THEMA: Kinder und Katzen im Kruger - Reloaded
22 Nov 2018 10:22 #539987
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  • H.Badger am 22 Nov 2018 10:22
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Kapitel 6: Das Beste kommt zum Schluss (18.10.2018)
Am heutigen Morgen haben wir eine Ausfahrt zu viert geplant. Meine Frau und ich stehen also leise auf, um ein Frühstück und das Auto für die frühe Ausfahrt vorzubereiten. Kurz vor Abfahrt wecken wir dann die Kinder, die sich noch ganz verschlafen in die auf ihren Sitzen vorbereiteten Wolldecken kuscheln.

Und los geht’s: Wir möchten den Tag mit einer Runde über die S100 beginnen und der Straße damit noch einmal eine Chance geben, ihrem Ruf gerecht zu werden. Es sind erstaunlich wenig Autos unterwegs und so haben wir die Wasserböcke und Impalas, die bald am Straßenrand grasen, ganz für uns. Weitere Tiere wollen sich erstmal nicht zeigen…

Als wir einige Zeit später einen Elefanten beobachten, kann ich im hohen Gras eine Löwenmähne ausmachen – im Vorbeifahren hätten wir den sichtbaren Löwenkopfanteil niemals entdeckt. Alsbald kommt Bewegung in den Löwen, er beginnt seine Morgentoilette und erhebt sich schließlich. Was für eine prächtige Mähne er hat! :cheer:





Wir begleiten ihn auf seinem Weg, bis er sich wieder niederlegt.





Wie wir einige Momente später erkennen können, hat er sich zu einem weiteren Löwenkater gesellt, der sich jedoch durch den dichten Busch, in dem er lagert, beinahe unseren Blicken entzieht. Wir beobachten eine ganze Weile und sind mit diesem Tagesbeginn sehr zufrieden, da zudem auch die Sonne sich immer wieder einen Weg durch die Wolken bahnt.





Die weitere Fahrt verläuft dann recht ruhig. Wir freuen uns über zwei Sattelstörche im Flussbett und begegnen schließlich einmal mehr zwei Tüpfelhyänen, die durch den Busch ziehen und direkt neben unserem Auto den Weg queren. Eine solche Begegnung ist immer wieder schön, auch wenn Hyänen auf diesem Trip erstaunlicherweise zum Standardrepertoire fast jedes Gamedrives zu gehören scheinen.







Besonders aber freuen wir uns über eine Riesentrappe in Balzhaltung – das haben wir zuvor noch nie beobachten können. Der sowieso schon imposante Vogel wirkt derart aufgeplustert noch einmal beeindruckender und dabei wahnsinnig selbstzufrieden. :laugh:



Kurz vor Ende der Morgenausfahrt treffen wir schließlich noch auf die einzigen (!) Strauße dieser Reise und zwei weitere Löwenkater, die aber nur schwer im dichten Busch auszumachen sind. Entsprechend kurz verweilen wir hier.






Die Mittags- und frühen Nachmittagsstunden verbringen wir im Camp. Wir statten den Flughunden einen weiteren Besuch ab und beobachten die ansässige Vogelwelt. Die Kinder spielen ausgelassen auf den großzügigen Wiesen und sind glücklich.





Heute Nachmittag wollen wir erneut rausfahren. Mit der Ausbeute dieses Morgens sind wir einmal mehr ziemlich glücklich und sind gespannt, was der weitere Tag uns bringen wird, man soll den Tag schließlich nicht vor dem Abend loben. :whistle:
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22 Nov 2018 12:33 #539994
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Wow, hattet Ihr ein Löwenglück. Wir waren vor 2 Wochen im knochentrockenen Krüger (Satara Camp) und nicht einen Löwen gesehen.
Leoparden schon, aber auch Geparden wurden uns verwehrt.
Ich bin irgendwie der Meinung, da es so knochentrocken war, haben sich alle Tiere irgendwo hin verkrümelt, wo noch Wasser war. Die großen Flüsse waren ja (fast) alle ausgetrocknet und nur noch Sandflüsse.

