THEMA: Die Eulenmuckels auf der Nordschleife
30 Dez 2018 19:07 #543754
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Gegen Mittag aßen wir Brote mit Leberwurst oder Fleischwurst und machten dazu einen Rote-Beete-Salat.
Am Nachmittag wurden wir dann doch etwas kribbelig ob des vielen Nichtstuns und fuhren alleine eine kleine Runde um die Halbinsel, während Karin und Peter das Camp hüteten. Wir wollten ein wenig die nähere Umgebung erkunden, und Ruth sammelte ein wenig Fahrpraxis. Außer ein paar Vögeln, Impalas, einer kleinen Elefantenherde und zwei Krokodilen sahen wir jedoch gut zweieinhalb Stunden lang keine Tiere. Ob es nun daran lag, dass es tatsächlich so wenig zu entdecken gab oder wir einfach nur zu blind waren, können wir nicht so genau sagen. Trotzdem kamen wir zu dem Schluss, dass die Aufgabenverteilung „Uwe fährt, Ruth entdeckt die Tiere“ wohl doch die bessere ist.



Weißscheitelkiebitz



Rechtzeitig zum Sonnenuntergang waren wir wieder zurück im Camp.





Wie gestern schon faszinierte uns das Farbenspiel über dem See. Heute zogen noch ein paar Wölkchen über den Himmel und färbten sich mit diesem orange und rot. Es war wirklich grandios, und die Kameras klickten sich heiß.









von Karin:




Da wir heute viel Zeit hatten, gab es ein etwas aufwändigeres Abendessen. Wir kochten Butternut-Kürbisse vor und füllten sie mit einer Mischung aus Feta, Zwiebeln, getrockneten Tomaten und Kräutern. In Alufolie legten wir sie noch etwas in die Glut. Dazu grillten wir Oryx-Filet und Folienkartoffeln. Zu einem gemischten Salat gab es noch einen Dipp aus Sauerrahm und Schnittlauch. Es war ein unglaublich leckeres Essen. Dazu kamen das Abendlicht, die Einsamkeit und Exklusivität des Campingplatzes auf der Landzunge – besser als jedes Fünf-Gänge-Sterne-Menü.



Im Dunkeln rief eine African Scops-Owl, ein Flughund fiepte, Hippos grunzten, und die Kiebitze zeterten von Zeit zu Zeit. Wir kletterten nicht allzu spät ins Zelt, da wir morgen bereits wieder eine sehr lange Etappe bis Kariba zu fahren haben. In der Toilettenschüssel saß ein kleiner Frosch, den Ruth noch beherzt rettete.



Kilometer: 11
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01 Jan 2019 14:42 #543869
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Tag 12 – 25. Juli 2018 – Eine lange Fahrt

Tashinga Camp, Matusadona – Lomagundi Campsite, Kariba

Heute stand uns die vermutlich längste Fahretappe bevor, nicht hinsichtlich der Entfernung, sondern die Fahrzeit betreffend. Daher packten wir schon mit Sonnenaufgang unseren Krempel und waren um kurz vor sieben Uhr startklar.









Die freundlichen Camp-Assistants schauten kurz vorbei, um sich zu verabschieden und uns eine gute Fahrt zu wünschen. Wir warfen noch einen letzten Blick zurück auf den Karibasee, dann rumpelten wir los.



Auf den ersten Metern sahen wir Impalas, Frankoline, Elefanten und viele Tauben.

Bronzefleckentaube (Farblich passt der englische Name „Emerald-spotted Wood Dove“ viel besser.)



Es ging dieselbe Pad zurück wie auf dem Hinweg. Zunächst kamen wir also noch ganz gut voran, dann wurde es durch Furten in mehr oder weniger trockenen Flussbetten immer holpriger und mühsamer.





von Karin:




ebenfalls von Karin:


Über teils loses Geröll, größere Steinbrocken und ausgewaschene Hänge kletterten wir mit unserem Auto hügelauf und -ab. Ständige Begleiter waren auch heute Schwärme von Tsetses, die es sich auf unserem Auto gemütlich gemacht hatten und auf eine günstige Gelegenheit lauerten, ins Innere zu gelangen.



