THEMA: SA 2015:Elefanten satt - Dach von Afrika (Fazit)
02 Dez 2015 10:52 #409498
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  • freshy am 02 Dez 2015 10:52
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Wie versprochen zum Schluss ein FAZIT, vielleicht hilft es dem einen oder der anderen beim Planen einer Südafrikareise.
Wer bis zum Schluss meines langen Berichts durchgehalten hat, den erwartet als Dankeschön zum Schluss noch ein kurzes Video über unseren Ausflug an den Pafuri Loop.
Ab jetzt mache ich es mir gemütlich und schmökere in diesem und im Südafrikaforum, was andere erlebt haben.

Höhepunkte:
Long Tom Pass (Landschaft)
Panoramaroute (Landschaft)
Haenertsburg Azaleenblüte (Landschaft),
Mapungubwe NP (schöner 4x4-Track, Heritage Tour),
Kruger NP: im Norden (bis Satara) landschaftlich schöne Loops, viele Tiersichtungen, wenige Besucher;
iSimangaliso Wetland Park von Kosi Bay bis St. Lucia („Südsee-Paradies“),
die Midlands, Underberg (Landschaft),
Swasiland (Ndlovu Restcamp im Hlane NP (Tiere) und Grand Valley Route (Landschaft),
Lesotho Auffahrt zum Sani Pass (Herausforderung) und 6-Pässe-Tour (Landschaft)

Weniger schön:
Kruger NP: im Süden sehr trocken, Wasserlöcher teilweise ausgetrocknet, Tiersichtungen hielten sich in Grenzen, viele Besucher,
Tembe NP als Tagesbesucher, keine Infos am Gate, außer einem Cappuccino keine Bewirtung in der Lodge,
betonierte Urlaubsorte am Indischen Ozean wie Ballito (haben wir auch in Europa),
Informationen (z.B. Pläne der Tracks) in den NPs außer Kruger: mangelhaft oder Fehlanzeige
Free State: Minen, verschandelte Landschaft, in Virginia fühlten wir uns unsicher

IT-Angelegenheiten
Wegen der Netzabdeckung war der Provider Vodacom für den Mobilfunk die richtige Wahl.
Für das Internet bestand meistens eine 3G(UMTS)-Verbindung vom PC zum Funkmast. Das Routing nach Deutschland war Glückssache. Es gab zeitweise keine freien Kanäle nach Europa, um unseren Reiseblog zu pflegen. Am ehesten ging es abends und morgens. Wir suchten verzweifelt am Grund für die Fehlermeldungen. Vermutungen wie falsche DNS-Server usw. waren falsch.
Der Service verschiedener Vodacomniederlassungen (außer in Virginia) war mangelhaft.

Fahrzeug
Der Buschcamper von Africamper hat sich auch diesmal bewährt. Wir würden ihn wieder mieten, allerdings niemals während der Regenzeit. Er bietet zwar besseren Schutz gegen Kälte und Nässe als ein Dachcamper, aber die Kabine ist zu klein, sollte schlechtes Wetter längere Zeit anhalten.
4x4 war erforderlich: 4x4-Tracks im Mapungubwe NP, Game Drive Hlane NP Swasiland, Tembe NP, Kosi Mouth, Black Rock, Auffahrt Sani Pass

T4A-Karten fürs Navi

Außerhalb der Städte brauchbar. In Johannesburg kannte die Karte die Straße unseres Mietwagenverleihers Africamper nicht. In Swasiland war das T4A-Routing mangelhaft. Die Karte ignorierte gut geteerte Nebenstraßen.
In Lesotho war die Angabe des Straßenbelags Teer/Gravel teilweise nicht aktuell. Bis auf ein Teilstück vom Katse Dam bis Thaba Tseka und die letzten Kilometer bis zur Malealea Lodge war unsere Route asphaltiert.

Grenzübergänge, Bankkarten und Straßengebühren
An allen Grenzübergängen wurden nur Pässe verlangt, keinerlei Autopapiere, die Abfertigung verlief jedes Mal zügig und freundlich. Die Grenzer in Maseru (Lesotho –> RSA) warteten mit einer Besonderheit auf: Wir standen lange an in einer Schlange mit dunkelhäutigen Einwohnern beider Staaten. Als wir die Pässe vorlegten, sagte die Beamtin: „Sie hätten nicht anstehen müssen, sondern gleich nach vorne kommen können.“
Große Akzeptanz der VISA-Karte beim Einkaufen und Tanken in SA
Autobahngebühren waren kein Problem, die Kosten an den eGates übernahm der Vermieter.