Aber Euer Sichtungsglück ist genial!!!
Gruß Gabriele (Reisebericht 1. Namibia Reise 2022 / Süden) www.stenders-reisen....22/Namibia_2022.html
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22 Nov 2018 17:00 #540038
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Hallo Gabriele,
auch im Oktober waren außer Sabie, Sand und Crocodile die Flüsse vor allem Sandbetten. Jedoch gab es hier und da Tümpel in den Betten, wo sich dann Leben konzentrierte. So war es auch bei unserer Hyänen und Löwensichtung auf dem Weg nach Satara.
Mit den Raubkatzen ist das bei Selfdrivesafaris ja auch immer so eine Sache. Unsere letzten zwei Krugerbesuche standen da unter einem guten Stern. Wir haben aber auch schon Aufenthalte gehabt, bei denen wir in einer ganzen Woche nur einen Leoparden und gar keine Geparden oder Wilddogs gesehen haben. Bei unserem ersten Krugeraufenthalt 2013 haben wir bei vier Tagen im Park nur eine Löwensichtung gehabt. Über die Jahre hat unsere Sichtungsfee dann aber echt dazugelernt und legt hoffentlich auch in Zukunft ein gutes Wort bei Fortuna für uns ein....

LG
Sascha
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22 Nov 2018 18:30 #540051
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Die Wasserstellen waren auch fast alle trocken.
Aber die einen oder anderen Tiere haben wir trotzdem gesehen.

Übernachtet haben wir auch im Satara Camp.


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Gruß Gabriele (Reisebericht 1. Namibia Reise 2022 / Süden) www.stenders-reisen....22/Namibia_2022.html
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22 Nov 2018 21:39 #540083
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@ Gabriele
Dann drücken wir die Daumen, dass die aktuelle Regenzeit genug Wasser und frisches Grün bringen wird.
2016 haben wir den Park nach der Riesendürre auch wahnsinnig ausgedörrt erlebt - im Kontrast zum nahen stark bewässerten Farmland...

LG
Sascha
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23 Nov 2018 09:55 #540110
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Fortsetzung

Gegen 15 Uhr fahren wir wieder los. Unser Plan ist es, die H1-4 nach Norden zu fahren, die durch die offenen Grasebenen von Satara führt und dabei so erhöht verläuft, dass man einen guten Überblick über die Umgebung hat und auch weiter entfernte Tiere gut erkennen kann.
Dieser Nachmittagsausflug stellt sich rückblickend als ein rundum gelungener Gamedrive heraus. :)

Den Anfang machen einmal mehr zwei Tüpfelhyänen, die faul direkt an der Straße lagern. Wir ernten hier nur müde Blicke, finden es aber zu nett, wie es sich eine der Hyänen, ihren Besitzanspruch verteidigend, auf dem Bein eines Gnus gemütlich gemacht hat.





Immer wieder fahren wir an (lebenden) Gnus und Giraffen vorbei. So langsam kommt auch die Sonne heraus und taucht die Welt immer mal wieder in ihr warmes Nachmittagslicht. Schön.





Wir freuen uns sehr über die Sichtung einer Schwarzbauchtrappe, eine Vogelart, die wir noch nicht oft vor die Linse bekommen haben.



Nach einiger Zeit treffen wir noch einmal auf Tüpfelhyänen. Dieses Mal sind es jedoch drei Hyänenkinder, die glücklicherweise auch weit weniger müde als die Hyänen vom Beginn der Fahrt sind. Neugierig beäugen sie vom Straßenrand aus ihre Umgebung. Immer wieder trauen sie sich ganz nah an unseren Bus heran und beschnuppern die Reifen. Hier sind auch unsere Töchter wieder hellauf begeistert – zu niedlich finden sie die drei kleinen Gesellen. Ein Eindruck, den auch die Eltern uneingeschränkt teilen.



















