THEMA: Tempel, Tiere, Teeplantagen - Sri Lanka 2018
22 Mär 2020 10:07 #583624
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Tempel, Tiere, Teeplantagen – Sri Lanka 2018

Vorbemerkung

Ayubowan!
Es herrschen außergewöhnliche Zeiten. Umstände, die uns zwingen, zuhause zu bleiben und die Daumen zu drücken, dass der Spuk, der die Welt in Atem hält und ihr gleichsam denselben nimmt, hoffentlich bald vorbei ist.
Wir können im April nicht in die Kalahari reisen. Das macht uns traurig. Der notwendige Verzicht und der damit verbundene Schmerz verblassen jedoch im Angesicht der gegenwärtigen Lage immer mehr.
Was wir derzeit haben, ist Zeit – mit den Kindern zu spielen, zu lesen, über digitale Kanäle den Arbeitsalltag im Keim aufrechtzuerhalten. Und sich zu erinnern an Tage, die unbeschwerter waren.

Um letzterem Struktur und Ausdruck zu verleihen, habe ich lange überlegt, ob ich einen Reisebericht über unsere 2018er Reise nach Sri Lanka schreiben sollte, um ihn hier im Forum zu veröffentlichen. Er würde sich in eine Reihe von Berichten stellen, die in den letzten Monaten häufiger hier zu finden waren und euch einladen, eine weitere Facette unseres Planenten zu erkunden, die in weiten Teilen ganz anders ist als unser so geliebtes südliches Afrika – die jedoch in Bezug auf die Tierwelt immer wieder für uns recht überraschende Ähnlichkeiten aufweist.

Die Badgers auf Abwegen…

Ich nehme euch also mit auf eine kleine Reise durch die Zeit – zurück in den August des Jahres 2018. Und auf eine Insel, deren Abwechslungsreichtum uns absolut fasziniert hat. Auf engstem Raum – Sri Lanka ist ähnlich groß wie Bayern – finden sich hier die unterschiedlichsten Landschaften – malerische Strände, dichtes Buschland, von wilden Wasserfällen durchzogene Gebirgslandschaften – und eine wahnsinnig reichhaltige Fauna, beherrscht von wildlebenden asiatischen Elefanten, seltenen Lippenbären und dem König des Dschungels: panthera pardus kotiya – dem Sri-Lanka-Leoparden.
Die Insel ist darüber hinaus ein kultureller Schmelztigel: Jahrtausendealte Königsstädte künden von einstiger Pracht. Hinduismus und Buddhismus prägen das heutige Leben. Aber auch das Christentum und der Islam werden auf der Insel gelebt. Auf den Betrachter wirkt diese Mischung – dieses leben und leben lassen – harmonisch und so wird es auch von vielen Einheimischen kommuniziert. Man ist bemüht, die Narben des jahrelangen Bürgerkriegs heilen zu lassen oder zu kaschieren – auch wenn wir Vorurteile zwischen den einzelnen Ethnien durchaus bemerkt haben. Nicht zuletzt die Terroranschläge, die Ostern 2019 stattgefunden haben, führen die Fragilität dieser friedvollen Koexistenz vor Augen.

Ich lade euch also herzlich ein, uns noch einmal nach Sri Lanka zu begleiten. Es war die erste (und bisher einzige) Reise, die wir als Familie mit zwei kleinen Mädchen gemeinsam mit einem Guide und einem Fahrer verbracht haben, was zu einigen „Situationen“ geführt hat. Aber das Allein-Fahren in Sri Lanka scheint sich tatsächlich eher nicht zu empfehlen und das Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschien uns gerade mit den Kindern für einen Zeitraum von drei Wochen als zu strapaziös – denn wir wollten ja möglichst viel von der Insel sehen.
Und so ist eine große Rundtour entstanden, die ich gemeinsam mit einem Kölner Spezialreisebüro im Vorfeld ausgearbeitet habe.

Hier ein Blick auf das, was ihr in den folgenden Tagen und Wochen hier im Detail und mehr oder weniger reich bebildert nachlesen könnt.

