Anschließend durchquerten wir den Kuiseb-Canyon und fuhren die letzten Kilometer zur Farm Rooiklip. Davon waren die letzten ca. 10 Kilometer auf dem Farmgebiet ein wenig abenteuerlich. Es gab steile Passagen, und hinter jeder Kuppe wartete ein neues schönes Panorama. Wir entdeckten mehrere Steinböckchen und ein paar Rosenkopf-Papageien.
Auf Rooiklip begrüßte uns die Farmerin, und wir unterhielten uns ein wenig. Sie nahm uns mit zu einem Stall, in dem ein kleines Zebra-Fohlen stand, das von seiner Mutter verlassen worden war. Der Farmer Frans hatte es heute Morgen völlig entkräftet gefunden. Das Kleine stand nun ganz traurig mit dem Kopf in der Ecke des Stalls.
Dann fuhren wir ein paar hundert Meter zum Campingplatz. Die drei Stellplätze liegen einmalig schön unter überhängenden Felswänden. Wir bekamen den äußersten Platz 3 mit einer steilen Zufahrt. Die letzten Meter kletterten wir mit der Untersetzung hinauf. Zu dem Campingplatz gehören eine eigene Freiluftdusche und -toilette. Die Dusche probierten wir sofort aus. Wann kann man schon mal beim Haarewaschen so weit gucken?
Dann klappten wir das Zelt auf und setzten uns zu einem kleinen Picknick an den Tisch. Es dauerte nicht lange, bis unsere Freunde Sandra und Alex auftauchten. Sie waren schon eine gute Woche auf ihrer ersten Namibia-Reise unterwegs. Sie kamen heute vom Sossousvlei und hatten uns aus Solitaire Apfelkuchen mitgebracht. Gut, dass wir auf den nicht verzichten mussten! Wir klönten ein wenig und beobachteten bei Windhoek Lager und Gin Tonic, wie die untergehende Sonne die hügelige Landschaft in immer neue Farben tauchte.
Ruth nahm einen vorbeihüpfenden Minifrosch zum Anlass, ihre Freundin ein wenig zu ärgern, die sich vor der „Monster“-Amphibie gruselte.
Gemeinsam gingen wir zum Abendessen. Es gab verschiedene Gemüse und Steinböckchen. Dieses Fleisch hatten wir noch nie zuvor gegessen und wunderten uns ein wenig, da die kleinen Antilopen normalerweise nicht geschossen werden. Es stellte sich heraus, dass dieses Böckchen vor zwei Tagen aus Versehen angefahren worden war. Zum Geschmack: Beim nächsten Mal lieber ein Oryx überfahren!
Die Farmerin erzählte viele Geschichten über die Aufzucht von Zebras, Straußen und Oryx, die als Waisen zu ihr gebracht wurden. Einige Tiere leben noch immer auf der Farm, ein paar Straußenkinder wurden leider nach und nach von einem Leoparden geholt. Diese Geschichte machte uns wirklich Mut, als wir im Stockdunklen vorbei an der Straußenwiese zurück zur Campsite liefen. Dort saßen wir noch lange in der lauen Nachtluft und blickten wieder einmal in den unglaublichen Sternenhimmel.
Tageskilometer: 131
zum nächsten Tag