25.12.2016 - Tembe Elephant Park - so, wie man es sich vorstellt...
Zum Lunch gab es am Weihnachtstag Reissalat, rote Beete und grünen Salat. Gestärkt ging es erneut um drei Uhr auf den Nachmittags Drive. Dieses Mal waren auch wieder Monica und Chris mit an Bord (die beiden waren morgens ja alleine unterwegs gewesen und hatten die Löwin am Hide leider nicht gesehen). Immer noch war es ziemlich bedeckt und kühl, wahrscheinlich wieder mal kein gutes Wetter für Sichtungen, doch bald entdeckten wir einen Red Duiker/Rotducker im Gebüsch.
Veli war es wohl leid, dass wir tagelang wenig gesehen hatten und fuhr einen, für normale Fahrzeuge gesperrten, Weg zum Wasserloch.
Er schien den richtigen Riecher gehabt zu haben, denn schon nach wenigen Metern kam uns ein stattlicher Elefantenbulle entgegen!
Er kam direkt auf uns zu und wir alle waren mucksmäuschenstill und hielten die Luft an.
Er hielt, ganz ruhig, direkt auf uns zu, erst wenige Meter vorm Fahrzeug schlug er sich links, durch die Büsche, an uns vorbei.
Es war ein tolles Erlebnis, wir waren alle geflasht und angetan von dem Erlebten. Während Markus Fotos schoss, filmte ich den Eli (die Videoverlinkung poste ich im Folgebeitrag).
Von der anderen Seite näherten wir uns anschließend dem Wasserloch und dem Hide. Eine ganze Herde Elefanten erwartete uns bereits dort. Ein ganze Zeit lang genossen wir das Geschehen.
Allerdings wurden wir auch skeptisch beäugt...
Ein paar ganz kleine "Stöpsel" gab es auch.
Es war so schön, diese wunderbaren Tiere so ungestört beobachten zu können.
Als sich die Herde langsam verabschiedete, erregte ein Little Bee-eater Paar unsere Aufmerksamkeit.
Nur ein einzelner Bulle stand nun noch am Wasserloch, stillte seinen Durst und widmete sich dann der Zahn- und Körperpflege.
Nach einigen Minuten hatte er sein "Programm" beendet und zog ebenfalls weiter...
Auch wir machten uns auf den Weg und als nächstes lief uns - zur Abwechslung - ein (leider ziemlich verzecktes) Nyala über den Weg.
Crested francolin/Schopffrankolin im hohen Gras
Erneut hielten wir zum Sundowner, an gleicher Stelle wie am Vorabend, im Marschland. Doch dieses Mal waren wir nicht allein... Von den Büffeln war zwar immer noch nichts zu sehen, doch dafür zog ein alter Tusker durch die Ebene. Veli und Robin hielten erneut (erfolglos) Ausschau nach der verlorenen Sonnenbrille.
Der alte Bulle ließ sich durch uns nicht stören und nahm sein Abendessen zu sich. Wir waren begeistert, solch einen stolzen Elefanten aus der Nähe beobachten zu können...
Da war die Stimmung in der Gruppe doch gleich viel besser als am Vortag und wir genossen unsere Drinks und den Ausblick (auch ohne untergehende Sonne).
Ich unterhielt mich intensiver mit Monica und erfuhr, dass die Bilder und Fotos in sämtlichen Zelten von ihr stammen. An der Rezpetion gibt es zudem etliche Bilder zum Kauf, deren Erlöse in die Tembe Tusker Foundation fließen.
Fotos "mit" Eli mussten natürlich auch sein...
Der Bulle näherte sich uns immer mehr, wirkte jedoch ganz ruhig und zog schließlich in seinem Wohlfühlabstand an uns vorbei...
Nach einer Dreiviertelstunde machten wir uns auf den Heimweg, etwas Abendstimmung kam sogar auch noch auf!
Es ging zurück zum Camp und Veli freute sich, dass wir ihm sofort beantworteten konnten, welche Antilope im Gegenlicht stand.
