Hallo Matthias,

irgendjemand hier im Forum fragte besonders nach unseren Erfahrungen auf Okutala... Deshalb habe ich sie überhaupt so ausführlich geschildert. Beide Touren haben jeweils etwa eineinhalb Stunden gedauert. Kostenpunkt: 460 N$ pro Person... Wir haben für unsere Kajaktour samt Imbiss, Hinfahrt und Kayakfahrt 700 N$ pro Person gezahlt und waren mindestens 5 Stunden unterwegs. Das war dann schon was ganz anderes. Preis-Leistung haben so gar nicht zusammengepasst...
Ich hatte insgesamt das Gefühl, dass der Lodge irgendwie "Seele" fehlt. Ich weiß gar nicht, wie ich das ausdrücken soll... aber vieles erschien mir so "lieblos"... Und die Sache mit den Tieren... Vielleicht war auch unsere Erwartungshaltung zu groß...?
Wir würden definitiv nicht nochmal hinfahren.
Die Zebramangusten und das Erdmännchen waren aber klasse!

Gruß
Bianca

Hallo Bianca,

ich habe nun mal nachgelesen und mich auf den aktuellen Stand gebracht.

Ein paar Anmerkungen möchte ich machen: die rote Libelle kenne ich als Feuerlibelle, ob das aber ein "offizieller" Name ist, weiss ich nicht.
Der Vogelschwarm dürfte ziemlich sicher aus Blutschnabelwebern bestehen, die vagabundieren gerne in riesigen Schwärmen auf der Suche nach fruchtenden Gräsern.
Zum "Hubschrauber" fällt mir so gar nichts Gescheites ein, aber wie eine Grille sieht mir das nicht aus, eher wie eine grosse Schabe.

Und schliesslich: die Tiere hinter Gitter. Boaah, da muß ich mich ziemlich zusammenreissen, dass ich nicht vulgär werde. Bei dem kleinen Elefanten kommt auf den Bildern und aus deinem Text für mich direkt fühlbar rüber, welch seelisch verkrüppelte Kreatur da zum vegetieren gezwungen wird. Ein derart soziales Tier wie ein Eli, und dann in Einzelhaft halten, das geht für mich überhaupt nicht.
Und weshalb ich Institutionen, die Katzen halten, meide wie der Teufel das Weihwasser, weiss ich wieder einmal mehr. Ich habe noch von keinem Katzenknast Berichte gesehen, wo ich sagen könnte, okay, das ist zumindest tolerierbar. Eine Farm, die Katzen hält und diese Touristen zeigt, ist für mich definitiv ein No-Go.
Die Sache mit den vermuteten Volontären in der Voliere ist letztlich das Sahnehäubchen obendrauf.
Schön, daß eure Söhne sich aber mit den Mangusten ihre Zeit vergnüglich vertreiben konnten, denn ihr Erwachsenen, zumal als Tierarzt mit Insiderwissen, habt ja offensichtlich auch eure eigenen Gedanken gehabt.

Ich danke dir für den ehrlichen und nachdenklich machenden Bericht,
viele Grüsse,
Matthias

Hallo Matthias,

zur Feuerlibelle: Ich habe auch die Feuerlibelle im Internet gefunden, aber der "Gefleckte Sonnenzeiger" hat im Unterschied zu dieser rote Flügeläderchen... Ich hoffe, das ist so richtig... Aber es sind wohl tatsächlich zwei unterschiedliche Arten...

Tja, der kleine Eli... Matthias ist auch als Tierarzt kein absoluter Zoogegner und er hatte sogar mehr Verständnis für den Umgang mit den 3 jungen Elefanten als ich. Ich hatte mir das Auswildern einfacher vorgestellt, als es wohl ist. Wir hatten abends noch lange Gespräche.
Aber man muss sich halt die Frage stellen, ob das (was der kleine Eli lebt) wirklich ein lebenswertes Elefantenleben ist...? Eine Alternative gibt es halt nicht...
Manchmal ist auch der Egoismus der Tierbesitzer schwierig und das erlebt Matthias jeden Tag. Und oftmals sind das dann die besonderen und vermeintlichen "Tierschützer" und "Tierliebhaber". Mit einer realistischen Einschätzung der Situation hat das dann nicht mehr viel zu tun... Da geht es dann auch oft ums "Überleben um jeden Preis"... Kein ganz einfaches Thema.

