THEMA: Tempel, Tiere, Teeplantagen - Sri Lanka 2018
15 Apr 2020 16:47 #586385
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Fortsetzung Udawalawe

Nach einer gemütlichen Rast und kleinen Spaziergängen am Flussufer inklusive einiger kleiner Entdeckungen – der Garten des Hotels ist voller Leben – brechen wir um 14 Uhr zu einer zweiten Runde in den Udawalawe Nationalpark auf.







Die erste Sichtung des Nachmittags ist ein fotogener Greif, den ich noch nicht näher bestimmen konnte.



Den größten Teil der Ausfahrt werden wir am Ufer des Stausees verbringen, denn tatsächlich treten am Nachmittag etliche Elefanten aus dem dichten Busch, um am See zu trinken. Und so beobachten wir immer wieder verschiedene Familienverbände und einzelne Tiere. Die Elefanten lassen sich aus nächster Nähe beobachten und nicht von ihrem Tagewerk ablenken. Alles ist ganz friedlich. Interessant zu beobachten ist, wie geschickt die Elefanten mit Rüsseln und Füßen den sandigen Boden durcharbeiten, um frische Grastriebe zu entdecken. In einer der Familien, die wir am Ufer beobachten, findet sich ein junger Elefantenbulle mit ziemlich ausgeprägten Stoßzähnen – durchaus eine Rarität auf der Insel.











Aber auch abseits der zahlreichen Dickhäuter hält die Fahrt einige schöne Sichtungen für uns bereit. Die Reptilienabteilung wird durch einige weitere Sumpfkrokodile und einen stattlichen Waran ergänzt.





Säugetiere sind vor allem durch Büffelherden und Axishirsche vertreten.





Die heimlichen Stars sind jedoch die Vögel. Drei Kingfisher-Arten können wir ablichten. Darunter der Braunliest und der allseits bekannte Graufischer.





Besonders freuen wir uns aber über einen Eisvogel (Common Kingfisher) mit Beute, die er vor unseren Augen tötet und verspeist.









Auch eine Hinduracke lässt sich sehen und kann ihre Verwandtschaft zum beliebten afrikanischen Pendant nicht verhehlen.



Natürlich bleibt auch eine weitere Sichtung des Changeable Hawk Eagles nicht aus.



Um 18 Uhr sind wir zurück im Hotel und verbringen einen ruhigen Abend zu fünft: Ein kleiner Frosch leistet uns vieren Gesellschaft im Zimmer.



Morgen geht es dann hoch ins zentrale Bergland der Insel. Wir sind gespannt.
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18 Apr 2020 09:22 #586586
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6. Kapitel: Das Hochland in grau

Über die kommenden zwei Tage gibt es gar nicht so viel zu berichten. Außer vielleicht, dass der August nicht die beste Reisezeit zur Erkundung des Hochlands von Sri Lanka ist… :S

Nach einem gemütlichen Frühstück und weiteren Spaziergängen im Garten des Hotels und am Fluss starten wir bei herrlichstem Sonnenschein gen Nuwara Eliya.



Die Fahrt dorthin dauert rund vier Stunden und führt uns vorbei an wunderschönen Wasserfällen, beispielsweise denen von Ella. Dort machen wir kurze Rast und beobachten neben dem rauschenden Wasser auch noch einige Hutmakaken mit Nachwuchs. Noch herrscht gute Stimmung…





Immer höher schrauben wir uns über Serpentinenstraßen, dabei erfolgt so manch halsbrecherisches Überholmanöver auf enger und schlecht einsehbarer Fahrbahn… Bald ist meiner Frau und mir schlecht – die Kinder stecken die kurvenreiche Fahrt zum Glück weit besser weg.

