THEMA: Kurzfristige Änderungen vorbehalten
14 Dez 2015 16:06 #411003
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  • bayern schorsch am 14 Dez 2015 16:06
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Hallo Udo,

na Du bist mir ja einer !!!

Am Anfang stellst Du uns miserabelste Unterkünfte vor, und dann jubelst Du uns das "Viktoria-Falls" mal so auf die Schnelle rein. Wir waren dort auch zum Tea, war teuer aber super. Einfach eine ganz eigene Welt. Ich kenne die Preise dort für Nächtigung und Restaurant. Günstig ist was anderes, auch da muss ich einfach kritisieren, wenn das Essen dann eiskalt auf den Tisch kommt.

Übrigends wollte ich Simbabwe keinesfalls "in die Pfanne" hauen, denn auch uns hat das Land (das wenige was wir gesehen haben, nämlich fast gar nichts) und die Menschen dort sehr sehr gut gefallen. Aber die Abzockerei, so wie Du ja selbst beschrieben hast, geht einfach überhaupt nicht. Das ist ein "no go" und für mich ein Grund, nach Simbabwe nicht zu reisen. Ich brauch so was nicht, in meinem Alter hat man´s lieber ein wenig ruhiger.

In diesem Sinne, schreib bald weiter, mir gefällt Dein Bericht außerordentlich gut.

der bayern schorsch
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14 Dez 2015 22:02 #411070
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  • udo_h am 14 Dez 2015 22:02
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Hallo,

@Graskop: Silvio, ich unterschreibe was Du sagst - uns ist es genau so gegangen (ich bin aber darüber nicht überrascht). Im Big Cave Camp haben wir auch diskutiert wie es denn weiter geht. Von den Locals war die Aussage klar dass man nun wartet bis "Uncle Bob" natürlich abtritt. Dann wird es etwas unsicher, aber man geht davon aus dass sich die Lage schnell klärt und zwei entscheidende Figuren friedlich zusammenarbeiten und die Frau von Mugabe nichts zu reden haben wird - hoffentlich!

@Schorsch: Das Big Cave Camp war besser als das Vic Falls Hotel ;) und von wegen Alter: Ich bin auch schon in meiner zweiten Lebenshälfte, und meine Mutter hatte auf der Reise ihren 70-er! Man muss halt abwägen was größer ist - der Reiz des Unbekannten oder die Gefahr der Abzockerei. Ich habe mich entschieden.

Viele Grüße, Udo
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14 Dez 2015 22:05 #411071
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  • udo_h am 14 Dez 2015 22:02
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6.10.2015

Heute wird wieder ein spannender Tag – und ein langer Fahrtag. Wir wollen heute in einem zweiten Anlauf nach Kubu Island. Vor fünf Jahren haben wir es von Süden her nicht geschafft. Wir hatten mit einem Honda SUV (4x2) einfach das falsche Auto. Doch zuerst geht es zum Frühstück. Ich bringe noch Gepäck zum Auto und komme dann meinen Damen nach zum Frühstück. Irgendo verpasse ich einen Wegweiser und komme dann von der Rückseite zur Terrasse – bis mich ein Mitarbeiter zurück schickt. Ich habe schon das Geschirr klappern gehört! Also die große Runde. Meine Laune ist schon etwas limitiert. Das Buffet sieht dann toll aus. Doch die Eier Benedikt (die ich liebe) sind eiskalt und man schmeckt nur Essig. Kein Wunder – sämtliche Warmhalter sind außer Betrieb. Es gibt auch kaltes Rührei, kalte Hash Browns, kalte … . Das wärmste ist die eine Tasse Kaffee die ich bekomme. Ich esse dann etwas kaltes und einen noch nicht ganz kalten Porridge – er ist am längsten warm geblieben. Selbst die Toiletten in dem Bereich sind alle abgesperrt. Ich bin stinksauer. Beim Auschecken sage ich es auch freundlich und sachlich den Mitarbeitern an der Rezeption. Fakt ist dass die Küche und der Restaurantbetrieb in dem Haus eine Pleite sind. Das vergällt den Aufenthalt dann doch. Bei der Ausfahrt aus Vic Falls fahren wir an dem Plakat vorbei – es ist irgendwie absurd!