1) Galle: Ankommen und Stadtrundgang
2) Safaris im Yala Nationalpark
3) Safaris im Udawalawe Nationalpark
4) Erkunden des Berglandes um Nuwara Eliya
5) Kandy: Ein Tempel für Buddhas Eckzahn und ein königlicher botanischer Garten
6) Die Felsentempel von Dambulla
Der Königsfelsen von Sigeriya
Die alte Königsstadt Polonnaruwa
Safari im Kaudulla Nationalpark
7) Die alte Königsstadt Anuradhapura
Safaris im Wilpattu Nationalpark
8) Entspannen und Schnorcheln Strand von Nilaveli
9) Zurück in Kandy: Die Esala Perahera
10) Abschied in Negombo

Auf der Landkarte sieht die Reise dann so aus:



Ich freue mich, wenn der Bericht auf euer Interesse stößt und euch für einige Minuten aus dem coronageprägten Alltag entführen kann.

Herzliche Grüße und bleibt gesund!
Sascha
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25 Mär 2020 10:52 #584140
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Kapitel 1: Eine lange Anreise

Am 1.8.18 ist es soweit: Wir steigen beladen mit diversen Gepäckstücken in den Zug gen Flughafen Frankfurt und verbringen dort angekommen traditionell viel Zeit auf dem großen Raketenspielplatz des Foodcourts. Die Kinder toben sich hier immer ausgiebig aus, was eine gute Voraussetzung für einen angenehmen Flug am heutigen Abend sein wird.
Um 22.20 Uhr – also lange nach Kinderschlafenszeit – hebt unser Emirates Airbus 380-800 in Richtung Dubai ab. Ein veritabler Flugzeuggigant ist das.



Es ist unser erster Flug mit dieser Airline und mit diesem Muster und so sind wir von dem Komfort der Holzklasse durchaus angetan. Das Entertainmentprogramm ist vorzüglich (und hält die Kinder trotz vorgerückter Stunde noch länger wach und gut gelaunt), das Essen ist auch wirklich gut (es gibt sogar Kinderbesteck – diese Details machen einen Unterschied… ;) ) und der Service ist überaus aufmerksam. Kleine Aufmerksamkeiten halten die Kinder außerdem bei Laune: Die Crew fertigt Erinnerungsfotos mit Sofortbildkameras an und verteilt an den Nachwuchs niedliche Kuscheldecken als Geschenke. Irgendwann wird dann sogar etwas geschlafen. So vergeht der erste Flug gefühlt schnell.

In Dubai haben wir nur wenig Zeit zum Umsteigen und so wird der Transfer etwas stressig. Er ist aber so gut organisiert, dass wir (und unser Gepäck) den Anschlussflug noch erwischen. Als wir dann etwas außer Atem und mit erhöhtem Stresspegel in der Maschine sitzen, verzögert sich der Start unseres Weiterflugs… Na toll. :pinch: Für einen längeren Tagflug (den wir mit den Kindern eigentlich lieber vermeiden) verläuft aber auch diese zweite Teilstrecke ganz angenehm.

Eine Stunde später als geplant erreichen wir den Flughafen von Colombo. Müde schleppen wir uns durch die Einreiseformalitäten, die zum Glück problemlos und schnell erledigt sind. Der angrenzende Duty Free Bereich überrascht damit, dass vor allem eine sehr große Anzahl von Waschmaschinen im Angebot sind. Aber auch klassischere Ware lässt sich finden, so z.B. 300 Gramm Milka für 10 Dollar. Ein echtes Schnäppchen, auf das wir verzichten… :P

