8. August 2019 : Vom westlichen in den mittleren Teil des Hartmannstal
Der Morgen beginnt so schön wie unser Platz ist
.
Meine drei Mitreisenden beobachten den Sonnenaufgang von dem
westlichen nordöstlichen (danke Matte
) Aussichtspunkt aus (man kann sie gerade so erkennen
).
Danach gibt es für alle Frühstück mit diesem tollem Ausblick
Allerdings beobachten wir, dass an manchen Stellen Nebel aufzieht.
Heute steht auf unserem Plan zuoberst „Monsterdüne“
. Dieses Ziel hat schon im Vorfeld für einige Diskussionen gesorgt, bereits kurz nach Beginn der Planung haben Ruth und ich das Für und Wider eines Monsterdünenbesuchs diskutiert und waren zu dem Schluss gekommen, dass wir, wenn überhaupt, das Ding nur zu Fuß besteigen werden
. Soweit sollte es aber gar nicht kommen
....
Kurz nach dem Aufbruch
sehen wir an einigen Stellen dicken Nebel über die Bergekuppen wabern – die Oryxe schauen auch schon irritiert.
Ruth und Uwe versuchen, vor der grauen Masse zu flüchten
hier wähnen sie sich in Sicherheit, aber nicht lange.
Eine Ludwigstrappe fliegt knapp unter der Nebelgrenze
Auch Matthias und der Hilux werden bald verschlungen sein.
Das Hauptproblem aber ist, dass wir die Monsterdüne weder auf unserem Navi so richtig dingfest machen können noch in Natura
. Angeblich stehen wir darauf, was aber ein Witz sein muss, denn hier gibt es weder ein Monster noch eine Düne!
Sehen können wir wegen des Nebels nicht viel – und uns so auch kein richtiges Bild der Streckenanforderungen machen.
Für Ruth ist eh klar, sie fährt keinen Zentimeter runter, von dem sie nicht weiß, ob sie ihn wieder hoch kommt. Und überhaupt – das ist doch eh alles bescheuert, wer ist für diese dämliche Wortwahl verantwortlich?
Hätte man das Ding von Anfang an
Schlumpfdüne genannt, dann gäbe es weder diesen Hype darum noch hätte sie ihr schlaflose Nächte bereitet
.
Nach sorgfältigem Abwägen der Situation wird beschlossen, dass die Misson Monsterdüne … ähh…. Schlumpfdüne gescheitert ist. Egal, man würde wegen des Nebels eh nichts sehen. Uwe erwähnt, dass es eventuell noch eine Monsterdüne weiter östlich gäbe – erntet damit aber nur böse weibliche Blicke
.
Unsere nächste Challenge ist es nun, in den mittleren Teil des Hartmanntals vorzudringen. Allerdings sollte sich das auch nicht als so einfach herausstellen wie gedacht – heute ist irgendwie nicht unser Tag
.
Eigentlich möchten wir – um die Tiefsandstrecke von gestern zu vermeiden und überhaupt, wer fährt schon gerne dieselbe Strecke zurück? – weiter nördlich davon queren. Als wir in die Stelle kommen, wo die Pad in die Tiefe führt, ohne dass wir erkennen können, wohin und zu welchen Konditionen sie dies tut, beschließen wir, eine weitere Beratungsrunde einzulegen.
Während die Scouts Ruth und Matte die Strecke zu Fuß erkunden, erledigen Uwe und ich die Büroarbeit. Höhenlinien werden interpretiert, das Ergebnis ausgewertet und mit Beiträgen in alten Threads verglichen und hin und herüberlegt.
Ruth macht da weniger Federlesens , als sie wieder am Auto eintrifft. Mit einem „
Ne, hier fahr ich nicht runter!“ stellt sie die Weichen – und Matthias sieht das auch so. Wir schauen gemeinsam nochmal die digitale Variante der Strecke an, aber davon wird sie nicht besser und beschließen daher, umzudrehen. Allerdings gefällt uns die Lösung mit der Tiefsandstrecke auch nicht wirklich, aber den Rest unseres Lebens an dieser Stelle hier zu verbringen ist auch keine Option.
Also wird beschlossen, dass die Muckels vorfahren
und wir ihnen aber genug Zeit lassen, nicht dass wir dann gemeinsam da unten in der Senke stecken.
Sollten wir nach einer bestimmten Zeit keine Hilferufe von ihnen hören (wobei unsere Funkgeräte bei solch kupiertem Gelände eh den Dienst verweigern) oder Ruth zu Fuß zu uns zurückkommen, so können wir auch losfahren.
Los geht's und wenn man das Foto so anschaut, kommt man sich schon albern vor, so ein Theater um diese Strecke zu machen
.
Trotzdem ist sie natürlich tricky, man sieht es nur einfach nicht. Aber alles geht gut – denken Matthias und ich und schließen auf der Anhöhe zu den Muckels auf. Na da schau her, denen muss aber langweilig sein
– sie wischen eben mal ihren Bushcamper feucht durch
.
Dummerweise ist in dem Fach, wo sich in ihrer Luxuslimousine die Dusche befindet, irgendein anderer Gegenstand, den Uwe dort deponiert hat, durch das Gerüttel auf dieser Piste an den Schalter gekommen und hat die Dusche in Betrieb genommen. Das Wasser sucht sich seinen Weg durchs ganze Auto und kommt hinten rechts wieder raus
.
Also wird mal alles schön zum Trocknen ausgeräumt, Wasser mit Schwämmen und Tüchern aus Hohlräumen entfernt und danach alles wieder so einigermaßen trocken eingeräumt. Staubig ist jetzt nichts mehr – ich finde, wir sollten unseren Hilux auch mal unter die Dusche stellen
.
Nun fahren wir die Querstrecke rüber ins andere Tal und haben dabei sehr schöne Ausblicke - also doch alles richtig gemacht!
Ich hoffe mal, dass es von dieser Situation tolle Bilder von den Eulenmuckels gibt – vor ihrem Auto rennen Oyxe über den Weg.
Hier sind wir vermutlich an dem Übernachtungsplatz von Axel (aos) von 2017, kann das stimmen?
Es ist übrigens genau 12 Uhr, als ich dieses Foto mache - High Noon – und nun ist es also soweit – in Kürze werden wir verbotenes Gebiet befahren
! Wie es uns als Illegale im Hoheitsgebiet von Wilderness- und Skeleton Coast Safari ergeht, erfahrt Ihr im nächsten Kapitel.