In Hwange zweigen wir dann nach Pandamatenga ab. Auf dem Weg kommen wir an dem Dorf vorbei.



Die Straße ist einspurig und auch nicht immer im Top – Zustand, drum geht es an der Stelle durch das Bachbett.



Wir fahren ja durch den Nordteil des Hwange – auch ein paar Elefanten, Giraffen und Oryxe sind zu sehen. Der Sekretär fliegt uns entgegen.



Wir sind dann gegen 9:30 an der Grenze. Die Beamten werden erst aus ihren Unterkünften geholt – wir sind heute die ersten an der Grenze die schon um 8 Uhr „aufgemacht“ hat. Die Stempel sind schnell erteilt, dann noch die Polizei, ein Blick ins Auto und wir sind nach 15 Minuten aus Zimbabwe draußen. Der Polizist fragt noch ob ich Elfenbein mit habe – ich verneine entrüstet. Er sagt ich soll ihn nicht anlügen – dann klopft er grinsend auf einen seiner Zähne! Hier kann man auch gut einreisen – alles sehr klein und übersichtlich. Ein riesen Kontrast zu Beitbridge.
In Botswana steht der Schranken offen, ich nehme die Einfahrt zum Abfertigungsgebäude. Dort gibt es bei der Passkontrolle einen Anschiß. Ich hätte vor dem (trockenen) Bad stehenbleiben müssen und wir hätten über den Seuchenteppich müssen. Wir holen es dann nach. Der Schranken ist auch wieder zu. Der übliche Blick ins Auto – wir haben weder Obst noch Fleisch – also alles OK. Weiter nach Nata. Unterwegs halten wir an einer Rest Area um ein Säckchen mit Müll in einen großen gemauerten Müllkübel zu werfen. Ich fahre nahe dran dass mein Schatz ihn gleich einwerfen kann – und verschätze mich etwas – um genau einen cm. Die Kratzer an der Stoßstange sind unübersehbar. Ärgerlich aber nicht zu ändern. In Nata fahren wir dann zur Bank – es gibt nur eine. Bei Barclays schiebe ich meine Karte in den Bankomaten – klingt das schon irgendwie wie Bulawayo? Kommt auch so! Nach 15min stehen vier Leute hinter mir und mein Schatz sitzt schon drin um Euro zu tauschen. Vor ihr sind sicher 10 Leute und es rührt sich nichts. Dann spuckt der Bankomat meine Karte aus, startet neu (Windows XP!) und nach weiteren 10 Minuten tut er wieder. Dann kommen die anderen wartenden Leute dran. Dann gehe ich todesmutig wieder hin und schiebe meine österreichische Mastercard hinein. Siehe da – es klappt. Ich bekomme Pula – nur zahle ich halt auch eine Behebungsgebühr. Whatever, gleich die paar Meter zur Zapfsäule und weiter Richtung Gweta. Nach ca. 20km geht rechts die Straße nach Kubu Island (Iwanowski hat nicht Recht). Ich habe es schon hier im Forum geschrieben, wiederhole es aber noch einmal: Ohne Tracks4Africa – Karte im Navi ist die Zufahrt nicht machbar! Es ist keine eindeutige Straße erkennbar, die Fahrspuren teilen sich, vereinigen sich etc. Es ist in dem Busch unübersichtlich und wir schauen nur dass wir im lt. Navi am Strich bleiben. Teile der Strecke sind mit max. 30km/h fahrbar, andere mit 90 – der Straßenzustand ist stark schwankend. Die Büsche stehen recht eng und verkratzen das Auto. Später poliere ich vor der Rückgabe die ärgsten mit Zahnpaste raus – es gibt keine Probleme bei der Rückgabe. Nur von links gibt es Mecker, mein Schatz behauptet ich würde nur auf ihrer Seite die Büsche streifen. Ich verteidige mich nur eine Seite vom Auto zerkratzen zu wollen … .



Nach ca. 2:45 Stunden sind wir dann da. Kubu Island ist ganz toll!













