THEMA: Kinder und Katzen im Kruger - Reloaded
15 Nov 2018 19:26 #539319
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  • H.Badger am 15 Nov 2018 19:26
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Hallo miteiander,

Ich freue mich, dass ihr euch so zahlreich für unsere Erzählungen und Bilder aus dem vielbesuchten Kruger interessiert. Ganz besonders freue ich mich natürlich über die netten Kommentare. Die sind das Salz in der Suppe des Berichtschreibers, wie irgendwer hier mal geschrieben hat.
Dank auch fürs Button-Drücken.

@ Konni: Ja, das war tatsächlich ein ganz toller Tag mit der Leopardin als Krönung. Der nächste Tag sollte dann auf ganz andere Weise diesem ebenbürtig werden... ;)

@ Gila: Es freut mich, dass dir Bericht und Bilder gefallen. Schön, dass du dabei bist.

@ Conni: Die Sichtungsfee war uns wirklich wieder hold. :laugh:
Den Kindern ging es so, wie du geschrieben hast. Dass die Antilope schon tot war, hat sicher sehr geholfen. Ich habe zu dem Thema einige Seiten vorher schon genauer geschrieben. Die Kinder waren fasziniert.

@ Laura: Wir haben von der Leopardin bestimmt über 200 Bilder mitgebracht, da war die Auswahl eine ziemliche Qual. Das Erlebnis aber war natürlich ganz besonders toll - sicher eines der besten dieser Reise.
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Letzte Änderung: 15 Nov 2018 19:29 von H.Badger.
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15 Nov 2018 22:49 #539336
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Hallo Sascha,

was für ein schöner Löwenmann - und der Leopard ist ja DER Traum!
Erwähnte ich eigentlich schon, dass ich den Krüger liebe.... ;)
Eure Sichtungsfee ist jedenfalls ganz großartig, das freut mich.

Erfolgreiche Weiterfahrt und
herzliche Grüße
Christina
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16 Nov 2018 01:17 #539342
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Hallo Sascha, entschuldige bitte , daß ich das Thema mit dem Kill nochmals aufgegriffen habe . Wir waren mit unserem Ältesten auf einem Kurztrip auf "Malle " und anschließend hatte ich einiges hier im Forum nachzulesen . Anscheinend ist mir dein Kommentar " durchgerutscht " , Aber jetzt ist ja alles klar - danke .
Liebe Grüße und " Gute Nacht "
Conny
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16 Nov 2018 12:20 #539379
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@ Christina: Wir lieben den Kruger auch. :cheer: Und unsere Sichtungsfee mögen wir auch ganz dolle.
Schön, dass dir die Fotos gefallen. Vor allem von dem Leoparden haben wir auch viele Jahre träumen müssen, bevor wir dieses Mal das Glück hatten, diese Erlebnisse zu haben. Mit den drei sich paarenden Leoparden aus 2016 ist dies wohl unser schönstes Leopardenerlebnis bisher.
Schön, dass du den Bericht weiter verfolgst.

@ Conny
Es gibt gar keinen Grund, sich zu entschuldigen. Meine Replik sollte auch gar nicht rüde wirken und es tut MIR leid, wenn dies auf dich so gewirkt hat. Ich erwarte doch nicht, dass du alle Kommentare, die ich hier geschrieben habe liest. Mein Ziel war nur zu vermeiden, gleiche Aspekte nochmal schreiben zu müssen.
Ich hoffe, ihr hattet eine schöne Zeit auf der Insel und ich freue mich darüber, dass du uns weiterhin durch den Kruger begleitest.

LG
Sascha
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16 Nov 2018 14:22 #539390
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Kapitel 5: Wetterglück geht, Sichtungsglück bleibt (17.10.2018)

Heute wache ich frühmorgens um kurz nach vier Uhr auf und fühle mich munter. Ich mache mich leise ausgehfertig und schleiche aus der Hütte, ohne den Rest der Familie zu wecken. Draußen empfangen mich Nässe und Kälte. Der Wind der Nacht hat eine neue Wolkendecke über den Kruger gelegt, aus der es beständig nieselt. Das freut mich einerseits für die Natur, andererseits muss ich zugeben, dass es mir schon ein wenig die Laune drückt. So macht jedenfalls ein Spaziergang im Camp wenig Spaß.
Ich vertreibe mir also die Zeit wartend in unserer Hütte, bis ich gegen 5.15 Uhr in unseren Bus steige, um allein eine kurze frühmorgendliche Runde zu drehen.