Um Viertel nach zwei kommen wir in Nuwara Eliya, der größten Stadt des Hochlandes, an. Die Stadt ist bekannt als traditionelle Sommerfrische aus kolonialer Zeit. Zu dieser Jahreszeit mag dieser Charakter aber so gar nicht aufscheinen, die Stadt liegt unter tiefhängenden Regenwolken. Es ist sehr windig und nass-kalt. :dry:



Wir beziehen unser Hotel mit dem klangvollen Namen „Summer Breeze“ – das erscheint als der so ziemlich absurdeste Name im Angesicht der herrschenden Wetterlage. ;) Das Hotel ist über offene Gänge strukturiert, es peitscht der Regen bis vor die Zimmertüren. In den Zimmern ist es zwar ganz hübsch englisch eingerichtet – aber es ist sehr kalt.
Da an ein Herausgehen bei diesem Wetter nicht zu denken ist, verbringen wir tatsächlich den Rest des Tages in Decken eingewickelt im Zimmer und spielen Gesellschaftsspiele. Das Abendessen ist qualitativ gut – das Restaurant des Hotels aber auch sehr offen gebaut – so dass die kalte „Summer Breeze“ uns auch dort beinahe ungebremst verwöhnt… :pinch:

Auch am nächsten Morgen bleibt uns der Regen erhalten – zum Glück in abgeschwächter Form und ohne den treibenden Wind. Das Frühstück nehmen wir in dicken Fleecepullis ein.

Am Vormittag machen wir einen kleinen Rundgang durch Nuwara Eliya. Der britische Einfluss zeigt sich an vielen Ecken, so zum Beispiel am kolonialen Postamt. Wir spazieren in Regencapes und Regenhosen. So richtig kann die Stadt ihren Charme nicht entfalten, trotz dass das Wetter so typisch britisch ist.





Als der Regen dann ein Einsehen hat und endlich für einen längeren Zeitraum aufhört, besuchen wir den schönen Victoria-Park und die Kinder toben sich dort auf dem klitschnassen Spielplatz aus.









Am frühen Nachmittag besuchen wir eine Teefabrik und fahren wieder über viele Serpentinen inmitten von Teefeldern. Die Berge sind regenwolkenverhangen – eine ganz eigene Stimmung.









Die Besichtigung der Teefabrik ist für uns alle interessant, da wir im Vorhinein wenig Ahnung von der Herstellung von Schwarztee hatten und man hier einen authentischen Einblick bekommt. Natürlich kann man auch hier am Ende der Führung einkaufen und einkehren – das erscheint uns an dieser Stelle aber durchaus organisch.





Um 15 Uhr sind wir zurück im Hotel und brechen kurze Zeit später zu einem erneuten Gang in die Stadt, dieses Mal ohne unseren Guide – vom Hotelbalkon konnten wir nämlich ein Wunder erleben: Der Regen hört auf und die Sonne lässt sich tatsächlich zögerlich sehen. Und wir sehen erstmals die Berglandschaft ein wenig unverhangener.



In Nuwara Eliya wird für den Nachwuchs Ponyreiten angeboten – diese Möglichkeit nehmen unsere Kinder nur zu gern in Anspruch. So erleben sie die Innenstadt mit ihren Kolonialgebäuden – vor allem dem viktorianischen Grand Hotel und dem Hill Club - entspannt vom Pferderücken, während die Eltern den Spaziergang zu den laut Baedeker sehenswerten Gebäuden genießen können – unser Guide schwieg sich da abermals aus... Mit dem Tuktuk geht es schließlich zurück ins Hotel – damit sind heute zwei Kinderwünsche erfüllt worden.





;)

Leider streikt die Bahn in Sri Lanka seit einigen Tagen und so fällt unsere für den morgigen Tag organisierte Zugfahrt durch das Hochland nach Kandy aus. :( Die Trasse ist berühmt für ihre schönen Aussichten und wir sind entsprechend geknickt – wir bezweifeln jedoch, dass wir bei der herrschenden Wetterlage allzu viel gesehen hätten… Mit diesem Gedanken trösten wir uns etwas und sind auch ganz froh, dass wir auf einen Ausflug in die Horton Plains – einen schönen Nationalpark im Hochland mit guten Wandermöglichkeiten – verzichtet haben. Zu dieser Jahreszeit scheint das alles keine so gute Idee zu sein…

