Inverdoorn
Bevor es zum game-drive geht ziehen wir uns noch dicke Pullover an und die dicken Winterjacken werden auch raus gekramt.
Viele Gäste haben bereits alle 3 Safari-Wagen an den Außenplätzen belegt als wir beim Treffpunkt, zur Abfahrt Pirschfahrt, eintreffen. Ein Guide bittet die Gäste wieder abzusteigen, denn die Verteilung auf den einzelnen Wagen geht genau nach Liste.

Einige verlassen maulend und widerwillig ihren Platz.
Wir bekommen unseren Wagen zugewiesen und nehmen in der letzten 3er-Reihe Platz, Manfred sitzt eine Reihe vor uns. Ich sitze in der Mitte, was sich im Nachhinein als bester Platz erweist. Alle 3 Wagen sind voll besetzt, also 30 Gäste. Viel mehr Gäste waren auch nicht in der Anlage.
Nachdem wir durch ein großes Tor fahren nehmen die Safari-Wagen unterschiedliche Richtungen. Wir rumpeln durch Fahrspuren und sind froh uns warm angezogen zu haben.
Wir sehen gleich 2 Giraffen. Hach, wie schön.
Unser nächster Stopp führt zu 3 Flußpferde, welche uns argwöhnisch begrüßen. Die Hippos flößen mir immer wieder Respekt ein. 2 Tiere sind an Land und eines ist weiter weg im Teich zu sehen.
Nach 10 Minuten geht’s weiter.
Ein paar vereinzelte Springböcke kreuzen unsere Fahrt. Man kann sie kaum fotografieren, weil sich ständig auf der Flucht sind.
Weiter geht’s. Der Guide bremst kurze Zeit später abrupt ab.
Wow, eine Nashornkuh mit Kalb, was für ein friedliches Bild!
Die Kameras klicken um die Wette.
Afrika geht eben doch nicht ohne Safari sind meine Gedanken.
Lange stören wir die Beiden nicht und fahren weiter.
Giraffe Nr. 3
Langsam wird es ungemütlich auf den offenen Safari-Wagen. Der Wind nimmt zu und die Temperatur weiter ab.

In der Mitte sitzend bekomme ich am wenigsten Wind ab. Zum Glück liegen Decken parat, in welche sich Einer nach dem Anderen einhüllt. Ich sinniere gerade vor mir hin, ob wir jemals so einer Kälte auf Safari waren...nee, noch nie.
Plötzlich stehen wir vor weiteren 3 Nashörnern.
wie gut sie getarnt sind
Mit dem letzten Sonnenlicht verlassen wir die kleine Gruppe.
Ein Strauß zieht einsam durchs Gelände.
Im letzten Tageslicht sehen wir einige Zebras.
Ein Zebra posiert vor uns - wunderschöne Tiere.
Im Dunkeln geht’s zurück zur Lodge. Wir bibbern vor Kälte.
Vom game-drive hatten wir uns tatsächlich mehr Tiere versprochen.
Das Highlight waren natürlich die Nashörner – sonst von den restlichen big five nichts zu sehen. Unser Guide war auch nicht gerade gesprächig und antwortete nur auf Nachfrage.
Nun ja, morgen früh sehen wir vielleicht mehr Tiere oder?
Im Lodge Gelände werden wir mit Amurula am Lagerfeuer empfangen. Der Guide gibt uns gleich eine ganzes Tablett davon in die Hand.
Wir gehen zum Bungalow und stellen die Klimaanlage auf Heizen. Ziehen uns um und gehen gleich zum Dinner. Zum Glück wird das nicht im Freien serviert.
Im Restaurantbereich bekommen wir einen Tisch direkt neben den lodernden Kamin. Das tut gut, wir sind nämlich durchgefroren.
Tja und das Essen... . Es gab Kürbissuppe (die noch ganz gut war und vor allem heiß), verkochten Gemüseauflauf, Fisch in Butter-/Zitronensoße (trocken), Hühnerbrust mit Pfirsich (ging so), zähes Springbockfleisch, Kartoffeln und Reis. Als Dessert Frucht- und Karamellpudding. Dazu bestellten wir eine Flasche Rosèwein (den gleichen wie zum Mittagessen, der war wieder lecker).
Wir waren uns einig, das Essen ist hier kein Genuss.
Wir verabschieden uns von M + M und gehen in unseren warmen Bungalow. Ich lasse mir noch ein Bad ein, weil mir immer noch so kalt ist.
Der Ethanol-Wand-Kamin sieht zwar romantisch aus, bringt aber kaum Wärme ins Zimmer. Zum Glück schafft die Klimaanlage eine angenehme Zimmertemperatur.
Wir kuscheln uns bald ins große bequeme Bett.
5 Uhr reißt uns der Wecker aus dem Lummerland. Ich koche mir erst Mal einen Tee und trete auf die Terrasse. Boah, das ist A....kalt. Die Autos auf den Parkplatz sind mit Rauhreif überzogen. Das Thermometer vom Handy zeigt 1 Grad.