Das Tor ist bereits um 5.20 Uhr geöffnet und so fahre ich ohne die Begleitung anderer Fahrzeuge in den Park. Langsam wird es heller – die Sonne wird aber bei der derart dichten Bewölkung erstmal keine Chance haben… Aber: Was solls – Tierbeobachtungen sind trotzdem möglich, die Fotos werden zwar etwas weniger farbenfroh, aber das kennen wir ja bereits von den ersten Tagen dieser Reise…
Also frisch ans Werk: Der frühe Vogel fängt die Katze…

Und tatsächlich: Ich steuere den nahen Sunset Dam an und siehe da: Eine Löwin liegt am Straßenrand am Ufer des Sees und wirft mir müde Blicke zu. Ich leiste ihr in den nächsten Minuten Gesellschaft und bin weitaus mehr an ihr interessiert, als sie an mir. Ich freue mich: Noch bevor die Sonne wirklich aufgegangen ist, die erste Löwin. So kann ein Tag im Kruger beginnen! :cheer:







Bald bekommt sie Gesellschaft von einem stattlichen Löwenkater, der plötzlich lautlos aus meinem toten Winkel heraustritt und direkt neben meinem geöffneten Fenster steht. :S Das unerwartete Auftauchen und der Umstand, dass das enorme Tier quasi in Griffweite steht, lassen mich durchaus erschrecken – die Fensterscheibe fährt nach oben.
Er hat aber nur Augen für sie. Alsbald steht sie auf und macht sich daran, am Ufer des Sees entlangzuspazieren. Er folgt ihr auf dem Fuße und lässt nur von ihr ab, um seinen Löwendurst zu stillen. Unglaublich, wie ausdauernd ein solches Tier trinken kann.





Dann beeilt er sich, der Löwin zu folgen und beide verschwinden am jenseitigen Seeufer im dichten Busch. Was für ein schöner Tagesauftakt – auch ohne Sonnenschein.
Mein eigentliches Ziel für den heutigen Morgen ist aber unser Rissbaum. Auf dem Weg dorthin begegnet mir eine Tüpfelhyäne. So langsam macht sich der Eindruck breit, dass Hyänen auf dieser Reise zum allmorgendlichen Empfangskomitee gehören. Das hatten wir in dieser Weise auch noch nie.



Den Leopardenbaum finde ich dann aber verwaist vor. Es sind zwar noch Rissreste vorhanden, aber viel Fleisch lässt sich da nicht mehr finden. Fraglich, ob die Leopardin noch einmal zurückkehren wird. Wir jedenfalls werden sie nicht wiedersehen.

Ich fahre zurück ins Camp und treffe meine Familie bereits wach an. Wir frühstücken gemeinsam und werfen unser gesamtes Geraffel zusammen, denn heute werden wir Lower Sabie verlassen und uns auf den Weg nach Satara machen. Darauf freuen wir uns besonders, denn Satara haben wir seit 2014 nicht mehr besucht und bei unserem letzten Besuch hat uns die offene Gegend, in der das Camp liegt, sehr gut gefallen.
Unseren Aufenthalt in Lower Sabie haben wir auch dieses Mal wieder genossen. Das lag natürlich einerseits an den schönen Sichtungen der letzten Tage, aber auch daran, dass die Kinder hier viel Auslauf hatten und der Pool in Fußnähe war. Die Aussichtsterrasse finden wir – trotz des Rummels – auch immer wieder schön und „Mugg and Bean“ ist für uns unter den Restaurantbetreibern im Nationalpark von der Auswahl (und meist auch von der Qualität gesehen) der beste. Dass wir in Lower Sabie keine eigene Dusche und kein eigenes WC hatten, hat uns überhaupt nicht gestört. Das Sanitärhaus liegt schließlich in unmittelbarer Nähe der „Huts“ und war durchgehend gut sauber gehalten. Will man also im Bereich der Unterkünfte Geld sparen, so ist diese Unterbringungskategorie meines Erachtens gut weiterzuempfehlen.

Aber weiter geht’s…

Auch bei der zweiten Abfahrt des Tages ist das Wetter noch nicht besser geworden. Bevor wir den Sabie gen Norden queren, fahren wir noch einmal zum Sunset Dam. Im gegenüberliegenden Flussbett ruhen jetzt drei Löwinnen auf der Sandbank im Nieselregen. Wir beobachten sie kurz, aber da alles so grau in grau ist und wir auch keine große Aktivität erwarten, fahren wir bald weiter.