Am nächsten Tag wird es also mit dem Auto nach Kandy gehen – den Serpentinen sehen wir mit Grausen entgegen... :sick:
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18 Apr 2020 09:43 #586591
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Guten Morgen Sascha,

bei passendem Wetter heute (grauer Himmel) leide ich mit euch mit - sowohl was die Fahrerei betrifft (mir wird zwar nicht so leicht schlecht, aber ich habe immer Todesangst bei solchen von dir erwähnten halsbrecherischen Überholmanövern :pinch: ) als auch bezüglich des schlechten Wetters. Ich bin ja eh so ne Warmduscherin, nachts und morgens kalt ist okay, aber bitte ohne Regen oder Schnee und alsbald mit Sonnenschein und steigenden Temperaturen. Auch das Fotografieren macht ohne blauen Himmel und gutes Licht nicht wirklich Spaß, wenn wir ganz ehrlich sind :S . Trotzdem sind da viele sehr interessante Fotos dabei - danke!

Zur Tierwelt Sri Lankas: ich glaube es war Ruth, die meinte, wir Afrikabekloppten wären ein bisschen autistisch unterwegs, nur nichts Neues, Ungewohntes bitte. Offensichtlich hat sie auch mich damit gemeint, denn ich tue mir zum Beispiel mit den indischen Elefanten ein bisschen schwer - sie sehen....wie soll ich sagen.... ein bisschen albern aus mit ihren spitzen Mäulchen , und wer bitte schön soll sich denn erschrecken, wenn sie mit ihren Miniohren wedeln? :huh:

Dagegen geht mein Herz auf, wenn ich die Kingfisher und die Racke sehe :cheer: .

Ich glaube, dies hier ist so eine Reise, die ich mir ohne Wehmut (auch Wegmut genannt ;) ) ganz entspannt von der Couch aus ansehen kann - was aber nicht heißen soll, dass ich euch nicht gerne begleite, denn mit den Dachsen ist es immer nett :) !


Ein schönes Wochenende und liebe Grüße von Bele
Letzte Änderung: 18 Apr 2020 09:46 von Champagner.
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18 Apr 2020 13:54 #586629
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  • Dandelion am 18 Apr 2020 13:54
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Hallo liebe Dachse,

wir waren seinerzeit Anfang Januar in Nuwara Eliya und auch da war es trüb, grau und speziell abends und nachts richtig kalt. Unser Hotel war eigentlich ein neues Gebäude, aber ohne Zentralheizung und daher feucht und voller Stockflecken. Die Bettwäsche war klamm und wir haben trotz mehrerer Schichten Kleidung und mitgebrachter Decken noch nie nachts so gefroren wie dort :unsure:
Ohne Frühstück sind wir noch im Morgengrauen aufgebrochen zu den Horton Plains, weil wir es einfach nicht mehr ausgehalten haben vor Feuchtigkeit und Kälte.
A propos Horton Plains, dort haben wir eine atemberaubend schöne, mehrstündige Wanderung unternommen. Am Gate waren zwar schon zu früher Stunde erschreckend lange Autoschlangen, aber nach der ersten Strecke verlief sich alles wunderbar und wir konnten die Landschaft genießen.
Auch die Zugfahrt durchs Hochland war ein tolles Erlebnis, das ihr euch bei der nächsten Sri Lanka Reise nicht entgehen lassen solltet, ebenso wie ein Stop in Ella. Hier waren wir 3 Nächte zum Erkunden und Wandern und es wurde uns nicht langweilig. Das Örtchen selbst bietet eine durchaus lebhafte touristische Infrastruktur, erschien uns aber keinesfalls zu unserer Reisezeit überfüllt. Wir hatten Unterkünfte etwas außerhalb des Ortes gewählt, aber mit dem Tuktuk kommt man jederzeit schnell und günstig ins Geschehen, wenn man nicht per Pedes unterwegs sein mag. Wenn eure Mädels ein wenig älter sind, könnt ihr bestimmt auch längere Wanderungen unternehmen und genießen. Es lohnt sich wirklich.
Der Besuch einer Teefabrik gehört irgendwie zu diesem Urlaub dazu und ist wahrhaftig kurzweilig und lehrreich. Wir konnten auch noch durch die Plantage laufen und den TeepflückerInnen zuschauen. Ein harter Job!
Ich freue mich auf eure nächsten Etappen und wünsche euch ein schönes Wochenende.

