21.05.2015 Mangetti Nationalpark
Nach dem Frühstück begleichen wir unsere Rechnung und lassen uns den Weg in den Mangetti Nationapark nochmals genaustens von der Besitzerin erklären.
Wir verlassen Mururani. Dazu muss ich das Tor öffnen und auch wieder schließen.
Und dabei passiert’s.
Wie eine Anfängerin ziehe ich das schwere Tor, welches im unteren Drittel mit Wellblech verkleidet ist, hinter mir her. Und dann spüre ich den Schmerz und höre den Schnitt. Ich habe mir das Tor in den rechten Hacken gerammt.
Ich schließe das Tor ordnungsgemäß und humpele mit versteinertem Gesicht zum Auto. Jürgen sieht sofort, dass etwas nicht stimmt und fragt nach.
Ich erzähle es ihm. Bis jetzt hatte ich mich noch nicht getraut auf meinen Hacken zu schauen.
Hier klafft ein 1 x 2cm großer Winkelhaken. Das Fleisch ist regelrecht abgeschält.
Was hatte ich ein Glück, dass die Sehne nicht verletzt ist.
Ich will gleich weiter, doch Jürgen besteht darauf, die Wunde zu versorgen.
Zuerst mal desinfizieren. Desinfizieren?
Wo ist das verdammte Zeug? Ich sehe es vor meinem geistigen Auge auf dem Tisch zu Hause stehen.
Hm? …. Na, wozu habe ich denn so viele Wildwestfilme gesehen. Da muss halt der gute Whisky her.
Erst von außen, dann von innen. Und zum Schluss ein steriles Pflaster und eine Binde.
Ja, mein Fuß schmerzt und ich ärgere mich über mich selbst. Aber es gibt Schlimmeres. Das nächste Mal nehme ich auch noch Klammerpflaster mit.
Wir fahren los, passieren nochmals den Vetfence Richtung Norden, um in den Mangetti Park zu gelangen. An der B8 gibt es kein Hinweisschild zu diesem Park.
Wir folgen genau den Anweisungen der Besitzerin von Mururani.
„Ca. 15 km nach dem Vetfence rechts abbiegen. Wenn ihr zu der Picnic Site kommt, seid ihr zu weit.“
OK… wir waren zu weit.
Von der anderen Seite (heißt von Rundu kommend) ist es einfacher.
Etwa 50 m hinter dem grünen Schild „ Grootfontein 140 km“ links abbiegen. Dann fahren wir ca noch 1 km bis zum Park auf der schmalen, gut befahrbaren Pad.
Und hier endlich steht ein Schild: „Mangetti Nationalpark“
Wir registrieren uns im Office und erfahren, dass der Park noch keinen Eintritt kostet, da er ja erst neu eröffnet ist.
Stolz erzählt uns die Rangerin, dass wir die ersten Gäste im Monat Mai sind.
Kunststück, wenn man den Park so suchen muss!!!
Der Park selbst hat uns nur teilweise überzeugt.
Von der Vegetation her sehr schön.
Diese Bäume hatten wir vorher noch nirgends gesehen.
Landschaftlich sehr abwechslungsreich. Busch, Savanne und Ausläufer der Kalahari.
Die Tierbeobachtungen waren eher mau.
Teilweise hatten die Tiere eine sehr hohe Fluchtdistanz.
Gesichtet haben wir Elands (die schon weg waren, bevor ich die Kamera überhaupt am Anschlag hatte),
Gnus an einem Wasserloch
und einige Vögel.
Es soll in diesem Park eine große Population an Wildhunden geben. Aber leider haben sie sich uns nicht gezeigt.
Wenn die Tierpopulation ansteigt, mit Sicherheit ein schöner Zwischenstopp zwischen Windhoek und Rundu.
Irgendwann wird der Park eine zweite Chance bekommen.
Wir beschließen noch bis zum Waterberg weiter zufahren, um dann dort 2 Nächte zu verbringen.
Bis Grootfontein bleiben wir auf der B8.
In Grootfontein füllen wir nochmals unsere Vorräte in dem gut bestücken Supermarkt auf.
Ich bin von dem Angebot überfordert. 3 Wochen lang, mussten wir uns nach dem richten, was gerade vorrätig war und nun …. hier gibt es alles!!! Ich könnte einkaufen und einkaufen.
Doch Jürgen stoppt mich. Schließlich haben wir nur noch 2 Tage.
Wir verlassen Grootfontein über die D2860 und machen noch einen Abstecher zum Hoba Meteoriten.
dort laufen wir noch einigen Vögelchen nach.
Dann fahren wir über Rietfontein, die D2804 und D2512 zum Waterberg Plateau.
Unser Ziel ist die Waterberg Plateau Campsite. Auch hier haben wir Glück und es ist noch eine Campsite frei.
Wir erhalten Campsite Nr. 7.
Die Campesites ist sehr gepflegt und jede Campestie hat ihr eigene Dusche und WC. Diese sehen zwar innen noch aus, als wären sie im Rohbau. Doch alles ist sauber und funktionsfähig.
Ein Dikdik kommt noch zu Besuch und dann beschließen wir den Abend in einer wieder ganz anderen Umgebung.
Gefahren: 397 km