(zugegebener Maßen war das ja nicht allzu schwer...
)
Wir ahnten noch nicht, was uns ein paar Kurven später im Gebüsch noch erwarten sollte...
Plötzlich entdeckten wir einen weiteren Bullen - soweit so gut - er lief hinter einer Elefanten Kuh her...
... um sich dann, vor unseren Augen mit ihr zu paaren!!!
Okay, ein paar Büsche und Bäume waren im Weg, aber es war trotzdem ein tolles Erlebnis. Lt. Veli sind Elefanten nämlich etwas schüchtern und paaren sich nicht unbedingt vor Zuschauern.
Vielleicht waren sie sich jedoch auch dessen bewusst, dass sie eigentlich ganz gut getarnt waren?!
Als er von ihr abließ, kam noch ein weiterer Eli zum Vorschein.
Der Gute sah' sichtlich erschöpft aus...
Während sich die beiden Verliebten erstmal wieder stärken mussten, bespasste uns der dritte Eli im Bunde, in dem er ein aufdringliches Perlhuhn verscheuchte...
Er schien richtig aufgebracht, doch das Perlhuhn war resistent und tauchte immer wieder auf!
Viel später als geplant, aber dafür bester Stimmung, erreichten wir erst um sieben das Camp. Schnell wurde geduscht, um dann doch noch rechtzeitig zum Abendessen zu erscheinen. Dieses Mal warteten Knallbonbons auf jedem Teller auf uns und so saßen wir sowie die meisten anderen Gäste wenig später mit Papierkronen auf dem Kopf am Tisch...
Übrigens hatten wir während unseres gesamten Aufenthalts unseren (deutschen) Zweier-Tisch.
Leider war das Essen am 1. Weihnachtstag nur mäßig... Es gab Thunfischsalat zur Vorspeise, dann verschiedene Sorten Fleisch, Kartoffeln, Reis und Gemüse zum Hauptgang. Der Nachtisch war ein nicht zu identifizierendes Allerlei und schmeckte auch nicht besonders.
Leider verpassten wir den allgemeinen Aufbruch und so probierte Markus höflichkeitshalber auch noch den Christmas-Cake, dieser hätte allerdings ebenfalls nicht sein müssen...
Vorm Essen hatte der Manager Tom erneut ein "Event" am Lagerfeuer angekündigt und so lief ich zum Geld holen nochmal zum Zelt, denn an diesem Abend sollten Tänzer aus der Community kommen. Wir hatten ein etwas schlechtes Gewissen, da wir mit dem Essen so unzufrieden gewesen waren - die Mitglieder der Community hätten sich bestimmt mehr darüber gefreut...
Als ich wieder zurück am Lagerfeuer war, hatten sich ein bis zwei Familien mit Sack und Pack eingefunden, schlafende Babys wurden abgelegt und während einzelne Männer und vor allem Jungs im Leokostüm für uns tanzten, sangen und klatschten die Frauen und Trommeln wurden geschlagen. Andere schienen nur als Begleitung gekommen zu sein - oder sie beherrschten den Tembe Tanz nicht...
Die Kleinen waren so niedlich und zum Teil sehr ehrgeizig. Es war Herzerweichend und das ein oder andere Tränchen floss bei mir... Es war Weihnachten und diese Familien tanzten für uns Touris - von denen erneut noch nicht mal allzu viele zuschauten...
Obwohl ich es vom Vorabend hätte besser wissen müssen, hatte ich erneut leider wieder nur meine Handykamera am Start... Von daher sind auch diese Bilder mehr als miserabel geworden.
Insgesamt war die Vorstellung jedoch wirklich schön und vor allem Tom trug zu unserer Erheiterung bei - er sprang und tanzte im Hintergrund mit, als ging es um sein Leben!
Es machte ihn sehr sympathisch, dass er sich auch als Manager noch so sehr mit den Tembe People identifizierte.
Viel zu spät ging es für uns, an diesem Abend, um halb elf ins Bett. Gute Nacht!