Dann geht es auf den Rückweg. Wir nehmen den direkten Weg nach Gweta. Zwischendurch geht es entlang eines Zaunes.



Auch auf dem Rückweg ist die Straße ziemlich durchwachsen.



Der Höhepunkt auf der Strecke ist die Durchquerung der Ntwetwe Pan – 13km bretteben und geradeaus. Ein Erlebnis. Hier am Ende der Durchfahrt.



Auf den letzten Kilometern vor dem Planet Baobab kommen wir in die Dunkelheit – nicht wirklich lustig, aber es war klar dass es knapp wird. Einmal fahre ich mich im weichen Sand fast fest. Der Rückweg dauert etwa gleich lang wie die Hinfahrt.



Hier sieht man dann was wir an dem Tag falsch gemacht haben: Wir haben die Koffer nicht in die Müllsäcke gesteckt die wir ohnehin mit gehabt haben. Alles ist verstaubt – auch in die Koffer ist der Staub gekommen. Das Auto ist komplett eingesaut.



Am Planet Baobab angekommen öffnen wir das Tor der Umzäunung und werden gleich wieder rausgeschmissen – wir sollen die nächste Einfahrt nehmen. Die Zimmer sind ziemlich basic, unser Zimmer wurde frisch gestrichen, es stinkt furchtbar. Dafür geht das Licht nur teilweise. Das Abendessen ist mäßig. Mein Schatz geht früher ins Zimmer da die Handwerker noch etwas wollen. Das Licht bekommen sie nicht hin, dafür montieren die den Türriegel so dass er auch schließt. Dies aber in grausamer handwerklicher Qualität. Auch die Organisation und die Qualität im Restaurant sind Naja.
Wieder einmal haben wir getrennte Betten. Von außen öffnen wir die Holzverschläge um etwas Luft ins Zimmer zu bekommen und den Gestank mildern können. Mein Nachteil ist dass mit dem Wind die Insekten genau durch einen Schlitz in meinem Moskitonetz gedrückt werden und nicht wieder raus kommen. Das Blutbad ist veritabel. Ich wache mehrmals auf, stopfe den Schlitz und erschlage die Moskitos. In der Früh bin ich gerädert und total zerstochen – mein Schatz hatte keinen einzigen Moskito – klar die waren ja bei mir.

Udo
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15 Dez 2015 13:56 #411144
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  • Topobär am 15 Dez 2015 13:56
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udo_h schrieb:
Ich habe es schon hier im Forum geschrieben, wiederhole es aber noch einmal: Ohne Tracks4Africa – Karte im Navi ist die Zufahrt nicht machbar!
Hallo Udo,

da muss ich Dir leider wiedersprechen. Unsere ersten Besuche auf Kubu Island waren zu einer Zeit, als gerade mal die ersten GPS-Satelliten ins All geschossen wurden und es noch keine Navis gab. Damals gab es noch nicht einmal die guten Papierkarten, wie sie heute von T4A hergestellt werden. Wir hatten nur die Skizze im Ivanowski, eine einfache Nelles-Karte und einen Kompass. Auch damit kommt man an, wenn auch nicht unbedingt auf dem kürzesten Weg. Dafür hatten wir Kubu Island immer ganz für uns allein.
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15 Dez 2015 21:50 #411242
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Hallo Topo,

Du hast Recht, ich habe es sicher etwas plakativ geschrieben. Ich stehe aber dazu dass ich es nicht ohne Navi mit T4A Karte machen würde. Ohne sicherlich auch machbar, aber ich würde mich damit nicht wirklich wohl und sicher fühlen. Du warst aber auch mit zwei Karten / Skizzen und Kompass schon mal tendenziell besser ausgerüstet. In der Logik hieße es ja auch vor Navis war keiner in Kubu - das wollte ich einmal nicht unterstellen :whistle: .