Willkommen in Sri Lanka


In der Ankunftshalle werden wir bereits von unserem Guide erwartet. Vor uns steht ein kleiner Mann mittleren Alters, dessen kahles Haupt von einer Baseballkappe bedeckt ist. Er lächelt uns freundlich an und stellt sich vor. (Wir haben bei der Organisation der Reise darauf geachtet, dass wir mit einem deutschsprachigen Guide unterwegs sein werden, damit die Kinder direkt etwas von seinen Erklärungen verstehen können und wir nicht ständig dolmetschen müssen.)
Nachdem wir Geld getauscht haben, verlassen wir gemeinsam das Flughafengebäude und die Schwüle der Monsunzeit empfängt uns gemeinsam mit unserem Fahrer für die nächsten Wochen: Der junge Mann heißt uns neben seinem Toyota-Bus willkommen. Wir sind überrascht, dass Guide und Fahrer zwei unterschiedliche Personen sind – wir dachten, dass wir (wie bereits einmal in Kenia und Uganda) mit einem Driverguide unterwegs sein werden. Aber hier kommen nun zwei Männer auf eine vierköpfige Familie. Ein guter Betreuungsschlüssel… ;)
Unser Gepäck wird im Kofferraum verstaut und stolz werden uns die organisierten Kindersitze präsentiert. Leider ist im Vorfeld niemandem aufgefallen, dass die Sitze des Busses über keine Dreipunktgurte verfügen und damit die Sitze nicht zu befestigen sind. Solche Situationen sind in der müden und abgekämpften Verfassung nach Langstreckenflügen niemals angenehm – aber nach unseren Kindersitz-Afrika-Erfahrungen haben wir Gelassenheit und Erfindungsreichtum gelernt. Nach einigen Momenten der Ratlosigkeit werden die Sitze kurzum mit unseren Kofferbändern an den Rücklehnen fixiert. Das hält erstaunlich gut. B)

Und los geht die Fahrt gen Süden. Wir müssen heute noch bis Galle im Südwesten der Insel fahren. Der Flughafen ist durch eine gut ausgebaute Straße mit dem Süden verbunden. Trotzdem dauern die rund 150 Kilometer eine ganze Zeit. Wir fahren durch viele Kokos- und Kautschukplantagen. Alles ist schön grün. Der Himmel trotz Monsunzeit freundlich blau. Unser Guide erzählt während der Fahrt Fakten über Land und Leute. Trotz Müdigkeit hören wir all dem interessiert zu – hätten es aber noch weit mehr gewertschätzt, wenn wir zu diesem Zeitpunkt bereits gewusst hätten, dass dieser Vortrag mitunter der ausführlichste Sprechakt unseres Guides auf der gesamten Tour sein sollte… :pinch:

Unser gebuchtes Hotel in Galle hat wegen Renovierung kurzfristig geschlossen und so wurden wir einige Wochen vor Reiseantritt umgebucht und upgegradet. Wir werden die kommenden zwei Nächte im Amari Hotel verbringen. Es handelt sich um ein großes und sehr edles Fünf-Sterne-Haus, das sich direkt an der Küste befindet. Es gehört – trotz seiner Größe – sicherlich zu den besten Hotels, in denen wir bisher genächtigt haben.

Die Luftfeuchtigkeit ist hier schon sehr gewöhnungsbedürftig. Der Ozean ist jahreszeitengemäß überaus rau – an ein Schwimmen im Meer ist nicht zu denken.
Als wir die Eincheckprozedur hinter uns gebracht haben und dabei sehr freundlich betreut werden, verabschieden wir uns für heute von unserem Duo und sprechen kurz den morgigen Tag durch, der die Erkundung von Galle als zentralen Programmpunkt haben wird.

Die Abendstunden verbringen wir damit das Hotel zu erkunden und den Blick von unserem Balkon zu genießen.



Wir schlendern am Strand entlang und beobachten dort viele Einsiedlerkrebse in unterschiedlichsten Größen, die sich jedoch einer scharfen Ablichtung verweigern.
Dann genießen wir ein Buffet, das wirklich seinesgleichen sucht. Es gibt eine enorme Auswahl an Speisen, die alle von exzellenter Qualität sind: Großartige Currygerichte, frisches Sushi verlockende Süßspeisen. Wir sind sehr begeistert. Begleitet wird das Abendessen von einem Auftritt traditioneller Kandy-Tänzer. Vor den Maskenmännern der Tanzgruppe haben die Kinder durchaus Respekt… Natürlich ist das touristisch, aber trotzdem schön.





Müde fallen wir in unsere gemütlichen Betten und freuen uns auf den kommenden Tag.
Herzlich willkommen in Sri Lanka.
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27 Mär 2020 17:21 #584535
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2. Kapitel: Galle – Zeugnis holländischer Herrschaft

Nach einer erholsamen Nacht werden wir von strahlendem Sonnenschein geweckt. Ein Blick vom Balkon unseres Zimmers weckt Vorfreude auf den anbrechenden Tag.



Gesättigt von einem rundum wunderbaren Frühstück erkunden wir ein wenig die Hotelanlage und nutzen den Pool. Trotz der Größe der Unterkunft ist es hier überhaupt nicht überfüllt und so sind wir am Strand quasi allein unterwegs.







