Lamberts Bay: Grootvlei Guest Farm, Dünencamp Zimmer Nr. 2 & 4
Eine relativ kurze Fahrt brachte uns ins 150 km entfernte Lamberts Bay. Da es erst Mittag war fuhren wir an unserer Unterkunft, welche ca. 10 km vor Lamberts Bay ist, vorbei und parken am Hafen. Hier gönnten wir uns Cappuccino im Strandbistro und reservierten für den frühen Abend einen Tisch bei Isabella's direkt an der Waterfront. Das Restaurant ist momentan auch komplett besetzt und wir hätten ich den nächsten 2 Stunden keinen Tisch bekommen.
Leider, war der Zugang zur Kaptölpel Kolonie wegen Bauarbeiten an den Wellenbrechern geschlossen. Das wusste ich bereits aus diesem Forum, hatte trotzdem insgeheim gehofft, dass die Arbeiten evtl. schon abschlossen sind.
So fuhren wir nach 1 Std. zurück zur Grootvlei Gästefarm.
Am verschlossenen Tor wurde geklingelt, nur niemand öffnete. Unser Gedanke: vielleicht wieder Stromausfall. Also per Handy die Nummer angerufen, welche auf dem großen Schild am Eingangstor stand...wieder nix.
In mir keimte der Gedanke: das ist ein Wink mit dem Zaunpfahl, wir sollen hier nicht übernachten und ich sah mich schon in einem Gästehaus in Lamberts Bay.
Nach 20 Minuten, ich wollte gerade, als letzte Chance für diese Unterkunft, unsere Kontaktnummer in Kapstadt anrufen, als ein Auto ebenfalls die Einfahrt zur Farm nahm und sich das Tor vor uns öffnete. Wir dachten dies wären die Eigentümer oder Angestellte der Farm, aber es waren Gäste die einen Toröffner besaßen. Der Herr war sehr freundlich und suchte die Eigentümerin. Diese kam dann auch angerannt und entschuldigte sich vielmals für die Umstände - Klingel geht nicht bei Stromausfall.
Sie übergab uns einen Bund mit vielen Schlüsseln und Toröffner und erklärte uns den Weg. Außerdem vereinbarten wir die Frühstückszeit für den nächsten Morgen.
Das Dünencamp, liegt ca. 500 m entfernt auf der Strandseite, gesichert mit einem Tor. Die Putzfrauen waren gerade fertig und wir konnten gleich unsere Zimmer beziehen.
Das Dünencamp hat 4 Zimmer, einen großen Veranstaltungsraum sowie einen kleineren Raum – mit angrenzender Küche, Kühlschränken, Spülbecken, Geschirr, Sitzecke mit TV. Das Camp ist für Selbstversorger ausgelegt.
(links sind die Zimmer, mittig (TV-Raum/Küche) und rechts der große Eventraum - Sicht vom Parkplatz)
Die Zimmer sind alle rund bzw. Muschelförmig (also auch innen) und auch so außen verziert.
Irgendwie waren wir sprachlos als wir die Zimmer sahen. Es war ziemlich rustikal, aber auf der anderen Art auch einzigartig. Monika meinte: „was für eine abgefahrene Bude“
Da die Unterkunft einigen von Euch interessiert, poste ich ein paar mehr Bilder von den Zimmern.
Zimmer 2 (hier wohnten M+M)
Unser Zimmer 4 (das Größte der 4 Zimmer)
(Vorraum mit Eingang zum Zimmer)
(anderer Blick in den Vorraum)
(am nächsten Morgen fotografiert)
(das Bild finde ich total unpassend in einer honeymoon suite)
(angebliche Badewanne – war eine größere Dusch-Tasse)
(der versprochene Blick von der Badewanne in den Sternenhimmel, ansonsten war der „Raum“ dunkel und durch die Wanne ausgefüllt)
In dem Zimmer musste man aufpassen keinen Drehwurm zu bekommen, man lief ständig im Halbkreis und war von runden Wänden umgeben. Ich fragte mich, ob ich mich hier wohl fühle...