An der Schranke am Ranger-Posten öffneten wir das Fenster nur einen Spalt, um das Registrierungsheft entgegenzunehmen und uns auszutragen. Trotzdem genügte dieser kleine Schlitz ein paar Fliegen, um ins Wageninnere zu gelangen. Ruth musste wieder mit der Fliegenklatsche Jagd machen, und am Ende lagen vier tote Tsetses mehr im Auto.
Wir zogen es daher vor, in Waldgebieten unser Fenster geschlossen zu halten und nur noch durch die Scheibe zu fotografieren.



Die Strecke war zwar anspruchsvoll, aber nicht so schlimm, wie wir bei unserer Planung angenommen hatten. Da wir sie nun ja von vorgestern noch kannten, hatte sie ihren Schrecken verloren und fuhr sich bedeutend leichter. Die Zeit verging wie im Flug, obwohl wir fast vier Stunden für die Rückfahrt durch den dichten Wald benötigten.





von Karin:


Die Stelle, die vor zwei Tagen noch in Flammen gestanden hatte, brannte nun nicht mehr. Lediglich ein paar verkohlte Baumstämme lagen herum, und hier und da stieg noch eine dünne Rauchsäule in die Luft. Im Nachhinein waren wir froh, dass wir uns vom Feuer nicht hatten abschrecken lassen.
Wir zählten die Furten und Brücken bis zur Parkgrenze und kamen auf knapp 60. Bei besonders steilen Auffahrten bemühten wir wieder die Untersetzung. Uwe schaffte es tatsächlich, den Landcruiser im zweiten Gang der Untersetzung beim Bergauffahren abzuwürgen.

von Karin:


Zurück auf der Hauptstraße kamen wir deutlich schneller vorwärts. Wir passierten zahlreiche Dörfer.



An einem Schlagbaum hielten wir an und erlebten mal wieder die Tsetse-Fliegenkontrolle. Der nette Herr lief mit Spray und Schmetterlingsnetz um das Auto, um festzustellen, dass keine Fliegen mehr außen am Wagen saßen. Dieses Schauspiel ist immer wieder grandios.



von Karin:


Obwohl die Fahretappe heute lang war, genossen wir die Fahrt sehr. Es ging längst nicht nur darum, von einem Punkt zum nächsten zu gelangen, sondern möglichst viele Eindrücke in sich aufzunehmen. Überall gab es etwas zu entdecken. Auch heute waren wieder viele Menschen unterwegs, die uns ausnahmslos fröhlich und aufgeschlossen begegneten.







Teilweise war die Straße recht schmal, und besonders in den Kurven, wenn die mit Baumwollballen vollgepackten LKW aneinander vorbeifuhren, blieb ein Teil der Ladung in den Ästen der Büsche hängen.

Letzte Änderung: 01 Jan 2019 14:46 von Eulenmuckel.
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01 Jan 2019 14:49 #543870
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Wir überquerten den Sanyanti River, betrachteten die verschiedenen, bunt bemalten Shops am Wegesrand und erkundigten uns in der Nähe des Abzweigs bei einem LKW-Fahrer nach dem Weg, der unmittelbar am Kariba-See entlang nach Kariba führen sollte. Dieser bestätigte den Hinweis eines Mitarbeiters im Matusadona, dass entlang der Strecke eine Brücke weggespült worden und die direkte Straße gesperrt sei.















Also nahmen wir den Umweg über Karoi. Das waren zwar 100 Kilometer mehr, jedoch konnten wir das längste Stück auf Teer fahren. Als unverhofft schon einige Kilometer früher als erwartet der Asphalt begann, seufzten wir erleichtert auf.

Diese Familie hat ihre eigene Bushaltestelle.







Überall entlang der Strecke waren an Bäumen, Brückengeländern, Zäunen, Mäuerchen oder an Autos Plakate für die bevorstehenden Wahlen angebracht.