Am späten Morgen fahren wir dann mit unserem Betreuer-Duo in den historischen Kern Galles. Es geht durch die quirlige 90.000er Metropole, die stark von dem Tsunami 2004 betroffen war. Am Rand des Stadtviertels Fort steigen wir aus dem Wagen. Hier fühlt man sich tatsächlich teilweise ins 17. Jahrhundert versetzt, so gut sind hier die Bauten aus der Zeit der holländischen Besatzer erhalten.
Zuerst führen uns unsere Schritte einmal mehr zum Strand, der in der Nähe des Leuchtturms auf der Point-Utrecht-Bastion liegt. Auch hier finden sich wieder viele gut getarnte Einsiedlerkrebse.







Ganz in der Nähe befindet sich die Meera-Moschee, die wegen ihres Baustils kaum als solche zu erkennen ist.



Dann spazieren wir gemeinsam über die Stadtmauer und genießen den Blick. Links von uns liegt das Meer, rechts von uns die jahrhundertealten weißen Bauwerke, die jedoch nicht museal wirken – hier herrscht reges Alltagsleben. Cricketspieler bevölkern die Wiesen. Auf den Stromleitungen sitzen hübsche Kingfisher, leider ist das große Teleobjektiv im Hotel geblieben – bei den Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit reist man lieber mit leichtem Gepäck.











Von einem Turm des Forts springen junge Männer gegen Geld ins tosende Meer, an den Straßenrändern sitzen vereinzelte Schlangenbeschwörer. Exotisch ist es hier.



Der Spaziergang über die Befestigungsanlagen eröffnet uns immer wieder schöne Blicke und erstreckt sich über etwa vier Kilometer. Er verbindet verschiedene Bastionen miteinander, die damals zur Verteidigung der Festung dienten.







Viele Erklärungen erhalten wir im Laufe des Spaziergangs leider nicht. Mein persönliches Highlight bleibt in diesem Zusammenhang der Hinweis unseres Guides mit Blick in den Himmel: „Guck mal: Ein Flugzeug!“ Unvergessen. :laugh: Um unseren Nachwuchs wird sich aber sehr liebevoll gekümmert – bereitwillig lässt sich unsere kleine auf den noch fremden Armen durch den Tag tragen.

Nach dem Spaziergang über die Wälle soll es wieder zurück ins Auto gehen. Wir würden aber doch noch gern das historische Viertel „von innen“ sehen – immerhin ist es ein UNESCO-Weltkulturerbe. Nach einer kleinen Intervention wird uns das zum Glück ermöglicht und wir fahren zum New Gate, um von dort die Gassen des Viertels zu erkunden, die im typisch holländischen Stil errichtet sind. Daran, dass wir Entscheidungen absprechen (und ggf. aushandeln) müssen, werden wir uns erst noch gewöhnen müssen... :S
Wir besichtigen die Groote Kerk und werden spontan in einen Montessori-Kindergarten eingeladen. Stolz zeigen die Erzieherinnen das Spielmaterial – da auf den diesbezüglichen Fotos überall prominent die Kinder abgebildet sind, bleibt es hier der reinen Beschreibung.



Nachdem wir das historische Viertel erkundet haben, statten wir dem Basarviertel Pettah einen kurzen Besuch ab. Ein längerer Spaziergang ist unter den klimatischen Bedingungen der Mittagszeit jedoch weniger attraktiv – zumal unsere Kleine auf meinem Arm eingeschlafen ist.



Bevor es ins Hotel zurückgeht, werden wir noch zu einem Holzschnitzergeschäft gefahren. Diese „Butterfahrteinlagen“, die man von geführten Gruppenreisen kennt, hatten wir uns eigentlich nicht gewünscht und so auch im Vorfeld der Agentur kommuniziert. :evil: Wir beschließen aber erstmal gute Miene zu machen – zumal wir ja aus Afrika immer ganz gern Schnitzereien mit nach Hause nehmen. Und so finden wir in diesem Geschäft einen recht interessanten Einblick in die Werkstatt und ein schönes Angebot verschiedener Holzkunstwerke: einige Elefanten und traditionelle Holzmasken wechseln dann tatsächlich auch den Besitzer. Und auch die Kinder haben ihren Spaß.