Die Gästezimmer verfügen über kleine Platten-Heizkörper – die Suite über einen Ofen, kein TV.
Wir mussten uns erst Mal sammeln und die Eindrücke bei einem Glas Wein verarbeiten.
(Terrasse Zimmer 4)
Der Ausblick war sehr schön.
Danach sahen wir uns auf dem Gelände um. Das große eingezäunte Gelände (am Strand allerdings kein Zaun) wird auch als Veranstaltungsort für Hochzeiten genutzt.
(Monika übt schon das Braut-Mutter-Sitzen
Der Strand ist naturbelassen und mit kleinen Felsblöcken durchzogen, also nicht unbedingt zum Baden geeignet.
Monika lockt mich mit Wein zurück zur Terrasse.
Am später Nachmittag fuhren wir nochmals nach Lamberts Bay zum Abendessen ins Isabella's. Wir bestellen Wein und Fisch & Chips. Es gibt auch halbe Portionen, welche ich mir bestelle.
Jetzt ist das Restaurant fast leer und wir können uns einen Tisch aussuchen. Der Service ist auf zack und sehr freundlich.
(ganze Portion, die keiner von den Dreien geschafft hat
Wir sind pappsatt und geschmeckt hat es außerdem. Nach der Völlerei brauchen wir einen Wodka. Die nette Bedienung ist verwundert, dass wir ihn pur trinken.
Eine Empfehlung ist das Restaurant wert und es ist sehr preisgünstig.
Danach geht’s zurück ins Dünencamp. Wir sind übrigens ganz alleine im Camp.
Wir genießen einen schönen Sonnenuntergang mit leckeren Rosèwein. Es ist eine mystische Atmosphäre.
Als die Sonne weg ist wird es sehr schnell kalt und wir verziehen uns in die TV-Ecke mit Kamin, den Manfred schon den ganzen Abend bestückt. Lange bleiben wir trotzdem nicht, kurze Zeit später ist der Strom wieder weg und wir sind alle auch müde So verabschieden wir uns von M+M und gehen die paar Schritte, mit Taschenlampe, in unsere Suite.
Es ist stockdunkle Nacht.
Günter hatte den kleinen Ofen angeheizt und es war kuschlig warm im Zimmer. Es gibt auch 2 kleine Plattenheizkörper (einer hinterm Bett), aber ohne Strom funktionieren diese nicht (außerdem viel zu klein für die großen Räume dimensioniert). Ohne den Ofen wäre es empfindlich kalt am Abend geworden. Dicht ist das Zimmer nämlich nicht, es pfeift und zieht durch alle Ritzen. Das Gebälk knarrt bei jedem Windstoß.

Ich fühle mich in unserer Suite nicht wohl und nötige auch Günter Sicherheits-Vorkehrungen zu treffen: Nochmals prüfen, ob Außentür zum Vorraum und Zimmereingangstür abschlossen sind, alle Fenster verriegelt sind, Koffer bzw. Gepäck werden an der Tür positioniert – falls jemand kommt, hören wir das Umwerfen, Pfefferspray auf beiden Nachttischen, die Batterie-Lampe bleibt die ganze Nacht an... ich verkrieche mich tief ins Bett....
Wir haben erstaunlich gut geschlafen und mein erster Gedanke, wir leben noch

Meine Güte was habe ich mir für Gedanken vorher gemacht, was alles passieren könnte, weil das Camp so einsam liegt und Einbrecher nur auf uns warten. Sogar stornieren wollte ich es.
Im Zimmer gibt es Wasserkocher, Tee und löslicher Kaffee. Also erst Mal mit Tee das Leben und den Morgen begrüßt.
Danach packen wir zusammen und fahren die 500 m zur Farm. Der Frühstückstisch ist schön eingedeckt und wir bestellen verschiedene Eierspeisen nach Wunsch. Die Servicekräfte sind auf zack und überaus freundlich. Die Eigentümerin entschuldigt sich nachmals für den Umstand von gestern mit dem verschlossenem Tor.
Wir checken aus und geben alle Schlüssel ab, ein Trinkgeld hinterlassen wir auch hier.
Kurz nach 9 sind wir abfahrbereit.
Fazit Grootvlei Dünencamp
Vorab, das Fazit fällt mir schwer.
Das Camp liegt absolut ruhig, sehr einsam auf den Dünen. Das Camp hat 4 rustikal und einfach eingerichtete Zimmer. Es war sauber, dennoch macht die gesamte Anlage einen schmuddligen Eindruck.
Wir waren allein vor Ort – keine Ahnung wie es dort ist wenn eine Feierlichkeit in den Gemeinschaftsbereich stattfindet.
Die Gastgeberin war sehr hilfsbereit und freundlich.
Umgebung: 1 (direkte Natur-Strandlage)
Dünencamp Aufenthaltsbereich: 3 (benötigt eine Renovierung bzw. Modernisierung)
Zimmer: 3 (WC ohne Tür, die separate Dusche/Wanne absolut nicht mein Ding und die Möblierung hat nix mit Shabby Chic zu tun)
Essen: 2 (nur Frühstück)
Gastgeber: 1
Es war insgesamt ein netter Aufenthalt. Wohlfühl-Atmosphäre kam bei uns allen aber nicht auf. Ob es eine Weiterempfehlung für Euch ist findet Ihr am besten selbst heraus! 