Wir staunten nicht schlecht, welch Massen an Getränken, Päckchen, Taschen, Kanistern, Holz, Säcken, Eimern, Möbeln und Gedöns in wildem Chaos auf den Dächern und Ladeflächen von Fahrzeugen Platz fanden.













Weitere Momentaufnahmen von unterwegs:







Hinter Karoi hielten wir am Straßenrand und machten eine kleine Pause. Ruth schmierte Nutellabrote.



Die A1 wand sich in langgezogenen Links- und Rechtskurven bergauf und -ab. Es war nicht viel Verkehr, trotzdem mussten wir auf Grund der Unübersichtlichkeit der Strecke immer wieder längere Zeit hinter einigen sehr langsamen LKWs herzuckeln, ehe wir uns trauten, sie zu überholen.



Andere waren da weniger zimperlich. Manches Mal fragten wir uns, wie man bergauf, noch dazu in einer Kurve, ein solches Risiko eingehen konnte, denn die Straße war alles andere als breit und meist an einer Seite ohne Leitplanke, dafür aber mit steil abfallendem Hang. Karin und Peter fuhren vor uns, als es dann auch fast passierte. Ein entgegenkommender LKW überholte bergauf einen anderen Laster und fuhr dabei vollständig auf unserer Spur um die Kurve. Wir hatten keine große Wahl, denn der Laster konnte nicht zurück auf seine Spur, ohne den anderen von der Straße zu drängen. Während der LKW auf unserer Spur immer größer und größer wurde, konnte Peter gerade noch bremsen und auf den Seitenstreifen ausweichen. Uwe musste ebenfalls stark abbremsen, und Ruth hatte eh schon längst die Augen geschlossen, da sie sich nicht sicher war, ob das noch reichen würde. Wir schickten drei dicke Dankeschöns an unsere Schutzengel und fuhren ein wenig zittrig, aber umso aufmerksamer weiter. Puh, das war knapp! Nicht auszudenken, was alles hätte passieren können. Später überholte ein Bus in einer ähnlich unübersichtlichen Situation einen LKW – wir schüttelten die Köpfe über so viel Leichtsinn, einfach lebensgefährlich.
Die Strecke bis Kariba war landschaftlich sehr schön. Immer wieder boten sich tolle Ausblicke über die grüne Landschaft und die Berge.







In Kariba fuhren wir zur Lomagundi-Campsite. Dort waren wir die einzigen Camper und stellten die Autos unter hohen Bäumen ab. Dann gingen wir zur Bar und bestellten Burger und tranken etwas, denn auf Kochen hatten wir heute keine Lust mehr. Auf dem Rückweg zu unserem Zelt und vor dem Toilettenhäuschen begegnete uns dann noch ein Hippo. Die Warnschilder auf der Campsite waren also durchaus berechtigt. Um halb neun waren wir bereits völlig erschöpft im Zelt.

Kilometer: 386
Letzte Änderung: 01 Jan 2019 14:53 von Eulenmuckel.
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01 Jan 2019 14:56 #543871
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Hoffentlich spricht sich das auch anderswo herum:



Danke für den bisherigen Bericht!
Grüße
Friederike
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01 Jan 2019 21:26 #543896
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Liebe Ruth und lieber Uwe!

Erst einmal wünschen wir Euch ein gesundes, glückliches und erfolgreiches neues Jahr. Wir folgen euch schon wieder eine ganze Weile auf eurer Reise. Simbabwe ist wirklich ein tolles Land. Über eure Fotos ist ja schon eigentlich alles gesagt, fantastisch :woohoo:
Mir sind bisher aber 2 wirklich tolle Bilder von Ruth im Gedächtnis geblieben und ich hoffe das mit dem zitieren klappt!

Liebe Grüße Lisa und Marc

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01 Jan 2019 21:30 #543897
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Dies ist das zweite Bild!



Macht weiter so! Wie unsere Borussia

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