Ich freue mich sehr, dass du als "alter Hase" hier noch mitliest...
Warum steht eigentlich der Haubenzwergfischer nicht in deinem Vogelbuch??? Ich habe soooo gesucht, bis ich ihn tatsächlich in der Namushasha Lodge auf einem Bild entdeckte und damit auch identifizieren konnte...

Gruß
Bianca

Tag 14: Okutala – Mushara Bush Camp

Heute geht es quer durch den Etosha Nationalpark. Wir freuen uns auf das Mushara Bush Camp und den Osten des Etosha Nationalparks, in dem wir bisher noch nie waren. Okutala zu verlassen fällt uns nicht so schwer…
Wir halten kurz in Halali.



Am schönen Wasserloch ist einiges los – allerdings eher auf der Besucherseite als am Loch direkt… Wir essen hier - so leise wie möglich- ein paar Kleinigkeiten…



Ansonsten verläuft die Fahrt ziemlich ruhig. Wir hören Hörbuch, Matthias konzentriert sich auf die rumpelige Pad, Lenni, Matthis und ich suchen nach Tieren…







Irgendwie gibt es wenig Elefanten, haben wir den Eindruck…
Dafür gibt es ein paar dekorative Wölkchen am Himmel:





Schwarznasenimpalas

In Namutoni machen wir kurz Kaffeepause. Hier scheint nicht allzu viel los zu sein… Aber wahrscheinlich sind die Gäste auch noch unterwegs im Park.
Auch im Mushara Bush Camp scheinen wir zur Zeit die einzigen Gäste zu sein… Sehr freundlich werden wir begrüßt, dürfen uns setzen und bekommen alles wichtige erklärt.
Was direkt auffällt: Diese Unterkunft ist zur anderen vorangegangenen (die explizit damit wirbt…) WIRKLICH familienfreundlich! So probiert Lennard gleich einen Kinderliegegestuhl aus…



und Matthis hat bereits die Spielecke im Restaurant entdeckt (Foto vom nächsten Morgen):



Wir lesen zwischenzeitlich die Menüfolge für abends und ich bin schon jetzt sehr begeistert. Hier bekommen die Kinder sogar ein Extra-Abendessen à la carte und so bestellen wir Spagetti.



Unterwegs zu unserem Zelt kommen wir an einem kleinen Spielplatz vorbei:



und auch der Pool sorgt sofort für Begeisterungsstürme. Der Plan für den restlichen Tag (so lang ist er ja nicht mehr) ist geboren… Ein Mitarbeiter (auch sehr freundlich) hilft uns mit dem Gepäck.
Das ist unser Schlafplatz für die nächsten 2 Nächte…





Man beachte die entzückenden Liegestühle im Kinderformat!
Hier kann man es aushalten… Und dann entdecke ich auf einer dieser Regale etwas, das mich in Begeisterungsstürme ausbrechen lässt: Hier liegen tatsächlich Wärmflaschen! Puh, ich hatte schon Sorge… Habe ich doch meine Wärmflasche auf Okutala im Bett vergessen…
Während die Jungs Richtung Pool marschieren, richten wir uns ein wenig ein…, bevor wir uns samt E-Book ebenfalls auf den Poolliegen niederlassen. Hier fliegen Schmetterlinge herum (sind wie Vögel… ließen sich von mir nicht gern fotografieren…) und überall hört man Sand- oder Perlhühner krakeelen…
Die Dusche funktioniert super und das Abendessen macht glücklich… Es gibt ein kreatives und superleckeres Menü!





Jetzt erkennt man auch, dass durchaus was los ist im Mushara Bush Camp...

Hallo Bianca,

vielen Dank für den Hinweis zu den Libellen. Das wusste ich nicht, ich werde mal nachforschen.

Zum Malachite Kingfisher kann ich nur vermuten, dass er als Art, die weite Teile Namibias nicht bewohnen kann mangels Wasser, in dem kleinen Auswahlführer deshalb keine Erwähnung gefunden hat. Aber wenn du öfter nach Nam fährst und dich intensiver mit Vögeln, besonders im Caprivi, beschäftigen möchtest, kommst du um einen "richtigen" Bird Guide sowieso nicht umhin.

Dass ich deinen Bericht so genau mitlese, hat damit zu tun, dass mich eure Reise an meine Neffen erinnert, die in ähnlichem Alter ihre ersten Schritte in Namibia unternommen haben. Das hat sie nachhaltig geprägt.

Liebe Grüsse,
Matthias