In der Nähe befindet sich ein kleiner Hindutempel, den wir von außen bewundern – diese Gebäude kennen wir bisher nur von Mauritius und auch dort haben sie uns schon mit ihrer figürlichen Überladenheit ziemlich fasziniert.



Den Nachmittag genießen wir im Außenbereich des Hotels. Es wird geschwommen, spaziert, gefaulenzt.
Der Sonnenuntergang über dem indischen Ozean ist malerisch, das Abendessen wieder grandios.
Insgesamt ein schöner erster Urlaubstag.



Morgen geht’s dann Richtung Yala Nationalpark – eine lange Fahrt liegt vor uns.
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30 Mär 2020 17:17 #584898
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3. Kapitel: Eine erste Pirschfahrt im Yala Nationalpark

Den heutigen Tag beginnen wir mit einem letzten Spaziergang am Meer. Wieder ist schönes Wetter.





Bald geht es dann gen Süden. In der Nähe von Kogalla machen wir bald einen ersten Halt bei einigen Brandungsanglern, für die die Region bekannt ist. Überall sieht man Fotos und Wandzeichnungen dieser Fischer, die auf dünnen Holzpfählen in der Meeresbrandung hocken.
Die Männer, die wir auf den Pfählen antreffen, warten jedoch nicht wirklich auf Fische. Ihre Einnahmequelle sind Touristen, die – genau wie wir – hier anhalten, um einige Erinnerungsfotos zu machen. Auch unsere Große darf einen der Pfähle erklettern und mit Angel posieren. Für authentische Fischer-Fotos sind wir aber wahrscheinlich einige Jahre zu spät dran… Recht absurd wird die Situation, als ein Reisebus anhält und der schmale Strandabschnitt bald mit einer großen Zahl Touristen besetzt ist – Zeit für uns, die Weiterfahrt anzutreten.





An der Südküste geht es entlang nach Osten. Die Region rund um die Küstenstadt Matara, die wir durchqueren müssen, ist dicht besiedelt, sodass die Straßen oft sehr voll sind und wir nur sehr langsam vorankommen. Teilweise stecken wir für einige Zeit im Stau fest. Insgesamt dauert die Fahrt bis zu unserem Zielort Tissamaharama über vier Stunden – für ca. 170 Kilometer auf geteerter und gut gepflegter Straße.
In Tissa machen wir einen kurzen Stopp und beziehen unser Hotel für die kommenden zwei Nächte, das direkt an einem großen Stausee (Wewa) liegt. Das Oakray Lake View Resort ist ein kleines und recht einfaches Hotel mit sehr nettem Personal.



Um 15 Uhr beginnt unsere erste Fahrt in den ca. 20 Kilometer von Tissamaharama entfernten Yala Nationalpark. Man muss in Tissa einen Fahrer samt Jeep mieten, da individuelle Fahrten im Park nicht erlaubt sind – es wird sich herausstellen, dass die Qualität der Gamedrives maßgeblich vom Engagement dieser Guides abhängen… :S
Die Anfahrt zieht sich im offenen Jeep durchaus in die Länge, Bodenwellen in der Straße machen alles nicht unbedingt besser…



Am Nationalparkeingang geht dann alles sehr schnell. Zu dieser Tageszeit sind kaum andere Jeeps hier – das wird morgen früh ganz anders aussehen – und auch im Park begegnen uns nur recht wenige andere Autos.
Die Landschaft des befahrbaren Teils des Parks gefällt uns auf Anhieb: Trockenwald direkt am Ozean, durchbrochen von malerischen Lagunen, Seen und fotogenen Felsen.











Eine Rast machen wir an der Küste direkt an einem Denkmal für die Tsunami Katastrophe 2004. Vordem gab es hier einige Häuser, deren Grundmauern man noch sehen kann. 47 Menschen ließen an dieser Stelle ihr Leben.





Im schönen Licht des Nachmittags haben wir in den drei Stunden der Ausfahrt einige Sichtungen, die uns als Sri-Lanka-Neulinge sehr freuen. Leider bremst unser Jeepfahrer oft recht ruppig, sodass wir die Kinder immer wieder festhalten müssen und nicht ganz entspannt genießen können.