Ich überlege, was ich alles übereinander anziehen könnte, um den anstehenden game-drive zu überleben. Mir kommt der Gedanke das zu canceln und Günter spricht meinen Gedanken aus : es hat keinen Sinn, wir sind danach alle erkältet, wir haben nicht die passenden Klamotten mit. Es ist jammerschade und ich bedauere es wirklich sehr, diese Entscheidung zu fällen – gebe aber meinem Mann uneingeschränkt Recht.
Per WhatsUp unterrichte ich Monika von unserer Entscheidung. Auch sie wollten wegen der Kälte sowieso nicht mit.
Später sehe ich wie nur ein Safari-Wagen und mit nur 5-6 Leuten besetzt zum game-drive startet.
Wir vertrödeln die Zeit bis zum Frühstück mit Kaffee-/Tee im Bett, ein bisschen TV dazu und zusammenpacken.
Gegen halb 9 spazieren wir langsam zum Frühstück in der Hoffnung schon ein bisschen eher dies zu bekommen.
Das Frühstücks-Buffet beginnt genau 9 Uhr und es ist, trotz der Kälte (mittlerweile 5 Grad), im Freien. Wir setzen uns an einen Tisch in der Sonne. Es ist trotzdem sehr ungemütlich so zu frühstücken. Es gibt eine Kaffee-/Teestation, Rührei, Speck, Bohnen, Marmelade, Toastbrot, Butter, Pfannkuchen mit Ahornsirup. Wir sind wiederum enttäuscht und verlassen eine Viertelstunde später unseren Tisch.
Wir packen unsere Sachen ins Auto, fahren zur Rezeption, bezahlen unsere Rechnung und verlassen Inverdoorn ohne Elefant, Leopard, Büffel und Löwe gesehen zu haben - *schnief* (ich weiß auch gar nicht, ob es diese Tiere tatsächlich dort gibt oder nur die Eigenwerbung verspricht).
Nun haben wir die letzten beiden Tage nicht so tolle Erfahrungen gemacht – Grootvlei mit der Unterkunft, Inverdoorn mit dem Essen und sehr wenig Tiere, das muss jetzt aber wieder besser werden.
Wir freuen uns auf die kommende Zeit!
Fazit Inverdoorn
Die gesamte Anlage ist sehr schön gestaltet mit vielen Kakteen und kleinen Wegen.
Unser Ambassador Chalet war picksauber und alles im Top-Zustand.
Das Camp war höchstens zur Hälfte belegt.
Die Angestellten waren hilfsbereit und sehr freundlich. Unser Guide zum game-drive hätte ein bisschen gesprächiger sein können.
Umgebung: 2
Lodgegelände: 1 (sehr gepflegt)
Zimmer: 1 (alles sehr sauber und chic eingerichtet)
Essen: 4 (das war absolut nix)
Gastgeber: 2
Nie und nimmer sind 900 € für den Aufenthalt Inverdoorn im Ambassador-Chalet gerechtfertigt. Dafür ist die Tierdichte zu spärlich (jedes einzelne Tier ist im Reisebericht zu sehen) und das Essen einfach zu schlecht - das reißt auch das Luxus-Chalet nicht raus. Wir sind natürlich trotzdem froh dieses upgrade erhalten zu haben.
Man fährt wegen der Tiere nach Inverdoorn, nicht wegen einer chicken Unterkunft, deshalb kann ich Inverdoorn nicht weiterempfehlen. 