Auf der Brücke halten wir kurz für einen Pied Kingfisher.



Und dann bleibt es lange Zeit ruhig. Unter tiefhängenden Wolken und durch leichten Sprühregen geht unsere Fahrt über die H-10 in Richtung des Rastplatzes Tshokwane. Auf dem Weg dorthin zeigen sich nur sehr wenige Tiere und die Landschaft kann ihren Reiz wetterbedingt kaum entfalten.
Irgendwann stoßen wir dann aber auf einen Rietbock, der nahe an der Straße frisst. Über die Sichtung dieser im Kruger seltenen Antilopenart freuen wir uns sehr, denn bisher sahen wir Rietböcke (wenn überhaupt) immer im hohen Ufergras und damit weitgehend verdeckt. Dieses Exemplar präsentiert sich uns trotz des trüben Wetters aber durchaus fotogen.





Wir sehen auf der weiteren Fahrt einige Hornraben und begegnen zum ersten (und einzigen) Mal auf dieser Reise einem Klippspringerpaar.



Nördlich von Tshokwane führt die Straße dann nah am Flussbett des N’waswitsontso entlang. In diesem werden wir in den nächsten Stunden eine der spannendsten Sichtungen dieser Reise erleben dürfen, die sich am besten als im weitesten Sinne fünfaktiges Drama mit pyramidaler Struktur in Anlehnung an G. Freytag beschreiben lässt.

Also: Vorhang auf.

Am Straßenrand eines kleinen Turnouts sehen wir einige Autos stehen. Hier muss es also etwas zu sehen geben, denken wir, denn ansonsten herrscht weit und breit Leere in der Landschaft. Und so beginnt der erste Akt, die Exposition. Den Zuschauenden werden die handelnden Figuren vorgestellt und ein Konflikt wird vorgezeichnet.
In unserem Fall sind die Handelnden:

Ein noch junger Löwenkater, der am Rand des Flussbettes sitzt und einen schon recht mitgenommen aussehenden Gnukadaver bewacht.


Einige Geier, die in den nahen Bäumen geduldig darauf warten, den Rissrest weiterverwerten zu können.


Und ein Clan von insgesamt elf Tüpfelhyänen, die nach kurzer Zeit die Bühne des Flussbetts betreten.


Der Löwe liegt wachsam auf seinem Riss. Von der ihm gegenüberliegenden Seite des Flussbettes her ziehen die Hyänen auf. Zuerst – in noch weiter Entfernung zum Löwen – trotten die Hyänen locker neben- und hintereinander her, schnüffeln mal hier und mal dort.



Je näher sie dem Flussbett kommen, desto zielgerichteter werden aber die Bewegungen. Die Matriarchin bellt mit aufgerichtetem Schwanz „Befehle“, der Clan organisiert und verteilt sich, während er sich langsam dem Löwen nähert, strategisch geschickt in verschiedenen Winkeln zum Zielobjekt.



Der sich entspinnende Konflikt ist klar: Die elf Hyänen wollen das Gnu, der Löwe möchte es naturgemäß aber nicht herausgeben, schließlich ist es die Beute seines Rudels. Es steht elf zu eins. Dafür ist die eins beträchtlich größer und stärker als jedes einzelne Exemplar der elf. Wird der Vorteil der Masse die Kraft des Einzelnen aufwiegen können? Mit dieser Frage schließt der erste Akt.
Wir sind gespannt uns beobachten fasziniert. Was wird der zweite Akt, der nach Freytag die steigende Handlung enthält, wohl bereithalten?
Die Bühne ist bereitet. Und das zur Mittagszeit! ;)

Fortsetzung folgt.
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Letzte Änderung: 16 Nov 2018 14:35 von H.Badger.
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16 Nov 2018 16:38 #539407
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  • Champagner am 16 Nov 2018 16:38
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Hallo Sascha,

ich hinke leider etwas hinterher, was aber nicht heißt, dass ich eure tolle Leoparden- und sonstige Sichtungen nicht mit offenem Mund mitverfolgt hätte :woohoo: .

Hyänen hatten wir dieses Jahr genau NULL :( - von daher bin ich doppelt gespannt auf die Story oder besser gesagt den Fünfakter, den du angekündigt hast :ohmy: :) .

Also - her damit - ich habe ein Wochenende vor mir, das endlich auch mal ruhig zu werden scheint, und somit genug Zeit zum Lesen und Genießen!

Liebe Grüße von Bele
Letzte Änderung: 16 Nov 2018 20:48 von Champagner.
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