Liebe Grüße
Kordula :)
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19 Apr 2020 11:26 #586737
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@ Champagner
Hallo Bele,
ich habe es in Sri Lanka sehr genossen, dass die Tierwelt etwas "anders" ist. Das hat dazu geführt, dass ich mich auch über die alltäglichen Sichtungen noch wie ein kleines Kind freuen konnte, das fällt mir beim x-ten Springbock etwas schwerer - die Latte liegt auf afrikanischen Safaris einfach schon etwas höher. Das war in Sri Lanka entspannend. Aber auch meine Sehnsucht liegt nicht primär auf dem asiatischen Kontinent... Wobei ich gerade unter Coronabedingungen erlebe, dass mir das Fotografieren von heimischen Federvieh etc. auch einiges an Befriedigung verschafft.

@ Dandelion
Hallo Kordula,
es freut mich, dass ihr eine gute Zeit in den Horton Plains und während der Zugfahrt hattet. Über den Ausfall des letzteren haben wir uns auch wirklich geärgert und es uns dann ein wenig schöngeredet...
Auf jeden Fall möchte ich irgendwann nochmal in Sri Lankas Bergen Zug fahren - so viele schöne Fotos habe ich schon davon gesehen.
Ella hatte ich ursprünglich auch auf dem Schirm - aber irgendwas mussten wir rauslassen, um die Reise in drei Wochen zu pressen und nicht dauernd von Ort zu Ort zu hetzen.

Lieber Gruß
Sascha
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23 Apr 2020 09:31 #587107
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7. Kapitel: Auf dem Weg nach Kandy

Heute verlassen wir das verregnete Hochland wieder und setzen unseren Weg nach Kandy fort – der Stadt mit dem berühmten Zahntempel, der – so sagt man – Heimstatt eines der Eckzähne Buddhas ist.
Das Hochland verabschiedet uns wie es uns begrüßt hat. Es ist kalt und regnerisch. Das ist uns ein kleiner Trost im Angesicht der streikbedingt ausgefallenen Panoramazugfahrt.
Und so fahren wir mit unserem Kleinbus die Serpentinen herab gen Norden – für den Magen ist das einmal mehr eine Belastungsprobe. :sick:
Da unser einziger Programmpunkt für den heutigen Tag – die Zugfahrt – ja leider ausfallen muss, haben wir uns mit Hilfe unseres treuen Reiseführers in Buchform schlau gemacht und schlagen vor, dass wir stattdessen einen sehenswerten Hindutempel besuchen, der sich nur wenige Kilometer abseits des Weges befindet. Unser Team ist einverstanden. Der vier Kilometer-Schlenker wird uns von der Agentur als zusätzlicher Programmpunkt jedoch mit 50 Dollar berechnet. Nunja… :pinch:
Aber das ist es uns dann doch wert. Nachdem wir einmal kräftig geschluckt haben, genießen wir die Besichtigung des Embeke Devale sehr. Der Tempel liegt abseits des Haupttouristenstroms und ist vor allem von Einheimischen bevölkert.
Es gießt in Strömen, als wir uns dem Tempel nähern – hier jedoch in Form eines warmen tropischen Regens. Barfuß laufen wir über regenasse und doch warme Steinplatten und erreichen das Sakralgebäude, das vom Schall zweier Trommeln in eine ekstatisch-meditative Atmosphäre getaucht wird.







Die Vorhalle des Allerheiligsten ist berühmt wegen ihrer kunstvollen Holzschnitzerarbeiten, die die Stützpfähle zieren. Wir machen einen Rundgang und genießen die Kunstwerke – vor allem aber die wirklich wunderbare Atmosphäre des Ortes. Kaum Reisende sind anwesend – überhaupt sind nur wenige Menschen da – dazu das rhythmische Pulsieren der Trommeln, der warme Regen… Toll.