Udo
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17 Dez 2015 00:05 #411424
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  • udo_h am 14 Dez 2015 22:02
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7.10.2015

Am Frühstücks“buffett“ dauert es recht lange bis die Restbestände von der inzwischen abgereisten australischen Gruppe für uns fünf Hanseln (also wir drei plus noch ein Ehepaar) wieder auf annähernd sättigende Mengen aufgestockt werden (in mehreren Anläufen iterativ serviert). Hier noch die Bungalows der Anlage – sie sehen ja wirklich nett aus.



Am Weg in Nxai Pan NP schon Strauße am Weg. Am Parkeingang ist keiner da der die Gebühr kassieren darf – wir sollen beim Rausfahren zahlen. Wir bekommen die Empfehlung nicht nur zu den Baines Baobabs zu fahren sondern auch zur gepumpten Nxai Pan. Die Straße ist hinter dem Gate 10 km tiefer Sand, vor Abzweig zu Baines Baobab dann wieder besser. Weiter zum Office dann noch schlechter.



Am Wasserloch ist viel los. Wieder kommt das Afrika – Feeling auf. Thompson Gazellen, viele Strauße, Impalas, Vögel, ein Elefant.



Drei weitere Elefanten kommen – sie vertreiben die Strauße. Kein Problem mit Gazellen – die lassen sie in Ruhe.





Endlich einmal was los! Vorne ein Raubadler, hinten ein Sekretär und Antilopen.



Eine Gabelweihe macht den Abflug.



Wir dann auch – es geht zurück zum Abzweig und weiter zu den Baines Baobabs. Die Straße ist teilweise miserabel. Doch die Fahrt durch die Pfannen ist sehr schön.



Auch bei den Baobabs sind wir dann alleine. Die Bäume sind imposant und das Ensemble einfach schön.







Als wir etwas von der Ladefläche holen wollen fällt uns auf dass diese nass ist – einer unserer Wasserkanister hat ein Loch und ist ausgelaufen. Ärgerlich, aber nicht tragisch.
Am Rückweg ist die Straße blockiert – ein französisches Pärchen hat sich mit seinem Landrover festgefahren. Ich kriege das Auto flott und fahre es auf die Seite. Beim Vorbeifahren will ich noch was sagen – und fahre mich dann selbst fest! Ein Safariwagen kommt, die Franzosen haben Schaufel und Abschleppseil mit. Ich sitze auf den Differentialen auf und schaufle sie so gut es geht frei. Die Franzosen ziehen mich dann raus.



Die Passagiere im Safarifahrzeug (auch Franzosen) maulen von wegen verlorener Zeit. Ich hoffe sie haben nie ein Problem wenn sie unterwegs sind und Hilfe brauchen. Die Franzosen die uns herausgezogen haben wollen dann nicht mehr zu den Baobabs. Ich warte am Abzweig auf festem Grund – sie wollen nur mehr zur Campsite. Da sie völlig neu in Botswana sind (sie haben das Auto erst an dem Tag übernommen gebe noch ein paar Tipps. Dann geht es zurück zum Gate. Wir zahlen, noch ein Schwätzchen mit Ranger, dann geht es weiter nach Maun, 30km vor Maun geht die Reservelampe an – der Verbrauch im Sand war bei ca. 25-30 lt./100km! Irgendwo unterwegs gibt es in einer langen 60-er Beschränkung eine Radarkontrolle. Für uns unkritisch – ich bin vorschriftsmäßig unterwegs. In Maun tanken wir und lassen das Auto außen und die Ladefläche auch innen waschen. Während die Damen Postkarten und Wasser kaufen repariere ich das Verdeck. Au der rechten Seite kommt die Dichtung heraus und das Canopy wird locker. Irgendwie sitzt es für das Gerüttel nicht richtg. Die Thamalakane River Lodge liegt sehr schön 18km außerhalb von Maun. Wieder ein richtig kitschiger Sonnenuntergang am Fluss.



Die Zimmer in Bungalows sind sehr schön. Unklimatisiert – aber ein großes Moskitonetz im offenen Giebel. Wir nehmen einen Sundowner und gehen dann Essen. Es gibt das Nationalgericht Botswanas: Shredded beef mit Polentabrei und Relish – ganz gut, aber ungesalzen. Doch das kann man ändern.

Udo
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