Nach einem leckeren Frühstück in Gesellschaft der beiden Deutschen von gestern Abend nun die Frage:
Was machen wir heute ?
Die Möglichkeiten der Lodge sind eher bescheiden. Auf geführte Gamedrives des Game Reserves haben wir ehrlich gesagt keine Lust.
Aber nach Ruacana sind es nur rund 130km beste Asphaltstraße. Das wäre doch DIE Gelegenheit, mal einen Blick auf die Ruacana Falls zu werfen, wenn wir schon nicht am Fluß wohnen können …
Also ist klar: Wir machen heute einen Tagesausflug zu den Ruacana Falls und kommen damit doch noch bis zum Kunene .
An der Kreuzung C41/C35 ist eine Polizeikontrolle. Drivers licence please. Also nationalen und internationalen Führerschein rausgefummelt, vorgezeigt, wieder weggefummelt .
Dummerweise ist die Einmündung der C41 in Richtung Opuwo so etwa 500 Meter versetzt, und genau da ist gleich nochmal eine Kontrolle. Once again ? Yes, drivers licence please. Also nochmal nationalen und internationalen Führerschein rausgefummelt, vorgezeigt, wieder weggefummelt . Yaaaa, thiiis is Africaaa!
Ansonsten gibt es über die Fahrt nicht viel zu erzählen. Es ist alles asphaltiert, die Landschaft ist flach und eintönig. Verhältnismäßig wenig Vieh und Leute unterwegs, wir kommen gut voran.
Auch die D3700 ist zwischen Ruacana und dem Kraftwerk noch asphaltiert, schlängelt sich aber schon in die Berge, ein wunderbar grünes Panorama.
Um zum Viewpoint zu gelangen, passiert man die namibische Seite der Ruacana Border Control. Einfach kurz halten und sagen, man möchte zu den Fällen, dann wird man einfach durchgewunken. Aber blos nicht Richtung Angola abbiegen ...
Die Fälle selbst sind immer noch beeindruckend:
Man kann direkt am Grenzzaun zu Angola entlanglaufen:
Und auch noch einen Grenzstein bewundern:
Wenn ich früher gewußt hätte, wie leicht der Wasserstand des Kunene zu kontrollieren ist :
Die Picknickplätze sind aber ausnahmslos wenig einladend:
Später fahren wir noch ein Stück die D3700 entlang Richtung Epupa, drehen aber schon nach wenigen km wieder um.
Zum Abschluß des Tagesausflugs noch eine Premiere:
Mein erstes Youtube-Video:
Anschließend tanken wir noch in Ruacana und fahren dann wieder zur Lodge zurück, verlümmeln den Rest des Tages, genießen heute als einzige Gäste unseren Sundowner auf der schönen Terrasse der Lodge und lassen den Abend gemütlich ausklingen.
Essen:
Salatteller
Paniertes Schnitzel, Blumenkohl, Knoblauchsoße, Kürbispaste
Schokocrepes, Sahne
jetzt sitze ich zwar noch virtuell in Camp Aussicht, wohin ich Euch in einem Rutsch nachgereist bin.
Aber ich muss Euch meine Bewunderung ausdrücken – was für eine Energie, die ihr ausstrahlt!
Bei den Unterkünften, bzw. der Schlampigkeit der Agentur, die rolligerechten Unterkünfte nicht anzufordern, wäre ich wohl zum HB–Frauchen geworden....
Ich freue mich jedenfalls auf die Weiterfahrt und weitere so tolle Fotos.
Sonnige Grüße
Christina
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Jetzt muss ich als zu spät dazugekommener aber doch noch zwei Fragen loswerden.
Abu Huab ist ein Trockenfluß? - Hmm, warum habe ich dann in den Fluten dieses Baches ein Nummernschild verloren?
Und wo in Sesfountain ist den diese moderne Tankstelle? Doch nicht etwa auf der Zufahrt zum Fort? Die alte hat mir besser gefallen
LG
Andreas
@ Christina
schön, daß du auch dabei bist.
Wir schauen immer, daß wir das Maximum aus unseren Möglichkeiten herausholen . Zuegegeben, manchmal ist das schon anstrengend und kostet viel Kraft, aber unsere Erlebnisse entschädigen uns dafür. Zudem wissen wir auch nicht, wie lange wir noch in dieser Form unterwegs sein können ...
Tja, tatsächlich waren wir ein paar Mal kurz vorm Platzen, konnten uns aber noch rechtzeitig bremsen. Es hätte nämlich immer den/die falsche getroffen, die ja auch nichts dafür kann und genau wie wir schauen muß, wie man aus der Situation jetzt das beste macht ...
@ Andreas:
Der Aba Huab ist tatsächlich ein Trockenfluß, wo bist du denn da herumgefahren ?
Und die Tankstelle ist tatsächlich die an der Zufahrt vom Fort, war nigelnagelneu, roch fast noch nach frischer Farbe ...
Mal schauen, wann auch die alte Tanke bei Twyfelfontein dran glauben muß ...
Sieht schön oder besser gesagt beeindruckend aus an den Fällen. Klasse Reisebericht mit schicken Fotos.
Das Problem ist, daß sich kaum wer vorstellen kann, wie schwierig es sein kann, Hindernisse mit einem Rollstuhl zu bewältigen. Ich "durfte" das ja für ein paar Monate am eigenen Leib erleben.
Eine meiner Kolleginnen, die nach einer Viruserkrankung seit ihrem 16. Lebensjahr im Rollstuhl sitzt, kann ich nur bewundern, wie sie ihr Studium, Referendariat und Berufsleben meistert und mit welcher Ignoranz sie täglich konfrontiert wird.
Im Studium durfte sie damit umgehen, daß die Bibliothek Regale hat, an deren obere Fächer man nur mit einer Leiter kommt. Für sie waren nur wenige Regale überhaupt erreichbar. Gerichte und die Sitzungsräume dort haben häufig Stufen, die sie nicht überwinden kann. Einmal war sie als Referendarin bis spät abends bei einem Einsatz im Polizeipräsidium dabei; als sie nach Hause wollte, waren die Fahrstühle längst abgestellt und sie mußte (wie demütigend ist das) mehrere Etagen runtergetragen werden. In unserer Behörde gibt es nur eine Behindertentoilette, die Tür geht so schwer auf, daß man fast eine Ramme braucht um die vom Rolli aus zu öffnen. Die Schleuse ist für Rollifahrer kaum zu meistern und in die Teeküche kommt sie nicht mal rein. Vom vollgestopften Raum, in dem das Fax steht, gar nicht mal zu reden. Der Klopper ist der Parkplatz. Es gibt zwar meherere Behindertenparkplätze, aber um vom Parkplatz zum Gebäude zu kommen, sind fünf Treppenstufen zu überwinden. Als sie eine Parkgenehmigung im angrenzenden Anwohnerbereich beantragt hat, wurde sie auf den Behindertenparkplatz auf dem Behördenparkplatz verwiesen...
Klasse, wie ihr die Schwierigkeiten meistert.
Yanjep
Letzte Änderung: 27 Mai 2018 20:52 von yanjep.
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