Wir beobachten viele Pfauen, einige tief im Busch verborgene Axishirsche (die Springböcke bzw. Impalas der Sri Lankischen Nationalparks…), einige Wildschweine, Wasserbüffel, Languren und unsere ersten asiatischen Elefanten in freier Wildbahn, über die wir uns sehr freuen. Trotz, dass wir ihre afrikanischen Verwandten ja recht genau kennen, ist diese Begegnung für uns etwas Besonderes und sorgt für Gänsehaut.

















Neben den Pfauen treffen wir auf Vögel, die nahe Verwandte auf dem afrikanischen Kontinent haben: Buntstörche, einen Sunda-Marabu und Braunlieste.







Auch ein erstes Sumpfkrokodil können wir entdecken.



Kurz vor dem Gate begegnen uns leider bei schlechtem Licht noch weitere Elefanten und ein Sambarhirsch.





Das Abendessen im Hotel ist gut – sehr reichlich und lecker. Die Kellner sind ungemein freundlich. Am Ende des Tages haben wir noch eine Diskussion. Unser Guide will morgen erst um 5.30 Uhr los, wir aber schon um 5 Uhr, um nicht ganz hinten in der Jeepschlange vor den Toren des Yala Nationalparks zu stehen – denn in den Morgenstunden soll hier sehr viel mehr los sein… Am Ende wird unserem Wunsch entsprochen – ein Widerwille ist aber durchaus spürbar.
Trotzdem freuen wir uns über einen weiteren Tag im Yala Nationalpark.
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4. Kapitel: Ein Tag im Yala Nationalpark

Kurz nach fünf geht es los in Richtung Nationalpark-Gate. Die Fahrt im offenen Jeep erfolgt in der Dunkelheit des noch nicht wirklich angebrochenen Tages. Es ist recht kalt und rumpelig.

Als wir das Gate erreichen, sind wir nicht allein… Zahlreiche Jeeps stehen schon hier und warten auf die Öffnung. Das ist kein wirklich schöner Anblick. Der Yala NP hat ein Hauptgate zum vor allem besuchten Sektor 1, durch das alle Fahrzeuge am frühen Morgen einfahren – dadurch kommt es hier zu einem Auflauf, wie wir ihn in Afrika noch nicht erleben mussten, auch wenn es am Sedudu Gate im Chobe NP zur Gateöffnung auch voll ist…
300 Fahrzeuge dürfen zur Morgenpirsch in den Park einfahren – bei rund 100 km Piste im Park wird man da kaum je über weite Strecken allein sein. :S

Während unser Guide die meiste Zeit der Fahrt verschläft, ist der Fahrer so versiert, dass er jede Menge Tiere aufspürt.
Irgendwann verteilt sich die Jeepmasse dann mehr als erwartet, sodass es ein rundum schöner Vormittag wird.

Nachdem wir auf der Hauptpiste hinter dem Gate bereits einige Axishirsche und einen Wollhalsstorch beobachten können, folgt bereits das erste Highlight der Ausfahrt, noch bevor die Sonne so richtig aufgegangen ist.





Direkt neben der Fahrspur äst ein Lippenbär (eines von wohl etwa 15 Exemplaren in Sektor 1!) im fahlen Morgenlicht einige Meter eine Böschung hinab – die Fotobedingungen sind also nicht ideal und der Staub tut sein Übriges. Das Tier sieht ziemlich abgekämpft aus – einige vernarbte Kampfwunden bedecken Kopf und Rücken. Da der Bär neben dem Hauptzugangsweg zum Park unterwegs ist, sind natürlich viele Jeeps anwesend. Das schränkt die Intensität der Beobachtung schon etwas ein, da wir nicht lange verweilen können – aber ich bin trotzdem sehr froh: Einen der seltenen Lippenbären zu entdecken hatte ich mir im Vorfeld der Reise so sehr gewünscht.







Die weitere Fahrt führt durch die schöne Landschaft des Nationalparks und in regelmäßigen Abständen haben wir schöne Sichtungen – als Erstbesucher freuen wir uns über jedes für die Region gewöhnliche Tier. Immer wieder folgen wir auch Hinweisen auf irgendwo gesichtete Leoparden – bleiben dabei aber stets erfolglos.
Wir sehen Wasserbüffel in großer Zahl.



Ein Schwarznackenhase und eine indische Rotmanguste lassen sich sehen.





