Tag schlicht ausruhte und sogar die Krallen am Baum reinigte bzw. schärfte, traf ich dann mal wieder auf die üblichen Verdächtigen und fuhr entspannt durch diese grüne Landschaft.





















Weiter im Etosha-NP
Auf einmal krachte es fürchterlich und etwas flog seitlich durch die Gegend. Upps! Ich bremste und schaute nach. Da war doch der Tisch aus seiner Verankerung gerissen und hatte ein Loch hinterlassen. Wie konnte das passieren? Später entdeckte ich noch Kratzer an der hinteren Scheibe und am Auto. Der Tisch war vollkommen verzogen, so dass ich mir wohl oder übel einen neuen zulegen muss.
In Okaukuejo angekommen, war ich damit beschäftigt, den Tisch fest zu zurren, als mich ein Einheimischer ansprach und mir seine Hilfe anbot. Mit Werkzeug bewaffnet kam er dann zur Campsite und hat er versucht die Stelle zu reparieren. Natürlich nur afrikanisch!
Anhang:
Letzte Änderung: 12 Feb 2021 16:57 von Illmi.
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