@ Armin
Da hattest du ja richtiges Glück mit deinem Sherry full und das in jeder Hinsicht.
Aber nicht alle Camps sind gleich. In Okakuejo haben sie es mit uns nicht so gut gemeint was die Getränke anbelangt. Aber wir lachen noch heute darüber. Kommt gleich
25/04 Donnerstag
Wir haben unheimliches Glück. An jedem Wasserloch sehen wir viele Tiere was sicher mit der Trockenheit zu tun hat. Springböcke, Zebras, Gnus, Warzenschweine,Orixe, Giraffen und Schakale. Einfach toll. Kurz darauf eine Elefantenherde, es müssen mindestens dreissig Tiere sein. Sogar der Junior ist hin und weg. Als wir ihm zuliebe ein Wasserloch auslassen wollen meint er
„ Nein, nein, wer weiss was wir da alles sehen“.
Grinsend setzt er hinzu
„Bestimmt könnt ihr da ein Zebra fotografieren, von denen haben wir ja höchstens dreihundert Bilder.“ Ich liebe ihn!
Okakuejo ist als Camp eine positive Überraschung. Es ist natürlich sehr touristisch und sogar auf Massentouristen eingestellt , aber unsere Bungalows sind grosszügig, sauber mit Terrasse und sehr nahe am Wasserloch. Was will man mehr.
Und es führt ja fast kein Weg daran vorbei. Wenn man den Etosha nicht wie im Schnellzug durchfahren will kommt man an einer Übernachtung nicht herum. Und das Wasserloch soll ja sensationell sein. Aber erst mal ab an den Pool, ein wenig erfrischen und entspannen. Dann bleibt unser Junior im Camp und wir unternehmen noch eine Pirschfahrt.
Anfänglich sehen wir nicht viel, nur die üblichen Verdächtigen. Springböcke, Zebras und Orixe. Auf dem Rückweg ins Camp, denn um sechs werden die Tore geschlossen, sehen wir dann wieder Elis, viele Elis. Wir fahren nahe ans Wasserloch um ihnen zuzuschauen. Dann kommen von der anderen Seite noch mehr hinzu. Die habe ich erst gar nicht gesehen so sehr war ich in den Anblick eines noch recht kleinen Elefanten vertieft. Jo klopft mir auf die Schulter und meint „Schau mal zum anderen Fenster raus.“ Fast erschrocken bemerke ich wie nahe an dieser Seite die Riesenviecher unserem Wagen gekommen sind.
Ich gebe es zu; seit im Pilanes ein Elefantenbulle unseren Wagen umwerfen wollte habe ich schon Respekt vor den Tieren!
Aber dann wird es höchste Zeit, so schnell wie möglich machen wir uns auf den Rückweg, die untergehende Sonne blendet uns und der Staub der vor uns fahrenden Autos macht es nicht besser.
Wir erreichen Punkt sechs Uhr das Tor. Uff, geschafft. Obwohl, ich glaube nicht das sie uns fünf nach sechs nicht mehr reingelassen hätten. Wäre nur etwas teurer geworden.
Das Abendessen ist kein kulinarischer Höhepunkt aber durchaus geniessbar.
Absacker an der Bar? Natürlich. Wir bestellen einen Amarula mit Eis und zwei Whisky ohne Eis. Eigentlich eine sehr einfache Bestellung.
Denkste.
Unsere Bedienung ist eine als Mensch getarnte Schnecke, oder doch eine Schildkröte? Jedenfalls seeeehr langsam.
Aber wir haben ja Urlaub. So steht nach einger Zeit erstmal ein Glas Amarula auf dem Tresen, allerdings ohne Eis.
Und dann, zwei klitzekleine Whiskys aber mit viel Eis. Das geht nicht, Jo geht sofort hin und sagt dem guten Mann noch einmal mit viel Geduld und Zeichensprache.
„Whisky without ice please. No ice!“ Er klingt schon fast verzweifelt
„Heeeh, hmm, ok“ Dann schlurft er hinter den Tresen um irgendwann mit einem grossen Löffel bewaffnet wieder rauszukommen. Uns schwant übles.
Und wirklich, mit dem Löffel nimmt er das Eis wieder aus dem Glas und den wenig Whisky der drin war gleich mit. Was übrig bleibt ist ein halber zentimeter verwässerter Whisky und den will er uns dann servieren.
Wir sind entsetzt, Jo versteht die Welt nicht mehr und ganz entgeistert sagt er dem „Barkeeper“ das wir das nicht trinken.
„Heeeh, hmm, ok“ und wieder schlurft er zur Bar. Diesmal nimmt er die Whiskyflasche raus.
Na ja, wenn er jetzt einen ordentlichen Schuss Whisky dazuschüttet ist alles in Ordnung.
Denkste; er schüttet doch tatsächlich die Wasser-Whiskyflüssigkeit zurück in die Whiskyflasche die er dann seelenruhig zurück ins Regal räumt. Das ist zuviel, wir machen das wir rauskommen bevor wir uns vor lauter Lachen nicht mehr halten können.
TIA (This is Africa).
Dann kaufen wir am Kiosk eine Flasche Bier, da kann man nichts falsch machen, und wandern zum Wasserloch. Hier haben wir mehr Glück. Zwei Nashörner die im Schein der Lampen genüsslich ihren Durst stillen. Als noch zwei dazukommen entbrennt ein kurzer Kampf zwischen ihnen. Ihre schweren Leiber prallen gegeneinander. Staub wirbelt auf und nach einiger Zeit gibt eins der Tiere auf und entfernt sich von der Gruppe während die anderen weitertrinken . Imposant und intressant.