Lange genießen wir diese wunderschöne Sichtung und fahren irgendwann weiter, weil wir nicht weit entfernt ein Auto am Straßenrand verweilen sehen und neugierig sind, was die Insassen da wohl entdeckt haben.
Als wir das parkende Auto erreichen, werden wir freundlich auf einen männlichen Löwen aufmerksam gemacht, der ein ganzes Stück entfernt seine Nachmittagsruhe genießt. Ein wenig bleiben wir hier und beobachten ihn beim Putzen und Faulenzen. Für eine wirklich schöne Beobachtung ist er jedoch einfach zu weit entfernt.



Nach dieser Begegnung wenden wir und fahren zurück gen Satara. An einer der verbliebenen Wasserstellen an der Straße hat sich eine Elefantenherde eingefunden und stillt ihren vorabendlichen Durst. Schön!



Kurze Zeit später trete ich auf die Bremse und rufe aufgeregt: „Honeybadger!“ Das Beste kommt heute zum Schluss! :woohoo:
Zwei Honigdachse auf Nahrungssuche wuseln direkt am linken Fahrbahnrand herum. Wir freuen uns total, diese Gesellen entdeckt zu haben, gehören sie doch zu unseren Lieblingstieren auf dem afrikanischen Kontinent. Das recht hohe Gras der Böschung und die im Gegensatz dazu doch recht kompakte Bauweise der Dachse machen das Fotografieren nicht gerade einfach, das stetig schlechter werdende Licht hilft auch nicht gerade. Trotzdem genießen wir diese Sichtung in vollen Zügen. Allein mit den zwei Dachsen zu sein, die sich von uns überhaupt nicht stören lassen, ist ein schönes Erlebnis und gehört für uns definitiv zu den Höhepunkten der bisherigen Tour.









Irgendwann queren die zwei direkt vor uns die Straße und setzen ihr Geschäft auf der anderen Fahrbahnseite fort, bevor sie sich immer weiter von uns zurückziehen.







Kurz bevor sie weg sind, kommt ein weiteres Fahrzeug dazu. Das junge Paar im Auto ist ganz begeistert und bedankt sich überschwänglich bei uns, dass wir die Dachse entdeckt haben, dies sei ihr „sighting of the day“. Durch die geöffneten Fenster unserer Autos klatschen wir uns ab und verabschieden uns. :cheer:
Jetzt müssen wir uns aber sehr sputen, um noch vor Toresschluss in Satara anzukommen. Eine solche Situation vermeiden wir sehr gern, aber die Honigdachse konnten wir einfach nicht früher verlassen…
Vorbei an einer weiteren Hyäne, für die wir nicht mehr halten können, erreichen wir das Camp tatsächlich in der letzten Minute… Puh, das war knapp.

Wir sind mit diesem Nachmittagsdrive rundum zufrieden und freuen uns anhaltend über „unsere“ Honigdachse. Gut gelaunt geht es ans Abendessen: Wir holen Pizza aus dem Takeaway neben dem Restaurant und essen gemütlich und kindgerecht in unserem großen Wohnzimmer. Die Kinder finden das entsprechend wunderbar und auch uns schmeckt es recht gut.

Um 20 Uhr fährt meine Frau mit unserer Großen auf Nachtsafari und ich lese, nachdem unsere Kleine im Bett ist, den neuen Roman von Juli Zeh, den ich am Ende ziemlich durchwachsen finde.

Unsere Tochter ist wieder recht aufgeregt und erlebt dieses Mal den größten Teil der Fahrt in wachem Zustand. Es wird auch viel geboten. Sie sehen neben einer großen Zahl von Antilopen und Elefanten insgesamt fünf Ginsterkatzen, eine Weißgesichtseule und als Höhepunkt einen Streifenschakal – für uns eine Erstsichtung – von dem es aber leider keine Fotos gibt.









Müde kehren beide nach 22 Uhr in unsere große Hütte zurück. Nachdem unsere Große von ihren Erlebnissen berichtet hat, fallen wir alle müde ins Bett.
Am kommenden Tag verlassen wir Satara schon wieder und werden in Richtung Skukuza fahren.
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