Wir freuen uns über Rotlappenkiebitze und Smaragdspinte. Auch beobachten wir eine große Zahl nistender Buntstörche. Die ansässige Avifauna lässt uns oft an Afrika denken.









Von Webervögeln sehen wir nur die Nester.



Immer wieder kreuzen Wildschweine den Weg.



Ein weiterer Höhepunkt der Pirschfahrt ist eine badende Elefantenfamilie, die wir lange beobachten können.









Nachdem ein Rabe für ein Foto posiert hat, treffen wir gegen Ende der Ausfahrt tatsächlich noch auf einen Sri Lanka-Leoparden, der durch den dichten Busch streift, sich aber leider alsbald auf einen dichtbelaubten Baum zurückzieht und damit nicht mehr zu erkennen ist. Auch diese Sichtung teilen wir mit einigen Jeeps, die Fahrer verhalten sich aber allesamt rücksichtsvoll, sodass man die Beobachtung genießen kann.





Die Rückfahrt führt uns vorbei an weiteren Wasserbüffeln, die der Hitze des Tages mit Hilfe eines Schlammbades entgehen.





Schließlich entdecken wir einen Changeable hawk-eagle kurz vor dem Gate.



Zufrieden mit der Ausbeute des Vormittags geht es zurück ins Hotel und beschließen, für den Nachmittag noch eine weitere Fahrt zu organisieren.
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11 Apr 2020 12:52 #585987
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Fortsetzung

Nach einer Mittagspause im Hotel organisieren wir über die Rezeption einen weiteren Gamedrive für den Nachmittag des Tages – über unseren Guide gebucht, wäre das Ganze sehr viel teurer geworden. Die Buchung gelingt problemlos und bald holt uns ein neuer Fahrer mit seinem Jeep vor dem Hotel ab. :)



Bald durchqueren wir erneut das Nationalparktor und erleben das Schutzgebiet sehr viel ruhiger als am Vormittag. Jedoch sind auch die Sichtungen deutlich spärlicher.



Der Schönheit der Landschaft tut das aber keinen Abbruch.







Wieder zeigen sich Wasserbüffel und Axishirsche – dieses Mal aber erstmals männliche Exemplare mit prächtigem Geweih und dazu noch unverbuscht. Darüber freuen wir uns.





Auch Schwarznackenhase und Rotmanguste lassen sich erneut blicken.





Als Neuzugang auf der Vogelliste beobachten wir einen Brahminenweih hoch am Himmel.



Recht nahe kommen wir dagegen heute Nachmittag an Sumpfkrokodile und Pelikane heran.







Ein riesiger Elefantenbulle frisst im Gehölz nahe der Straße – nicht sehr fotogen, aber beeindruckend zu beobachten.



Eine Rast legen wir erneut an der Küste in der Nähe des Tsunamidenkmals ein. Nach der rumpeligen Fahrt am Strand zu spazieren ist eine schöne Abwechslung. Und das Licht des Spätnachmittags lässt die ohnehin schöne Landschaft erstrahlen.



Auf dem Rückweg erfolgt dann der Höhepunkt der Ausfahrt. Eine große Rotte Wildschweine lässt sich lange beobachten – mit dabei ist eine quirlige Schar Frischlinge, die im Zaum zu halten den Bachen viel abverlangt. Besonders schön ist zu beobachten, wie die Kleinen eifrig ihren Hunger stillen. Da sind auch unsere Kinder ganz begeistert.











Dann heißt es Abschied nehmen von Yala. Der Park hat uns landschaftlich sehr gut gefallen und auch die Sichtungen waren zu unserer Zufriedenheit. Einzig die Menge an Besuchern – zu der natürlich auch wir beitragen – schmälert das Erlebnis etwas.
Im Hotel werden wir von unserem Guide erwartet – er ist nicht davon begeistert, dass wir ohne sein Zutun einen Ausflug organisiert haben. In der Lobby kommt es zum Disput, in dessen Rahmen wir unsere jeweiligen Positionen klar darlegen und am Ende auf einen Neuanfang hoffen. Insgesamt ist diese Rechtfertigungsnotwendigkeit jedoch eine für uns sehr ungewohnte Sache…
Nach ruhiger Nacht geht es dann morgen bereits in Richtung des nächsten Nationalparks: Udawalewe – bekannt für seine Elefantenpopulation.
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