Hallo ihr Lieben,
hat jemand eine Idee, welcher Adler das auf dem Foto vom letzten Tag sein könnte?
Von Nossob nach Gharagab
Wir konnten uns nicht ganz einigen, was die Uhrzeit des Aufstehens anging - es war doch so warm im Bett, dank der Steinmauern! So fuhren wir außnahmsweise erst um 7:30Uhr aus dem Camp (man durfte ab 7:00 Uhr raus) und verpassten (wie wir später erfuhren) ein Löwenrudel mit Jungtieren.
Wir sahen wieder lauter Katzenspuren im Sand und analysierten gerade, wie viele Löwen dort wohl hergegangen waren. Dann bemerkten wir, dass irgendwie noch kein Auto über die Spur gefahren war. Gleichzeitig gucken wir hoch und: Löwin! Ja, direkt vor uns auf der Straße, während wir da standen und die Spuren begutachteten
Die Löwin befand sich kurz vor dem Wasserloch Bedinkt und suchte wohl ihr Rudel. Sie lief immer wieder die Straße hoch und runter und brüllte, zwar nicht sehr laut, da es nur ein kommunikatives Brüllen war, aber dennoch beeindruckend. Neben uns war nur ein weitere Auto dort, das aber schnell die Lust verlor und weiter fuhr. Komisch, hatten die etwa schon so viele Löwen gesehen? Die Löwin stand während des Brüllens teilweise ca. 1,5 m vom Auto entfernt, sodass man ihr Brüllen nicht nur hören, sondern auch spüren konnte. Sie hatte übrigens offensichtlich erst vor kurzem gespeist. Das Ganze dauerte ca. 15 Minuten. Dann verschwand sie im Gestrüpp. Sie hat sich für uns übrigens nicht im geringsten interessiert.
Nun war es uns auch egal, ob wir an dem Tag noch viel sahen oder nicht – endlich ein Löwe und das nicht nur im dunkeln

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Aber zugegeben, so ein Rudel wäre schon was nettes
Glücklich, fuhren wir weiter Richtung Norden. Es begegneten uns immer weniger Autos.
Hinter dem Abzweig nach KAA sahen wir einen alten Riss mit 72 Geiern, die daran fraßen, einige Geier waren zusätzlich noch in der Luft (gezählt haben wir sie anhand eines Fotos). Ein Schakal sprang ebenfalls mittendrin herum. Nach einiger Zeit flogen immer mehr Geier davon und ließen sich gemeinsam über unserem Auto von einer Thermikblase in die Höhe treiben.
Ca. 200m vor Unions End fanden wir: Erdmännchen!

Diese beobachteten wir eine ganze Weile, bevor es auf die Pad nach Ghargap ging.
Dort dürfen nur diejenigen hin, die dort übernachten. Außerdem ist der Weg eine Einbahnstraße und nur für 4x4 zugelassen. Der Weg ist sehr wellblechpistenmäßig. Nach etwa 30km, durchgerüttelt bis zum „geht nicht mehr“ kamen wir in Gharagab an und bezogen die Hütte Nr. 4. Eric, der Ranger ist etwas merkwürdig. Er zeigte uns die Gläser und sagte, dass sie auch morgen wieder so sauber sein müssen – komischer Kauz (er hat am nächsten morgen tatsächlich kontrolliert). In Gharagab stellten wir fest, dass sich unser Fleisch, was wir für den Abend aufgetaut hatten, während des Gerumpels einen Weg aus seiner Verpackung gebahnt hatte. Nun war so einiges mit Straußenblut besudelt und wir mussten etliches, inklusive dem Fleisch, entsorgen.

Durch das Gerüttel hat sich außerdem das Tetrapack aufgerubbelt und die Saftpackung war undicht. Nach der Beseitigung der „Schweinerei“ genossen wir dann den Abend. Die Landschaft in Gharagab ist toll! Und der Blick vom Balkon – unglaublich! Schade, dass wir hier nur eine Nacht sein werden.