Unsere Übernachtungs- bzw. Campingplätze:

Panorama Restcamp in Graskop: kleiner familiärer Platz in sehr schöner Lage, sauber, freundlich, sehr empfehlenswert
Blyde River Canyon Forever Resort: Große Anlage, toller Swimmingpool, Durchgangsstraße für Busse führt an den Stellplätzen entlang (viel Verkehr!), unfreundliches Personal im Restaurant, dröhnende Musikbeschallung abends aus einer Hütte, morgens ab 7:00 Uhr aus einem Veranstaltungszelt neben dem Spielplatz
Bali Will Will Guesthouse in Haenertsburg: abseits gelegener, gepflegter Bauernhof mit FeWo und traumhafter Campsite, Sanitäranlagen und Abwaschküche – fast wie daheim. Wir waren die einzigen Gäste.
Mazhou Campsite, Mapungubwe NP: Im Westteil des NP, Zufahrt durch Tomatenplantagen, bis Haupteingang 50 km, schattige Stellplätze, Strom und Wasser am Stellplatz, saubere Sanitäranlagen

Punda Maria, Krüger NP: zu wenige Stromanschlüsse, wenig Schatten, Wasserloch mit Tiersichtung, gut besuchter Pool, Küchenblock ungepflegt, Sanitäranlagen zum Teil sauber, nettes Restaurant noch ohne Systemgastronomie
Tsendze Bushcamp, Krüger NP: Plätze nummeriert, sehr empfehlenswert
Satara, Krüger NP: großer, unübersichtlicher Campingplatz ohne Einteilung, wenige Wasser- und Stromanschlüsse, teilweise weiter Weg zu den Sanitärgebäuden, Service könnte besser sein
Lower Sabie, Krüger NP: Stellplätze parzelliert mit Wasser und Strom, keine Mängel, kurzer Weg zum Hauptgebäude

Ndlovu Camp, Hlane NP, Swaziland: gepflegtes großzügiges Restcamp mit Hütten und Campsites mit wenig Schatten, Liegestühle am Wasserloch, offenes Rondavel mit gemütlichen Sitzgelegenheiten, statt Strom Petroleumlicht, Wasser wird in riesigen Containern über Holzfeuer erhitzt, sehr empfehlenswert
Shemula Lodge in Shemula: schmutzig, laut, kein Schutz vor neugierigen Dorfbewohnern, nicht empfehlenswert. Wir waren die einzigen Gäste.
Casitas (fr. Cabanas) in Kosi Bay: freundlicher Betreiber, Strom- und Wasseranschlüsse nur z. T. funktionsfähig, dgl. Dusche und Toilette, Anlagen sauber aber vernachlässigt, Tiefsand, gute Köchin. Wir waren die einzigen Gäste.
Bushbaby Lodge in Hluhluwe: wunderschönes gepflegtes Restcamp, sympathische Betreiber, sehr empfehlenswert

Sugarloaf in St Lucia: tolle Lage an der Lagune, riesiger Platz, trotz Beteuerung im Tourist-Office war auch das einzige intakte Sanitärgebäude nur teilweise funktionsfähig. Außer uns waren 2 kleinere Gruppen dort.
Dolphin Resort in Ballito: groß, liegt im Ort neben Betonbauten, Freizeitangebote, 10 min Fußweg zum Strand, bestens ausgestattet und geführt
Dragon’s Restcamp bei Underberg: herrliche Lage mit Blick auf die Drakensberge, Spülmöglichkeit und sogar Waschmaschine vorhanden (wird vom Besitzer mit benutzt), großzügige Stellflächen auf Gras, Einrichtungen völlig verwahrlost, Männerbereich verdreckt, Frauenbereich lange nicht benutzt. Wir waren außer einem Dauercamper in einem verfallenen Campingwagen die einzigen Gäste. Überteuert! Nur zu empfehlen, falls die Sanitäreinrichtungen nicht gebraucht werden.
Sani Pass Mountain Lodge, Lesotho: Halbpension in der Lodge, die Unterkunft bietet einigen Komfort, ist sehr gut geführt

Liphofung, Lesotho: auf Parkplatz bei Cave mit Sanitärnutzung in leerer Hütte
Marakabei, Lesotho: Camping bei Lodge mit Sanitärnutzung in unbewohnter Hütte, nicht sehr sauber
Malealea Lodge, Camping, Lesotho: Lodge scheint okay zu sein, Campingeinrichtungen ungepflegt, Achtung: Leitungswasser verdreckt! Von 5 – 9 Uhr pm Strom durch Generator, trotz Angabe von Power Sites nur an 2 Sanitärgebäuden je eine freie Steckdose, unsere war defekt
Tikwe Lodge mit Camping, Virginia, Free State: professionell geführte Lodge mit Konferenzräumen, Restaurant und Bar in Flussnähe, großer Campingplatz, die Sanitärräume wurden nach Kritik gereinigt, Abwaschküche und Waschbecken für Handwäsche vorhanden, aber verwahrlost