Nach dem Abstecher geht es weiter gen Kandy und dort angekommen sind wir ziemlich erschöpft. Als wir rundheraus ablehnen, jetzt ein Seidengeschäft besuchen zu wollen, zeigt man sich etwas irritiert, fährt uns aber zu unserer Unterkunft außerhalb des Zentrums in einem Wohngebiet. Wir haben uns bei der Planung der Reise in Kandy für ein Homestay entschieden, also eine Übernachtung in so etwas wie einer Pension in einem Privathaus, ohne jedoch zu wissen, dass das mit den Kindern wegen der unvermeidlichen Nähe und Enge nicht so richtig kompatibel zu sein scheint. Die Gastgeber sind nett – weisen uns aber schnell darauf hin, was für die Kinder hier alles verboten sein wird. Außerdem ist das Zimmer für uns vier wahnsinnig klein, hat nur drei Betten und Wände, die nicht bis zur Decke hinaufführen. Eines der Betten ist zudem von zahlreichen Ameisen bevölkert. Wir überlegen hin und her, was wir jetzt tun sollen – zwei Nächte können wir uns hier eigentlich nicht so recht vorstellen. Schließlich nehmen wir uns ein Herz und organisieren um – auch wenn so etwas immer mit einem schlechten Gewissen verknüpft ist. Es ist möglich, dass wir ein Zimmer im Hotel Suisse – einem altehrwürdigen Kolonialgebäude – im Zentrum Kandys beziehen und so verabschieden wir uns von unseren potenziellen Gastgebern und flüchten uns in die Anonymität einer großen Unterkunft. Für uns ist das gerade der richtige Schritt.

Das Hotel Suisse gefällt uns dann mit seinem alten und etwas in die Jahre gekommenen Kolonialcharme wirklich gut. Und das Beste ist: Es liegt direkt am See im Zentrum Kandys und wir können von hier noch ganz individuell und niedrigschwellig Spaziergänge in die Stadt machen – auch wenn unser Guide mal wieder sagt, dass es hier außer dem Zahntempel doch nichts zu sehen gäbe und er die Stadt auch nicht möge. ;)
Wir machen erstmal Pause im Zimmer und erholen uns von den physischen und vor allem psychischen Strapazen. Dabei können wir unseren Balkon nicht nutzen – er ist schon von einer Hutmakaken-Gang in Beschlag genommen.





Mit neuer Energie spazieren wir vier dann am Ufer des Sees entlang in Richtung Stadtzentrum und genießen dabei die Blicke auf den schönen Zahntempel, den wir morgen besuchen werden.



Nachdem wir uns und vor allem den Kindern ganz prosaisch eine Pizza genehmigt haben, besuchen wir nach Sonnenuntergang den Hindutempel Kataragama. Ein leicht alkoholisierter alter Mann bietet sich uns als Führer durch die Tempelanlage an und erweist sich als kundiger Begleiter. Wir genießen die Stimmung im Hindutempel und werden als einzige anwesende Touristen von den anwesenden Gläubigen sehr freundlich empfangen.







Schließlich begrüßt uns der Abt des Klosters und ein englischsprechender Mönch übersetzt unser Gespräch. Nach einer Segnung und einer etwas forschen Bitte um eine Spende verlassen wir den Tempel und heuern uns ein Tuktuk für den Rückweg ins Hotel an – das finden die Kinder ganz wunderbar. Und tatsächlich: Zu viert mit Rucksäcken und Fotogeraffel auf der Rückbank eines solchen Gefährts zu sitzen, ist schon ein spezielles Erlebnis. ;)

Wir genießen zum Ausklang des Tages ein wirklich wunderbares Dinner-Buffet in feinem Ambiente. Schön ist einfach auch, dass wir hier – trotz der vielen Menschen um uns herum – mal ganz unter uns sind.





Wir verbringen eine wirklich gute Nacht im Hotel und freuen uns auf den kommenden Tag: Der Zahntempel und die berühmten botanischen Gärten stehen auf dem Plan.
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