Video mit planschenden Elefanten am Pafuri Loop:
Letzte Änderung: 02 Dez 2015 10:54 von freshy.
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02 Dez 2015 17:43 #409538
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Hallo Freshy
danke für deinen schönen und informativen Reisebericht und insbesondere auch für dein abschließendes Fazit. Da kann man doch was mit anfangen, wenn man nächstes Jahr zumindest einige Punkte davon auch anfahren möchte.
Gruß Wilfried
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02 Dez 2015 21:05 #409550
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Hallo freshy,

auch ich sage DANKE für den ausführlichen Reisebericht und die beeindruckenden Fotos. Was habt Ihr für ein Glück mit dem Wetter auf der Fahrt zum Sanipass gehabt... Wir wurden Ende Oktober 2014 kurz vor Underberg von einem Hagelsturm erwischt und mussten zeitweise am Straßenrand anhalten. In Nullkommanix war die Straße weiß und rutschig, an Weiterfahren war nicht zu denken.
Erst in Kapstadt bei der Wagenrückgabe haben wir dann festgestellt, dass Dach und Motorhaube kleine Hagelschäden hatte. :angry: (Gottseidank Kasko ohne Selbstbeteiligung).

Kleine Anmerkung zum Freestate: Ihr seid wahrscheinlich von Maseru über Blomfontein direkt Richtung Welkom gefahren. Wenn es zeitlich passt, gibt es ab Maseru, Ladybrand eine landschaftlich sehr schöne Strecke parallel zur Grenze Lesotho bis vor oder durch den Golden Gate NP, dann Richtung Joburg. Ich glaube, die Strecke heißt Maluti-Road oder Highland-Road oder ähnlich. In der Gegerichtung führt die Strecke ab Ladybrand immer mit Blick auf Lesotho über Zastron, Lady Grey und den Barkley-Pass durch die Transkei bis runter an den Ozean. Zwischendrin gibt es auch einige Grenzübergänge nach Lesotho.

Die Anmerkung ist für Fomis gedacht, die eine ähnliche Tour planen. Und wer das Abenteuer Lesotho scheut, die Strecke parallel zur Grenze Lesotho ist super - immer mit Blick auf die Bergkette (wenn das Wetter mitspielt)! Es gibt also auch im Freestate schöne Landschaften. ;)

Gruß afra
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02 Dez 2015 21:06 #409551
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afra schrieb:
Kleine Anmerkung zum Freestate: Ihr seid wahrscheinlich von Maseru über Blomfontein direkt Richtung Welkom gefahren. Wenn es zeitlich passt, gibt es ab Maseru, Ladybrand eine landschaftlich sehr schöne Strecke parallel zur Grenze Lesotho bis vor oder durch den Golden Gate NP, dann Richtung Joburg. Ich glaube, die Strecke heißt Maluti-Road oder Highland-Road oder ähnlich. In der Gegerichtung führt die Strecke ab Ladybrand immer mit Blick auf Lesotho über Zastron, Lady Grey und den Barkley-Pass durch die Transkei bis runter an den Ozean. Zwischendrin gibt es auch einige Grenzübergänge nach Lesotho.

Die Anmerkung ist für Fomis gedacht, die eine ähnliche Tour planen. Und wer das Abenteuer Lesotho scheut, die Strecke parallel zur Grenze Lesotho ist super - immer mit Blick auf die Bergkette (wenn das Wetter mitspielt)! Es gibt also auch im Freestate schöne Landschaften. ;) Gruß afra

Hallo afra,
vielen Dank für deine ergänzende Anmerkung. Es freut mich für die Bewohner im Freistaat, dass es nicht überall so trostlos ist wie in der Umgebung von Virginia.
Wir sind von Maseru aus so schnell wie möglich über Winburg nach Virginia gefahren, da es meinem Mann nicht gut ging. Ursprünglich war sogar geplant, länger in der Malealea Lodge zu bleiben und in einem Rutsch nach JNB zu fahren, weil wir mit Freunden noch etwas unternehmen wollten - was sich jedoch zerschlagen hat.
Die 6-Pässe-Tour durch Lesotho heißt übrigens auch Maluti-Tour.

Liebe Grüße
freshy
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02 Dez 2015 21:31 #409558
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Hallo Konny,
dein besonderes Dankeschön hat mir ein paar Tränen in die Augen getrieben. Wunderschön!!!!!
Weißt du, dass die Proteablüte von mir als schönstes Foto der diesjährigen Reise auserkoren wurde? Sie blühte in Haenertsburg im Gebüsch zusammen mit anderen Pflanzen. Ich musste Einiges wegdrücken, um sie so ins Bild zu bekommen.

Herzliche Grüße
freshy
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